Grundlagen der Therapie bei erworbenen Lähmungen

Funktionsausfälle nach Verletzungen motorischer Nervenzellen können zu schweren Behinderungen führen. Deren Behebung oder zumindest Besserung zählt zu den wichtigen Aufgaben von Physio- und Ergotherapeuten.
Forschungen der letzten Jahre zeigen immer detaillierter, dass die Umorganisationen, die Nervenläsionen folgen, nicht nach einem festen Schema ablaufen, sondern dass die Aktivität oder Nichtaktivität in sensomotorischen Regelkreisen diese Veränderungen mit beeinflusst. Vorgänge, die bei Lernvorgängen auftreten, spielen somit auch bei der Rückbildung von Lähmungen eine Rolle. Damit bietet sich die Möglichkeit, durch präzise Maßnahmen sehr gezielt Einfluss auf diese Veränderungen zu nehmen.
Die Autorin, die seit 30 Jahren Patienten mit Lähmungen behandelt, gibt im ersten Teil dieses Buches einen Überblick über die Steuerung der Motorik sowie über wichtige Vorgänge beim motorischen Lernprozess.
Im Anschluss wird gezeigt, welche therapeutischen Möglichkeiten bestehen, nach Verletzungen zentralmotorischer Neurone gezielt in die Reorganisation des zentralen Nervensystems einzugreifen und so eine Wiederherstellung der ausgefallenen Funktionen zu unterstützen. Im letzten Teil werden die therapeutischen Maßnahmen bei peripheren Paresen dargestellt.
Dieses Buch hilft allen Therapeuten, die erworbene Lähmungen behandeln, ihre Maßnahmen auf neurophysiologischer Grundlage auszuwählen, und erleichtert dadurch eine gezielte, symptomspezifische Therapie.