Fehldiagnosen und Patientensicherheit (eBook)

Wilhelm Kirch (Herausgeber)

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2005 | 2005
XIV, 238 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-27538-1 (ISBN)

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Fehldiagnosen und Patientensicherheit -
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Fehldiagnosen in der Medizin haben meist schwerwiegende Folgen für den Patienten: eine falsche Therapie und verschlechterte Prognose können die Lebensqualität nachhaltig beeinflussen. Das vorliegende Buch macht auf das Thema 'Fehldiagnosen und Patientensicherheit' unter dem Aspekt eines immensen diagnostischen Fortschritts aufmerksam.

Nach einem Einführungskapitel zur Definition und Häufigkeit von Fehldiagnosen werden Fehldiagnosen aus verschiedenen Fachbereichen der Inneren Medizin dargestellt. Aber auch Irrtümer in der Arzneitherapie finden Beachtung. Zusätzlich bietet das Buch Übersichtsbeiträge über diagnostisches Qualitätsmanagement, Leitlinien und Risikomanagement für Patienten.

Gleichermaßen interessant für Allgemeinmediziner, Internisten, Neurologen, Psychiater, Praktiker und Klinische Pharmakologen.

Vorwort 7
Inhalt 11
Autorenverzeichnis 13
1 Definition und Häufigkeit der Fehldiagnose 16
Zusammenfassung 17
Abstract 19
1.1 Definition 21
1.2 Literaturübersicht 22
1.3 Häufigkeit fehlerhafter Diagnosen 27
1.4 Häufigste Fehldiagnosen 30
1.5 Ursachen für Fehldiagnosen 37
1.6 Diagnostische Verfahren 40
1.6.1 Anwendungshäufigkeit verschiedener diagnostischer Verfahren 40
1.6.2 Wertigkeit der diagnostischen Verfahren 42
1. 7 Patientencharakteristika 47
1.7.1 Dauer des stationären Aufenthalts 47
1.7.2 Sterbealter 49
1.7.3 Obduktionsrate 51
1. 8 Resümee 57
Literatur 60
2 Fehldiagnosen in der Kardiologie/Angiologie 68
Zusammenfassung 69
Abstract 71
Kasuistik I 74
Kasuistik II 80
Kasuistik III 86
Resümee 92
Literatur 95
3 Fehldiagnosen in der Gastroenterologie und Hepatologie 97
Zusammenfassung 99
Abstract 100
Einleitung 101
Kasuistik aus der Gastroenterologie 102
Kasuistik aus der Hepatologie 110
Fazit 119
Literatur 120
Farbtafeln 121
4 Fehler bei der Arzneitherapie 128
Zusammenfassung 129
Abstract 130
Kasuistiken 131
Resümee 140
Literatur 141
5 Vermeidung von Fehldiagnosen durch Leitlinien? 143
Zusammenfassung 145
Abstract 146
Vermeidung von Fehldiagnosen durch Leitlinien? 147
Definition von Qualität 148
Messung von Qualität 149
Qualitätssicherung 150
Definition und Ziele von Leitlinien 151
Qualität von Leitlinien 154
Entwicklung von Leitlinien 155
Kritische Wertung 161
Voraussetzungen für die Effizienz von Leitlinien 162
Inhalte von Leitlinien 165
Diagnosefindung und Leitlinien 167
Fazit 170
Literatur 172
6 Qualitätsmanagement, Patientensicherheit und Risikomanagement 176
Zusammenfassung 177
Abstract 179
6.1 Patientensicherheit und Risikomanagement aus Sicht des Gesundheitssystems 182
6.1.1 Gesundheitspolitische Rahmenbedingungen 182
6.1.2 Qualität und Qualitätstransparenz 183
6.1.3 Patientensicherheit: das Problem 186
6. 2 Patientensicherheit und Risikomanagement aus Sicht der „lernenden Organisation“ 194
6.2.1 Qualitätsmanagement und Führung 195
6.2.2 Das sichere Krankenhaus – Risikomanagement als Aufgabe der Unternehmensführung 198
6.2.3 Konkrete Umsetzung und methodische Fragen 202
6. 3 Die professionelle Perspektive: Verbesserung und Fehlervermeidung 206
6. 4 Patientensicht: funktioniert der Qualitätswettbewerb? 210
Literatur 212
Sachverzeichnis 221

6.1 Patientensicherheit und Risikomanagement aus Sicht des Gesundheitssystems (S. 169-170)

6.1.1 Gesundheitspolitische Rahmenbedingungen

Die Relevanz der Qualität im Gesundheitswesen ist nicht unabhängig vom Entwicklungsstand des jeweiligen Gesundheitswesens zu sehen. In den industrialisierten Ländern entwickelt sich das Gesundheitswesen von der Phase der Kostendeckung über die Phase der Kostendämpfung zur Phase des Wettbewerbs fort (Relman [66]). In der Phase der Kostendeckung werden alle erbrachten Leistungen vergütet, explizite Qualitätssicherungsprogramme existieren nur in Ausnahmefällen, wie z. B. die Perinatalerhebung, eines der ältesten Qualitätsdarlegungsprojekte in Deutschland.

Die Phase der Kostendämpfung (cost containment) begann in Deutschland im Jahr 1993 mit dem Gesundheitsstrukturgesetz unter Gesundheitsminister Seehofer – das Selbstkostendeckungsprinzip wurde aufgehoben und unter den Bedingungen einer sektoralen Budgetierung ein begrenzter Preiswettbewerb eingeführt, die transparente Erfassung der Leistungen (ICD, ICPM) begonnen und erste Fallpauschalen (und Sonderentgelte) für ca. 20 % der stationären Fälle defi niert. Da nicht auszuschließen war, dass die noch nicht Risiko- und Komorbiditäts-adjustierten Fallpauschalen zu einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung führten, erhielt die sog. externe Qualitätssicherung, die Qualitätsdaten zu den Fallpauschalen erarbeitete, eine größere Bedeutung. In der dritten Phase steht den Kosten der Output in Form von Qualität und Leistungsmenge gegenüber, das Schlüsselwort ist der Wert der Leistung, value of care (Wenzel [89]).

Die Qualität der Leistungen wird beschrieben über die nachgewiesene (effi cacy) und umgesetzte Wirksamkeit (eff ectiveness), muss in angemessener Form die Patientenpräferenzen berücksichtigen (acceptability), zu möglichst niedrigern Kosten (effi ciency) auf dem besten Kosten-Leistungs-Niveau (optimality) erbracht werden und im Übrigen Grundsätzen der sozialen und ethischen Kompatibilität (legitimacy equity) entsprechen (Donabedian [23]). Diese Entwicklung impliziert, dass die Kunden, in erster Linie die Patienten, aber auch Kostenträger, Arbeitgeber und andere kooperierende Anbieter gestützt auf Qualitätsinformationen und in ihrer Wahlfreiheit gestärkt als Nachfrager von Gesundheitsleistungen ihre beste Wahl treff en können (health care consumerism (Angell und Kassirer [3], Kizer [45]).

6.1.2 Qualität und Qualitätstransparenz

In Deutschland wurde der Übergang in die Phase des value of care durch die GKV 2000-Reform eingeleitet. Hervorzuheben sind diesbezüglich

• die bundesweite Durchführung der Qualitätssicherung durch die Bundesgeschäft sstelle Qualitätssicherung in Düsseldorf (BQS) nach §137 Abs. 1 i.V.m. §135a und §91 Abs. 1 SGB V,
• die verpflichtende Einführung des Qualitätsberichtes verbunden mit der Möglichkeit für Kostenträger und Kassenärztliche Vereinigungen, diese Informationen vergleichend z. B. im Internet zu präsentieren (§137 Abs. 1 Satz 3 Nr. 6 und Satz 6 SGB V),

• die Einführung des internen Qualitätsmanagements in allen Institutionen des Gesundheitswesens n. §135a SGB V – die Institutionen sollen lernen, mit Qualitätsinformationen zu steuern,

• die Stärkung der Patientensouveränität durch Repräsentation im Bundesausschuss, durch die Etablierung eines Patientenbeauft ragten der Bundesregierung und durch die Möglichkeit der Bonusregelungen (§140f-h SGB V).

Erscheint lt. Verlag 28.10.2005
Zusatzinfo XIV, 238 S. 52 Abb., 2 Abb. in Farbe.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Innere Medizin
Schlagworte Angiologie • Arzneitherapie • Fehldiagnosen • Gastroenterologie • Hepatologie • Internist • Kardiologie • Lebensqualität • Patientensicherheit • Qualitätsmanagement • Risikomanagement
ISBN-10 3-540-27538-X / 354027538X
ISBN-13 978-3-540-27538-1 / 9783540275381
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