Gesundheitsreformen in Deutschland
Geschichte - Intentionen - Konfliktlinien
Seiten
2015
Hogrefe, vorm. Verlag Hans Huber
978-3-456-85433-5 (ISBN)
Hogrefe, vorm. Verlag Hans Huber
978-3-456-85433-5 (ISBN)
Seit über 25 Jahren gehört der Begriff 'Gesundheitsreform' zum deutschen Sprachgut. Dabei soll gar nicht die Gesundheit der Deutschen reformiert werden, sondern die Strukturen des Gesundheitswesens. Dieser riesige Wirtschaftszweig mit 300 Millarden Euro Umsatz und über fünf Millionen Beschäftigten wird aus guten Gründen nicht über den Markt, sondern über Politik und Recht gesteuert. Veränderungen in und an diesem System treffen auf gewachsene Strukturen, und wirtschaftliche Interessen und sind daher stets heftig umstritten.
Dieses Buch schildert den ökonomischen und rechtlichen Rahmen von Gesundheitsreformen, die Entwicklung der GKV von einer Lohnersatzkasse zur Finanzierungsgrundlage der größten Dienstleistungsbranche unserer Volkswirtschaft sowie die Abläufe von Reformen der GKV seit 1988 mit folgenden thematischen Schwerpunkten:
In einem Anhang werden alle relevanten Gesetze zur GKV seit 1949 aufgelistet.
Die Verfasser, die beide fast 30 Jahre das deutsche Gesundheitswesens aktiv mitgestaltet haben, geben Einblicke in Erfahrungen aus dem 'Maschinenraum' der Gesundheitspolitik.
Dieses Buch schildert den ökonomischen und rechtlichen Rahmen von Gesundheitsreformen, die Entwicklung der GKV von einer Lohnersatzkasse zur Finanzierungsgrundlage der größten Dienstleistungsbranche unserer Volkswirtschaft sowie die Abläufe von Reformen der GKV seit 1988 mit folgenden thematischen Schwerpunkten:
- Organisation und Finanzierung der GKV
- Umfang der GKV-Leistungen
- Vergütung von Ärzten und Krankenhäusern
- Struktur der medizinischen Versorgungseinrichtungen
- Arzneimittelversorgung
- Pflegeversicherung
In einem Anhang werden alle relevanten Gesetze zur GKV seit 1949 aufgelistet.
Die Verfasser, die beide fast 30 Jahre das deutsche Gesundheitswesens aktiv mitgestaltet haben, geben Einblicke in Erfahrungen aus dem 'Maschinenraum' der Gesundheitspolitik.
Gesundheitspolitik: Nicht objektiv, aber lesenswert
Anzuzeigen ist eine absolute Leseempfehlung. Die beiden Autoren, beide jahrzehntelange einflussreiche Mitgestalter der deutschen Gesundheitspolitik – Knieps von 2003 bis 2009 als Abteilungsleiter unter Ministerin Ulla Schmidt, Reiners darüber hinaus ausgewiesen als kenntnisreicher Buchautor – bürgen nicht nur für tiefe Einblicke in das hinter den Kulissen stattfindende Geschehen. Sie reichern ihre Schilderung der
Angesichts der persönlichen und zeitlichen Nähe der Autoren zu den geschilderten Ereignissen ist eine gewisse Subjektivität unvermeidlich. Selbstkritik angesichts mancher Überregulierung wäre wohl zu viel erwartet. Vermeidbar gewesen wäre freilich die Vielzahl (ab)wertender Formulierungen über den (damaligen) politischen Gegner, der sich zu
Andererseits bietet das Buch einen fast 50-seitigen Anhang, der im Stil einer Synopse alle Gesundheitsreformen seit 1949 zusammenfasst. Erhellend ist auch der Blick in das Literaturverzeichnis, dessen extremer Fokus auf deutsche Quellen einen unfreiwilligen Hinweis auf die nationale Myopie der hiesigen Gesundheitspolitik liefert, und das Namensregister, das mit Ausnahme von Karl Lauterbach keinen einzigen Gesundheitsökonomen aufführt – Beleg für den geringen politischen Einfluss dieser Disziplin in Deutschland. Alles in allem handelt es sich zwar um kein wissenschaftlich-objektives Werk, wohl aber um ein absolut lesenswertes Buch mit eher journalistischem Charakter.
— Michael Schlander
Anzuzeigen ist eine absolute Leseempfehlung. Die beiden Autoren, beide jahrzehntelange einflussreiche Mitgestalter der deutschen Gesundheitspolitik – Knieps von 2003 bis 2009 als Abteilungsleiter unter Ministerin Ulla Schmidt, Reiners darüber hinaus ausgewiesen als kenntnisreicher Buchautor – bürgen nicht nur für tiefe Einblicke in das hinter den Kulissen stattfindende Geschehen. Sie reichern ihre Schilderung der
Echternacher Springprozession, als welche sie die nie enden wollenden Reformen apostrophieren, mit zahlreichen Anekdoten an, welche den zunehmend desillusionierten Leser immer wieder schmunzeln lassen. Weniger Anlass zum Schmunzeln bietet die an manchen Stellen offen zutage tretende Parteilichkeit der Autoren – etwa, wenn sie mit spürbarem Genuss die Inkompetenz anderer Akteure bloßstellen. Das trifft dann vorzugsweise Christ- und Freidemokraten. Natürlich widerstehen die Autoren auch nicht der Versuchung, der unvergessenen Kakofonie der schwarz-gelben Koalitionäre im Jahr 2010 (etwa
wie eine Wildsau aufgetreten,
gesundheitspolitische Gurkentruppe) gleich eine ganze Textseite einzuräumen.
Angesichts der persönlichen und zeitlichen Nähe der Autoren zu den geschilderten Ereignissen ist eine gewisse Subjektivität unvermeidlich. Selbstkritik angesichts mancher Überregulierung wäre wohl zu viel erwartet. Vermeidbar gewesen wäre freilich die Vielzahl (ab)wertender Formulierungen über den (damaligen) politischen Gegner, der sich zu
Parolen [...] verstiegenund Gegenargumente
vom Tisch gewischthabe.
Andererseits bietet das Buch einen fast 50-seitigen Anhang, der im Stil einer Synopse alle Gesundheitsreformen seit 1949 zusammenfasst. Erhellend ist auch der Blick in das Literaturverzeichnis, dessen extremer Fokus auf deutsche Quellen einen unfreiwilligen Hinweis auf die nationale Myopie der hiesigen Gesundheitspolitik liefert, und das Namensregister, das mit Ausnahme von Karl Lauterbach keinen einzigen Gesundheitsökonomen aufführt – Beleg für den geringen politischen Einfluss dieser Disziplin in Deutschland. Alles in allem handelt es sich zwar um kein wissenschaftlich-objektives Werk, wohl aber um ein absolut lesenswertes Buch mit eher journalistischem Charakter.
— Michael Schlander
Erscheint lt. Verlag | 9.3.2015 |
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Verlagsort | Bern; |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 225 mm |
Gewicht | 800 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Allgemeines / Lexika |
Medizin / Pharmazie ► Gesundheitswesen | |
Studium ► Querschnittsbereiche ► Geschichte / Ethik der Medizin | |
Studium ► Querschnittsbereiche ► Prävention / Gesundheitsförderung | |
Schlagworte | Arzneimittelversorgung • Finanzierung • Gesundheit • Gesundheitspolitik • Gesundheitsreform • Gesundheitssystem • Gesundheitswesen • Krankenhaus • Krankenkasse • Medizin • Organisation • Pflege • Pflegeversicherung • Strukturen • Vergütung • Wirtschaft |
ISBN-10 | 3-456-85433-1 / 3456854331 |
ISBN-13 | 978-3-456-85433-5 / 9783456854335 |
Zustand | Neuware |
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