Fotoworkshops Natur & Wildlife

Markus Botzek ist Naturfotograf, der mit internationalen Bildagenturen wie Getty und Corbis zusammenarbeitet. Er war sechs Jahre lang Präsident der Gesellschaft Deutscher Tierotografen GDT und veröffentlicht seine Bilder auch in Magazinen und Büchern.

1;Inhalt;5
2;Einleitung;7
3;Gartenspaziergang;9
3.1;Unterwegs im Blumenmeer;11
3.2;Bildorganisation;34
4;Schwanenfütterung;41
4.1;Unterwegs am Niederrhein;43
4.2;Bildorganisation;69
5;"Hinter Gittern";75
5.1;Unterwegs im Wildpark;77
5.2;Bildorganisation;98
6;Bootsausflug mit Adler;103
6.1;Unterwegs an den Feldberger Seen;105
6.2;Bildorganisation;118
7;Hirschbrunft;127
7.1;Unterwegs in Parklandschaften;129
7.2;Bildorganisation;154
8;Heidemorgen;161
8.1;Unterwegs in der Nemitzer Heide;163
8.2;Bildorganisation;183
9;Petri Heil!;189
9.1;Unterwegs im Elbtal;191
9.2;Bildorganisation;210
10;Fünfzehn Stunden Kraniche;215
10.1;Unterwegs am Hornborgasee;217
10.2;Bildorganisation;230
11;Am Bach entlang;239
11.1;Unterwegs an kleinen Gewässern;241
11.2;Bildorganisation;257
12;Rundherum Meer;265
12.1;Unterwegs auf Helgoland;267
12.2;Bildorganisation;290
13;Hoch hinaus;299
13.1;Unterwegs in den Alpen;301
13.2;Bildorganisation;325
14;Schweden;329
14.1;Unterwegs in Südschweden;331
14.2;Bildorganisation;358
15;Mallorca;367
15.1;Unterwegs auf Mallorca;369
15.2;Bildorganisation;388
16;Auf Safari;395
16.1;Unterwegs in Kenia;397
16.2;Bildorganisation;431
17;DVD zum Buch;437
18;Index;438

Unterwegs auf Mallorca (S. 368-369) Ankommen Das Wetter in Deutschland präsentiert sich mal wieder apriltypisch, allerdings mit einer deutlichen Tendenz zum Schlechten hin. Aus dem Flugzeug schauen wir auf den verregneten Großraum Ruhrgebiet-Rheinland und hoffen auf Besserung in etwa zwei Stunden. Dann sollten wir auf Mallorca sein. Wir haben uns vorgenommen, der Deutschen liebste Reiseinsel in den nächsten zehn Tagen zu erkunden. Bei all den Informationen, die wir vorab gesammelt haben, konnten wir feststellen, dass die Insel offenbar recht viel zu bieten hat, so dass man eine Reise dorthin durchaus wiederholen kann. Besonders interessant ist es für uns aber auch, festzustellen, ob man hier gezielt rein naturfotografisch unterwegs sein kann, und wir wollen uns einen Eindruck verschaffen, was dabei herauskommen kann. Wenn man plant, in einer unbekannten Region konzentriert fotografisch zu arbeiten, kann man sich nicht allein auf Informationen aus zweiter Hand verlassen, sondern sollte sich auch immer einen eigenen Eindruck verschaffen. Die zehn Tage haben für uns daher zunächst eher "Expeditionscharakter". Einige Ziele vor Ort haben wir uns fest vorgenommen, andere werden sich ergeben. Meine Ausrüstung habe ich natürlich in einer etwas reduzierten Form dabei. Vor allem habe ich Objektive für Makro- und Landschaftsbilder mit und ein leichteres Stativ, aber da das 200–400-mm-Zoom auch noch in den Fotorucksack passte, habe ich es kurzerhand auch mitgenommen. Als wir landen, ist es schon später Nachmittag, und bis wir unseren Mietwagen haben, auch schon dunkel. Auf der Fahrt nach Cala Sant Vicenç, wo wir unsere Unterkunft haben, versäumen wir, noch etwas einzukaufen. Vor Ort ist alles still, dunkel und geschlossen. Nun, es ist ja auch schon spät – und wir sind müde. Am anderen Morgen scheint die Sonne verhalten vom Himmel, und es ist angenehm temperiert. Leider gibt es keine Gelegenheit, etwas zum Frühstücken einzukaufen, da keiner der umliegenden Shops geöffnet hat. Nach kurzer Suche finden wir eine kleine Bar, in der etliche einheimische Bauarbeiter ihre Frühstückspause machen. Wir erfahren hier auch, dass zu dieser Zeit im Jahr kaum Gäste im Ort sind und daher die Leute mit der Restaurierung und Vorbereitung auf die Saison beschäftigt sind. Aber in Port de Pollença, dem nächsten größeren Ort, würden wir einen Supermarkt finden, hieß es. Erste Überraschungen Nach dem Frühstück sind wir aber erst einmal neugierig, wo wir hier denn nun gelandet sind. In der Tat wirkt der Ort nahezu wie ausgestorben. Nicht gerade das, was man von Mallorca erwartet hätte. Drei kleine Buchten bilden die örtlichen Bademöglichkeiten, die zurzeit aber nur von einigen Möwen dazu genutzt werden. Wir schauen ein wenig zu, wie die Vögel von einer älteren Dame gefüttert werden. Etwas ungläubig entdecke ich ein Exemplar mit rotem Schnabel unter ihnen. Das ist schon eine Überraschung, denn mit einer Korallenmöwe hätte ich niemals gerechnet, schon gar nicht inmitten eines Ortes. Gemeinhin gilt diese Möwenart als selten, und man liest überall, dass sie Häfen und menschliche Nähe meidet und sich lieber in felsigen Küstenabschnitten aufhält. Ich überlege, die Kamera zu holen, aber Karola weist darauf hin, dass wir noch einkaufen müssen. Aber die Korallenmöwe ... Na gut, ich habe mir ja selbst vorgenommen, die Tage hier mit mediterraner Gelassenheit anzugehen, dränge aber darauf, die notwendigen Besorgungen dann jetzt auch gleich zu erledigen. Wir stapfen die um die Bucht geschwungene kleine Straße in den Ort wieder hinauf, als Karola mich auf eine