Zwanghafte Persönlichkeitsstörung und Zwangserkrankungen (eBook)

Therapie und Selbsthilfe
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2010 | 2010
XII, 155 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-642-02514-3 (ISBN)

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Zwanghafte Persönlichkeitsstörung und Zwangserkrankungen - Nicolas Hoffmann, Birgit Hofmann
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Zwei bis drei Prozent der Bevölkerung leiden an Zwangserkrankungen, andere an diversen Ausprägungen sogenannter zwanghafter Persönlichkeitsstörungen. Die Autoren stellen in dem Band psychotherapeutische Behandlungskonzepte und Konzepte zur Selbsthilfe vor, die sich als wirksam erwiesen haben. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf Fallbeispielen, die das jeweilige Problem illustrieren und Hilfsmöglichkeiten aufzeigen. Das Fachbuch ist so anschaulich und verständlich geschrieben, dass es auch Patienten und Angehörige mit Gewinn lesen werden.



  • Dr. phil. Nicolas Hoffmann ist seit über 30 Jahren Verhaltenstherapeut, Dozent und Supervisor. Er ist Gründungsvorsitzender des Institutes für Verhaltenstherapie Berlin. Autor und Herausgeber zahlreicher Fachbücher.

  • Dr. rer. nat. Birgit Hofmann ist Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) in freier Praxis und Dozentin. Ehemalige Mitarbeiterin in Forschungsprojekten an der Universität Potsdam. Autorin mehrerer Fachbücher.

Dr. phil. Nicolas Hoffmann ist seit über 30 Jahren Verhaltenstherapeut, Dozent und Supervisor. Er ist Gründungsvorsitzender des Institutes für Verhaltenstherapie Berlin. Autor und Herausgeber zahlreicher Fachbücher. Dr. rer. nat. Birgit Hofmann ist Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) in freier Praxis und Dozentin. Ehemalige Mitarbeiterin in Forschungsprojekten an der Universität Potsdam. Autorin mehrerer Fachbücher.

Title Page 3
Copyright Page 4
Vorwort 6
Die Autoren 8
Table of Contents 9
1 Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung 11
1.1 Prolog am Himmel 12
1.2 Struktur der zwanghaften Persönlichkeitsstörung 14
1.2.1 Pessimismus 14
1.2.2 Hypermoralität und Anstrengung 16
1.2.3 Kontrolle 18
1.2.4 Sorge 19
1.3 Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung: drei Beispiele 21
1.3.1 Alltag als Heimsuchung 21
1.3.2 Familienbande 25
1.3.3 M. Stra-B 98 26
1.4 Therapie bei zwanghafter Persönlichkeitsstörung 28
1.4.1 Die innere Lage: Festung und Kerker 28
1.4.2 Allgemeine Strategien bei der Therapie 29
1.4.3 Ein Therapieansatz bei zwanghaften Persönlichkeitsstörungen 33
1.4.4 Ziele und Interventionen: ein Überblick 35
1.4.5 Ziele: Wertedifferenzierung, Lebensanreicherung 36
1.4.6 Ziele: erhöhte Risikobereitschaft, Mut zur Lücke 38
1.4.7 Ziele: Erweiterung des Handlungsspielraumes, Verringerung von Hypermoralität 42
1.4.8 Ziele: Abschließen lernen, Entspannen lernen 45
1.4.9 Ziele: emotionale Belebung, Förderung von Toleranz 48
1.5 Selbsthilfe bei zwanghafter Persönlichkeitsstörung 55
1.5.1 Worum geht es bei Ihrer Selbsthilfe? 55
1.5.2 So sollten Sie bei Ihrer Selbsthilfe vorgehen 56
1.5.3 Veränderungsschwerpunkte und Übungen 56
2 Die Zwangskranken 63
3 Depersonalisationserscheinungen: Defizite in der körperlichen und mentalen Kohärenz 66
3.1 Depersonalisationserlebnisse 67
3.2 Mangelhaftes Erleben körperlicher Kohärenz 67
3.2.1 Erfahrung instabiler Grenzen 67
3.2.2 »Auflösung« der eigenen Person 69
3.2.3 Den eigenen Körper nicht mehr spüren 71
3.3 Mangelhaftes Erleben mentaler Kohärenz 72
3.4 Therapie bei mangelhaftem Erleben körperlicher Kohärenz 78
3.5 Therapie bei mangelhaftem Erleben mentaler Kohärenz 80
3.5.1 Training von Gegenwartskonstituierung durch Situationserfassung und -analyse 80
3.5.2 Denken lernen statt Zwangsgrübeln 81
3.5.3 Kompensation schwerer Depersonalisationserscheinungen durch innere Aktivierung 83
3.6 Selbsthilfe bei Depersonalisationserscheinungen 83
4 Das zwanghaft-skrupelhafte Gewissen: Zweifel an den eigenen moralischen Absichten und Handlungen 85
4.1 Gewissen und Gewissensqualen 86
4.2 Ein Fall von zwanghaft-skrupelhaftem Gewissen 88
4.3 Therapiebei zwanghaft-skrupelhaftem Gewissen 91
4.3.1 Gewissen: zwei Gefahren 91
4.3.2 Wertung des skrupelhaften Gewissens 91
4.3.3 Prinzipien der Korrektur eines zwanghaft-skrupelhaften Gewissens 93
4.3.4 Einübung von Maßnahmen zur Korrektur eines zwanghaftskrupelhaften Gewissens 95
4.4 Selbsthilfe bei zwanghaftskrupelhaftem Gewissen 96
5 Die alltäglichen Kontrollzwänge: Mangelndes Vertrauen in das eigene Verhalten bei Routinetätigkeiten 98
5.1 Einmal ist keinmal 99
5.2 Normale Kontrollen und zwanghafte Kontrollen 100
5.3 Therapie bei alltäglichen Kontrollzwängen 103
5.4 Selbsthilfe bei alltäglichen Kontrollzwängen 106
6 Zwangsgedanken und magisches Denken: die Angst, durch eigene Gedanken und Taten sich selbst und anderen zu schaden 109
6.1 Was sind Zwangsgedanken? 110
6.2 Falldarstellungen 111
6.3 Therapie bei Zwangsgedanken 115
6.3.1 Grundlagen 115
6.3.2 Spezielle Übungen 116
6.4 Selbsthilfe bei Zwangsgedanken 119
7 Berührungsvermeidungs- und Waschzwänge: Kontakte mit »gefährlichen« und ekelerregenden Substanzen 123
7.1 Bedrohung und Abwehr 124
7.2 »Roger hat Müll angefasst, dann mich angefasst und anderes angefasst« 125
7.3 Struktur von Berührungsvermeidungs- und Waschzwängen 126
7.4 Therapie bei Berührungsvermeidungs- und Waschzwängen 128
7.4.1 Werdegang des Zwangs: der Weg nach unten 128
7.4.2 Überwindung des Zwangs: der Weg nach oben 130
7.4.3 Kontroverse über die Vorgehensweise bei Wirklichkeitsübungen 133
7.5 Selbsthilfe bei Berührungsvermeidungs- und Waschzwängen 135
8 Nachwort 139
Anhang 141
Literatur 142
Sachverzeichnis 144

"2 Die Zwangskranken (S. 56-57)

Sie gehen umher, entwürdigt durch die Müh, sinnlosen Dingen ohne Mut zu dienen, und ihre Kleider werden welk an ihnen, und ihre schönen Hände altern früh.
Rainer Maria Rilke

Bei der Beschreibung der zwanghaften Persönlichkeit haben wir Menschen kennengelernt, denen eine gewisse Lebensphilosophie gemeinsam ist. Diese Philosophie ist keineswegs von vornherein als unsinnig oder ungesund zu bezeichnen. Nur in ihren Auswüchsen kann die Grenze zum Krankhaften überschritten werden. Wir sprechen dann von einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung. Bei den Zwangserkrankungen haben wir es dagegen mit seelischen Störungen zu tun, die mehr oder weniger gravierend sein können, die jedoch keinesfalls als bloß übersteigerte Varianten einer an sich brauchbaren Art zu leben zu sehen sind. Wir haben es vielmehr mit Menschen zu tun, deren Verhältnis zu sich selbst und zur Welt deutlich gestört ist.

Eben deshalb bezeichnen wir sie dem heutigen Verständnis entsprechend als psychisch krank. Andererseits sind ihre seelische Verfassung und ihre Art zu leben nicht so beeinträchtigt, dass sie überhaupt nicht mehr in der Lage wären, sich angemessen zu verhalten. Sie sind oft fähig, ihren Beruf auszuüben oder befriedigende Beziehungen zu anderen einzugehen. Ihre Erkrankung ist daher nicht dem Bereich der Psychosen zuzuordnen. All diesen Zuständen ist das Erlebnis des Zwangs gemeinsam. Was ist darunter zu verstehen?

Vom Zwang beherrscht.

Selbst Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeit, denen wir in vielen Fällen doch aus unserer Sicht recht extreme Einstellungen und Verhaltensweisen attestieren, leben so im Einklang mit ihnen, dass sie sie als voll und ganz zur eigenen Person gehörig erleben.

Umso mehr sind wir in unserem täglichen Leben meist im Einklang mit uns selbst. Auf dem Hintergrund unserer persönlichen Geschichte und unter dem Einfluss der Situation, in der wir stecken, leben wir unser Leben. Die Gedanken, die uns durch den Kopf gehen, die Gefühle, die wir verspüren, und erst recht das, was wir tun, erleben wir als unsere bzw. unseres, und wir stehen dazu. Wir können unter äußerem Druck auch einmal etwas tun, was wir nicht wollen, oder wir mögen im Nachhinein feststellen, dass wir uns an der einen oder anderen Stelle geirrt haben. Doch in der Regel ist unser Leben »ganzheitlich«: Wir sind so, wie wir sind. Ganz anders ist das Erleben von Zwangskranken. Hier einige typische Äußerungen:

»Ich habe manchmal ein ganz merkwürdiges und beängstigendes Gefühl, wenn ich von einem Stuhl aufgestanden bin, so als könne ein Stück von mir darauf zurückgeblieben sein.«
»Der Gedanke, ich könnte mich im Gerichtssaal, mitten in meinem Plädoyer, plötzlich ausziehen, verfolgt mich Tag und Nacht. Ich weiß, dass es Quatsch ist, aber ich werde diese entsetzliche Vorstellung nicht los.«
»Ich sehe jeden Abend, dass der Gasherd aus ist, aber ich kann nicht aufhören, an den Schaltern herumzudrehen, immer und immer wieder.« »Jedes Mal, wenn ich Luft ausatme, quält mich der Gedanke, ich könnte damit Menschen um mich herum vergiften.« »Immer wenn ich auf die Straße gehe, habe ich das Gefühl, dass Hundekot mich richtig anspringt. Ich muss mich dann stundenlang waschen.«"

Erscheint lt. Verlag 14.4.2010
Zusatzinfo XII, 155 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Persönlichkeitsstörungen
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Medizin / Pharmazie Studium
Schlagworte Angst • Depersonalisation • Gelassenheit • Kognitive Verhaltenstherapie • Kontrolle • Konzentration • Perfektionismus • Psychotherapie • Selbsthilfe • Selbstvertrauen • Vergesslichkeit • Verhaltenstherapie • Zwanghaft • Zwangsneurose • Zwangsstörungen
ISBN-10 3-642-02514-5 / 3642025145
ISBN-13 978-3-642-02514-3 / 9783642025143
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