Therapie gastroenterologischer Krankheiten (eBook)

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2005 | 2005
XIII, 676 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-26660-0 (ISBN)

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Therapie gastroenterologischer Krankheiten -
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Therapie – Was? Wann? Warum?



Die Therapie ist häufig langwierig und komplex
Konservativ oder operativ?

Welche Therapie in welchem Stadium?

Was ist bei Versagen der Therapie zu tun?

Welche Nebenwirkungen, Folgezustände und Komplikationen sind zu bedenken?

Gesicherte, evidenzbasierte Therapiestrategien für Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes und des Pankreas Stufentherapie individuell abgestimmt auf Ihre Patienten Komplexe

Therapie für multimorbide Patienten

Therapiekonzepte auch für seltene Erkrankungen

Schnelle Orientierung durch Kernaussagen und Warnhinweise



Umfassend



Inklusive Stomaversorgung, Sonden- und Applikationstechniken, Interaktionen zwischen Arzneistoffen und Nährstoffen, heimenterale Ernährung, stationäre und ambulante Rehabilitation ...



Von renommierten Experten aus der Inneren Medizin, Chirurgie, Radiologie, Transplantationsmedizin verfasst. Klare, kompakte, praxisgerechte Information zur sofortigen Anwendung für Gastroenterologen, Internisten und Chirurgen. Konzentriert auf Therapie – interdisziplinär, sicher und vollständig



Geschrieben für:

Gastroenterologen, Internisten, Allgemeinmediziner, Chirurgen



Schlagworte: Darmkrankheiten

Gastroenterologie

Magenerkrankungen

Pankreatitis

Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Autorenverzeichnis 11
I Ösophaguserkrankungen 14
1 Gastroösophageale Refluxkrankheit 16
2 Nichtrefluxbedingte Ösophaguskrankheiten 28
3 Ösophagustumoren 37
4 Fremdkörper und chemische Verletzungen 44
5 Motilitätsstörungen des Ösophagus 52
6 Ösophagusvarizenblutung 62
II Gastroduodenale Krankheiten 76
7 Gastritis 78
8 Peptisches Ulkus, Ulkusblutung 83
9 Der operierte Magen 93
10 Tumoren des Magens 102
11 Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) und Sarkome des GI-Trakts 110
12 Therapie neuroendokriner gastroenteropankreatischer (GEP) Tumoren 115
13 Medikamentös induzierte Gastroenteropathien 124
III Krankheiten des Dünn- und Dickdarms 136
14 Infektionskrankheiten des Dünn- und Dickdarms 138
15 Darmerkrankungen bei HIV-Infektion und Aids 167
16 Antibiotikaassoziierte Diarrhö und pseudomembranöse Kolitis 181
17 Einheimische, tropische Sprue, Autoimmunenteropathie 189
18 Nahrungsmittelallergie 199
19 Intestinale Lymphome 207
20 Dünndarmtumoren 214
21 Therapiebedingte Nebenwirkungen 222
22 Vaskuläre Krankheiten von Dünn- und Dickdarm 232
23 Bakterielle Überbesiedlung des Dünndarms 245
24 Pneumatosis cystoides intestinalis (PCI) 252
25 Amyloidose des Darms 256
26 Chronisch entzündliche Darmerkrankungen 261
27 Atypische Kolitiden 301
28 Divertikulose und Divertikulitis des Dickdarms 310
29 Appendizitis 319
30 Polyposissyndrome 324
31 Hereditäres nichtpolypöses kolorektales Karzinom (HNPCC) 332
32 Kolorektales Karzinom 339
33 Kolorektale Endometriose 355
34 Motilitätsstörungen des Dickdarms 359
35 Krankheiten des Anorektums 368
36 Stomaversorgung – Ileostomie, Kolostomie 384
IV Peritoneum 390
37 Peritonitis 392
38 Intraabdominelle Abszesse 401
V Pankreaserkrankungen 406
39 Akute Pankreatitis 408
40 Chronische Pankreatitis 417
41 Pankreasneoplasien 428
VI Syndrome 436
42 Übelkeit und Erbrechen 438
43 Funktionelle Dyspepsie und Reizdarmsyndrom 448
44 Diarrhö 461
45 Kurzdarmsyndrom 479
46 Obstipation 491
47 Anale Inkontinenz 502
48 Eiweißverlustsyndrom 508
49 Meteorismus und Flatulenz 513
50 Ileus 520
51 Obere und untere gastrointestinale Blutung 527
VII Ernährung 536
52 Anorexia nervosa und Bulimia nervosa 538
53 Sonden- und Applikationstechniken 550
54 Indikationen unterschiedlicher Sondendiäten 571
55 Medikamentenapplikation über Sonden 579
56 Komplikationen 589
57 Heimenterale Ernährung 603
VIII Klinische pharmakologische Aspekte 610
58 Prokinetika, Antiemetika 612
59 Ulkustherapeutika 618
60 Grundlagen der Chemotherapie 625
61 Grundlagen der Strahlentherapie 631
62 Prinzipien der Immunsuppression 640
IX Therapie von iatrogenen Komplikationen 650
63 Therapie von Komplikationen bei gastroenterologischen Untersuchungsmethoden und Behandlungstechniken 652
X Sozialmedizinische Aspekte 666
64 Indikationen zur Anschlussrehabilitation bei gastrointestinalen Krankheiten 668
Sachverzeichnis 676

52 Anorexia nervosa und Bulimia nervosa (S. 525-526)

H. Csef
Die Anorexia nervosa und die Bulimia nervosa sind als die Prototypen der psychogenen Essstörungen typische psychosomatische Krankheitsbilder. Nach zahlreichen epidemiologischen Studien nimmt die Häufigkeit beider Essstörungen in den westlichen Zivilisationsländern erheblich zu. Bei der multifaktoriellen Ätiologie und Pathogenese lassen sich relevante biologische, psychische und soziale Faktoren identifizieren.

Die Leitsymptome der psychogenen Essstörungen wie Untergewicht, Erbrechen, Durchfälle oder abdominelle Schmerzzustände und gastrointestinale Komplikationen führen nicht selten zu Konsultationen beim Internisten oder Gastroenterologen. Die Hauptsäulen der Therapie bestehen aus Psychotherapie und medikamentöser Therapie (Psychopharmaka). Unbehandelt führen Magensucht und Bulimie zu einem chronischen bis letalen Verlauf. Die Gesamtmortalität liegt trotz verbesserter Therapiestrategien noch bei 10–15%. Prävention, frühzeitige Diagnosestellung und unverzügliche effektive Therapie dieser potenziell heilbaren Krankheitsbilder sind wichtig.

52.1 Grundlagen

Die Magersucht und die Bulimia nervosa sind klassische psychosomatische Krankheiten,sie haben jedoch für klinisch tätige oder niedergelassene Gastroenterologen, für Stoffwechselexperten und Ernährungsberater gleichermaßen große Bedeutung. Die häufig vorkommenden Symptome wie Untergewicht,Erbrechen, Durchfälle oder abdominelle Schmerzzustände führen nicht selten zur Konsultation beim Gastroenterologen, sodass es durchaus sein kann, dass er die entsprechende Erstdiagnose oder klinische Verdachtsdiagnose stellt. Gastrointestinale Komplikationen wie Ileus, Peritonitis, Pankreatitis, Darmulzera oder Magenruptur erfordern den Gastroenterologen als Spezialisten.

Die Anorexia nervosa kann bei zunehmendem Untergewicht in der somatischen Dekompensation zum internistischen Notfall werden. Der Ausschluss gastroenterologischer Erkrankungen bei den klinischen Leitsymptomen Erbrechen, Untergewicht, Durchfällen und Abdominalschmerzen sowie die Behandlung gastroenterologischer Komplikationen bei Magersucht und Bulimie stellen die Hauptaufgabe des Gastroenterologen dar. Es gibt Komorbiditäten von Essstörungen und gastroenterologischen Erkrankungen, z. B. Komorbidität von Anorexia nervosa und Morbus Crohn [Jenkins 1988,Wellmann 1981] sowie von Bulimia nervosa und Diabetes mellitus Typ I [Herpertz 2000,Yaryura- Tobias 2001]. Die Koinzidenz oder Kombination der genannten Erkrankungen wirft erhebliche behandlungstechnische Probleme auf und erfordert eine gute interdisziplinäre Kooperation von Gastroenterologie und Psychosomatik. Die psychogenen Essstörungen Anorexia nervosa und Bulimia nervosa gehören zu den »Lieblingskrankheiten « der Psychosomatiker.

Über sie wird im Vergleich zu anderen psychosomatischen Krankheitsbildern ausgesprochen zahlreich geforscht und publiziert [Franke 1994].Diese Vorreiterfunktion im Fachgebiet der Psychosomatik hat einige plausible Gründe: ,

-  ,Die Magersucht ist vermutlich das erste Krankheitsbild überhaupt,das unter psychosomatischen Gesichtpunkten beschrieben und erklärt wurde [Bruch 1980, Franke 1994].
- Magersucht und Bulimia nervosa gelten primär als psychogene Erkrankungen. Sie können jedoch massive somatische Folgen haben [Brotmann 1985, Fichter 1991, Goebel 1994]. Die aktuell in Langzeitkatamnesen erhobenen Mortalitätsraten von 5–15% [Herzog 1992,Hewitt 2001] für die Magersucht belegen, dass die biologischen Folgen einer psychischen Störung hier in einer Weise deutlich werden, wie wir es von keinem anderen psychosomatischen Krankheitsbild kennen. ,

- Es besteht international Übereinstimmung darin, dass es in den vergangenen 2 Jahrzehnten zu einem rapiden Anstieg der Inzidenz von psychogenen Essstörungen gekommen ist [Becker 1999, Csef 1997].
- Anorexia und Bulimia stimulieren den therapeutischen Optimismus dadurch,dass Psychotherapie hier in einem kurativen Ansatz erfolgt: Psychotherapie ist das Mittel der Wahl [Peterson 1999,Zwaan 1996].

Erscheint lt. Verlag 21.10.2005
Zusatzinfo XIII, 676 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Allgemeinmedizin
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Chirurgie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Innere Medizin
Schlagworte Akute Pankreatitis • Antibiotika • Chirurgie • Darmkrankheiten • Dünndarm • Gastroenterologe • Gastroenterologie • gastrointestinale Blutung • Infektionskrankheiten • Inkontinenz • Internist • Kolorektales Karzinom • Magenerkrankungen • Obstipation • Pankreatitis • Untersuchung
ISBN-10 3-540-26660-7 / 3540266607
ISBN-13 978-3-540-26660-0 / 9783540266600
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