125 Jahre Evangelisches Krankenhaus Bünde

Eine Chronik von 1890 bis 2015

(Autor)

Buch | Hardcover
336 Seiten
2015
Verlag für Regionalgeschichte ein Imprint von Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG
978-3-7395-1025-5 (ISBN)
19,00 inkl. MwSt
Zu diesem Artikel existiert eine Nachauflage
Das Bünder Krankenhaus ist ein evangelisches Krankenhaus mit diakonischer Ausrichtung. Träger der inzwischen 'Lukas-Krankenhaus' genannten Einrichtung ist der von Bünder Bürgern gegründete Verein 'Evangelisches Krankenhaus Bünde'. Durch Berücksichtigung des medizinischen Fortschritts und solide Wirtschaftsführung sicherte er die Eigenständigkeit des Krankenhauses. Unzählige Menschen der Region werden dort medizinisch umfassend versorgt und liebevoll gepflegt. All dies findet seinen Niederschlag in einer reich bebilderten Chronik, die zugleich ein bisher noch nicht geschriebenes Kapitel Bünder Stadtgeschichte ist.

Prof. Dr. Dieter Brunswig. Geboren 1941 in Hamburg. 1979-2006 Chefarzt der Inneren Abteilung, 1995-2005 Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Bünde.

Geleitwort • 8
Vorwort • 11
Bünde und sein Krankenhaus • 13
Das Krankenhaus in Bünde – Die Anfänge • 19
1890-1900 • 37
1901-1910 • 44
1911-1920 • 50
1921-1930 • 69
1931-1940 • 80
1941-1950 • 100
1951-1960 • 118
1961-1970 • 146
1971-1980 • 177
1981-1990 • 200
1991-2000 • 240
2001-2010 • 273
2011-2015 • 300
Ein Rückblick • 307
Ein Ausblick • 310
Anhang • 313
Quellen und Literatur • 326
Abbildungsnachweis • 328
Personenregister • 329

Ein Kranken- und Pflegehaus muss enthalten ein paar Krankenzimmer, ein Isolierzimmer für ansteckende Krankheiten und auch Räumlichkeiten, in denen altersschwache und alleinstehende Personen ein Heim finden. Ein kleiner Garten am Hause würde als Gemüse- und Blumengärtchen das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.«
So skizziert ein Experte des Jahres 1886 das Raumprogramm für ein Krankenhaus für die knapp 3.500 Einwohner starke Stadt Bünde. Der Experte heißt Friedrich von Bodelschwingh, ist Pfarrer und macht gerade in Bielefeld als Reformer Furore. Die Bünder, die eine bessere Gesundheitsversorgung anstreben, suchen seinen Rat. Am 25. Januar 1886 hören sie ihm im Hotel Schreiber an der Eschstraße zu.
Bodelschwingh hat nicht nur die stationäre Einrichtung im Blick: Ambulante Betreuung ist ebenso wichtig. Die Existenz eines Krankenhauses dürfe »nicht ohne weiteres den Kranken der Familie entreißen«, warnt er: Familie hat Vorrang.
Daher bietet er den Bündern vorab eine in seinem Mutterhaus Sarepta ausgebildeten Diakonisse für die häusliche Fürsorge an, die sich als treue Gehilfin der Familien sowie von Arzt und Behörden (Amtmann) verstehe. Bodelschwingh sieht einen Bedarf für ein Kranken- und Pflegehaus, aber vor allem als »Rückhalt« für ambulante Fürsorge.
Die von Dieter Brunswig in einem außerordentlich informativen Buch beschriebene Geschichte des Bünder Krankenhauses beginnt also mit einer ambulanten Einrichtung: Bodelschwingh entsendet eine Sarepta-Diakonisse. Die Konzession für Bau und Betrieb einer »Krankenanstalt« kommt vier Jahre später.
Der Gesundheitszustand der Bünder Bevölkerung war aus heutiger Sicht katastophal: In Folge vielstündiger Heimarbeit von Zigarrenarbeitern auf engstem Raum grassiert die Tuberkulose; die Lebenserwartung ist auffällig niedrig.
So sind es vorrangig Zigarrenfabrikanten, die mit anderen Kaufleuten und Pfarrer Baumann das Projekt vorantreiben; der Kreis Herford hat ein eigenes Haus in Herford, hilft aber später immerhin mit 6.000 Mark. Als erster Arzt wird Sanitätsrat Dr. Philip Ernst Höpker gewonnen, der sich als niedergelassener Arzt nebenbei um die klinischen Patienten kümmert. Erster Patient ist ein alleinstehender Däne; im ersten Quartal werden sieben, im folgenden Jahr 71 Patienten aufgenommen.
Das evangelische Krankenhaus, heute Lukaskrankenhaus, ist ein bürgerschaftlich-diakonisches Projekt, in dessen Wachstum sich die Geschichte der medizinischen Versorgung in Deutschland spiegelt. Der Autor hat für seine Studie eine beeindruckende Fülle von Quellen ausgewertet.
In welchem Geist und mit welchem Anspruch an der Bünder Brunnenstraße alles angefangen hat, wird in einem Zitat von Bodelschwingh vom Januar 1886 deutlich: »Niemals darf ein solches Haus engherzig sein; es muss ein wirkliches Haus der Barmherzigkeit sein, das die Personen nicht taxiert nach Konfession oder Geld, jedem Bedürftigen müssen seine Türen offen stehen, soweit es eben in seinen Kräften steht.«
Hartmut Braun, in: HF Magazin, 17.9.2015

In dem Buch, dass jetzt anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Lukas-Krankenhauses, das bis vor 25 Jahren noch 'Evangelisches Krankenhaus Bünde' hieß, erschienen ist, beschreibt Dieter Brunswig die Geschichte des Lukas-Krankenhauses – von den ersten Ideen zu dessen Gründung mit gerade einmal neun Betten bis hin zur Gegenwart mit mehr als 700 Mitarbeitern und 345 Betten. Selbst verfasste Texte, Kopien von mühsam zusammengetragenen Originaldokumenten und zahlreiche Fotos illustrieren das Werk. Zwar steht das Lukas-Krankenhaus im Vordergrund, aber es ist auch ein Nachschlagewerk für Bünder Geschichte geworden.
Gerald Dunkel, in: Neue Westfälische, 30.7.2015

336 Seiten stark, dazu 121 Abbildungen, die teilweise noch nie veröffentlicht wurden – die Chronik des Lukas-Krankenhauses, die jetzt vorgestellt wurde, ist nicht nur unglaublich informativ, sondern auch fesselnd.
Zusammengestellt und verfasst hat sie Professor Dr. Dieter Brunswig, langjähriger Chefarzt der medizinischen Klinik und ärztlicher Direktor, anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Krankenhauses. Brunswig, der von 1979 bis 2006 im Lukas-Krankenhaus tätig war, kennt das Haus wie kein Zweiter.
Hilko Raske, in: Westfalen-Blatt, 31.7.2015

Erscheint lt. Verlag 2.7.2015
Reihe/Serie Herforder Forschungen ; 25
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 950 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Studium Querschnittsbereiche Geschichte / Ethik der Medizin
Schlagworte Ärzte • Bethel • Bethel (Sarepta) • Bünde • Evangelisch • Krankenhaus • Pfarrer • Schwestern (Diakonissen)
ISBN-10 3-7395-1025-0 / 3739510250
ISBN-13 978-3-7395-1025-5 / 9783739510255
Zustand Neuware
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