c't Home & Office -  c't-Redaktion

c't Home & Office (eBook)

Tests, Tipps und Tools
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
140 Seiten
Heise Zeitschriften Verlag
978-3-95788-369-8 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
12,99 inkl. MwSt
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Ob im Unternehmen oder Home-Office - die Arbeit am und mit dem PC dreht sich nicht nur um Mails, Videokonferenzen und den Webbrowser. Den Großteil macht klassische Büroarbeit aus - Schreiben, Rechnen, Dokumente. Das c't Sonderheft Home & Office richtet sich vor allem an Privatnutzer, Freelancer und kleinere Unternehmen und enthält Kaufberatungen, Tests und Praxisanleitungen zu typischen Büroprogrammen, auch abseits von Microsoft Office. Ein Schwerpunkt liegt auf Hard- und Software zur Dokumentenverwaltung für Privatmenschen und KMUs, die dem vielbeschworenen papierlosen Büro zumindest nahekommen wollen. Und weil es doch nicht ganz ohne Papier geht, beraten wir beim Druckerkauf.

c't magazin für computertechnik ist der meistabonnierte Computertitel Europas. Seit über 40 Jahren zeichnet sich c't durch thematisch vielfältigen, fachlich fundierten und redaktionell unabhängigen Journalismus aus. Über 80 Experten berichten regelmäßig über aktuelle Entwicklungen im IT-Bereich und nehmen im c't-Testlabor die neueste Hard- und Software unter die Lupe. Online bietet c't Computerprofis und anspruchsvollen Anwendern unter anderem eine umfassende Sammlung von Tipps und Tricks für den PC-Einsatz, Leseproben aus Magazinartikeln, umfassende Serviceleistungen sowie Informationen rund um das Magazin (z. B. Recherche im Heftarchiv). Abgerundet wird auch dieses Angebot durch ein eigenes Forum.

SoftMaker Office nun mit KI-Anbindung


Wer eine Alternative zu Microsoft Office ohne dessen Neugier und Cloud-Gängelei sucht, wird möglicherweise beim deutschstämmigen SoftMaker Office fündig. In der neuesten Abo-Version sind mit DeepL und ChatGPT zwei prominente KI-Dienste eingebunden. Dabei gibt es ein paar Haken.

Von Stefan Wischner

Bild: KI Midjourney | Bearbeitung: c’t

Microsofts Office-Paket mit Word, Excel und PowerPoint ist deutlicher Marktführer an der Grenze zum Monopol; die zugehörigen Dateiformate gelten als Industriestandards. Gänzlich alternativlos ist es jedoch nicht. Wer keine Lust auf aufdringliche Cloud-Gängelei und ein ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis gen Redmond hat oder mit Linux arbeitet, für das Microsoft seine Programme gar nicht anbietet, greift oft zum Open-Source-Paket LibreOffice oder dessen nahem Verwandten Open-Office.

Es gibt jedoch eine weitere Alternative, die viele gar nicht auf dem Schirm haben: SoftMaker Office, bestehend aus der Textverarbeitung TextMaker, dem Kalkulationsprogramm PlanMaker und dem Power-Point-Pendant Presentations. Das Paket kommt von einem deutschen Hersteller und ist funktionell in etwa auf Augenhöhe mit Microsoft Office und LibreOffice. In manchen Punkten hat es sogar die Nase vorn.

Es gibt sowohl Einmalkauf- als auch Aboversionen für Windows, macOS (auch nativ für M1 und M2) und Linux. Das Abo enthält auch erstaunlich funktionsstarke Mobilversionen für Android und iOS. Im Vergleich zu Microsoft Office fehlt wie auch bei LibreOffice lediglich ein Gegenstück zu Outlook. SoftMaker hatte in früheren Versionen zunächst Mozilla Thunderbird und später den eM Client ins Bundle gepackt, verzichtet mittlerweile aber auf die Beigabe eines Mailprogramms.

Klassik und Moderne


Die Desktop-Programme lassen dem Nutzer die Wahl zwischen einer klassischen Bedienoberfläche mit Pulldown-Menüs und Symbolleisten wie in MS Office bis 2003 oder einer moderneren Optik mit gruppierten Menübändern (Ribbons). Zwischen beiden Oberflächen kann man jederzeit wechseln.

Alleinstellungsmerkmale von SoftMaker Office sind beispielsweise die Unterstützung von Tabs, wie man sie vom Browser kennt, und in der Textverarbeitung der jeweils teureren Varianten der Kauf- und Aboversionen die Prüfung deutscher Texte mittels Duden Korrektor.

Umsteiger von Microsoft oder LibreOffice dürften sich schnell zurechtfinden, wenn auch das eine oder andere im Detail anders gelöst ist. Die Formelsyntax in PlanMaker ist weitgehend identisch mit der von Excel und bietet einen annähernd großen Funktionsumfang. Abstriche machen muss man nur bei manchen Einzelfunktionen, so fehlt zum Beispiel noch XLOOKUP (XVERWEIS). Auch in Sachen externe Datenquellen (Stichwort Power BI) hat das Microsoft-Programm noch die Nase vorn. Für den allergrößten Teil von Kalkulationsanwendungen dürfte das Gebotene aber dicke reichen – für die Textverarbeitung TextMaker gilt das noch mehr.

Besonderes Highlight der jüngsten Version für Abonnenten ist die Anbindung von TextMaker an den KI-gestützten Übersetzer von DeepL und an ChatGPT. Dazu gleich mehr.

Ziemlich kompatibel


Ein Pfund, mit dem SoftMaker schon immer wuchert, ist die hohe Datei- und Formatkompatibilität zu MS-Office, also zu DOCX, XLSX und PPTX. Zwar gibt es ein eigenes, proprietäres Dateiformat für die Soft-Maker-Office-Programme, sie lassen sich aber auch so einstellen, dass sie grundsätzlich die Microsoft-Formate nutzen. Das ist insbesondere für Anwender wichtig, die häufig Daten mit Nutzern von MS Office austauschen müssen oder zum Beispiel privat SoftMaker Office verwenden, im Beruf aber mit dem Microsoft-Paket arbeiten.

Dabei reicht es nicht aus, dass sich die Microsoft-Dateien in SoftMaker Office öffnen und bearbeiten lassen. Wichtig ist der Grad der Kompatibilität, also wie weitgehend Inhalte, Formatierungen und Funktionen (etwa bei Excel-Tabellen) erhalten bleiben. SoftMaker Office ist von jeher bekannt für einen sehr hohen Kompatibilitätsgrad, wenngleich LibreOffice in diesem Bereich stark aufgeholt hat.

Wahlweise stellt man die Oberfläche auf klassische Menüs und Symbole ein (oben) oder nutzt die Menübänder (Ribbons) im aktuellen Microsoft-Stil (unten).

Die Kompatibilität zu MS-Office-Formaten ist erfreulich hoch und auch mit der Bedienoberfläche der drei Module sollten Umsteiger schnell zurechtkommen.

Mit der ChatGPT-Anbindung erzeugt und verbessert man Texte. Alle Ein- und Ausgaben landen in einer Dialogbox, aus der man die KI-Antwort per Zwischenablage in den Texteditor überträgt.

Tatsächlich kamen die SoftMaker-Programme in unseren Tests sehr gut mit allen Testdateien von MS Office zurecht, wenn auch nicht immer ganz problemlos. So unterscheiden sich zum Beispiel in Textdokumenten die Laufweiten und damit gelegentlich auch Seitenlängen und -zahlen leicht. Der Grund sind vermutlich Abweichungen beim Font-Rendering und der Interpretation von Abstands-definitionen sowie eine etwas anders arbeitende Trennhilfe.

Die Kompatibilität stößt vor allem dann an Grenzen, wenn in einem Office-Dokument oder einer Kalkulationstabelle Funktionen genutzt wurden, die es nur im jeweiligen Microsoft-Programm gibt – etwa Power-BI-Verknüpfungen in Excel-Tabellen oder bestimmte WordArt-Texteffekte im Word-Dokument. Außerdem bleiben VBA-Makros grundsätzlich auf der Strecke. SoftMaker Office enthält zwar (nur unter Windows) auch eine BASIC-artige Makrosprache, die sich stark an VBA orientiert, ist dazu aber nicht kompatibel. Auch gibt es keinen Konverter von der einen zur anderen Skriptsprache.

Viele neue Funktionen


Rund alle zwei Jahre veröffentlicht SoftMaker eine neue Hauptversion des Office-Pakets. Auch die kürzlich erschienene Version SoftMaker Office 2024 und die aktuelle Aboversion NX haben die Entwickler vielfältig verbessert und erweitert und so die Lücke zu Microsoft Office weiter verkleinert. Neu ist zum Beispiel die Möglichkeit, in TextMaker-Dokumente Schriften einzubetten. So lassen sich die Texte auf einem anderen Rechner öffnen, auf dem die verwendeten Fonts fehlen. Nicht zusammenhängende Textteile lassen sich nun per Mehrfachauswahl markieren, nebeneinander stehende Dokumente scrollen zum besseren Textvergleich synchron, man kann QR- und Barcodes erzeugen. Außerdem gibt es ab der neuen Version eine Buchlayout-Ansicht und die Entwickler haben nummerierte Listen, Tabellen und die Änderungsverfolgung verbessert.

Die Tabellenkalkulation PlanMaker importiert jetzt SQLite-Datenbanktabellen und bietet eine verfeinerte CSV-Importfunktion. Als Filter- und Sortierungskriterien sind nun auch Farben möglich. Diagramme holen sich die Beschriftungen optional dynamisch aus Tabellenzellen; Pivottabellen erlauben die dynamische Sortierung nach Listen. Das Präsentationsprogramm hat eine Notizfunktion, einige neue PowerPoint-kompatible Folienübergänge und eingebettete Schriften in der Mac- und Linux-Version erhalten. Alle genannten Verbesserungen stecken sowohl in den Abo- als auch den Kaufversionen von SoftMaker Office.

Künstlich intelligent – wenn Abonnent


Die größte Neuerung im aktuellen SoftMaker Office sind Schnittstellen zu den populären KI-Diensten DeepL (Übersetzer) und dem mittlerweile allgegenwärtigen ChatGPT. Der Hersteller kam damit Microsoft zuvor, dessen KI-Funktionen unter dem Begriff Copilot zudem ein zusätzliches kostenpflichtiges Abo erfordern. Allerdings beschränkt sich die KI-Anbindung in SoftMaker Office vorerst auf die Textverarbeitung TextMaker. Eine Integration in das Präsentationsprogramm hat der Hersteller auf unsere Nachfrage in Aussicht gestellt, für die Tabellenkalkulation PlanMaker aber noch offengelassen.

Mit DeepL übersetzt man Texte auszugsweise oder komplett zwischen rund 30 Sprachen. ChatGPT fasst auf Wunsch Textinhalte zusammen, macht Verbesserungsvorschläge oder generiert Texte komplett gemäß passend formulierter Aufträge (Prompts). Derzeit wird der KI-Dienst in der Version 3.5 genutzt – das aktuellere ChatGPT 4.0 sei bislang zu teuer und man tüftele noch an einem passenden Abrechnungsmodell, teilte uns SoftMaker auf Anfrage mit.

Die laufenden Kosten für die Nutzung der KI-Dienste seien auch der Grund, dass ChatGPT und DeepL ausschließlich in der Abo-Version SoftMaker Office NX zur Verfügung stehen – im Einmalkaufpaket Office 2024 fehlen sie. Ebenfalls den Kosten geschuldet ist eine Nutzungseinschränkung: Die Anzahl der Zeichen, die man mit DeepL im Rahmen eines Jahresabos übersetzen kann, ist auf 750.000 begrenzt.

Die Kommunikation mit ChatGPT ist auf eine Million Zeichen gedeckelt, wobei sowohl gesendete als auch empfangene Zeichen berechnet werden. Liefert die KI zum Beispiel eine 2000 Zeichen lange...

Erscheint lt. Verlag 25.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Mathematik / Informatik Informatik
ISBN-10 3-95788-369-5 / 3957883695
ISBN-13 978-3-95788-369-8 / 9783957883698
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