Diagnostik als Rehistorisierung
Methodologie und Praxis einer verstehenden Diagnostik am Beispiel schwer behindeter MenschenDiagnostik als Rehistorisierung
Seiten
2011
Lehmanns Media (Verlag)
978-3-86541-454-0 (ISBN)
Lehmanns Media (Verlag)
978-3-86541-454-0 (ISBN)
Die Diagnostik als Rehistorisierung hat seit ihrer Erstveröffentlichung vor 15 Jahren ein sehr großes Echo gefunden und wird sowohl in Theorie und Praxis viel genutzt. Aufgrund der Anfragen nach dem Buch und auch aus der Überzeugung, dass die Konzeption der Diagnostik als Rehistorisierung an Aktualität nichts eingebüßt hat, haben wir uns zu dieser unveränderten Neuauflage entschlossen.
Psychologische, behindertenpädagogische und neurologisch-psychiatrische Dia-gnostik sind in einer Krise. Sie ordnen Menschen bestimmten Gruppen zu und etiket-tieren auf dieser Weise. Dort wo sie sich (als Verhaltensanalyse, Familienanalyse, Förderdiagnostik u.a.m.) um den Einzelfall bemühen, tragen sie zwar wichtige Daten zusammen, vermögen sie jedoch in der Regel nicht im Sinne eines Versuches der betreffenden Person zu interpretieren. Geschichten von Personen, wie sie Oliver Sacks in seinen verschiedenen Büchern erzählt, bleiben die absolute Ausnahme.
Diagnostik als Rehistorisierung versucht – ohne Verzicht auf vielfältige Möglichkeiten der Datenerhebung – den systematischen Weg zu einer anderen Diagnostik aufzu-zeigen. Das Verhalten jedes Menschen, selbstverständlich also auch das von schwer behinderten und/oder psychisch kranken, ist sinnvoll und systemhaft und aus seiner Geschichte heraus zu begreifen.
In seiner historischen Betrachtungsweise psychischer Prozesse (in der Tradition von L.S. Vygotskij und A.R. Lurija) und in Weiterführung der „Allgemeinen Behinderten-pädagogik“ (W. Jantzen) werden methodologisch und praktisch Wege zu einer ver-stehenden Diagnostik gezeigt. DiagnostikerInnen sollen in die Lage versetzt werden, an Hand der vorliegenden Daten die theoretisch wahrscheinlichste Geschichte zu konstruieren, warum jemand so ist wie er ist.
Die Fähigkeit, „Fallgeschichten“ zu erarbeiten, wie sie A.R. Lurija oder Oliver Sacks erzählt haben, wird damit lehrbar. Bisher unverständliches Verhalten (und unver-ständliche Menschen) kann verstanden werden. Dies schafft zugleich neue Ansatz-punkte für pädagogische und therapeutische Praxis.
Neben einer fundierten methodologischen Grundlegung dokumentieren neun „Fall-geschichten“ aus unterschiedlichen Bereichen schwerer Behinderung (im Sinne des sog. „harten Kerns“) das diagnostische Vorgehen. Ein weiterer Beitrag demonstriert beispielhaft die Nutzung von Filmdokumenten für die Ausbildung in dieser Methode.
Bisher gab es im Bereich der Psychodiagnostik kein vergleichbares Buch. Es ist die erste Veröffentlichung, die Syndromanalyse und verstehende Diagnostik im Sinne von Lurija methodologisch begründet und lehrbar macht.
Psychologische, behindertenpädagogische und neurologisch-psychiatrische Dia-gnostik sind in einer Krise. Sie ordnen Menschen bestimmten Gruppen zu und etiket-tieren auf dieser Weise. Dort wo sie sich (als Verhaltensanalyse, Familienanalyse, Förderdiagnostik u.a.m.) um den Einzelfall bemühen, tragen sie zwar wichtige Daten zusammen, vermögen sie jedoch in der Regel nicht im Sinne eines Versuches der betreffenden Person zu interpretieren. Geschichten von Personen, wie sie Oliver Sacks in seinen verschiedenen Büchern erzählt, bleiben die absolute Ausnahme.
Diagnostik als Rehistorisierung versucht – ohne Verzicht auf vielfältige Möglichkeiten der Datenerhebung – den systematischen Weg zu einer anderen Diagnostik aufzu-zeigen. Das Verhalten jedes Menschen, selbstverständlich also auch das von schwer behinderten und/oder psychisch kranken, ist sinnvoll und systemhaft und aus seiner Geschichte heraus zu begreifen.
In seiner historischen Betrachtungsweise psychischer Prozesse (in der Tradition von L.S. Vygotskij und A.R. Lurija) und in Weiterführung der „Allgemeinen Behinderten-pädagogik“ (W. Jantzen) werden methodologisch und praktisch Wege zu einer ver-stehenden Diagnostik gezeigt. DiagnostikerInnen sollen in die Lage versetzt werden, an Hand der vorliegenden Daten die theoretisch wahrscheinlichste Geschichte zu konstruieren, warum jemand so ist wie er ist.
Die Fähigkeit, „Fallgeschichten“ zu erarbeiten, wie sie A.R. Lurija oder Oliver Sacks erzählt haben, wird damit lehrbar. Bisher unverständliches Verhalten (und unver-ständliche Menschen) kann verstanden werden. Dies schafft zugleich neue Ansatz-punkte für pädagogische und therapeutische Praxis.
Neben einer fundierten methodologischen Grundlegung dokumentieren neun „Fall-geschichten“ aus unterschiedlichen Bereichen schwerer Behinderung (im Sinne des sog. „harten Kerns“) das diagnostische Vorgehen. Ein weiterer Beitrag demonstriert beispielhaft die Nutzung von Filmdokumenten für die Ausbildung in dieser Methode.
Bisher gab es im Bereich der Psychodiagnostik kein vergleichbares Buch. Es ist die erste Veröffentlichung, die Syndromanalyse und verstehende Diagnostik im Sinne von Lurija methodologisch begründet und lehrbar macht.
Reihe/Serie | ICHS-Praxis ; 2 |
---|---|
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Studium ► 2. Studienabschnitt (Klinik) ► Anamnese / Körperliche Untersuchung |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Sonder-, Heil- und Förderpädagogik | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Diagnostik • Dialog • Fallstudiensammlung • Rehistorisierung |
ISBN-10 | 3-86541-454-0 / 3865414540 |
ISBN-13 | 978-3-86541-454-0 / 9783865414540 |
Zustand | Neuware |
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