Kreißsaal-Einsatz (eBook)

Ein Spielebuch für (angehende) Geburtshelfer
eBook Download: EPUB
2012 | 1. Auflage
255 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-75163-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kreißsaal-Einsatz -  Sven Kehl,  Daniel Schmitz
Systemvoraussetzungen
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Der Geburtshilfe-Notfall! Wenige Minuten können über ein neues Leben entscheiden!

Nicht die Leitlinien, sondern Sie selbst entscheiden, was zu tun ist, denn jetzt sind Sie dran! Schlüpfen Sie in die Rolle des diensthabenden Geburtshelfers eines Perinatalzentrums. Der alltägliche Wahnsinn beginnt: Sofort werden Sie mit den häufigsten geburtshilflichen Notfällen konfrontiert. Es liegt nun an Ihnen: Welche Untersuchungen führen Sie durch? Stimmt Ihre Diagnose? Kennen Sie die wichtigsten Krankheitsbilder? Sind Sie die Person, die man sich anzutreffen wünscht? Finden Sie es heraus!
Ob Hebamme, Medizinstudent oder Arzt: Das in Lehrbüchern vermittelte Wissen bildet das Fundament. Doch spätestens im ersten Dienst – in der Konfrontation mit der rauen Realität – zeigt sich, ob Sie die Theorie in die Praxis umsetzen können.
Dies ist ein spielerischer Ansatz, um ernsthafte Erfahrungen im schwierigen Kreißsaal-Alltag zu sammeln.

Abenteuerteil


Vorbereitung ist das A und O: Zettel und Papier für Notizen liegen bereit? Die Kompetenzpunkte sind notiert? Dann geht’s los! Beginnen Sie mit dem Lesen bei Absatz 1.

1    Sie sind Assistenzarzt an einem großen Krankenhaus, dem Rhein-Klinikum, das einzige der Stadt mit Perinatalzentrum. Hier werden alle geburtsmedizinischen und neonatalen Erkrankungen und Notfälle behandelt. Das war auch der Grund, warum Sie hierher gewechselt sind. Seit nunmehr einem Monat sind Sie in dieser Klinik beschäftigt, nachdem Sie davor zwei Jahre in der St. Josephs-Klinik, einem kleinerem Haus der Versorgungsstufe 1, gearbeitet haben. Dort haben Sie nur Schwangere mit komplikationslos verlaufender Schwangerschaft betreut: ab einem Schwangerschaftsalter von ? 36+0 SSW und ohne zu erwartende Komplikationen beim Neugeborenen. Jedoch hatten Sie dort keinen Oberarzt, der während Ihres Dienstes anwesend war. Bei Komplikationen sind erst mal einige Minuten vergangen; Minuten, die sich wie Stunden anfühlen konnten. Dagegen ist das nun Luxus! Perinatalzentrum, das heißt auch: Sie haben immer einen Facharzt in der Hinterhand – ein tolles Gefühl! Doch warum fühlt es sich nicht so an? Stimmt, da war noch was. Die ganzen Komplikationen, die Sie wunderbar aus den Lehrbüchern kennen.

«Der erste Dienst: Du kommst dir vor, als wärst du die ganze Zeit auf Speed!»

Diese Aussage Ihres Kollegen haben Sie noch im Gehör. Die Frage, ob er wirklich beurteilen kann, wie es sich «auf Speed» anfühlt, rückt in diesem Moment ganz in den Hintergrund. Innerhalb eines Monats haben Sie eine Schnelleinführung in den Kreißsaal und die Abläufe erhalten.

«Sie sind ja schon ein alter Hase!», hieß es. Bei der Personalnot ist jeder, der Dienst macht, ein gern gesehener Kollege.

«Klar, kein Problem. Ich kann den Dienst schon machen.» Ja, richtig. Das haben Sie damals gesagt; und das haben Sie nun davon.

Es ist Samstag, und Sie stehen am Beginn Ihres ersten Dienstes: Beginn morgens um 9 Uhr, Dauer 24 Stunden. In dieser Zeit werden die heiligen Hallen des Rhein-Klinikums Ihr Zuhause sein. Sie ziehen sich Ihren weißen Kittel über und machen sich auf den Weg in den Kreißsaal – zur Übergabe. Sie steigen in den Aufzug und ein – schrecklich fröhlich – motiviertes «Hallo! Einen wunderschönen guten Morgen!» schmettert Ihnen entgegen. Da war ja noch was. Die PJ-lerin Susanne, die gerne Suse genannt wird, hatte Sie gefragt, ob sie heute in Ihrem Dienst mitmachen darf. «Klar, kein Problem!» Ja, richtig. Auch das kam damals aus Ihrem Mund.

«Ich hoffe, dass wir heute Glück haben und richtig viel los ist!»

«Glück, das ist Definitionsache», denken Sie sich; erwidern jedoch nur ein gequältes Lächeln.

Im Kreißsaal angekommen, treffen Sie auf zwei in blau gekleidete Damen. Die Jüngere kennen Sie bereits: Barbara, eine recht witzige Hebamme. Die Ältere ist Ihnen nicht bekannt.

Was machen Sie?

•    Sie gehen in den Übergaberaum und warten auf den Kollegen, dessen Erbe Sie für die nächsten 24 Stunden übernehmen müssen. (23)

•    Sie begrüßen die beiden Hebammen und gehen in den Übergaberaum und warten auf den Kollegen, den Sie ablösen sollen. (30)

•    Sie stellen sich der Ihnen nicht bekannten Hebamme vor. (14)

2    «Und wie lautet nun die Diagnose?», will Suse von Ihnen wissen.

«Ganz klar, es ist ein

•    frühzeitiger Blasensprung». (41)

•    früher vorzeitiger Blasensprung». (103)

•    vorzeitiger Blasensprung». (52)

•    rechtzeitiger Blasensprung». (140)

•    verspäteter Blasensprung». (203)

3    Bis das Ergebnis vorliegt, vergehen einige Tage. Je nach Antibiogramm kann natürlich die antibiotische Therapie/Prophylaxe umgestellt werden; jedoch sollte in diesem Fall eines «frühen vorzeitigen Blasensprungs» sofort mit einer Gabe begonnen werden. Denn dadurch kann die maternale und fetale Morbidität reduziert und eine Verlängerung der Schwangerschaft erzielt werden.

Sie verlieren 2 Kompetenzpunkte und gehen weiter zur 438.

4    Im Kreißsaal übergibt Ihnen Hebamme Barbara die Akte:

«Frau Meier, eine 29-jährige II-Gravida, 0-Para mit 40+3 SSW. Kommt mit Geburtsbeginn und regelmäßigen Wehen seit heute früh. Das CTG ist in der Akte, und die Patientin sitzt vorm Ultraschallraum.»

Sie gehen zu Frau Meier und begrüßen sie. Im Ultraschallraum wollen Sie sich kurz über die bisherige Schwangerschaft informieren.

Was machen Sie?

•    Sie machen eine Anamnese und fragen die Patientin nach Risikofaktoren und Auffälligkeiten. (104)

•    Sie nehmen den Mutterpass und schauen nach, ob etwas dokumentiert ist. (48)

•    Sie bitten die PJ-lerin, die Hebamme zu fragen, ob sie etwas wüsste. (21)

5    Sie schlagen ihr vor, dass sie es kurz «googeln» soll – und anschließend Ihnen berichten. Nach ein paar Minuten kommt sie zurück. Weiter bei 28.

6    Sie sind noch völlig in Gedanken, als ein Häuflein Elend – in grün gekleidet – die Tür öffnet. Oje, der Kollege sieht ja ziemlich mitgenommen aus. Noch bevor Sie etwas sagen können, wirft er Ihnen den Pager zu. Das Gerät, das die nächsten 24 Stunden eine unglaubliche Macht über Sie ausüben wird. Die Kollegin, die den gynäkologischen Dienst übernimmt, wird bereits von deren Dienstvorgängerin auf den neuesten Stand gebracht. Sie fragen sich gerade, welcher Oberarzt Ihr Notretter sein wird, als Sie eine göttliche Melodie vernehmen:

«Daaadaadadadadadaaaaaa …».

Ein Gefühl der Sicherheit überkommt Sie, und das liegt nicht am Titelsong der «Schwarzwaldklinik», der Ihren Hammer und Amboss streichelt. Denn da kommt er mit seinen weißen, wellenden Haaren: Dr. Schmuse, Ihr Oberarzt für heute! Er heißt nicht nur so, er ist auch zum Schmusen. Optisch der gereifte Sascha Hehn alias Udo Brinkmann und fachlich für alle hilfesuchenden Assistenten der Rettungsanker. Eine Kollegin hat in der Vergangenheit sein Handy mit dem Titelsong des Kultklassikers ausgerüstet, und somit wurde dieses Lied zur Lieblingshymne aller Dienstärzte.

«Dröööt!»

Und das ist das krasse Gegenteil. Dieser Ton ist der Feind aller Dienstärzte. Das ist der widerliche Klang der Türklingel, der meist Arbeit ankündigt. Sie erhalten die Übergabe und erfahren zu Ihrem Glück, dass aktuell keine Frauen «unter Geburt» sind. Der grün gekleidete Kerl mit den dicken Augenringen verabschiedet sich.

Sie sagen zur PJ-lerin Suse:

•    «Komm, wir gehen auf die Wochenstation und machen Visite!» (40)

•    «Komm, wir geben den Hebammen Bescheid, dass wir auf der Wochenstation Visite machen!» (29)

7    «Okay, heißt das nun aber auch, dass ich die ganze Zeit liegen bleiben sollte? Darf ich nicht so ein-, zweimal am Tag etwas raus?»

Jaja, die typische Frage der Nikotin-Süchtlinge. Rauchen ist nicht gesund: Das weiß jeder spätestens dann, wenn er die Zigarettenpackung etwas genauer betrachtet. In der Schwangerschaft ist es auch nicht gerade förderlich und ein Risikofaktor für verschiedene Störungen – unter anderem dem vorzeitigen Blasensprung. Am liebsten würden Sie der mutmaßlichen Air-Berlin-Flugbegleiterin mitteilen, dass es 1 000-mal sinnvoller ist, nicht zu rauchen, als das Tablett beim Landeanflug hochzuklappen. Den Sinn dahinter haben Sie noch nie verstanden. Aber nein, wäre jetzt vielleicht nicht angebracht.

Doch wie sieht es mit der Frage generell aus? Darf die Patientin aufstehen?

•    Ja, denn das Risiko von Thrombosen ist in der Schwangerschaft deutlich erhöht. (126)

•    Nein, sie sollte liegen bleiben. (115)

8    Nach ein paar Minuten kommt Suse mit dem fahrbaren Sonografiegerät. Zum Glück gibt es dieses seit ein paar Monaten auf Station. Früher musste man immer in die Ambulanz dackeln; da ist dies nun schon eine richtige Erleichterung. Sie nehmen das Gel, bedecken damit die prall erscheinenden Brüste und fahren mit dem Schallkopf darüber. Es stellen sich große schwarze – echoleere – Lakunen dar.

•    Sie beenden die Untersuchung, da es sich um einen Normalbefund handelt. (114)

•    Sie informieren den Oberarzt, um ihm dieses Bild zu zeigen. (56)

•    Sie punktieren eine Lakune, da es sich um einen Abszess handelt....

Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie
Schlagworte Geburtshilfe • Geburtsvorbereitung • Notfall
ISBN-10 3-456-75163-X / 345675163X
ISBN-13 978-3-456-75163-4 / 9783456751634
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