Homöopathische Fallanalyse bei Kindern (eBook)

Danksagung 8
Inhaltsverzeichnis 9
1 Einführung 12
Der Ansatz zur Behandlung von Kindern 12
Was ist das Behandlungsziel? 13
Traditionelle und neue Methoden 14
Die Eltern 14
Zusammenfassung 16
2 Traditionelle Methoden der Behandlung von Kindern 17
Kindertypen 17
Individualität und Allgemeinheit 18
Repertorisation 19
Verschreibung nach Schlüsselsymptomen 20
Beobachtung 20
Akute und chronische Krankheiten 22
3 Neue Ansätze in der Behandlung von Kindern 25
Quellen-basierte Verschreibung 25
Die Erweiterung des Horizonts 26
Die Quelle 27
Die Quellen-basierte Verschreibung 28
Der vorurteilsfreie, kritische Beobachter 28
Normal und nicht normal 30
Stecken bleiben 30
Innerer Konflikt 31
Sankaran und die Miasmen 32
Der kompensierte Patient 33
Wo befindet sich die Energie? 34
Was kann man erwarten? 35
Den normalen Zustand kennen 35
4 Die Entwicklung des Kindes 37
Die Kindheit – Eine besondere Zeit des Lebens 37
Der Eintritt in die Welt des Kindes 50
Die Entwicklung des Bewusstseins 58
Neubetrachtung der Frage: Was ist die Kindheit? 68
5 Methoden und Techniken 69
Die Kind-zentrierte Sichtweise 69
Therapeutisches Einfühlungsvermögen: Dem Patienten folgen 70
Vertrauen in den Prozess 71
„Was?“ versus „Warum?“ 72
Die Kommunikation der Bewegungen 72
Die Hauptbeschwerde 73
Im Eigentümlichen bleiben 74
Die Wahrnehmung des Lebens der Quelle 75
Ungeteilte Aufmerksamkeit für den Patienten 76
Wie das Konzept funktioniert 77
Weitere Methoden der Fallaufnahme 92
6 Die enthüllte Quelle 94
Die Worte der Quelle 95
Die Macht der Namen 96
Worte als Symbole 97
Ausdruck der Individualität 97
Das Arzneimittel als Symbol 98
7 Mutter und Kind 115
8 Die Umgebung des Kindes 142
Anlage versus Umfeld 142
Causa occasionalis 143
Ätiologie und Verwundbarkeit 144
Adoption 145
Familiendynamik: Eltern, Geschwister und entferntere Verwandte 146
Schule, Freunde und soziale Entwicklung 147
Kieferorthopädische Regulierungen (Brackets) 147
Unfälle 148
Impfungen 148
Abschließende Bemerkungen 154
9 Die Eltern 155
„Die abgeordneten Eltern“ 155
Wessen Fall ist es? 158
Der Druck der Gruppe 158
Der Umgang mit Schulmedizin 160
Informationen über das Arzneimittel 161
Die Abwesenheit von Schuld 162
„Was?“ – und nicht „Warum?“ 163
Schlussbemerkung 163
Personen- und Sachverzeichnis 164

"7 Mutter und Kind (S. 104-105)

Über Jahrzehnte hinweg haben Homöopathen bei der Behandlung von Kindern standardmäßig die Mütter auch zum Verlauf der Schwangerschaft befragt, um damit mögliche traumatische Ereignisse oder eigentümliche Symptome zu erfassen, die während dieser Phase einen Einfluss auf das Kind genommen haben könnten. Solche Informationen wurden dann zwar gesammelt, wobei aber nie so richtig klar war, welcher Stellenwert ihnen zugemessen werden kann oder ob sie zur Bestimmung des Arzneimittels überhaupt von Nutzen sind.

Die enge Verbindung von Mutter und Kind während der Schwangerschaft, die de facto eine Symbiose ist, hat tief greifende Einflüsse auf den Zustand und das Sein dieser beiden Individuen. Die Quellen-basierte Verschreibung bedient sich der Informationen, die von der Mutter beigesteuert werden und die ihr Wesen sowie den Verlauf der Schwangerschaft betreffen, einschließlich aller Veränderungen, herausragender Ereignisse, Traumata, emotional belasteter oder anderweitig bedeutsamer Situationen.

Die energetische Verfassung der Mutter beeinflusst das heranwachsende Kind; dies kann so weit gehen, dass sich der Zustand der Mutter als Muster im Kind einprägt. Umgekehrt kann es auch geschehen, dass sich der Zustand des Kindes auf die Mutter überträgt. In diesem Fall zeigen sich während der Schwangerschaft vorübergehende und für die Mutter uncharakteristische Symptome, Träume und Vorlieben. Entwickelt eine Mutter für sie neue, ungewöhnliche oder deutlich von ihrem bisherigen Zustand abweichende Charakteristika, sind sie als wichtige Hinweise auf den Zustand des Kindes zu werten. Die Erklärung für den stereotypen Kommentar zu einer Schwangeren, die plötzlich ein starkes Verlangen nach sauren Gurken zeigt, könnte demnach auch lauten, dass das Kind danach verlangt!

Aber auch wenn sich die Verfassung der Mutter während der Schwangerschaft nicht sichtbar verändert hat, kann dennoch eine Verbindung zwischen ihrem Zustand und dem ihres Kindes bestehen. Es ist nämlich nicht so, dass alle Kinder den energetischen Zustand ihrer Mutter annehmen. Die Verfassung der Mutter, so wie sie sich während der Dauer der Schwangerschaft präsentiert, kann in jenen Fällen die gleiche sein wie diejenige ihres Kindes, in denen eine klare Verbindung zwischen den Symptomen des Kindes und einigen Aspekten der Symptome der Mutter auszumachen ist.

Die in der Folge vorgestellten Fälle veranschaulichen diesen sehr wichtigen Punkt. Die Hervorhebung der mütterlichen Seite soll aber nicht bedeuten, dass ich damit den Anteil der Väter schmälern will. Beide Eltern sind wichtig, jeder auf seine Weise. Der Trend, Väter stärker in die Betreuung und Erziehung der Kinder einzubeziehen, ist nur zum Besten für alle. Daher können sich auch die Verfassung des Vaters und/oder der Mutter gleichermaßen im Kind niederschlagen."