Casemanagement: Verweildauerreduzierung im Akutkrankenhaus - Marion Blum

Casemanagement: Verweildauerreduzierung im Akutkrankenhaus

(Autor)

Buch | Softcover
36 Seiten
2014 | Erstauflage
Bachelor + Master Publishing (Verlag)
978-3-95684-431-7 (ISBN)
24,99 inkl. MwSt
Seit der Einführung diverser Gesundheitsstruktur- und Gesundheitsänderungsgesetze wurden bisher in der Gesellschaft diverse Wege und Möglichkeiten diskutiert, wie das gesamte Gesundheitssystem effizienter gestaltet werden könnte.
Die Verantwortlichen der Politik, Krankenversicherung, Bürgern, Unternehmen und Betreibern bzw. Trägern von Kliniken verstehen darunter einerseits eine stete Qualitätsverbesserung in der Patientenversorgung, die andererseits eine Kostenreduzierung ermöglichen sollen.
Die anhaltend demografische Entwicklung der Bevölkerung und eine darauffolgende Erhöhung des Altersdurchschnittes in Deutschland zeigen deutlich, dass in den folgenden Jahren die Zahl der Pflegebedürftigen, chronisch, dementiell und akut Erkrankten sowie multimorbide Patienten stark zunehmen werden. Am Beispiel der Erkrankung Herzinsuffizienz ohne große Nebenkomplikationen soll im Projektmanagement aufgezeigt werden, wie es durch eine bessere Vernetzung der Leistungen im Zusammenhang mit der Einführung von Casemanagement in der Pflege gelingen kann, die relative mittlere Verweildauer des Patienten im Krankenhaus zu senken. Dabei soll möglichst ein Drehtüreffekt verhindert werden und der Patient weiterhin zufrieden mit seiner gesundheitlichen Versorgung sein.

Textprobe:
Kapitel 2, Thema und Zielsetzung des Projekts:
Die Verweildauer ist in den deutschen Krankenhäusern seit 1990 stetig gesunken. Laut Statistik der DKG sank die mittlere Verweildauer von Patienten von 14,6 Tagen auf 8,9 Tagen. Parallel dazu stieg die jährliche Patientenzahl von 14,6 Mio. auf 17,3 Mio. Die Leistungsdichte im stationären Bereich hat für die Gesundheitsberufe erkennbar zugenommen. D. h., die stationären Akuteinrichtungen benötigen einen erhöhten Bedarf an interner Koordination und im Verhältnis zum Patienten eine verbesserte Kommunikation. Das Case Management hat zudem das Ziel, in einer konkreten Versorgungssituation den individuellen Versorgungsbedarf herauszufinden. Dabei sind entsprechende Maßnahmen einzuleiten, die in dieser Versorgungssituation benötigt werden, um sie zugunsten der Versorgungsqualität zum Einsatz zu bringen. Das Case Management bezieht sich auf einen konkreten Patientenfall in seiner speziellen Versorgungssituation. Daher ist das Case Management auch Anbieter- und einzelfallbezogen. (Vgl. Schmid, Weatherly, Müller Lutterloh, Seiler, Lägel, 2008, S.72)
Weitere Ziele neben der zentralen Verweildauerverkürzung sind folgende Unterziele: Einführung und/ oder verbesserte Überleitung-/ Entlassungsmanagement, Wund-, Schnittstellen- und Schmerzmanagement sowie langfristig die Einführung von Telemedizin bzw. telemedizinischen Aspekten. Diese Unterziele werden in weiteren angehenden Projekten zu einem anderen Zeitpunkt eingehender erläutert. Im Fokus dieses Case Managementprojektes am Beispiel der akuten Herzinsuffizienz ohne schwere Comorbiditäten stehen folgende kurz- bis mittelfristigen Ziele für diese Erkrankung:
- die Senkung der relativen Verweildauer,
- Budget- und Kostensicherung/ Erlössteigerung,
- die Sicherung der Behandlungsqualität und optimalen Versorgung,
- Sicherstellung des optimalen Ablaufes in der Patientenversorgung,
- Vermeidung des Drehtüreffektes ,
- Entlastung der Pflege und Ärzteschaft durch Umverteilung von Aufgaben,
- Steigerung der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit.
Case Management nimmt eine sog. anwaltliche Funktion für den Patienten ein. Daher ist bezogen auf die qualitativ hochwertige Versorgung eine nahtlose Weiterführung von Pflege- und Behandlungsprozessen besonders wichtig. (Vgl. DIP (Hrsg.) 2004, Nachdruck 2008, S. 120)
2.1, Case Managementmodul zu qualifizierten Verweildauerverkürzung:
Dies ist ein methodischer Ansatz, die Abläufe und Aufgaben aller in der Patientenversorgung benötigten Akteure zu koordinieren. Ziel ist es die Leistungserbringung effektiv und effizient zu gestalten sowie als Folge daraus die Verweildauer deutlich zu kürzen. Die Verbesserung der Dokumentationsqualität ist u. a. eines der Effekte, da innerhalb von Case Management diverse Regeln und Kriterien aufgestellt werden, die eine Prüfung der Behandlungsqualität und wege erst ermöglichen. In Deutschland fehlen eine Reihe bindender Richtlinien und Vorgaben, um die Prüfung der Behandlungsabläufe nach rechtlich fundierten Parametern durchführen zu können. Die Dokumentation erhält somit, neben der Haftungs- und Qualitätsdimension eine ganz neue Bedeutung. (Vgl. Schwaiberger, 2005 S. 49 50)
Mit Case - Management bezeichnet man ein Versorgungsmanagement, das die gezielte Versorgung von psychosozialen und medizinischen Bedürfnissen des Patienten über jegliche Leistungsbereiche steuert bzw. optimiert. (Vgl. Carels, Pirk, 2005, S. 49) Es ist ein Prozess der Zusammenarbeit, in dem Probleme eingeschätzt, Ziele und Maßnahmen geplant, umgesetzt, koordiniert und überwacht werden. Daraus folgend werden die erbrachten Dienstleistungen evaluiert, um dem Gesundheitsbedarf des Patienten mittels Kommunikation und verfügbarer Ressourcen auf ökonomische und qualitative Ergebnisse nachzukommen. (Vgl. Wendt, 3. Auflage 2001, S.154) Ziel des Case Managements ist es, die Versorgungsqualität zu verbessern, eine bessere Complience des Patienten zu

Erscheint lt. Verlag 8.5.2014
Reihe/Serie Studienarbeit
Sprache deutsch
Maße 153 x 220 mm
Gewicht 107 g
Themenwelt Medizin / Pharmazie Pflege
Schlagworte Case-Management • Krankenhaus • Krankenhaus / Spital • Pflegemanagement
ISBN-10 3-95684-431-9 / 3956844319
ISBN-13 978-3-95684-431-7 / 9783956844317
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
nach Expertenstandards, MD-Kriterien des neuen BI und Indikatoren der …

von Friedhelm Henke

Buch | Softcover (2023)
Kohlhammer (Verlag)
29,00
Training und Transfer Pflege, Heft 3 (Print inkl. eLehrmittel)
Buch | Softcover (2023)
hep verlag
29,00