Wie einzigartig ist der Mensch? (eBook)

Die lange Evolution der Gehirne und des Geistes

(Autor)

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2010 | 1. Auflage
XXII, 451 Seiten
Spektrum Akademischer Verlag
978-3-8274-2719-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wie einzigartig ist der Mensch? -  Gerhard Roth
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Eine tour de force durch die Lebensgeschichte des Geistes mit einer herausragend gelungenen Kombination aus Tiefe und Breite. Prof. Onur Güntürkün, Kognitionswissenschaftler, Ruhr-Universität Bochum

Das Buch ist anspruchsvoll, vielseitig, auf dem Stand der modernsten Forschung und liest sich wunderbar frisch. Den Lesern werden Einblicke in unser eigenes Werden und Sein vermittelt, die sie in dieser kompetenten Form nirgends besser finden können. Prof. Volker Storch, Zoologe, Universität Heidelberg

Mit der überzeugenden Begründung, dass 'Geist und Bewusstsein natürlichen Ursprungs ... und ohne unerklärliche Sprünge entstanden sind', verankert Gerhard Roth den ganzen Menschen fest in Biologie und Evolution. Diese unausweichliche Schlussfolgerung wird heftige Diskussionen zum Selbstverständnis des Menschen auslösen. Prof. Josef H. Reichholf, Evolutionsbiologe, Zoologische Staatssammlung München

Was ist Intelligenz? Wo beginnt sie? Schon beim Einzeller? Erst bei den Wirbeltieren? Wie muss ein Gehirn beschaffen sein, das höhere kognitive Leistungen hervorbringt? Wie sind in der Evolution Geist und Bewusstsein entstanden? Ist der Mensch einzigartig? Worin genau unterscheidet sich unsere Art von anderen intelligenten Tieren?

Fragen wie diese treiben Hirnforscher und Psychologen, Evolutionsbiologen und Philosophen heute um. Sie erfordern eine Auseinandersetzung mit einer Fülle von Erkenntnissen aus verschiedenen Disziplinen - und sie rühren an unser Selbstbild. Dieses Buch versucht Antworten zu geben, und Gerhard Roth gelingt mit ihm ein großer Wurf. Er entfaltet ein breites Panorama von der Evolution der Nervensysteme und der vielfach verzweigten Entwicklung kognitiver Leistungen im Tierreich - vom Einzeller bis zum Homo sapiens. Selten zuvor sind die Bedingungen, unter denen sich in der Geschichte des Lebens Intelligenz, Geist und Bewusstsein entwickelt haben, so umfassend und genau für ein breites Publikum dargestellt worden.

_____

Wahrnehmungs- und Erkenntnisleistungen, Intelligenz, Geist und Bewusstsein haben sich, wie dieses Buch zeigt, im Laufe der Evolution allmählich entwickelt - in deutlicher Parallelität und gegenseitiger Bedingtheit. Dabei sind im Tierreich mehrfach unabhängig voneinander hohe Entwicklungsstufen von Intelligenz erreicht worden, etwa bei Bienen und Kraken, bei Rabenvögeln und Papageien, bei Walen und Delfinen, bei Elefanten und Menschenaffen. Diese Erkenntnis ist nicht grundsätzlich neu, aber in den letzten Jahren sind aus der Kognitionsforschung an Tieren und am Menschen sowie der Hirnforschung hierzu viele neue empirische Einsichten erwachsen. Die Idee einer Ko-Evolution von Sinnesorganen, Nervensystemen und Gehirnen einerseits und des Wahrnehmungs- und Erkenntnisvermögens - sowie schließlich des Entstehens von Geist-Bewusstsein - andererseits ist damit erst plausibel geworden.

Aber wie kann man kognitive Leistung und Intelligenz bei Tieren überhaupt untersuchen und mit denen des Menschen vergleichen? Und welches sind die hirnanatomischen und hirnphysiologischen Bedingungen für das Auftreten von Intelligenz, Geist und Bewusstsein? An solchen Fragen ist auch die 'Künstliche-Intelligenz- Forschung' in hohem Maße interessiert.

Unterscheiden sich Intelligenz, Geist, Bewusstsein und Psyche des Menschen nur quantitativ von denen der anderen Tiere? Oder gibt es hier doch irgendwelche 'Einzigartigkeiten'? Die Antwort darauf berührt nicht zuletzt die Frage nach der Stellung des Menschen in der Natur.

Die neuen evolutions- und verhaltensbiologischen sowie neurowissenschaftlichen Einsichten bilden auch die Grundlage für eine Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen 'Philosophie des Geistes' und der modernen Erkenntnistheorie. Das vorliegende Buch konkretisiert im Zusammenhang mit dem Geist-Gehirn- Problem die Position eines 'nichtreduktionistischen Physikalismus' und eines 'neurobiologischen Konstruktivismus'.

Gerhard Roth, Neurowissenschaftler und Philosoph, spricht in seinem Werk eine große Bandbreite von Fragestellungen an. Das anspruchsvolle, aber allgemeinverständlich geschriebene Buch liegt an der dynamischen Schnittstelle von Hirnforschung, Evolutionsbiologie, Psychologie, Kognitionswissenschaften und Philosophie.



Gerhard Roth zählt zu den bekanntesten Hirnforschern Deutschlands. Er hat in Philosophie und Zoologie promoviert und lehrt seit 1976 als Professor für Verhaltensphysiologie an der Universität in Bremen. Von 1989 bis 2008 leitete er dort das von ihm gegründete Institut für Hirnforschung. Von 1997 bis 2008 war er Rektor des Hanse-Wissenschaftskollegs in Delmenhorst. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und seit 2003 Präsident der Studienstiftung des deutschen Volkes. Seine Forschungsschwerpunkte sind neurobiologische Grundlagen der kognitiven und emotionalen Verhaltenssteuerung bei Wirbeltieren, neurobiologische Grundlagen psychischer Zustände und Erkrankungen, theoretische Neurobiologie und Neurophilosophie. Er hat neben zahlreichen Fachartikeln und -büchern auch eine ganze Reihe erfolgreicher Sachbücher veröffentlicht, darunter Das Gehirn und seine Wirklichkeit sowie Fühlen, Denken, Handeln, und ist regelmäßig Gast in Fernseh- und Rundfunksendungen.

Gerhard Roth zählt zu den bekanntesten Hirnforschern Deutschlands. Er hat in Philosophie und Zoologie promoviert und lehrt seit 1976 als Professor für Verhaltensphysiologie an der Universität in Bremen. Von 1989 bis 2008 leitete er dort das von ihm gegründete Institut für Hirnforschung. Von 1997 bis 2008 war er Rektor des Hanse-Wissenschaftskollegs in Delmenhorst. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und seit 2003 Präsident der Studienstiftung des deutschen Volkes. Seine Forschungsschwerpunkte sind neurobiologische Grundlagen der kognitiven und emotionalen Verhaltenssteuerung bei Wirbeltieren, neurobiologische Grundlagen psychischer Zustände und Erkrankungen, theoretische Neurobiologie und Neurophilosophie. Er hat neben zahlreichen Fachartikeln und -büchern auch eine ganze Reihe erfolgreicher Sachbücher veröffentlicht, darunter Das Gehirn und seine Wirklichkeit sowie Fühlen, Denken, Handeln, und ist regelmäßig Gast in Fernseh- und Rundfunksendungen.

Inhalt 5
Vorwort 10
Einleitung: Sind Gehirn und Geist eine Einheit? 14
1 Geist, Lernen und Intelligenz 22
Formen des Lernens 23
Gedächtnisformen 27
Intelligenz und Verhaltensfl exibilität 29
Bewusstsein 31
Gehirn-Geist-Theorien 33
2 Was ist Evolution? 40
Die Rekonstruktion der Stammesgeschichte und der Evolution 48
Fragen der Merkmalsbewertung 53
3 Der Geist beginnt mit dem Leben 58
Was ist Leben? 58
Ordnung, Selbstherstellung und Selbsterhaltung 61
Leben, Energiegewinnung und Energiestoffwechsel 65
Die Entstehung des ersten Lebens 67
Die weitere Entwicklung einfachen Lebens 70
4 Die Sprache der Neuronen 73
Sensoren und Information 73
Der Aufbau der Nervenzelle 74
Die Grundlagen der neuronalen Erregung und Erregungsverarbeitung 77
Die Struktur und Funktion der Ionenkanäle und ihre Evolution 81
Die Arbeitsweise der Ionenkanäle 83
Das Entstehen des Aktionspotenzials 85
Neurotransmitter und Neuromodulatoren 88
Prinzipien der neuronalen Erregungsverarbeitung 95
5 Einzeller – komplexes Verhalten ohne Nervensystem 99
Bakterien und Archaeen 99
Protozoen 105
6 Die „Wirbellosen“ und ihre Nervensysteme 110
Schwämme 111
Hohltiere 112
Bilateria 115
Acoelomorpha 115
Coelomaten: Protostomier 117
Lophotrochozoa 117
Lophophoraten 117
Trochozoa 120
Weichtiere 124
Ecdysozoa 134
Gliederfüßer 136
7 Kognitive Leistungen und Intelligenz bei Wirbellosen 147
Lernen, kognitive Leistungen und Intelligenz bei Insekten 148
Lernen, kognitive Leistungen und Intelligenz bei Cephalopoden 157
8 Der Weg zu den Wirbeltieren 162
Stachelhäuter 166
Hemichordaten 167
Chordatiere – Craniaten – Wirbeltiere 168
Schleimaale (Myxinoidea) 171
Neunaugen (Petromyzontida) 172
Knorpelfi sche (Chondrichthyes) 173
Knochenfi sche (Osteichthyes) 174
Amphibien (Amphibia) 177
Reptilien (Reptilia) 178
Vögel (Aves) 180
Säugetiere (Mammalia) 181
9 Das Wirbeltiergehirn und seine Herkunft 186
Der Grundaufbau des Wirbeltiergehirns 186
Medulla oblongata 190
Kleinhirn 193
Mittelhirn 197
Zwischenhirn 202
Das Zwischenhirn der Knorpel- und Knochenfische 202
Das Zwischenhirn von Amphibien und Sauropsiden 204
Das Zwischenhirn der Säuger 207
Endhirn 211
Das Endhirn der „Fische“ und der Amphibien 211
Das Endhirn der Sauropsiden 215
Das Endhirn der Säuger 221
Der Aufbau des Isocortex 222
Sind der Isocortex der Säuger und das Mesonidopallium der Vögel homolog? 229
10 Sinnesorgane – die Repräsentation der Außenwelt im Gehirn 259
Chemische Sinne (Schmecken und Riechen) 260
Mechanische Sinne 266
Somatosensorik und Propriorezeption 268
Gleichgewichtssinn 274
Das Seitenliniensystem der Fische und Amphibien 277
Elektrorezeption 278
Infrarotsinn 280
Auditorisches System 281
Visuelle Wahrnehmung 290
Das visuelle System der Wirbellosen 292
Das visuelle System der Wirbeltiere 296
Parallelverarbeitung im visuellen System der Wirbeltiere 299
11 Wie intelligent sind Wirbeltiere? 306
Kognitive Leistungen bei „Fischen“ 307
Lernleistungen bei Amphibien 311
Kognitive Leistungen bei Vögeln und Säugetieren 313
Werkzeuggebrauch und Werkzeugherstellung 313
Imitation und Lernen durch Einsicht 316
Vernünftiges Verhalten 319
Soziale Intelligenz 323
Selbsterkennen im Spiegel 324
„Theorie des Geistes“ und Wissenszuschreibung 327
Bewusstsein 330
Metakognition 334
Wie intelligent sind Delphine und Elefanten wirklich? 335
12 Die Gehirne der Wirbeltiere im Vergleich 341
Körpergröße und Gehirngröße 341
Die Bedeutung der relativen Gehirngröße 345
Der Encephalisationsquotient 353
Das weitere Schicksal des Cortex 355
Die Effektivität der corticalen Informationsverarbeitung 361
Die Modularisierung des Cortex 365
Besonderheiten im zellulären Aufbau des Cortex 367
Das Gehirn intelligenter Vögel 369
13 Was treibt die Hirnevolution an? 373
14 Wie einzigartig ist der Mensch? 381
Wie ist die Evolution des Menschen abgelaufen? 381
Warum verließen die Vorfahren des Menschen den Urwald? 386
Die Vergrößerung des Gehirns und ihre Folgen 389
Mensch und Sprache 395
Die Evolution der menschlichen Sprache 397
Die Geschwindigkeit der Evolution der menschlichen Sprache 401
Zeigt der Mensch ein besonderes Sozialverhalten? 403
15 Evolution, Gehirn und Geist – eine Zusammenschau 409
Wie ist die Evolution der Nervensysteme und Gehirne abgelaufen? 409
Die Evolution kognitiv-geistiger Leistungen 414
Der Zusammenhang zwischen Gehirn und Geist 415
Mechanismen der Evolution von Gehirn und kognitiver Leistungen 418
Was bedeutet dies alles für das Geist-Gehirn-Problem? 423
Ist Geist vielfach realisierbar? 426
Literatur 429
Lehrbücher und Übersichtswerke 429
Fachbücher und Fachartikel 430
Index 443

Erscheint lt. Verlag 2.9.2010
Zusatzinfo XXII, 442 S. 54 Abb., 20 Abb. in Farbe.
Verlagsort Heidelberg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Naturwissenschaft
Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeine Psychologie
Medizin / Pharmazie
Naturwissenschaften Biologie
Technik
Schlagworte Bewusstsein • Cortex • Erkenntnis • Evolution • Gehirn • Geist • Hirnforschung • Informationsverarbeitung • Intelligenz • Kognitionswissenschaft • Mensch • Neurowissenschaft • Neurowissenschaften • Onur Güntürkün • Philosophie des Geistes • Tierintelligenz • Verhalten • Wahrnehmung
ISBN-10 3-8274-2719-3 / 3827427193
ISBN-13 978-3-8274-2719-9 / 9783827427199
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