Demenzteams führen und leiten (eBook)
184 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-95458-5 (ISBN)
Demenzteams führen und leiten 1
Inhaltsverzeichnis 6
Widmung 10
Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe 12
Vorwort 16
Danksagung 18
Einfu¨hrung 20
1 Die Ziele personzentrierter Demenzpflege in den Fokus stellen 24
1.1 Pflegeziele bei Demenz erkennen 25
1.1.1 Sekundäre Fähigkeitsverluste minimieren 25
1.1.2 Das Potenzial maximieren 27
1.1.3 Das Personsein erhalten 29
1.1.4 Alle psychischen und physischen Bedu¨rfnisse der Person beru¨cksichtigen 32
1.1.5 Das Wohlbefinden optimieren 36
1.2 Mitarbeiter inspirieren und fu¨hren 41
1.2.1 Eine gemeinsame Vision entwickeln 41
1.2.2 Die Prioritäten verdeutlichen 43
1.3 Die Prioritäten umsetzen 45
2 Barrieren einer personzentrierten Pflege identifizieren 48
2.1 Barrieren erkennen 48
2.1.1 Negative Einstellungen 49
2.1.2 Gruppennormen 51
2.1.3 Individuelle Gewohnheiten 55
2.1.4 Hoffnungslosigkeit 56
2.1.5 Nutzlose Vorschriften, Verfahren und Strukturen 58
2.1.6 Knappe Ressourcen 60
2.2 Bestandsaufnahme 62
2.3 Fazit 66
3 Pflegekräfte befähigen und unterstu¨tzen 68
3.1 Personzentrierte Pflege vorleben 68
3.2 Befähigen Sie Ihr Team 70
3.2.1 Stärken und Fähigkeiten nutzen 71
3.2.2 Persönliche Ressourcen nutzen 72
3.3 Welche Faktoren motivieren das Pflegepersonal? 73
3.3.1 Fu¨hrungspotenzial erkennen und fördern 76
3.4 Emotionale Bedu¨rfnisse Pflegender 78
3.4.1 Gefu¨hle anerkennen 78
3.4.2 Mitarbeiter beim Umgang mit ihren Gefu¨hlen unterstu¨tzen 79
3.4.3 Unterstu¨tzende Einzelgespräche anbieten 80
3.4.4 Die Gruppe unterstu¨tzen 82
3.5 Die Gruppendynamik managen 83
4 Eine Lernkultur entwickeln: Die Rollen von Schulungen und reflektierender Praxis 86
4.1 Schulungserfolge optimieren 86
4.1.1 Die richtige Schulung finden 86
4.1.2 Die Anwendung des Gelernten unterstu¨tzen 88
4.2 Die Beobachtungsgabe des Pflegepersonals schärfen 89
4.3 Pflegekräften eine reflektierende Praxis ermöglichen 90
4.3.1 Fragen weisen den Weg 94
4.3.2 Feedback geben 96
4.4 Fazit 106
5 Fu¨r eine effektive Kommunikation zwischen Pflegepersonal, Angehörigen und externen Fachkräften sorgen 108
5.1 Effektive Pflegepläne erstellen 109
5.1.1 Den Pflegeplan als Kommunikationsinstrument verwenden 109
5.1.2 Pflegepläne u¨berpru¨fen 111
5.1.3 Pflegepläne strukturieren 111
5.2 Eine effektive Kommunikation zwischen den Mitarbeitern sicherstellen 113
5.2.1 Mu¨ndlich kommunizieren 113
5.1.2 Pflegepläne u¨berpru¨fen 111
5.1.3 Pflegepläne strukturieren 111
5.2 Eine effektive Kommunikation zwischen den Mitarbeitern sicherstellen 113
5.2.1 Mu¨ndlich kommunizieren 113
5.2.2 Schriftlich kommunizieren 114
5.2.3 Dienstu¨bergaben leiten 114
5.2.4 Auf die Sprache achten 116
5.3 Mit externen Fachkräften kommunizieren 119
5.4 Mit Angehörigen und dem Freundeskreis kommunizieren 121
6 Zusammenarbeiten und auf Gefu¨hle und Bedu¨rfnisse reagieren 128
6.1 Herausforderndes Verhalten verstehen 129
6.1.1 Sich in die Lage des Pflegepersonals einfu¨hlen 129
6.1.2 Pflegekräften helfen, empathisch zu sein 130
6.1.3 Probleme im Team lösen 132
6.2 Auf Probleme reagieren 135
6.2.1 Verhaltensauslösende Faktoren erkennen 135
6.1.2 Pflegekräften helfen, empathisch zu sein 130
6.1.3 Probleme im Team lösen 132
6.2 Auf Probleme reagieren 135
6.2.1 Verhaltensauslösende Faktoren erkennen 135
6.2.2 Der Umgang mit unlösbaren Problemen 136
6.3 Der Umgang mit Risiken 137
6.3.1 Das individuelle Risiko-Assessment 139
6.3.2 Risikomanagement 141
6.3.3 Zusammenarbeiten 143
6.4 Fazit 144
Zusammenfassung 146
Anhang 150
Englischsprachiges Literaturverzeichnis 150
Deutschsprachiges Literaturverzeichnis 154
Adressenverzeichnis 170
Linkverzeichnis 178
Autorenverzeichnis 180
Sachwortverzeichnis 182
1.1 Pflegeziele bei Demenz erkennen (S. 24-25)
Den Arbeiten von Tom Kitwood (1997), Dawn Brooker (2007) und anderen ist es zu verdanken, dass sich im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts und im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts unser Verständnis von Demenz revolutionär verändert hat. [Die Arbeiten von Tom Kitwood (1997) «Dementia Reconsidered» und von Dawn Brooker (2007) «Person-Centred Dementia Care» wurden vom Verlag Hans Huber als deutschsprachige Ausgabe herausgegeben: Kitwood, T. «Demenz – Der person-zentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen» und Brooker, D. «Person- zentriert pflegen – Das VIPS-Modell zur Pflege und Betreuung von Menschen mit einer Demenz». Anm. dt. Bearb.] Inzwischen ist die Vorstellung weitgehend akzeptiert, dass Demenz keineswegs die hoffnungslose Diagnose sein muss, die sie früher gewesen ist. Deshalb trägt die National Dementia Strategy for England auch den Titel Living well with Dementia (Department of Health, 2009) («Gut leben mit Demenz»). Obwohl eine Heilung immer noch ausgeschlossen ist, kann viel getan werden, um das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz zu verbessern und ihr Potenzial zu maximieren.
1.1.1 Sekundäre Fähigkeitsverluste minimieren
Es ist zwar wichtig, zumindest ansatzweise über die Auswirkungen demenzauslösender Krankheitszustände auf das Gehirn informiert zu sein, ganz sicher ist es jedoch ein Fehler, alle Schwierigkeiten einer Person mit Demenz allein mit den Symptomen der neurologischen Beeinträchtigung zu erklären. Wer diese Vermutung hegt, fällt der «diagnostischen Blicktrübung» zum Opfer, der Annahme, dass sich sämtliche Schwierigkeiten einer Person ihrer diagnostizieren Krankheit zuschreiben lassen. Genauso wie das Mobilitätsproblem einer Person durch ihre physische und soziale Umgebung noch verstärkt werden kann, haben auch die Schwierigkeiten, die Menschen mit Demenz auferlegt sind, oft mehrere Ursachen (s. Abb. 1-1).
Externe Faktoren, insbesondere in Kombination mit den realen Symptomen einer Demenz, können viele zusätzliche Probleme – «sekundäre Fähigkeitsverluste » –auslösen (Jolley, 2005: 27).
Beispiel
Eine neue Umgebung wird die Desorientiertheit einer Person, die bereits einige Gedächtnisprobleme hat, vermutlich steigern. Schwache Beleuchtung kann Wahrnehmungsprobleme verstärken. Eine laute Umgebung kann die Kommunikation behindern.
Entmündigende Pflegepraktiken (etwa indem die Pflegekraft ihrem Schützling eine Aufgabe abnimmt, die er oder sie selbst erledigen könnte) führen manchmal dazu, dass die Person nach und nach ihre Fähigkeiten einbüßt, weil sie aus der Übung kommt. Die hier angeführten Beispiele – Desorientierung, Wahrnehmungsprobleme, Kommunikationsschwierigkeiten – sind keine Demenzsymptome, vielmehr sekundäre Fähigkeitsverluste. Diese Erkenntnis ist ganz entscheidend, weil sie Verbesserungsmöglichkeiten eröffnet. Funktionsverluste dieser Art lassen sich rückgängig machen, bei entsprechender Sorgfalt vielleicht sogar ganz verhindern.
Wir müssen zudem die Persönlichkeit und Lebensgeschichte eines jeden Menschen berücksichtigen und deren Einflüsse auf das individuelle Demenzerleben erkennen.
Erscheint lt. Verlag | 1.10.2014 |
---|---|
Übersetzer | Elisabeth Brock |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Pflege |
Schlagworte | Angehörige • Bedürfnisse • Demenz • Demenzteams • Entwickeln • Fachkräfte • Fallbeispiele • Führen • Führungskraft • Führungsrolle • Kommunikation • Lebensbedingungen • Lernkultur • Managementalltag • Personzentrierte Pflege • Pflege • Pflegemanagement • Pflegepersonal • Pflegepersonen • Pflegewissenschaft • Pflegewissenschaftlerin • Praxishandbuch • Reflektierte Praxis • Schulung • Werkzeugkiste |
ISBN-10 | 3-456-95458-1 / 3456954581 |
ISBN-13 | 978-3-456-95458-5 / 9783456954585 |
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