Frieden schließen mit Demenz
Seiten
2014
|
2., Aufl.
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-94806-6 (ISBN)
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-94806-6 (ISBN)
Es ist an der Zeit, den Horrorszenarien im Zusammenhang mit Demenz eine positive Vision entgegenzusetzen. Sabine Bodes Buch beschreibt eine gute Zukunft. Denn die Probleme, die heute da sind, und jene, die auf uns zukommen werden, sind lösbar.
Welche Optionen bleiben? Weiter weggucken? Darauf warten, dass das rettende Medikament gefunden wird? Oder unser Schicksal in die Hand nehmen, unsere Zukunft gestalten. Sabine Bode besuchte Alten und Pflegeheime, sprach mit Pflegepersonal, Wissenschaftlern und porträtiert Helfer, die unermüdlich Demenzerkrankten helfen, in Würde zu altern. Sie vollführt einen Perspektivwechsel: Sie bringt festgefahrene Ängste zum Einsturz und zeigt unzählige gute Ansätze und Mut machende Erfahrungen. Dieses Buch ist ein Plädoyer für ein Umdenken.
Welche Optionen bleiben? Weiter weggucken? Darauf warten, dass das rettende Medikament gefunden wird? Oder unser Schicksal in die Hand nehmen, unsere Zukunft gestalten. Sabine Bode besuchte Alten und Pflegeheime, sprach mit Pflegepersonal, Wissenschaftlern und porträtiert Helfer, die unermüdlich Demenzerkrankten helfen, in Würde zu altern. Sie vollführt einen Perspektivwechsel: Sie bringt festgefahrene Ängste zum Einsturz und zeigt unzählige gute Ansätze und Mut machende Erfahrungen. Dieses Buch ist ein Plädoyer für ein Umdenken.
Sabine Bode lebt als freie Journalistin in Köln, schreibt Sachbücher und arbeitet für die Kulturredaktionen des Hörfunks von WDR und NDR.
Demenz: Versuch eines Perspektivwechsels
Sabine Bode ging es so wie vielen anderen auch. Die Themen Alter, Krankheit, Gebrechlichkeit und Demenz möchte man am liebsten ausblenden und verdrängen. „Zeitungsberichte über Skandale in Altenheimen las ich nicht zu Ende. Das wissen wir doch alle schon so lange: dass erstens die Pflege- und Betreuungskräfte keine gesellschaftliche Wertschätzung erfahren, dass sie zweitens überfordert, immer schlechter ausgebildet und unterbezahlt sind, und sie drittens aller Voraussicht nach in der Altersarmut landen werden.“ Doch dann habe sich ihr Fokus verändert, berichtet Bode. Sie begriff Demenz nicht mehr als „Elendsthema“, sondern sah es „als ein großes Beziehungsthema für Familien, eine Reifeprüfung für die ganze Gesellschaft“. Sie versuchte also, sich auf einen Perspektivwechsel einzulassen. Und der ist ihr in weiten Strecken auch gelungen.
So berichtet sie beispielsweise über eine Veranstaltungsreihe des WDR Sinfonieorchesters für Menschen mit Demenz (dazu auch DÄ, Heft 18/2014). Sie beschreibt, wie Angehörige an der Aufgabe der Pflege und Betreuung wachsen. So brachte der Befund Alzheimer bei einem der von Bode vorgestellten Ehepaare „wieder Frieden in die Beziehung“. Sie beschreibt, wie sogenannte Demenz-Clowns ohne Tusch und Klamauk mit dementen Heimbewohnern auf „eine unglaublich ruhige, feinfühlige Art Kontakt aufnehmen.“ Es sind viele solcher Beispiele, die Mut machen im Umgang mit Menschen, die meist in ihrer eigenen Welt leben und die Zuwendung und Liebe brauchen, aber auch aufwendige Pflege erfordern. Die Autorin hat intensiv für ihre Buch recherchiert. Sie besuchte Alten- und Pflegeheime, sprach mit Pflegepersonal, Wissenschaftlern und Angehörigen.
Dabei gelingt es ihr tatsächlich zu zeigen, wie ein würdevoller Umgang mit Demenzkranken möglich ist. Allerdings verschweigt sie auch die Schattenseiten nicht. So begleitet Bode beispielsweise auch völlig überforderte Angehörige, die ihr eigenes Leben für den zu Pflegenden aufgegeben haben und die an völliger Erschöpfung leiden. Dennoch: Der Optimismus überwiegt. Und das ist dann auch gleichzeitig die Schwäche dieses insgesamt Mut machenden Buches. Die Realität ist nämlich oft ernüchternd, und die positiven Beispiele werden oft so unvermittelt vorgestellt, dass ein durchgängiges Konzept nicht zu erkennen ist.
— Klinkhammer, Gisela
Sabine Bode ging es so wie vielen anderen auch. Die Themen Alter, Krankheit, Gebrechlichkeit und Demenz möchte man am liebsten ausblenden und verdrängen. „Zeitungsberichte über Skandale in Altenheimen las ich nicht zu Ende. Das wissen wir doch alle schon so lange: dass erstens die Pflege- und Betreuungskräfte keine gesellschaftliche Wertschätzung erfahren, dass sie zweitens überfordert, immer schlechter ausgebildet und unterbezahlt sind, und sie drittens aller Voraussicht nach in der Altersarmut landen werden.“ Doch dann habe sich ihr Fokus verändert, berichtet Bode. Sie begriff Demenz nicht mehr als „Elendsthema“, sondern sah es „als ein großes Beziehungsthema für Familien, eine Reifeprüfung für die ganze Gesellschaft“. Sie versuchte also, sich auf einen Perspektivwechsel einzulassen. Und der ist ihr in weiten Strecken auch gelungen.
So berichtet sie beispielsweise über eine Veranstaltungsreihe des WDR Sinfonieorchesters für Menschen mit Demenz (dazu auch DÄ, Heft 18/2014). Sie beschreibt, wie Angehörige an der Aufgabe der Pflege und Betreuung wachsen. So brachte der Befund Alzheimer bei einem der von Bode vorgestellten Ehepaare „wieder Frieden in die Beziehung“. Sie beschreibt, wie sogenannte Demenz-Clowns ohne Tusch und Klamauk mit dementen Heimbewohnern auf „eine unglaublich ruhige, feinfühlige Art Kontakt aufnehmen.“ Es sind viele solcher Beispiele, die Mut machen im Umgang mit Menschen, die meist in ihrer eigenen Welt leben und die Zuwendung und Liebe brauchen, aber auch aufwendige Pflege erfordern. Die Autorin hat intensiv für ihre Buch recherchiert. Sie besuchte Alten- und Pflegeheime, sprach mit Pflegepersonal, Wissenschaftlern und Angehörigen.
Dabei gelingt es ihr tatsächlich zu zeigen, wie ein würdevoller Umgang mit Demenzkranken möglich ist. Allerdings verschweigt sie auch die Schattenseiten nicht. So begleitet Bode beispielsweise auch völlig überforderte Angehörige, die ihr eigenes Leben für den zu Pflegenden aufgegeben haben und die an völliger Erschöpfung leiden. Dennoch: Der Optimismus überwiegt. Und das ist dann auch gleichzeitig die Schwäche dieses insgesamt Mut machenden Buches. Die Realität ist nämlich oft ernüchternd, und die positiven Beispiele werden oft so unvermittelt vorgestellt, dass ein durchgängiges Konzept nicht zu erkennen ist.
— Klinkhammer, Gisela
Erscheint lt. Verlag | 13.2.2014 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Maße | 136 x 208 mm |
Gewicht | 476 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Psychologie | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Geriatrie | |
Schlagworte | Alzheimer • Demenz • Demografischer Wandel • Gesellschaft • Pflege |
ISBN-10 | 3-608-94806-6 / 3608948066 |
ISBN-13 | 978-3-608-94806-6 / 9783608948066 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
warum sich im Rettungsdienst zeigt, was in unserer Gesellschaft …
Buch | Softcover (2024)
Goldmann (Verlag)
18,00 €
Aufbruch in die Welt von morgen | Das neue Buch der Bestsellerautorin …
Buch | Hardcover (2022)
Ullstein Buchverlage
19,99 €
wie wir unsere Kinder an die virtuelle Welt verlieren und ihre …
Buch | Hardcover (2024)
Rowohlt (Verlag)
26,00 €