Was ist Schematherapie?

Eine Einführung in Grundlagen, Modell und Anwendung
Buch | Softcover
104 Seiten
2009 | 2. Auflage
Junfermann Verlag
978-3-87387-738-2 (ISBN)
15,00 inkl. MwSt
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Die Schematherapie stellt eine Erweiterung der kognitiven Verhaltenstherapie zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen dar. Sie integriert dabei Theorien und Techniken verschiedener Therapiemethoden in ein einheitliches, neurobiologisch fundiertes Konzept, z.B. die Bindungsforschung, die Förderung von Selbstreflexion (sog. Mentalisierung), die Konfliktbearbeitung in der Therapiebeziehung sowie den Expositions- und Trainingsansatz der Verhaltenstherapie.
Das vorliegende Buch stellt die theoretischen Grundlagen der Schematherapie fundiert, aber allgemeinverständlich dar. Damit leistet dieses Buch eine kompakte Einführung für alle, die sich grundlegend über die Besonderheiten der Schematherapie informieren wollen. Es unterstützt zudem Patienten bei der Mitarbeit in der Therapie.
"Ich möchte dieses Buch allen Lesern wärmstens empfehlen, die verstehen wollen, wie Schematherapie geht." - Jeffrey E. Young

Dr. med. Eckhard Roediger, geb. 1959, Neurologe, Psychiater und Arzt für psychotherapeutische Medizin, Ausbildungen in tiefenpsychologischer und Verhaltenstherapie. Dozent und Supervisor für Verhaltenstherapie und Schematherapie, Leiter des Instituts für Schematherapie Frankfurt, Sekretär der Internationalen Gesellschaft für Schematherapie (ISST).

Vorwort von Jeffrey E. Young
Einführung
Wie ist die Schematherapie entstanden?
Für wen ist die Schematherapie geeignet?
Was ist das Besondere an der Schematherapie?
Theoretische Grundlagen
Grundlagen des Lernens
Die Konsistenztheorie
Die Grundbedürfnisse
Das Schemamodell
Schemaentstehung
Die Beschreibung der Schemata
Schemabewältigung
Das Modus-Modell
Entstehung des Modus-Modells und die einzelnen Modi
Wechselwirkungen zwischen den Modi
Die Arbeit mit dem Modus-Modell
Die therapeutische Beziehung
Die therapeutische Beziehung als Labor zur Nachreifung
Die Balance zwischen Nachbeelterung und empathischer Konfrontation
Therapiearbeit in der therapeutischen Beziehung
Die Elemente der Schematherapie
Fragebögen und Fallkonzeption
Erlebnisaktivierende Elemente
Imaginationsübungen
Dialoge auf Stühlen
Kognitive Elemente
Schema-Memo
Selbstinstruktionen (BEATE-Schritte)
Verhaltensverändernde Elemente
Rollenspiele
Hausaufgaben
Tagebuch
Der Therapieprozess
Forschungsergebnisse
Neue Entwicklungen in der Schematherapie

Was ist das Besondere an der Schematherapie?
Die Psychotherapie hat bisher zwei Hauptverfahren hervorgebracht: die sog. psychodynamischen Verfahren, die aus der Psychoanalyse heraus entwickelt wurden, und die Verhaltenstherapie als praktische Anwendung der wissenschaftlichen psychologischen Forschung. Während der Schwerpunkt der psychodynamischen Verfahren darin besteht, Einsicht in die Entstehung der Störungen zu schaffen, war die Verhaltenstherapie zunächst ganz handlungsorientiert und hat das innere Erleben der Patienten nicht berücksichtigt. Von diesen beiden Polen aus haben sich die Verfahren inzwischen allerdings erheblich aufeinander zubewegt. Klaus Grawe wurde Anfang der 90-er Jahre von der deutschen Bundesregierung beauftragt, die bestehenden Psychotherapieverfahren zu beforschen. Aus den Ergebnissen forderte er für eine aus seiner Sicht optimale Psychotherapie eine Verbindung der durch die beiden Hauptverfahren repräsentierten Grundorientierungen. Außerdem stellte er fest, dass die Qualität der therapeutischen Beziehung entscheidend für eine erfolgreiche Psychotherapie sei. Er formulierte vier Wirkfaktoren, die in einer Psychotherapie verwirklicht werden sollten:
(1) der Rückgriff und Ausbau von bestehenden Fähigkeiten (sog. Ressourcenaktivierung ),
(2) die umfassende Aktivierung des Problemverhaltens innerhalb der Therapiesituation unter Einbeziehung der Emotionen (sog. Problemaktualisierung ),
(3) ein Verständnis für die Entstehung und die Funktionalität des Problemverhaltens im Lebens- und biografischen Kontext ( Problemklärung ) und
(4) eine aktive Hilfestellung bei der Veränderung des Problemverhaltens ( Problembewältigung ). Die Schematherapie erfüllt diese Anforderungen und stellt damit die von Grawe gewünschte Verbindung zwischen den großen Therapieschulen her.
Eine weitere Stärke der Schematherapie ist, dass sie sich in ihrem Konzept und ihren Begrifflichkeiten relativ dicht an neurobiologischen Prozessen orientiert. Damit kann sie Vorträge, die auch die psychodynamischen Verfahren beschreiben, so formulieren, dass sie sich bruchlos in eine verhaltenstherapeutische Fallkonzeptualisierung integrieren lassen. Alle Techniken der Schematherapie bauen systematisch auf dieses Modell auf, auch wenn sie aus anderen Therapiemethoden entlehnt sind (wie z.B. die Imagination aus der Hypnotherapie oder die "Dialoge auf Stühlen" aus der Gestalttherapie). Damit ist die Schematherapie kein "Therapie-Potpourri" (bzw. eklektizistisch), sondern eine wirklich integrative, in sich stimmige (konsistente) Methode mit einem systematischen und strukturierten, schrittweisen Vorgehen im Therapieverlauf, das fast Manualcharakter erreicht (d.h., der Therapieverlauf ist vorstrukturiert, kann aber flexibel an den Patienten und den Therapieverlauf angepasst werden). Die Schematherapie integriert so in sehr komplexer Weise die Ergebnisse der neurobiologischen Forschung, der Lerntheorie, die Ergebnisse der Bindungsforschung, kognitive Techniken, den Expositionsansatz, imaginative Verfahren, Elemente der Gestalttherapie, die Arbeit mit in der Therapiesituation aktivierten Emotionen, eine achtsame und akzeptierende Grundhaltung, den Aufbau einer selbstreflexiven Haltung entsprechend der sog. mentalisierungsbasierten Therapie, aber auch den systematischen Einsatz von Arbeitsblättern und übenden Elementen bis hin zu Hausaufgaben, die aus der Verhaltenstherapie vertraut sind. Durch dieses integrative Konzept erkennen sich viele Therapeuten verschiedener Richtungen in der Schematherapie wieder, fühlen sich angezogen und erleben das systematische Vorgehen der Schematherapie als Bereicherung ihrer Arbeit.

Erscheint lt. Verlag 18.11.2009
Reihe/Serie Reihe Fachbuch, Schematherapie kompakt
Vorwort Jeffrey E. Young
Verlagsort Paderborn
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 230 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Bindungsforschung • Hardcover, Softcover / Psychologie/Angewandte Psychologie • Kognitive Verhaltenstherapie • Konfliktbearbeitung • Mentalisierung • Persönlichkeitsstörungen • Schemamodell • Schematherapie • Schematherapie-Grundlagen • Selbstreflexion • Therapeutische Beziehung • Übungen
ISBN-10 3-87387-738-4 / 3873877384
ISBN-13 978-3-87387-738-2 / 9783873877382
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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