Patientenorientierung

A. Althaus | V.E. Amelung | B. am Orde | P. Berchtold | A. von Bethmann | A. Bieler | D. Boecker | D. Brakmann | M. Breuning | F. Christoph | C.-M. Dintsios | C. Draemann | J. Fleischmann | B. Friedmann | M. Fries | J. Fröhlich | K. Geißler | E. Glastetter | M. Göhl | L. Hager | K. Harbeck | H.-R. Hartweg | C. Hentschel | H. Hildebrandt | M. Hoffmann | M. Hollmann | M. Hoppe | R. Jaeckel | A. Kaczynski | R. Kaestner | T. Kampp | R. Kanitz | B. Karmann | M. Klemm | T. Konhäuser | J. Kossian | I. Köster-Steinebach | S. Laag | K.-A. Leopoldt | G. Lucius-Hoene | H. Marona | A. Meusch | B. Mikoleit | V. Möws | A.C. Mühlbacher | M. Nadj-Kittler | G. Noelle | W. Oberhänsli | S. Ozegowski | N. Paas | A. Palant | D. Parow | A. Pimperl | R. Riedel | D. Röseler | M. Roth | E. Salzsieder | M. Schablowski-Trautmann | E. Schalk | I. Schatz | P. Schewe | F. Schmalfuß | A. Schmieder | F. Schoeneich | T. Schulte | R. Schwarz | A. Schweitzer | A. Siegel | E. Siegrist | K. Stahl | F. Stöckle | G. Stumm | J. Thormählen | C. Traupe | C. Vössing | M. Walle | S. Walther | C. Weber | S. Weber | U. Weigeldt | M. von Wildenradt | C. Wittrock | U. Zanoni

Sicherung von Gesundheit ist Aufgabe der staatlichen Sozialpolitik. Organisationen und Berufe in diesem Politikfeld berufen sich auf Wissenschaftlichkeit und Selbstbestimmung des Klienten, Nutzers beziehungsweise Patienten. Eine patientenorientierte wissenschaftliche Medizin hat im therapeutischen Arbeitsbündnis von professionellem Akteur mit individuellem Klient also zwei zentrale Orientierungen vorzunehmen. Einerseits sind Standards und Leitlinien als Zusammenfassung der aktuellen und besten wissenschaftlich gestützten externen Evidence und andererseits die individuellen Bedürfnisse, Ressourcen, Ziele und Selbstbestimmungsrechte des Patienten, als interne Evidence bezeichnet, zu beachten. Ausgehend von der Problemlage und den Bedarfen des Patienten wird im arbeitsteilig organisierten Betreuungsverlauf von den Professionellen nach dem Wissens- und Erkenntnisstand der Forschung gefragt und auf den Einzelfall hin angewandt. Wenn diese doppelte Perspektive in der Kategorie Patientenorientierung gemeint ist und in dem Behandlungsprozess immer wieder überprüft wird, dann kann Patientenorientierung zum Schlüssel für mehr Qualität werden.

Als Konzept zum strukturellen Umbau des sozialen Sicherungssystems ist diese Kategorie nicht geeignet. Der Hinweis auf andere Wirtschaftszweige und der unzulängliche Versuch von Begriffsbestimmung und Implikationen überzeugt nicht.

Für eine innovative qualitativ hochwertige Versorgung und sie stützende beziehungsweise begleitende Forschung bieten die vielfältigen Beiträge des Sammelbandes lehrreiche Informationen über Instrumente, Methoden und gute Beispiele aus der Praxis zur Stärkung der Patientenorientierung gerade in der Perspektive der notwendigen Beachtung der internen Evidence.
— Rainer Müller