Die Krankheit Onania
Campus (Verlag)
978-3-593-35387-6 (ISBN)
Karl Braun, geboren 1952 in Wunsiedel/Oberfranken, Studium der Empirischen Kulturwissenschaft, Germanistik, Völkerkunde und Vergleichende Religionswissenschaft in Tübingen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Studien zur Volkskunde und zur Geschichte der Sexualität. Er unterrichtet an der Universität Marburg und lebt in Berlin.
Die Aufklärung ist in einem zentralen Punkt der biblischen Weltordnung verpflichtet geblieben: dem des Geschlechtslebens. Daß nun auch dieser Aspekt menschlichen Daseins mit vernünftigem Denken angegangen wurde, änderte nichts an der Vorstellung, die Zeugungslust sei nur zur Fortpflanzung innerhalb der Ehe erlaubt. Doch wo die christliche Theologie in verbotener Lust noch Sünde sah, setzte der medizinische Diskurs der Aufklärung körperlichen Verfall. Sünder wurden nun zu Kranken, und so begann das Zeitalter nervöser Sexualkrankheiten. Die bedeutsamste war die Onanie, die vor allem Kinder und Jugendliche mit Tod oder Irrsinn bedrohte. Aus der dramatischen Anti-Onanie-Kampagne im 18. Jh. entstand eine neue Ordnung des Geschlechts mit der Lust als Eigenwert. Wir haben sie als Sexualität zu bezeichnen gelernt. Autor: Karl Braun studierte Volkskunde und Germanistik in Tübingen. Seit 1992 ist er Lehrbeauftragter an der Universität in Prag.
Erscheint lt. Verlag | 18.5.2022 |
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Reihe/Serie | Historische Studien ; 16 |
Verlagsort | Frankfurt |
Sprache | deutsch |
Maße | 152 x 228 mm |
Gewicht | 514 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Neuzeit (bis 1918) |
Studium ► Querschnittsbereiche ► Geschichte / Ethik der Medizin | |
Schlagworte | 18. Jahrhundert • Anti-Onanie-Kampagne • Argumentation Tissots • Christentum • Geschlechtskrankheit • Hermeneutik • Körperbilder • Lust • Protestantismus • Reformation • Selbstbefriedigung • Sexualität • Sexualmoral • Sexuelle Aufklärung • Sünde |
ISBN-10 | 3-593-35387-3 / 3593353873 |
ISBN-13 | 978-3-593-35387-6 / 9783593353876 |
Zustand | Neuware |
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