Bindung und frühe Störungen der Entwicklung
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-94792-2 (ISBN)
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lt;p>Zu diesen frühen Störungen der Entwicklung gehören etwa Störungen aus dem autistischen Spektrum, frühe Ängste, depressive Symptome und kognitive Entwicklungsschwierigkeiten mit Störungen des Gedächtnisses. Ebenso finden sich eine verminderte Stresstoleranz, Störungen der Aufmerksamkeit und der Motorik (ADHS) sowie der Immunregulation. Hier erfahren Sie, wie frühe Störungen entstehen und welche Möglichkeiten der Prävention und der Psychotherapie bestehen.
Zielgruppe:
- Kinderärzte
- Kinderpsychiater
- Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
- Kinderpsychologen
- Psychotherapeuten, die sich mit der Diagnostik und Frühbehandlung von psychosozialen und emotionalen Störungen beschäftigen
- Alle, die das Kind und die Eltern betreuen, wie etwa Hebammen, Krankenschwestern, Psychiater, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Eltern
Karl Heinz Brisch, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg.Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen. Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® – Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben. Er ist Gründungsmitglied der »Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit« (GAIMH e. V. – German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH – World Association for Infant Mental Health.Seit 2000 organisiert er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie seit 2018 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at).Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (https://www.khbrisch.de). Vom 16. bis zum 18. September 2022 fand die 21. Internationale Bindungskonferenz zum Thema »Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten – Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie« statt. Die Konferenzleitung obliegt Karl Heinz Brisch. Zur Website der Bindungskonferenz: www.bindungskonferenz.de
lt;p>Vorwort 7
Einleitung 9
KERSTIN UVNÄS-MOBERG
Die Funktion von Oxytocin in der frühen Entwicklung und die mögliche Bedeutung eines Ocytocinmangels für Bindung und frühe Störungen der Entwicklung .13
MIRI KEREN
Depression in der frühen Kindheit: Gibt es sie, wie zeigt sie sich, wie ist sie zu behandeln? . 34
LYNNE MURRAY
Die Entwicklung von Kindern postpartal depressiver Mütter: Befunde der Cambridge-Längsschnittstudie 51
SUZI TORTORA
Trauma, Stress und postpartale Depression: Das implizite Wissen und seine Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Bindung 72
MARTIN H. TEICHER
Frühe Misshandlungs- und Missbrauchserfahrungen: Gene, Gehirn, Zeit und Pathologie 105
KARLEN LYONS-RUTH, JEAN-FRANÇOIS BUREAU, ZSOFIA NEMODA
UND MARIA SASVARI-SZEKELY
Qualität der frühen Zuwendung, Trauma und genetische Vulnerabilität als Prädiktoren von Merkmalen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung:
Eine prospektive Längsschnittanalyse 136
ELIZABETH A. SHIRTCLIFF UND PAULA RUTTLE
Immunologische und neuroendokrine Dysregulation in der Folge früher Deprivations- und Stresserfahrungen 167
DAVID OPPENHEIM, NINA KOREN-KARIE, NURIT YIRMIYA UND SMADAR DOLEV
Welchen Einfluss haben die Einfühlsamkeit der Mutter und ihre Fähigkeit zur Verarbeitung der Diagnose auf die Bindungssicherheit autistisch gestörter Kinder? 203
ANAT SCHER
Trennungsangst der Mutter als Regulator des kindlichen Schlafs 223
ROBERT N. EMDE
Bindung, frühe Moralentwicklung und wechselseitige Regulationsprozesse 237
CARMEN PINTO
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) und frühe Bindungsdesorganisation Eine prospektive Studie mit Kindern, die nach einer Totgeburt
geboren wurden . 256
GOTTFRIED SPANGLER
Bindung und Gene: Bio-psycho-soziale Grundlagen emotionaler
(Dys-) Regulation und ihre Bedeutung für die Entwicklung von Verhaltensauffälligkeiten 282
KARL HEINZ BRISCH
Die Therapie von frühen Störungen der Entwicklung 301
Adressen der Autorinnen und Autoren 332
Vorwort
Frühe Störungen der Entwicklung entstehen oftmals durch frühe traumatische Erfahrungen des Säuglings und Kleinkindes sowie durch verschiedenste Formen der frühkindlichen Vernachlässigung. Sie beginnen in der Schwangerschaft und im Säuglingsalter und stehen dann in einem Zusammenhang mit Schwierigkeiten in der Bindungsentwicklung zwischen Eltern und Kind. Zu den frühen Störungen der Entwicklung gehören etwa Störungen aus dem autistischen Spektrum, Bindungsstörungen, frühe Ängste, depressive Symptome und kognitive Entwicklungsschwierigkeiten mit Störungen des Gedächtnisses. Ebenso finden sich eine verminderte Stresstoleranz, eine eingeschränkte Fähigkeit zur Affektregulation, Störungen der Aufmerksamkeit und der Motorik (ADHS) sowie der Immunregulation. Viele dieser frühen Störungen beeinflussen entscheidend die Entwicklung des Kindes und haben langfristige Auswirkungen auf alle körperlichen, psychischen und sozialen Funk tionen. Aus Längsschnittstudien wissen wir, dass frühe Störungen im Laufe der kindlichen Entwicklung oftmals nicht einfach wieder verschwinden, sondern besonders im Jugendalter zu schwerwiegenden emotionalen und sozialen Störungen mit aggressiven Verhaltensweisen führen können. Im Erwachsenenalter treten sie als spätere schwerwiegende psychosomatische und psychische Erkrankungen in Erscheinung, etwa als Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Am 24. und 25. Oktober 2009 wurde an der Kinderklinik und Poliklinik des Dr. von Haunerschen Kinderspitals der Ludwig-Maximilians-Universität München von der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie ein Internationaler Kongress mit dem Titel Bindung und frühe Störungen der Entwicklung (Attachment and Early Disorders of Development) durchgeführt. Die überwältigende Resonanz der Konferenz ermutigte die Veranstalter, die Beiträge mit der Herausgabe dieses Buches einer größeren Leserschaft zugänglich zu machen.
Ich danke allen Autoren und Autorinnen, dass sie ihre Beiträge für die Publikation zur Verfügung gestellt haben. Mein besonderer Dank gilt Frau Ulrike Stopfel, die sehr engagiert und zuverlässig alle englischsprachigen Beiträge übersetzt hat. Dank der ausgezeichneten Arbeit von Herrn Thomas Reichert konnten die einzelnen Manuskripte rasch editiert werden. Wir danken Herrn Dr. Heinz Beyer sowie Frau Christel Beck vom Verlag Klett-Cotta, dass sie sich mit großem Engagement für die Herausgabe dieses Buches und die rasche Herstellung beim Verlag eingesetzt haben.
Wir hoffen, dass dieses Buch allen, die Eltern mit ihren Kindern, Jugendliche sowie Erwachsene in Therapie, Beratung, Pädagogik, Sozialer Arbeit sowie bei der Prävention von frühen Störungen begleiten - wie etwa Ge burtshelfer, Hebammen, Kinderärzte, Krankenschwestern, Psychiater, Psychologen, Sozialarbeiter, Pädagogen, Heilpädagogen, Krankengymnasten, Ergotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiater, Psychotherapeuten, Richter und Politiker -, zahlreiche Anregungen gibt, die sie in ihrer täglichen Arbeit fruchtbar umsetzen können.
Karl Heinz Brisch
Einleitung
Das vorliegende Buch fasst verschiedene Beiträge aus den Bereichen Forschung, Klinik und Prävention zusammen, die das Thema Bindung und frühe Störungen der Entwicklung mit unterschiedlichen Schwerpunkten behandeln. Es werden sowohl Ergebnisse aus der Grundlagenforschung als auch solche von Längsschnittstudien dargestellt sowie anhand von Beispielen Erfahrungen aus der klinischen Arbeit mit früh gestörten Kindern veranschaulicht, um die therapeutischen Möglichkeiten und Voraussetzungen aufzuzeigen.
Kerstin Uvnäs-Moberg, die international renommierte Oxytocin-Forscherin, erklärt anhand ihrer Forschungen, welche Bedeutung das Hormon Oxytocin für die frühen Bindungsprozesse hat und auf welche Weise ein Mangel an Oxytocin aufgrund früher Störungen die Bindungsentwicklung negativ beeinflussen kann.
Miri Keren berichtet, wie sich schon im Säuglingsal
Erscheint lt. Verlag | 31.8.2012 |
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Reihe/Serie | Fachbuch |
Sprache | deutsch |
Maße | 157 x 234 mm |
Gewicht | 665 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Persönlichkeitsstörungen |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | ADHS • ADS • Aufmerksamkeitsstörung • Autismus • Bindung • Bindung (menschliche) • Bindungsforschung • Depression • Emotionale Störung • Entwicklungspsychologie • Entwicklungspsychologie; Frühkindheit • Erziehung • Kindepsychotherapie • Kinderpsychiatrie • Kindliche Entwicklungsstörung • Kleinkind • Kleinkindforschung • Kognitive Entwicklung • Pädiatrie • Prävention • Psychologie • Psychologische Beratung • psychosoziale Störung • Psychotherapie • Säugling • Säuglingsforschung • Sozialarbeit |
ISBN-10 | 3-608-94792-2 / 3608947922 |
ISBN-13 | 978-3-608-94792-2 / 9783608947922 |
Zustand | Neuware |
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