Die Professionalisierung des Hebammenberufs (eBook)

Anforderungen an die Ausbildung

(Autor)

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2004 | 1., Aufl.
440 Seiten
Hogrefe, vorm. Verlag Hans Huber
978-3-456-94062-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Professionalisierung des Hebammenberufs - Monika Zoege
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Die Tätigkeit von Hebammen sollte in der modernen Gesellschaft ein partnerschaftliches Verhältnis zu den betreuten Frauen wie auch wissenschaftlich begründetes Handeln beinhalten.

Professionalisierung des Hebammenberufs definiert Monika Zoege als die Befähigung zum Arbeitsbündnis mit den Klientinnen, zur dafür notwendigen Selbstreflexion, zur wissenschaftlich begründeten Praxis und zur Kooperation mit anderen Berufsgruppen. Hierfür bedarf es einer grundlegenden Ausbildungsreform.

Ausgangspunkt der vorliegenden sozialwissenschaftlichen Studie zum Hebammenberuf bildet eine flächendeckende Bestandsaufnahme der Ausbildungsbedingungen an sämtlichen Hebammenschulen in Deutschland. Die aufgedeckten Defizite, aber auch die positiven Ansatzpunkte werden in Beziehung zu den Anforderungen an den Beruf gesetzt, die strukturellen Mängel der Hebammenausbildung im Kontext der Berufsbildung der anderen Gesundheitsfachberufe analysiert und diskutiert.

Vor dem Hintergrund soziologischer Professionalisierungstheorien und der aktuellen Berufsbildungsdebatte im Gesundheitswesen werden schlussfolgernd Eckpunkte für eine veränderte Hebammenausbildung benannt.

5. Die Suche nach neuen (Aus-) Bildungsstrukturen für die Gesundheitsfachberufe (S.171-172) Kapitel 5 veranschaulicht die «Suchbewegungen», die die Debatte um eine überfällige Reform der Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen prägen. Die breite, über den Hebammenberuf hinausgehende Darstellung der verschiedenen bildungspolitischen Vorstellungen hat den Sinn auszuloten, inwieweit sich gemeinsame – oder auch nur vergleichbare – Strategien entwickeln lassen, aus der beschriebenen Bildungssackgasse der Gesundheitsfachberufe herauszufinden. Als erstes wird der von den Kultusbehörden gesteckte Rahmen der Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen kurz umrissen und um die Empfehlungen des Wissenschaftsrats bzgl. der Gesundheitsfachberufe einerseits und bzgl. der Einführung neuer Studienstrukturen andererseits ergänzt. Daran anschließend wird referiert, welche Vorstellungen die Berufsverbände ihrerseits bisher zur Thematik einer grundlegenden Ausbildungsreform entwickelt haben und welche einschlägigen Studienmöglichkeiten es inzwischen bereits gibt. Als Kontrapunkt zu diesen Überlegungen wird die Position des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) und der ehemaligen Gewerkschaft ÖTV dargelegt und erläutert; beide Institutionen setzen sich für eine Integration der Gesundheitsfachberufe ins Duale System ein. Im letzten Abschnitt dieses Kapitels werden aus den dargestellten Ansätzen erste Schlussfolgerungen für eine Strukturreform der Hebammenausbildung gezogen. 5.1 Der von der Kultusministerkonferenz abgesteckte Rahmen Die Kultusministerkonferenz (KMK), die unter anderem das Ziel verfolgt, trotz der Länderhoheit im Bildungsbereich eine gewisse Einheitlichkeit bzw. Vergleichbarkeit von Ausbildungs- und Studiengängen herzustellen, hat in den vergangenen Jahren verschiedene Beschlüsse zur Frage der Berufsbildung in den Gesundheitsfachberufen gefasst. An der Sonderstellung der Grundausbildung in den Gesundheitsfachberufen wird von der KMK zur Zeit nicht gerührt. Eine Überführung der Grundausbildung in den Hochschulbereich, wie ihn der Bund Deutscher Hebammen, die Berufs- verbände der therapeutischen Gesundheitsfachberufe und auch der Wissenschaftsrat fordern (siehe unten), lehnt die gemeinsame Arbeitsgruppe der Kultusministerkonferenz mit den Konferenzen der Gesundheits- und Arbeits- und Sozialminister (AG KMK/GMK/ASMK) für diese Berufe ebenso wie für die Pflegeberufe ab. Es handele sich um hochwertige Ausbildungen im Bereich der beruflichen Bildung, die «auch aus bildungspolitischen Gründen nicht nur Studienberechtigten vorbehalten werden sollen» (KMK 1997 b: 8). Die eigene Empfehlung, im Sinne der Bologna-Erklärung (siehe unten) die Einführung von Bachelor- und Master- Studiengängen an deutschen Hochschulen zu forcieren (KMK 2000 b, 2001, 2003), will die KMK also bislang nicht auf die Gesundheitsfachberufe bezogen sehen. In Bezug auf die Qualifikation der Lehrkräfte hat die KMK jedoch bereits 1995 eine richtungweisende Entscheidung getroffen: Seinerzeit wurde die «Rahmenvereinbarung über die Ausbildung und Prüfung für ein Lehramt der Sekundarstufe II (berufliche Fächer) oder für die beruflichen Schulen (Lehramtstyp 5)» um die Fachrichtung «Pflege» erweitert (Beschluss der KMK vom 12.5.1995).1 Damit wurde festgelegt, dass zukünftig die LehrerInnen für Pflege und Hebammenwesen analog zu den Berufsschullehrern anderer Fachrichtungen ein reguläres Lehramtsstudium an Universitäten mit anschließendem Vorbereitungsdienst (Referendariat) durchlaufen sollen. Einschlägige Fachhochschulabschlüsse (z. B. Pflegepädagogik) sollen als bestandene Zwischenprüfung angerechnet werden. Die Vorgaben dieser Rahmenvereinbarung von 1995 werden im Bericht «Studiengänge im Tätigkeitsfeld Gesundheitswesen» der o. g. gemeinsamen «Arbeitsgruppe KMK/GMK/ASMK» präzisiert und erläutert. Unter Punkt 4 (KMK 1997 b: 8 ff) geht es berufsübergreifend um die Qualifikation des «Lehrpersonals an den Schulen im Bereich von Gesundheits- und Sozialwesen». Es heißt hier ausdrücklich, dass bei der qualifizierten Ausbildung auf Hochschulebene von einem einheitlichen Lehramtsprofil für den theoretischen und praktischen Unterricht auszugehen sei. Hinsichtlich des Fächerkanons solle diese Ausbildung breit angelegt sein und so eine Differenzierung nach einzelnen Berufsfeldern zulassen (KMK 1997 b: 9). Die «Fachrichtung Pflege» (KMK 1995: Punkt 16 der Anlage) ist hier also definitiv als Oberbegriff im Sinne einer «Fachrichtung Gesundheitsfachberufe » zu verstehen, und nicht etwa als «Lehramt Pflegewissenschaft» im engeren Sinne.

Erscheint lt. Verlag 12.5.2004
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe
ISBN-10 3-456-94062-9 / 3456940629
ISBN-13 978-3-456-94062-5 / 9783456940625
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