Risikomanagement in der operativen Medizin (eBook)

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2007 | 2007
IX, 189 Seiten
Steinkopff (Verlag)
978-3-7985-1738-7 (ISBN)

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Risikomanagement in der operativen Medizin - J. Ennker, D. Pietrowski, P. Kleine
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Ungefähr die Hälfte aller nachgewiesenen Behandlungsfehler (7% pro Jahr) in Deutschland wäre vermeidbar, wenn Entscheidungsträger mögliche Schadensquellen frühzeitig analysieren würden. Ein Risikomanagementsystem ist daher das dringend notwendige Werkzeug für den Klinikbetrieb. Ein praxisorientierter Leitfaden mit umfassendem Ein- und Überblick zum Risikomanagement und für die Einrichtung eines Risikomanagementsystems im eigenen Arbeitsumfeld.

Geleitwort 6
Inhaltsverzeichnis 8
1 Einleitung 11
2 Begriffserklärung Risiko 13
3 Was bedeutet Risikomanagement? 14
4 Warum Risikomanagement im Krankenhaus? 16
5 Von Anderen lernen 20
6 Rechtliche Rahmenbedingungen 23
7 Verhaltensweise bei Patientenvorwürfen 45
8 Risikomanagement aus Sicht des Patienten 49
9 Ökonomische Betrachtungen zum Risikomanagement im Krankenhaus 51
10 Risikomanagement im IT-Bereich 62
11 Risikomanagement aus Sicht der Versicherungen 76
12 Risikomanagement aus Sicht der Pflegedirektion 89
13 Risikomanagement und Hygiene 97
14 Bestandteile eines Risikomanagements 109
15 Erhöhung der Patientensicherheit durch effektive Incident-Reporting-Systeme am Beispiel von PaSIS 132
16 Einsatzbereiche und Grenzen des klinischen Risikomanagements 148
17 Risikomanagement oder Qualitätsmanagement? 150
18 Klinisches Risikomanagement in der Praxis 165
19 Berichtssysteme in anderen Ländern – ein Blick über den Tellerrand 179
Glossar: Erklärung wichtiger Begriffe 189
Literaturverzeichnis 193
Sachverzeichnis 195

8 Risikomanagement aus Sicht des Patienten
J. Ennker, D. Pietrowski

„Nicht der Arzt heilt die Krankheit, sondern der Körper heilt die Krankheit." Hippokrates von Kós (um 460 v. Chr.–um 375 v. Chr.), griechischer Arzt

Häufig konzentrieren sich die Betrachtungen zum Risikomanagement stark auf die Entscheidungsträger im Klinikbereich. Es darf allerdings nicht vergessen werden, dass auch hier der Patient im Mittelpunkt stehen sollte. Es geht ja gerade darum, das Risiko für den Patienten und damit letztlich auch für den gesamten Klinikbereich zu minimieren. Patienten suchen mit einer ganz bestimmten Erwartungshaltung eine Klinik auf: Sie erwarten eine qualitativ hochwertige Dienstleistung zur Heilung ihrer Beschwerden und zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit. Das bedeutet, dass – neben der Verbesserung seiner krankheitsbedingten Situation, – Sicherheit für den Patienten eine besonders wichtige Rolle spielt. Dementsprechend werden Abweichungen des wirklichen Krankheitsverlaufs von einem erwarteten Krankheitsverlauf sehr sensibel vom Patienten registriert und als besonders dramatisch aufgefasst. Auch führt die zunehmende und teilweise sehr polemisch geführte Diskussion in der Öffentlichkeit über Fehler in der Medizin zu einer steigenden Verunsicherung des Patienten, zu einer Zunahme von Ängsten, die das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient massiv stören.

Von dieser Situation ausgehend ist es leicht einsichtig, dass auch in den Augen des Patienten ein funktionierendes Risikomanagement-System eine bedeutsame Rolle spielen kann und darüber entscheidet, mit welchen Eindrücken der Patient seinen Aufenthalt in der Klinik verbindet. Ein sinnvolles Risikomanagement-System im Klinikalltag muss daher aus Sicht des Patienten folgende Kriterien erfüllen:

Die Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass sie die Informationen, die ihre Krankheit und ihren Aufenthalt im Klinikum betreffen, in einer für sie verständlichen Form vermittelt bekommen, die es ihnen ermöglicht, im Gespräch mit dem behandelnden Arzt eine selbstbestimmte Entscheidung im Rahmen einer Evidenz-basierten medizinischen Versorgung zu treffen. Das heißt, der behandelnde Arzt muss darauf achten, dass seine Erklärungen zum Krankheitsstand in der Regel ohne zu viele Fachtermini auskommen, dass er eventuell mit einem Patienten spricht, der der Landessprache nur bedingt mächtig ist und dass er eventuell mehr Zeit für das Gespräch einplanen sollte. Hilfreich hat sich in vielen Fällen ein Aufklärungsbogen erwiesen, der die grundsätz lichen Eckpunkte der jeweiligen Behandlung in verständlicher Form erläutert. Er darf aber das Aufklärungsgespräch nicht ersetzen. Die Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass das sie behandelnde Personal fachlich ausreichend ausgebildet und organisatorisch dazu in die Lage ist, seine jeweiligen Aufgaben zu erfüllen. Das gilt sowohl für den ärztlichen Dienst als auch für die Pflege und Verwaltung.

Zu einer fachlich ausreichenden Ausbildung gehört nicht nur der Grad des medizinischen Könnens, sondern insbesondere auch die Sozialkompetenz der betroffenen Personen und das Einfühlungsvermögen in die Situation des Patienten. Eine Vielzahl von Untersuchungen hat gezeigt, dass die Bedeutung einer angemessenen Kommunikation zwischen Patient und medizinischem Personal für den Eindruck des Patienten über seine Sicherheit vor, während und nach der Operation eine ganz wesentliche Rolle spielt. So ist es auch erklärlich, dass ein großer Teil der Beschwerden von Patienten gegenüber dem Krankenhaus letztlich auf Fehler in der Kommunikation zurückzuführen ist. Die Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass die Organisation des Krankenhauses und die Personaldecke innerhalb des Klinikums so strukturiert sind, dass sämtliche Abläufe im Krankenhaus auch dann, „wenn mal was dazwischen kommt", in adäquater Weise ohne Beeinträchtigungen für die Patienten aufrecht erhalten werden können.

Erscheint lt. Verlag 26.2.2007
Zusatzinfo IX, 189 S.
Verlagsort Heidelberg
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Chirurgie
Schlagworte Krankenhaus • Patientensicherheit • Qualitätsmanagement • Qualitätssicherung • Risikomanagement • Riskmanagement
ISBN-10 3-7985-1738-X / 379851738X
ISBN-13 978-3-7985-1738-7 / 9783798517387
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