IFSG leicht gemacht
- Titel ist leider vergriffen;
keine Neuauflage - Artikel merken
Georgia Fröhling, Jahrgang 1969, arbeitet seit 2002 als Heilpraktikerin in ihrer eigenen Praxis in Düsseldorf. Therapeutisch hat sie sich auf bioidentische Hormontherapie und klassische Homöopathie spezialisiert, doch ihre heimliche Leidenschaft sind Schriftstellerei, Malerei und Musik. Wenn sie keine Romane schreibt, singt sie in ihrer Jazzband fourbars oder malt große Acrylbilder. Dementsprechend führte ihr beruflicher Werdegang sie zunächst an die Universität, wo sie Sprachen studierte. Das war allerdings eher langweilig, und so sang sie lieber anderthalb Jahre halbprofessionell in einer Popband. Auf besonderen Wunsch ihrer Eltern lernte sie dann etwas Anständiges und wurde Patentanwaltsfachangehilfin. Sie hielt das immerhin fast elf Jahre aus, stellte aber schon nach einigen wenigen Jahren fest, dass sie nicht für die Bürotätigkeit geschaffen war. Als sie vom Berufsbild der Heilpraktikerin hörte, schrieb sie sich nach kurzer Recherche in einer Heilpraktikerschule ein und bestand zweieinhalb Jahre später auf Anhieb die Prüfung. Zwei Wochen nach bestandener Prüfung eröffnete sie ihre erste Teilzeitpraxis, und nach vier Jahren kündigte sie ihren letzten Bürojob und arbeitete Vollzeit in ihrer eigenen Praxis. Schon seit ihrer Kindheit schreibt Georgia Fröhling Geschichten, und sie hat so manchen Lehrer mit ihrer überbordenden Phantasie in den Wahnsinn getrieben. 2013 ist ihr erster Roman erschienen, und es sollen definitiv noch viele weitere Romane folgen.
Vorwort Es ist jetzt zehn Jahre her, dass ich mein Buch „IFSG leicht gemacht“ als Book-on-Demand aufgelegt habe, mehr zum Spaß und aus Trotz – niemand wollte es verlegen – als um große Verkaufszahlen zu erreichen. Um so mehr wundert mich, dass sich das Buch bis jetzt fast 6.000 mal verkauft hat, ohne dass mich jemand kennt und ohne Werbung. Ich finde das ganz großartig und bedanke mich bei allen, die mein Buch trotzdem gekauft haben. Das Thema IFSG scheint also bei angehenden Heilpraktikern immer noch aktuell zu sein, und deswegen habe ich beschlossen, es zu überarbeiten. Nach wie vor ist das IFSG und die damit verbundenen Krankheiten ein sehr wichtiger Punkt in der Heilpraktikerprüfung, vor allem in der mündlichen. Ganz zu Beginn unserer Ausbildung sollten wir im Rahmen eines Seminars zum Thema „Wie lerne ich es, zu Lernen?“ eine kleine Geschichte zur Symptomatik der Digitalisintoxikation schreiben, die mir zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannt war. Wir wälzten also die Literatur und legten los, und so entstand die Geschichte von einem kleinen Hasen, der im Wald zu viele Fingerhutpflanzen gefressen hatte und nun an Farben sehen, Kopfschmerzen und all den Symptomen litt, die eine Vergiftung mit Digitalis nun mal so mit sich bringt. Die Idee, Krankheiten in Form von Märchen oder Geschichten darzustellen, gefiel mir sehr gut, denn die Geschichten blieben mir erstaunlich lange und klar im Gedächtnis. Während des Repetitoriums zur Prüfung dachte ich mir für eine Kollegin, die sich beim besten Willen den Botulismus nicht merken konnte, eine kleine Anekdote von einem Junggesellen aus, der sich eine selbst gemachte Wurstkonserve mit seinem Hamster teilt und davon krank wird. Sie war ganz begeistert und schwor, den Botulismus so schnell nicht wieder zu vergessen. Unsere Dozentin und meine Freundin Bettina Seewald, bei der ich mich an dieser Stelle herzlich für den Gedankenanstoß bedanke, fragte, wieso ich nicht mein Talent, medizinische Fakten in Geschichten zu verwandeln, für mich arbeiten lasse, und das Resultat ist dieses Buch. Ich hoffe also immer noch, dass ich vielen zukünftigen Kolleginnen und Kollegen damit das Lernen der Infektionskrankheiten nach dem IFSG etwas angenehmer gestaltet habe. Die medizinischen Fakten in den Tabellen habe ich folgenden Fachbüchern entnommen: - Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, 264. Auflage; de Gruyter, Berlin 2013 - Kuhn: Lehrbuch für Heilpraktiker; de Gruyter, Berlin, New York 1999 - Herold: Innere Medizin; Ausgabe 2014, Köln 2014 Georgia Fröhling, Dezember 2014
Hantavirus – Maus und Maus gesellt sich gern Riq - eigentliche Enrique - und Wiebke hatten viel zu tun. Schon in drei Wochen sollte die Wohnung geräumt und ihre gesamte Habe in dem gemütlichen Häuschen am Stadtrand sein. Sie waren fleißig gewesen, hatten getragen und entrümpelt, verkauft und verschenkt, und waren hochzufrieden mit sich und der Welt, bis Riq anmerkte, dass da ja noch der Speicher sei. Oh je, der Speicher! Er war schon voll gewesen, als sie in die große Dachgeschosswohnung in Bilk eingezogen waren. Sie fanden kistenweise Kacheln - der Vorgänger war Klempner gewesen - und haufenweise alte Kartons, und auch einen Karton mit mazedonischem Qualitätswein, der schon elf Jahre abgelaufen gewesen war, als sie einzogen. Wiebke, praktisch wie immer, krempelte die Ärmel hoch. „Ok, mein Liebster, dann müssen wir eben den Speicher auch noch aufräumen.“ Sie schafften noch einmal eine gefühlte Wohnungsladung voller Dinge fort, die niemand mehr benötigte: Eine Hantelbank ohne Hanteln, einen alten Kleiderschrank, vier Hasenkäfige, deren Bewohner schon seit längerem unter der Erde weilten, Kartons, Altkleidersäcke und vieles mehr. Als Wiebke schwungvoll einen alten Eimer aus einer dunklen Ecke zog, erschrak sie. Darin lag eine tote Maus, die so flach war, dass sie auch als Aufkleber hätte durchgehen können. „Iiih“, rief sie und warf die Maus aus dem Dachfenster, und Riq antwortete lakonisch: „Wo eine Maus ist, da sind auch zehn.“ „Ist wohl wieder ein Sprichwort deiner mexikanischen Großmutter, wie?“, lachte Wiebke und nahm sich einen Besen. Sie fegte und fegte, und zwei Tage vor dem Umzugstermin war tatsächlich auch der Speicher leer und besenrein. Kaum waren sie umgezogen, sie saßen noch zwischen den Kartons, köpfte Enrique eine Flasche Sekt, um auf ihr erstes eigenes Häuschen anzustoßen, doch Wiebke war gar nicht nach feiern zumute. „Mir ist kalt und übel“, sagte sie missmutig, „und Bauchschmerzen habe ich auch.“ Wie zur Untermauerung ihres Kommentars erbrach sie sich in den Eimer, der Wochen zuvor die Mäuseleiche enthalten hatte. Zuerst freute sich Riq still, weil er dachte, sie sei schwanger, aber schon drei Tage später hatte Wiebke so starke Nierenschmerzen, dass sie nicht mehr wusste, ob sie liegen oder sitzen, lachen oder weinen sollte. Er fuhr sie zum Arzt, der zum Glück in der Peripherie angesiedelt war und ein wenig Zeit hatte. Die Anamnese führte nach einigem Hin und Her zu dem mäuseverseuchten Speicher. „Oje“, rief der Arzt, „das ist eine Infektion mit dem Hantavirus.“ „Und nun?“, meinte Wiebke und hielt sich an Riq fest, weil ihr schwindelig war. „Und nun legen Sie sich ins Bett und trinken viel. Wenn die Nierenschmerzen schlimmer werden, müssen Sie ins Krankenhaus.“ Das war zum Glück nicht erforderlich, und Wiebke war schon zwei Wochen später wieder einigermaßen fit. Dem fiesen alten Vermieter sagten sie nichts von dem mäusekotverseuchten Speicher. Er wollte die Kaution nicht herausrücken, und das glückliche Pärchen hoffte inständig, dass ihm der Speicher nicht sauber genug war und er beherzt zum Besen griff.
Hantavirus - Maus und Maus gesellt sich gernRiq - eigentliche Enrique - und Wiebke hatten viel zu tun. Schon in drei Wochen sollte die Wohnung geräumt und ihre gesamte Habe in dem gemütlichen Häuschen am Stadtrand sein. Sie waren fleißig gewesen, hatten getragen und entrümpelt, verkauft und verschenkt, und waren hochzufrieden mit sich und der Welt, bis Riq anmerkte, dass da ja noch der Speicher sei. Oh je, der Speicher! Er war schon voll gewesen, als sie in die große Dachgeschosswohnung in Bilk eingezogen waren. Sie fanden kistenweise Kacheln - der Vorgänger war Klempner gewesen - und haufenweise alte Kartons, und auch einen Karton mit mazedonischem Qualitätswein, der schon elf Jahre abgelaufen gewesen war, als sie einzogen.Wiebke, praktisch wie immer, krempelte die Ärmel hoch. "Ok, mein Liebster, dann müssen wir eben den Speicher auch noch aufräumen." Sie schafften noch einmal eine gefühlte Wohnungsladung voller Dinge fort, die niemand mehr benötigte: Eine Hantelbank ohne Hanteln, einen alten Kleiderschrank, vier Hasenkäfige, deren Bewohner schon seit längerem unter der Erde weilten, Kartons, Altkleidersäcke und vieles mehr. Als Wiebke schwungvoll einen alten Eimer aus einer dunklen Ecke zog, erschrak sie. Darin lag eine tote Maus, die so flach war, dass sie auch als Aufkleber hätte durchgehen können. "Iiih", rief sie und warf die Maus aus dem Dachfenster, und Riq antwortete lakonisch: "Wo eine Maus ist, da sind auch zehn." "Ist wohl wieder ein Sprichwort deiner mexikanischen Großmutter, wie?", lachte Wiebke und nahm sich einen Besen. Sie fegte und fegte, und zwei Tage vor dem Umzugstermin war tatsächlich auch der Speicher leer und besenrein.Kaum waren sie umgezogen, sie saßen noch zwischen den Kartons, köpfte Enrique eine Flasche Sekt, um auf ihr erstes eigenes Häuschen anzustoßen, doch Wiebke war gar nicht nach feiern zumute. "Mir ist kalt und übel", sagte sie missmutig, "und Bauchschmerzen habe ich auch." Wie zur Untermauerung ihres Kommentars erbrach sie sich in den Eimer, der Wochen zuvor die Mäuseleiche enthalten hatte. Zuerst freute sich Riq still, weil er dachte, sie sei schwanger, aber schon drei Tage später hatte Wiebke so starke Nierenschmerzen, dass sie nicht mehr wusste, ob sie liegen oder sitzen, lachen oder weinen sollte. Er fuhr sie zum Arzt, der zum Glück in der Peripherie angesiedelt war und ein wenig Zeit hatte. Die Anamnese führte nach einigem Hin und Her zu dem mäuseverseuchten Speicher. "Oje", rief der Arzt, "das ist eine Infektion mit dem Hantavirus." "Und nun?", meinte Wiebke und hielt sich an Riq fest, weil ihr schwindelig war."Und nun legen Sie sich ins Bett und trinken viel. Wenn die Nierenschmerzen schlimmer werden, müssen Sie ins Krankenhaus."Das war zum Glück nicht erforderlich, und Wiebke war schon zwei Wochen später wieder einigermaßen fit. Dem fiesen alten Vermieter sagten sie nichts von dem mäusekotverseuchten Speicher. Er wollte die Kaution nicht herausrücken, und das glückliche Pärchen hoffte inständig, dass ihm der Speicher nicht sauber genug war und er beherzt zum Besen griff.
Erscheint lt. Verlag | 11.7.2015 |
---|---|
Illustrationen | Georgia Fröhling |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 222 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Schulbuch / Wörterbuch |
Studium ► Querschnittsbereiche ► Infektiologie / Immunologie | |
Schlagworte | Ausbildung • Gedichte • Geschichten • Heilpraktiker • Heilpraktikerprüfung • IfSG • Infektion / Infektionskrankheiten • Infektionsschutzgesetz • Infektionsschutzgesetz (InfSchG) • leicht • Lernen • Märchen • Prüfung • Prüfungsvorbereitung • üben • Vorbereiten • Vorbereitung |
ISBN-10 | 3-934982-22-0 / 3934982220 |
ISBN-13 | 978-3-934982-22-2 / 9783934982222 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich