Die obere Halswirbelsäule (eBook)

Pathophysiologie und Klinik
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2005 | 1. Auflage
XVI, 240 Seiten
Springer-Verlag
978-3-540-28250-1 (ISBN)

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Die obere Halswirbelsäule -
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Ein Drittel aller Beschwerden im HNO-Bereich sind Zeichen einer funktionellen Störung der Halswirbelsäule. Der behandelnde Arzt muss diese Zusammenhänge kennen: Nur so kann er eine korrekte Diagnose und eine differenzialdiagnostische Abgrenzung gegenüber cochleovestibulären, rhinologischen und laryngologischen Krankheitsbildern durchführen - und dies ist Voraussetzung für eine kausale und effektive Therapie.

Das Buch vermittelt die praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten für dieses differenzierte Vorgehen, z.B.:

+Pathophysiologie und Symptomatik der verschiedenen funktionellen Störungen und vertebragenen Krankheitsbilder im HNO-Bereich: von Schwindelbeschwerden bis zu Schmerzsymptomen im Kopfbereich,

+einfache manuelle Untersuchungstechniken, mit denen funktionelle HWS-Störungen erkannt werden können,

+bildgebende Diagnoseverfahren bei HNO-Beschwerden und ihre Bewertung,

+manualtherapeutische Behandlungsverfahren.

Ein interdisziplinärer Praxisleitfaden für HNO-Ärzte, Neurologen, Orthopäden und andere Behandler, die effektivere und kostensparende Therapiekonzepte bei unklaren Symptombildern wie Kopfschmerz, Schwindelgefühlen, Sehstörungen usw. suchen.

Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 8
Autoren 16
I Allgemeiner Teil 17
1 Historischer Teil/Geschichte --- H.-D. Wolff 19
1.1 »Er hat ihm den Kopf gewaschen und zurecht gesetzt« 20
1.2 Die Gründergeneration 21
1.3 Die Theorie-Geschichte des zervikoenzephalen Syndroms 23
1.4 Die Debatte um den zervikalen Schwindel 24
1.4.1 Die kritische bis ablehnende Position 24
1.4.2 Die Position, die sich auf die Sonderstellung des kraniozervikalen Übergangs bezog 25
Literatur 26
2 Aktuelle Probleme --- H.-D. Wolf 29
II Grundlagen/Systemtheorie 33
3 Der Kopfgelenkbereich im Funktionsgefüge der Raumorientierung: systemtheoretische bzw. biokybernetische Gesichtspunkte --- B. Hassenstein 35
3.1 Jederzeit abrufbare Informationswerte der Raumlageorientierung 37
3.2 Gegenseitige Bestätigung 37
3.3 Winkelsubtraktion 38
3.4 Ruhefrequenz 38
3.5 Efferenzkopie 39
3.6 Schwindel 41
3.7 Nystagmus 42
3.7.1 Biologischer Sinn und Richtung des Nystagmus 42
3.7.2 Nystagmus ohne Sichtkontakt mit der Umwelt 42
3.7.3 HWS-bedingter spontaner Nystagmus 43
3.7.4 Zervikalnystagmus bei beidseitigem Labyrinthausfall 43
3.8 Konsequenzen interner Widersprüche im Zentralnervensystem 44
3.9 Physiologische Grundlage der Winkelinformationen aus dem Kopfgelenkbereich 45
Literatur 47
4 Zur Phylogenese des kraniozervikalen Übergangs --- H.-D. Wolff 49
4.1 Einleitung 50
4.1.1 Der Zeitplan der Erdgeschichte 50
4.2 Die Entwicklung der Vertebraten und des Kopfgelenkbereichs 51
4.2.1 Urformen im Wasser: Chordaten, Lungenfi sche und Quastenfl ossler 51
4.2.2 Chordaten 52
4.2.3 Vertebraten 53
4.2.4 Der Wechsel vom Wasser an Land 53
4.2.5 Amphibien 53
4.2.6 Erste Stufe der Entstehung des Kopfgelenkbereiches zur Zeit der Amphibien 54
4.2.7 Die zweite Stufe der Entwicklung des Kopfgelenkbereichs zur Zeit der Reptilien 54
4.2.8 Säuger 56
4.2.9 Der phylogenetisch letzte »Weg« 57
4.3 Die Rückkehr von Säugern ins Meer 57
Literatur 59
5 Ontogenese: Molekulare Aspekte der Entwicklung und Entwicklungsstörungen --- B. Christ, R. Huang 61
5.1 Einleitung 62
5.2 Primäre Segmentierung (Somitenbildung) 62
5.3 Somitenkompartimentierung 63
5.4 Sekundäre Segmentierung und Neugliederung der Wirbelsäule 65
5.5 Segmentidentität und Wirbelfusion 66
5.6 Rechts-Links-Asymmetrie 67
5.7 Derivate der Hals-Kopf-Übergangsregion 68
Literatur 69
6 Funktionelle Neuroanatomie des kraniozervikalen Übergangs --- W.L. Neuhuber 71
6.1 Einleitung 72
6.2 Die Kopfgelenke 72
6.3 Die Muskeln des kraniozervikalen Übergangs (»Hals- und Nackenmuskulatur«) 72
6.4 Periphere Nerven des kraniozervikalen Übergangs 74
6.5 Die motorische Innervation der Kopf- und Halsmuskeln 74
6.6 Die autonome Innervation des kraniozervikalen Übergangs: Muskulatur, Gelenke, Haut 75
6.7 Die afferente Innervation des kraniozervikalen Übergangs: Muskulatur, Gelenke, Haut 76
6.7.1 Dünnkalibrige Aff erenzen 76
6.7.2 Dickkalibrige Aff erenzen 78
6.7.3 Beeinfl ussung aff erenter Informationsverarbeitung im Rückenmark durch absteigende Bahnen 79
6.7.4 Verteilung zervikaler Aff erenzen im Hirnstamm 79
6.8 Trigeminus-, Facialis-, Vagusund Hypoglossusafferenzen 81
6.9 Welche Vestibulariskernneurone werden von zervikalen Afferenzen kontaktiert? 82
6.10 Funktionelle Überlegungen und Hypothesen 84
6.11 Plastizität 84
Literatur 85
7 Funktion und Funktionsstörungen --- H.-D. Wolff 89
7.1 Zur Theorie der Funktion 90
7.2 Das Wesen und die Ordnung des Systems 90
7.3 Die Bauelemente des dynamischen Systems 90
7.3.1 Die Kategorie Materie 90
7.3.2 Die Kategorie Energie 91
7.3.3 Die Kategorie Information 91
7.4 Konsequenzen für die Diagnostik 91
Literatur 92
8 Gelenkmechanik des Kopfgelenkbereichs --- H.-D. Wolff 93
8.1 Vorbemerkung 94
8.2 Die atlantookzipitale Ebene 94
8.3 Die atlantoaxiale Ebene 96
8.4 Die Gelenkmechanik der »klassischen« HWS 98
8.5 Anders verhält es sich mit der Seitneigung und Rotation 98
9 Funktionsstörungen des Kopfgelenkbereichs --- H.-D. Wolff 101
9.1 Die zervikale, segmentale Dysfunktion 102
9.2 Das Gelenkspiel (Joint play) 102
9.3 Die Synovialflüssigkeit 103
9.4 Zur Pathophysiologie der vertebralen Dysfunktion 103
9.4.1 Die etagengerechte Untersuchung bei vertebraler Dysfunktion 103
9.5 Praktische diagnostische Konsequenzen 103
9.6 Auch das Bewegungssegment C2/3 ist eine Übergangsregion 104
Literatur 105
III Klinik 107
10 Diagnostik --- H.-D. Wolff 109
10.1 Anamnese 110
10.1.1 Die Anamnese bei Störungen des kraniozervikalen Übergangs 110
10.1.2 Anmerkungen zur »Technik« der Anamnese 111
10.1.3 Am Anfang jeder Untersuchungsteht der Rüttelund Erschütterungstest 111
10.2 Haptische Diagnostik am kraniozervikalen Übergang 112
10.2.1 Das »Werkzeug Hand«: Berühren, Betasten, Begreifen 112
10.2.2 Haptische Untersuchungstechniken 113
10.2.3 Zur Neurophysiologie der Hand 113
10.2.4 Das haptische und taktile Lernen 113
10.2.5 Ist das Berühren und Tasten als Diagnostikum noch sinnvoll? 113
10.3 Manuelle Untersuchungstechniken am kraniozervikalen Übergang 114
10.3.1 Untersuchung des atlantookzipitalen Segments (O/C1) 114
10.3.2 Untersuchungshaltung 114
10.3.3 Palpation des Atlasquerfortsatzes 115
10.3.4 Die Palpation der tiefen, autochthonen Muskelschicht 116
10.3.5 Funktionsuntersuchungen der Atlantookzipitalgelenke 117
10.3.6 Passive Untersuchung des Vorwärts-Rückwärtsgleitens der Okziputkondyle im Liegen 117
10.3.7 Untersuchung des Rückwärts-Vorwärtsgleitens der Okziputkondylen 118
10.3.8 Untersuchung der Seitneigung im Atlantookzipitalgelenk 118
10.3.9 Untersuchung der Rotation der Atlantookzipitalgelenke im Sitzen 118
10.3.10 Untersuchung der Rotation der Atlantookzipitalgelenke im Liegen 120
10.3.11 Untersuchung der Atlantoaxialgelenke 120
10.3.12 Rotationsuntersuchung von Atlas-Axis 121
10.3.13 Seitneigung Etage Atlas-Axis 122
10.3.14 Untersuchung der Gelenketage C2/3 122
10.3.15 Palpatorische Untersuchung des Wirbelgelenks C2/3 122
10.3.16 Der große Dornfortsatz von C2 als Orientierungspunkt 123
10.3.17 Untersuchung des Wirbelgelenks C2/3 123
10.4 Apparative Diagnostik: Alternative Verfahren 124
10.4.1 Untersuchung der kutanen Ästhesie mit der Kaltenbach-Nadel 124
10.4.2 Mechanische oder elektronische Messmethoden der HWSFunktion 124
Literatur 126
11 Die Bedeutung vertebragener Störungen im HNO-Bereich --- M. Hülse 127
11.1 Schmerzsymptomatik 129
11.1.1 Pathophysiologie 129
11.1.2 Diagnose 130
11.1.3 Diff erenzialdiagnose 130
11.1.4 Sonderformen der Schmerzbilder bei funktionellen Kopfgelenk störungen 131
11.1.5 Referred pain 132
11.2 Der vertebragene Schwindel 134
11.2.1 Physiologie 135
11.2.2 Symptomatik 135
11.2.3 Untersuchungsbefund 136
11.3 Die vertebragene Hörstörung 140
11.3.1 Anatomie 141
11.3.2 Physiologie 142
11.3.3 Geklagte Missempfi ndungen 142
11.3.4 Hörminderung 142
11.3.5 Therapie 144
11.3.6 Tinnitus 144
11.4 Augensymptomatik 145
11.4.1 Anatomie und Physiologie 145
11.4.2 Subjektive Beschwerden 147
11.4.3 Augenbefunde 148
11.5 Nasale Symptomatik 149
11.5.1 Anatomie und Physiologie 149
11.5.2 Befund 150
11.5.3 Therapie 150
11.6 Die kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD) 150
11.6.1 Physiologische Bedeutung 151
11.6.2 Anamnese und Befund 151
11.6.3 Beschwerdebilder 154
11.7 Die vertebragene Dysphonie 155
11.7.1 Pathomechanischer Einfluss auf die Stimmgebung 156
11.7.2 Anamnese 159
11.7.3 Befund 160
11.7.4 Therapie 161
Literatur 161
12 Neuropsychologische Untersuchung --- G. di Stefano 181
12.1 Gegenstand und Methodender Neuropsychologie 182
12.2 Neuropsychologische Befunde beim zervikoenzephalen Syndrom 182
12.3 Die neuropsychologische Untersuchung beim zervikoenzephalen Syndrom 184
12.3.1 Exploration 184
12.3.2 Neuropsychologische Testuntersuchung 185
12.3.3 Klinische Beurteilung der neuropsychologischen Funktionen 186
Literatur 187
13 Funktionelle Störungen der Wirbelsäule vom Säuglings- bis zum Kindesalter, das »Tonus-Asymmetrie-Syndrom« --- M. Hülse, W. Coenen 189
13.1 Physiologie 190
13.2 Pathophysiologie 191
13.3 Symptomatik 191
13.4 Pathogenese 193
13.4.1 Kraniomandibuläre Dysfunktion 193
13.5 Epidemiologie 194
13.6 Diagnostik 194
13.6.1 Rotationstest 194
13.6.2 Seitneigetest 195
13.6.3 Frontale Seitkippreaktion 195
13.6.4 Hüftabduktionstest (PAT) 195
13.6.5 Palpatorische Untersuchung der Kopfgelenke 196
13.7 Differenzialdiagnose 196
13.8 Therapie 196
Literatur 197
14 Bildgebende Verfahren und ihre Wertigkeit --- H. Friedburg 199
14.1 Konventionelle Röntgendiagnostik 200
14.2 Computertomographie 203
14.3 Magnetresonanztomographie 203
14.4 Nuklearmedizinische Techniken (PET und SPECT) 205
Literatur 206
15 Klinische Diagnostik --- H. Friedburg 209
15.1 Radiologische Untersuchung 210
15.1.1 Akutdiagnostik 210
15.1.2 Diagnostik im subakuten Stadium und in der Spätphase einer chronifizierten HWS Beschleunigungsverletzung und bei zervikoenzephalem Syndrom ohne HWS-Beschleunigungsverletzung 211
15.2 Computertomographie einschließlich Funktions-CT 212
15.3 Magnetresonanztomographie 217
15.4 Single-Photonen-Emissions-Computertomographie (SPECT) und Positronen-Emissions-Tomographie (PET) 219
Literatur 220
16 Therapie --- H.-D. Wolff 221
16.1 Therapeutischer Umgang mit dem Kopfgelenkbereich 222
16.1.1 Basis-Checkliste für das therapeutische Vorgehen nach Unfällen 222
16.1.2 Welche therapeutischen Verfahren und ärztlichen Hilfen stehen zur Verfügung? 222
16.1.3 Ärztliche invasive und nichtinvasive Verfahren 222
16.2 Therapeutischer Leitfaden bei traumatischen Störungen im kraniozervikalen Übergang 224
16.2.1 Therapie der akuten und leichten Fälle 224
16.2.2 Therapie mittelschwerer Fälle 225
16.2.3 Therapie der therapieresistenten und chronischen Fälle 225
16.3 Anmahnung 226
Literatur 227
IV Unfallbezogene Problematik 229
17 Das so genannte Schleudertrauma der HWS --- M. Hülse 231
17.1 Pathophysiologie 232
17.2 Diagnostik des Primärschadens 233
17.3 Stadien des Schleudertraumas 234
17.4 Chronifizierung 234
17.5 Therapie 235
17.6 Frage der Kausalität 235
17.7 MdE-Einschätzung bei neurootologischer Symptomatik 236
Literatur 237
18 Kfz-Unfälle des kraniozervikalen Übergangs und deren spezifische Folgen --- H.-D. Wolff 239
18.1 Nomenklatur 240
18.2 Unfallhergang, Unfallfolgen am Kfz und den Insassen 240
18.3 Der klinischer Verlauf und die Heilungsphasen 241
18.3.1 Heilungsphase 1 (leichter Krankheitsverlauf) 241
18.3.2 Heilungsphase 2 (mittelschwerer Krankheitsverlauf) 241
18.3.3 Jenseits der Heilungsphase (schwerer Krankheitsverlauf) 242
18.4 Wissenschaftliche Ansätze 242
Literatur 243
Glossar 245
Abkürzungen 246
Definitionen 246
Stichwortverzeichnis 249

2 Aktuelle Probleme (S. 13)

H.-D. Wolff
Im Mittelpunkt dieses Buches steht die These, dass der kraniozervikale Übergang mit dem Kopfgelenkbereich eine Sonderstellung im Bewegungssystem einnimmt. Diese Sonderstellung unterscheidet die oberste HWS (0/C1 bis C2/3) nicht nur von der »klassischen« HWS (C2/3 bis C6/7) sondern von der ganzen Wirbelsäule. Ihre Einzigartigkeit betrifft nicht nur die Anatomie und die Gelenkmechanik sondern auch die muskuläre und die neurophysiologische Ausstattung dieser Region. Hinzu kommt, dass die Neurophysiologie des Nackens auf vielfältige Art mit wichtigen Steuerungsinstanzen im Gehirn vermascht ist.

Die Summation von Besonderheiten findet eine einleuchtende Erklärung in der Entwicklungsgeschichte der Vertebraten (Wirbeltiere), in der vor ca. 400 Mio. Jahren bei der Besiedelung der Erde der Schädel von der oberen HWS gelöst wurde, weil die feste Kopf-Hals-Verzurrung hinderlich geworden war (7 s. Kap. Phylogenese). Die These von der Sonderstellung des kraniozervikalen Übergangs ist also kein beliebiges theoretisches Konstrukt. Sie ist ein Jahrhunderte altes heilerisches Erfahrungsgut.

Sie ist dann in den beiden letzten Jahrhunderten zu einem in sich geschlossenen systemtheoretischen Konzept ausgebaut worden. Dieser Wissens- und Erfahrungsgewinn hat sich bis heute – trotz aller noch ungeklärter Probleme als verlässliches Fundament eines speziellen, diagnostischen und therapeutischen Handelns bewährt. Vor allem dann, wenn der kraniozervikale Übergang gestört oder verletzt ist, zeigt sich am eindrucksvollsten, wie vielfältig und beeinträchtigend die Schmerzen und Symptome dieser Region sind.

Die klinische Folge solch einer Störung ist das zervikoenzephale Syndrom. Dieses komplexe und vielgestaltige Symptomenbündel ist leider nur wenig bekannt. Von einigen Autoren wird die Existenz dieses Syndroms in Frage gestellt, wenn nicht gar ganz geleugnet. Der mangelnde Bekanntheitsgrad ist für die betroffenen Patienten eine folgenreiche – unnötige – Erfahrung. Jeder Patient hat normaler Weise einem Umkreis von ca. 5o km seine Fachärzte und Krankenhäuser.

Die Patienten mit hochzervikaler Symptomatik jedoch machen oft eine jahrelange Odyssee durch die verschiedensten Fachpraxen, Kliniken und Kuren durch, bevor sie Hilfe finden. Fragt man, welche Probleme hier derzeit am dringlichsten sind, dann stehen die Unfallfolgen bei Verkehrsopfern mit gravierenden Traumatisierungen des Kopfgelenkbereiches im Vordergrund.

Diese Problematik zieht sich als roter Faden durch alle klinischen Beiträge. Auf diese viel zu wenig bekannten Zusammenhänge sei von Anfang an aufmerksam gemacht, unabhängig davon, dass die speziellen Hinweise erst später folgen. Aktuelle Informationen belegen, dass ca. 500.000 entsprechend verunfallte Verkehrsopfer (»Schleuderverletzungen «) pro Jahr in der Bundesrepublik zu beklagen sind (ADAC 2002).

Es kann davon ausgegangen werden, dass ca. 80% dieser Verletzten in wenigen Wochen oder Monaten geheilt sind. Auf keinen Fall aber darf dabei übersehen werden, dass im Gegensatz dazu ca. 15–20% dieser Verunfallten keine rasche Heilung finden. Bei ihnen kommt es zu unverhältnismäßig schweren klinischen Unfallfolgen und verlängerten Krankenzeiten. Sie gehen nicht selten einer therapieresistenten Krankheitskarriere entgegen. Bei solchen Patienten finden sich in weit überwiegender Zahl funktionelle und/oder somatische Störungen und Leistungsdefizite im kraniozervikalen Übergang.

Es waren und sind vor allem diese Patienten und ihre Schicksale, die uns nach 20 bis 30 Jahren praktischer Erfahrungen mit ihnen veranlasst haben, das uns verfügbare theoretische und praktische Wissen hier vorzulegen.

Erscheint lt. Verlag 6.12.2005
Zusatzinfo XVI, 240 S. 434 Abb., 45 Abb. in Farbe.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Allgemeinmedizin
Medizinische Fachgebiete Innere Medizin Pneumologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Neurologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Orthopädie
Medizin / Pharmazie Naturheilkunde
Schlagworte Bildgebende Verfahren • Conservative Orthopedics • Diagnostik • Funktionsstörungen • Halswirbelsäule • HNO • HWS • HWS-Störung • Kopfgelenk • Kopfschmerz • Krankheitsbilder • Obere Halswirbelsäule • Schleudertrauma • Sehstörungen • Untersuchung • Untersuchungstechniken • Wirbelsäule
ISBN-10 3-540-28250-5 / 3540282505
ISBN-13 978-3-540-28250-1 / 9783540282501
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