'Noch ein Löffelchen?' (eBook)
318 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-95039-6 (ISBN)
Erläuterung der Sonderzeichen bei der Verschriftlichung der gesprochenen Sprache 2
Inhaltsverzeichnis 7
Vorwort zur dritten Auflage 11
Danksagung 13
Einleitung 15
Teil I: Kommunikationsmodelle inder Altenpflegeausbildung 21
1. Vier Ohren sind nicht genug! Warum das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun fu?r die Kommunikation in der Altenpflege nicht ausreicht 23
Teil II: Der Sprachgebrauch in der Altenpflege 37
2. Kommunikation als Schlu?sselqualifikation in der Pflege 39
3. Merkmale von Kommunikation in der Altenpflege 45
3.1 Ungleichheit der GesprächspartnerInnen 45
3.2 Zweck der Kommunikation in der Altenpflege 51
3.3 Zeitdruck 53
3.4 Sprechen nicht von Angesicht zu Angesicht 54
3.5 Nonverbale Kommunikation 55
3.6 Verstehen und Verständigung 58
4. Sprechen mit und Sprechen u?ber BewohnerInnen 65
4.1 Sprechen mit BewohnerInnen 66
4.2 Sprechen u?ber BewohnerInnen 73
4.3 Tipps zum Sprechen mit BewohnerInnen 77
5. Humor 79
5.1 Lachen mit BewohnerInnen 81
5.2 Lachen u?ber BewohnerInnen 89
5.3 Tipps fu?r ein humorvolles Miteinander 96
6. Die Anrede 99
6.1 Duzen 99
6.2 Siezen 104
6.3 Mischformen 105
6.4 Tipps zur richtigen Anrede 110
7. Pflege-Wir 113
7.1 Beschreibung des Pflege-Wirs 113
7.2 Die Situation 116
7.3 Mögliche Ursachen und Hintergru?nde 117
7.4 Mit wem wird so gesprochen? 118
7.5 Zusammenfassung und Tipps 119
8. Babysprache in der Altenpflege 121
8.1 Eigenschaften echter Babysprache 121
8.2 Vorkommen in der Altenpflege 123
8.3 Funktionen 128
8.4 Reaktionen der BewohnerInnen 133
8.5 Zusammenfassung 136
8.6 Ja oder Nein zur Babysprache? 137
9. Umgang mit Konflikten 141
9.1 Positive Konfliktlösungsstrategien 142
9.2 Negative Konfliktlösungsstrategien 148
9.3 Zusammenfassung und Tipps 157
Teil III: Alterskrankheiten und ihre Folgen fu?r die Kommunikationsfähigkeit 161
10. Kommunikation mit schwerhörigen Menschen 163
10.1 Krankheitsbild 163
10.2 Beispiele 167
10.3 Zusammenfassung und Tipps 175
11. Kommunikation mit blinden Menschen 183
11.1 Krankheitsbilder 183
11.2 Auswirkungen der Erblindung auf die Kommunikation 187
11.3 Beispiele 188
11.4 Zusammenfassung und Tipps 194
12. Kommunikation mit depressiven Menschen 199
12.1 Krankheitsbild 199
12.2 Auswirkungen auf die Kommunikationsfähigkeit 203
12.3 Beispiele 204
12.4 Zusammenfassung und Tipps 212
13. Kommunikation mit Parkinson-kranken Menschen 217
13.1 Krankheitsbild 217
13.2 Auswirkungen auf die Kommunikationsfähigkeit 219
13.3 Beispiele 222
13.4 Zusammenfassung und Tipps 227
14. Kommunikation mit aphasischen Menschen 233
14.1 Allgemeines 233
14.2 Amnestische Aphasie 237
14.3 Broca-Aphasie 242
14.4 Wernicke-Aphasie 247
14.5 Globalaphasie 253
14.6 Übergreifende Tipps 259
15. Kommunikation mit demenzkranken Menschen 269
15.1 Krankheitsbild 270
15.2 Sprachlich-kommunikative Probleme 272
15.3 Beispiele 275
15.4 Tipps zur Kommunikation mit demenzkranken Menschen 286
16. Kommunikation mit nicht mehr sprachfähigen Menschen 303
16.1 Beispiele 304
16.2 Tipps zur Kommunikation mit nicht mehr sprachfähigen Menschen 309
17. Fazit 311
Sachregister 315
Verzeichnis der Cartoons von Elmar Frink 318
talkcare 319
Bücher aus verwandten Sachgebieten 321
Einleitung (S. 13-14)
Denkanstoß
Haben Sie das Sprechen mit den BewohnerInnen schon einmal als schwierig erlebt? Mit welchen Pflegebedürftigen fällt Ihnen das Kommunizieren schwer? Was ist der Grund dafür?
Sprechen kann doch eigentlich jeder gesunde Mensch. . . oder etwa nicht? Warum also ein Buch über die Kommunikation in der Altenpflege? Die Antwort auf diese Frage ist nicht schwer: Dieses Buch ist nötig, weil zwar jeder sprechen, aber nicht jeder in jeder Situation angemessen oder gut kommunizieren kann – und weil das Miteinander-Reden in der Altenpflege auf Grund der vielfältigen kommunikationsbehindernden Erkrankungen der Pflegebedürftigen noch schwieriger ist als in anderen Lebensbereichen. Dem trägt auch das Konzept für die am 1. August 2003 in Kraft getretene, bundeseinheitliche Ausbildung der Pflegenden in der Altenpflege Rechnung: In immerhin 80 Unterrichtsstunden sollen im so genannten Lernfeld 1.4 Kommunikation und Gesprächsführung behandelt werden. Das vorliegende Buch beschreibt den kommunikativen Alltag in der Altenpflege auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der sprachwissenschaftlichen Gesprächsforschung, und zwar in möglichst allgemein verständlicher Form.
Dabei steht nicht die Theorie, sondern die Praxis im Vordergrund: Die hier vorgestellten Interpretationen und Ratschläge beruhen im Wesentlichen auf mehrmonatigen Beobachtungen und Tonbandaufnahmen in verschiedenen Pflegeheimen, sowie auf Interviews mit Pflegenden und BewohnerInnen. Es geht nicht um die Vermittlung komplizierter Theorien, sondern um konkrete kommunikative Strategien, die den sprachlichen Umgang mit pflegebedürftigen alten Menschen erleichtern können.
Aus Gründen der Anschaulichkeit und der Übertragbarkeit auf den eigenen Pflegealltag wird ausschließlich mit echten Gesprächsbeispielen aus der Altenpflege gearbeitet.
Unter dem mit 720 Unterrichtsstunden veranschlagten Stichpunkt «Alte Menschen personen- und situationsbezogen pflegen» werden auch in der neu geordneten Altenpflegeausbildung BewohnerInnen in Bezug auf ihre Erkrankungen unterschieden. Obwohl die unterschiedlichen sprachlichen Schwierigkeiten bei den typischen Alterskrankheiten sehr gut erforscht sind, hat man es bislang versäumt, Pflegende in der Altenpflege gezielt auf die Sprachverständnis- und Sprechschwierigkeiten von demenzkranken und aphasischen Menschen und Parkinson-PatientInnen vorzubereiten.2 Qualitativ hochwertige Pflege ist jedoch ohne Kommunikation und vor allem ohne das Wissen um die kommunikationsbehindernden Auswirkungen vieler Alterskrankheiten undenkbar. Dementsprechend ist es ein wesentliches Element dieses Buches, dass die pflegebedürftigen alten Menschen nicht über einen Kamm geschoren, sondern je nach der Art ihrer Erkrankung unterschieden werden. Damit möchte ich einen Beitrag dazu leisten, dass Altenpflegende in Zukunft auf Grund ihrer wachsenden Sensibilität für Sprache tatsächlich in der Lage sein werden, alte Menschen nicht nur individuell und situativ angemessen zu pflegen, sondern auch angemessen anzusprechen. Die vorgeführten Analysen beruhen auf der Methode der Angewandten Gesprächsforschung. Was ist darunter zu verstehen? Angewandte Gesprächsforschung hat sich auf die Untersuchung der gesprochenen Kommunikation in der Arbeitswelt spezialisiert. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Sprachverwendung in einzelnen Firmen, Behörden und Institutionen wie beispielsweise auch einem Altenpflegeheim unter die Lupe zu nehmen – und zwar vor Ort (vgl. Abb. 0-2). Das bedeutet, dass der alltägliche Sprachgebrauch beobachtet und durch Tonband- oder Videoaufnahmen dokumentiert wird. Die aufgenommenen Gespräche werden anschließend Wort für Wort verschriftlicht und dann sehr genau analysiert. Dabei wird etwa untersucht, wie typische Gespräche ablaufen, welche Strategien die Sprechenden im Umgang miteinander verwenden und ob und an welchen Stellen es regelmäßig Probleme oder Missverständnisse gibt.
Für die Gesprächsforschung sind solche Verschriftlichungen von Gesprächen wie Mikroskope für die Naturwissenschaften: Mit ihrer Hilfe lassen sich selbst kleinste sprachliche Details anschauen. Gesprochene Worte, die sonst in Sekundenschnelle vergessen werden, können damit sichtbar und «haltbar» gemacht werden. So kann man zum Beispiel sehr schön sehen, wie ungeduldig Menschen werden, wenn jemand ständig den roten Faden verliert, sich unentwegt wiederholt oder sehr oft «äh» sagt.
Erscheint lt. Verlag | 6.6.2012 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie |
Medizin / Pharmazie ► Pflege | |
Schlagworte | Altenpflege • Altenpflegeausbildung • aphasisch • Babysprache • Blind • Demenz • Depression • Gerontologie • Humor • Kommunikation • Parkinson • Pflegebedürftige • Pflegekräfte • Pflegepraxis • respektvoll kommunizieren • Schwerhörig • Sprachgebrauch • verständlich kommunizieren |
ISBN-10 | 3-456-95039-X / 345695039X |
ISBN-13 | 978-3-456-95039-6 / 9783456950396 |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
![PDF](/img/icon_pdf_big.jpg)
Größe: 21,9 MB
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seitenlayout eignet sich die PDF besonders für Fachbücher mit Spalten, Tabellen und Abbildungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten angezeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smartphone, eReader) nur eingeschränkt geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.
Zusätzliches Feature: Online Lesen
Dieses eBook können Sie zusätzlich zum Download auch online im Webbrowser lesen.
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich