Das Aufgabenspektrum der Pflege: Eine kritische Studie aus der pflegewissenschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Sichtweise
Diplomica Verlag
978-3-95850-770-8 (ISBN)
Was sollen Pflegende tun und welchen Stand sollten sie haben? Werden fachliche Kompetenzen schlichtweg nicht genutzt oder missbraucht?
In der professionellen Pflege ist vieles in Bewegung und einiges wird auf den Weg gebracht. Pflege ist ein wunderbarer Beruf mit unglaublich viel Kompetenz und Potential an Qualifikationen und Entwicklung. Pflegefachkräfte leisten einen enormen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung. Nicht allein für ihren Verdienst an der Gesellschaft hat der Beruf der Pflege Aufmerksamkeit, Respekt und Achtung verdient und erfüllt alle Voraussetzungen als eigenständige Profession anerkannt zu werden. Eine Meinung, die sicherlich viele teilen.
Ronny Weiß wurde 1974 in Cochem geboren. Nach seiner Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger schloss er sein Studium zum Diplom Pflegewirt (FH) an der katholischen Fachhochschule in Freiburg erfolgreich ab. Bereits während seiner Tätigkeit in der Krankenpflege hinterfragte er den derzeitigen Einsatz qualifizierter Fachkräfte und machte sich auf die Suche nach den eigentlichen Aufgaben der Pflege. Ebenso stellte er sich die Frage, ob die Einführung der DRG auch die Tätigkeiten in der Pflege realistisch abbilden. Seine Untersuchungen bewogen ihn schließlich dazu eine Studie zu verfassen, die sich mit eben dieser Problematik auseinandersetzt.
Textprobe:
Kapitel 3, Das Aufgabenspektrum der Pflege:
3.1, Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation:
3.1.1, Was ist damit gemeint?:
Bei präventiver Arbeit geht es nicht nur darum, Erkrankungen zu vermeiden oder zumindest zu verzögern. Auch eine Steigerung der Lebensqualität und eine adäquate Unterstützung in Krankheitsverläufen sind Bestandteil der Präventionsarbeit. Dabei unterscheidet sie sich in die drei Untergruppen Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention.
Die Primärprävention umfasst alle Maßnahmen die dabei Unterstützung leisten, das Entstehen von Erkrankungen zu verhindern und dadurch die Ansteckungsrate zu senken. Ebenso zählen jene Maßnahmen dazu, die Gefahren für die Gesundheit erkennen und reduzieren. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass bestimmte Bedingungen am Arbeitsplatz, in der Umwelt oder im alltäglichen Leben soweit verändert werden, dass sie für die Gesundheit kein Risiko darstellen. Als Beispiele sind hier die Arbeitsschutzbestimmungen, die hygienische Überwachung des Gesundheitsamts oder die Gesundheitsaufklärung, Gesundheitserziehung und Gesundheitsberatung zu nennen.
Im Unterschied dazu greifen Sekundärpräventionen in das frühe Stadium einer Erkrankung ein. Eine weitere Verschlimmerung soll verhindert werden. Dies kann zum Beispiel dann geschehen, wenn ein Patient einen Dekubitus entwickelt und die Pflegeperson frühzeitig eingreift und so die Entstehung eines Ulcus verhindert. Das Problem ist bereits da, jedoch hat die Maßnahme eine Verschlimmerung abwenden können.
Bei Tertiärpräventionen ist bereits eine Verschlimmerung eingetreten. Jetzt werden Maßnahmen ergriffen, um den Zustand stabil zu halten, ihn zu verbessern oder weitere schlimmere Folgen abzuwenden oder zu verzögern.
3.1.2, Ziele der Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation:
Braun (2004) und der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen SVG (2000/2001) stellen die Ziele wie folgt dar: Durch ein rechtzeitiges Erkennen soll die Entstehung von Krankheiten verhindert werden. Die Bewältigung von Krankheiten soll gefördert und die Lebensqualität chronisch Kranker verbessert werden. Präventive Potentiale bei chronisch Erkrankten und älteren Menschen sollen verbessert werden. Die Leistungsfähigkeit und Mobilität der Menschen soll verbessert, gesteigert und erhalten werden, um damit die Lebensqualität und Lebensgestaltung zu verbessern. Präventive Maßnahmen sollen dabei helfen, die Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Pflegebedürftigkeit soll verhindert, bzw. hinausgezögert werden. Die frühzeitige Verrentung soll verhindert werden. Die individuellen Gesundheitsressourcen sollen gestärkt und die Handlungskompetenzen jedes einzelnen vergrößert werden. Verhaltensweisen, die die Gesundheit belasten oder gefährden sollen erkannt und verändert werden. Die Autonomie und Unabhängigkeit soll so lange wie möglich erhalten bleiben.
3.1.3, Handlungsmöglichkeiten für die Pflege:
Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation umfassen komplexe Bereiche und Aufgaben, die sicherlich nicht von einer Gesundheitsprofession alleine abgedeckt werden können. Hier ist eine interprofessionelle Kooperation der Gesundheitsberufe gefragt und erforderlich. Die Frage ist nun, worin die Handlungsspielräume für die Pflege im Speziellen liegen, wobei es immer zu Schnittstellen mit anderen Gesundheitsprofessionen kommen kann.
Laut dem SVG (2000/2001) gehört die Prävention zu den originären Aufgaben der Pflege, da sie dazu dient, die Selbständigkeit zu erhalten oder sie so weit wie möglich wieder herzustellen. Dennoch trifft dies in der Realität für die Pflege nur im Bereich der Tertiärprävention zu. Zu ihren Aufgaben zählen die Prophylaxen bei pflegebedürftigen Patienten oder die Unterstützungsarbeit bei fortgeschrittener Erkrankung oder Behinderung. Ressourcen zu erhalten und zu reaktivieren dominieren das Arbeitsfeld der Pflege
Erscheint lt. Verlag | 27.11.2014 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 220 mm |
Gewicht | 150 g |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Pflege |
Schlagworte | Krankenpflege |
ISBN-10 | 3-95850-770-0 / 3958507700 |
ISBN-13 | 978-3-95850-770-8 / 9783958507708 |
Zustand | Neuware |
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