Mit Hund, Zelt und Smartphone -  Monika Sintram-Meyer

Mit Hund, Zelt und Smartphone (eBook)

Traumreise einer 74-jährigen durch Frankreich
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
224 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-13968-9 (ISBN)
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Eine 74-Jährige im Ruhestand, die früher auf Reisen nie gefahren ist, hat Sehnsucht nach Frankreich, nach der Provence insbesondere. Sie stellt sich vor, am ersten Todestag ihres Mannes auf dem Gipfel des Mont Ventoux zu stehen. Beide waren früher häufig in Frankreich unterwegs. Sie prüft die Möglichkeiten. Die digitale Technik des Wagens sowie die Sicherheit im Umgang mit dem Smartphone geben ihr schließlich das sichere Gefühl: Sie kann und wird die Reise machen. Der Hund kommt natürlich mit und ein kleines, modernes Zelt wird angeschafft. Sie lässt sich treiben. Die Wetter App bzw. das Wetter bestimmt die Richtung. Sie meistert die Herausforderungen und kommt nach 3 Wochen glücklich zurück.

Monika Sintram-Meyer wurde 1948 in Hamburg geboren. Sie hat als Chemielaborantin, Chemieingenieurin sowie als Lehrerin an einer Beruflichen Schule gearbeitet. Dort unterrichtete sie bis zu ihrer Pensionierung 2012 auch das Fach Datenverarbeitung. Übrigens - sie ist keine IT-Expertin, sondern Autodidaktin. Mit ihrem Hund genießt sie seit vielen Jahren das Landleben - nach dem Tod ihres Mannes - allein. Die Liebe zur Natur sowie die Nutzung der digitalen Technik sind für sie kein Widerspruch - eher eine Ergänzung.

Tag 2 – Lothringen statt Burgund

Sonntag, 11.6.23

Am nächsten Morgen wache ich gut erholt auf. Zuerst der Hund. Wir gehen runter und sind nach ein paar Schritten im Grünen. Nomi ist an der langen Leine. Auf einer Wiese kann sie etwas laufen und schnüffeln. Sie wird wieder viele Stunden im Auto verbringen müssen. Zurück geht es zum Frühstück. Oben im Zimmer frühstückt der Hund, unten ich. Es gibt zwar kein Büffet, aber ich bekomme eine gute Auswahl zu essen. Da Sonntag ist, gibt es wie zuhause auch ein Frühstücksei. Drei Tassen Kaffee bringen meinen Kreislauf in Gang. Nachdem ich eingepackt hatte, ging es ans Bezahlen. Oh, nur Barzahlung. Das ältere Wirtsleute-Paar erzählt, dass ein neues Kartengerät etwa 3000 € kosten würde. Das würde sich für sie nicht mehr lohnen. Viel Bargeld habe ich nicht mitgenommen. Im Koffer habe ich noch einige Scheine. Also zum Auto, Koffer öffnen. Nachdem ich von dort Nachschub geholt und bezahlt habe, kann es weiter gehen.

Mit dem Routenplaner von Google Maps habe ich gestern Abend Entfernungen und Fahrtzeiten nach Frankreich gecheckt. Ich entscheide mich für Lothringen. Als Ziel gebe ich Nancy ins Auto-Navi ein. Ich erlaube dem Navi auch ausdrücklich mautpflichtige Straßen. Davon gibt es in Frankreich einige. Und im Gegensatz zu früher, als wir noch jede Mark zweimal umdrehen mussten, kann ich mir die Kosten inzwischen leisten. Außerdem ist es auf den Bezahl-Autobahnen nicht ganz so voll. Nancy, die ehemalige Hauptstadt Lothringens. Eine alte Stadt des Barocks und Jugendstils. Ob ich aber tatsächlich in die Stadt hineinfahre? – das weiß ich am Morgen noch nicht. Alles kann, nichts muss. Aber die Richtung stimmt. Die jetzige Hauptstadt, Metz, habe ich bereits mit meinem Mann vor Jahren an 3 Tagen kennen gelernt. Bis auf wenige Ausnahmen gilt auf dieser Reise: Keine Wiederholungen.

Es ist ein sonniger, ruhiger Sonntagmorgen. Ich fahre erneut durch die hügelige grüne Landschaft. In Melsungen geht es wieder auf die A7. Richtung Frankfurt. Zunächst bin ich fast allein unterwegs. Je näher ich Frankfurt komme, desto mehr füllt sich die Autobahn. Aber der Verkehr fließt. Es ist kein Vergleich zu gestern. Taunusblick - eine kurze Unterbrechung. Ich kann den Taunus leider nicht sehen. Egal, der kann und muss auf mich warten. Irgendwann habe ich vor, mir diese Gegend – außer Frankfurt – genauer anzusehen.

Es geht Richtung Saarland und schließlich über die Grenze. Im Gegensatz zur dänischen Grenze hätte ich die französische fast übersehen. Mein Navi zeigt mir die erlaubten Geschwindigkeiten in Frankreich an. Maximal 130 km/h auf Autobahnen. Ich stelle einen französischen Sender ein. Dank des Spurhalteassistenten kann ich den Blick und die Hand kurz abwenden. Der aktive Assistent zeigt GRÜN. Er hat also das Signal der Straßenmarkierungen aufgenommen. Auch die Kurven werden ohne mein Zutun souverän gefahren. Beim Spurwechsel muss ein wenig Kraft aufgewendet werden, um diese verlassen zu können. Ein gutes Gefühl. Und ein gutes Gefühl ist es, französische Musik zu hören. In meinem Sender abwechselnd Französisch und Englisch. Die Schilder, Werbetafeln – französisch. Ich bin angekommen. Nun beginnt sie wirklich – meine Tour de France. Zugegeben, die Orte sehen trist aus. Sie sind keine Schönheiten. Ich befinde mich noch auf einer kleinen Straße, fahre durch Dörfer. Und immer wieder muss ich direkt am Ortsschild mit der Geschwindigkeit auf 30 km/h runterregeln. In jedem Dorf sind Bodenschwellen verbaut. Es empfiehlt sich, dort nicht mit mehr als den erlaubten 30 km/h drüber zu fahren. Einmal war ich zu schnell. Nahe 40. Es rumste ziemlich, was mich zur Disziplin mahnte. Ja, man muss sich eingewöhnen. Dann ging es auf eine Nationalstraße mit Tempo 90 km/h. Kreisverkehre – einer nach dem anderen. Kreuzungen an großen Straßen sind in Frankreich nahezu unbekannt. Zwischendurch machte ich Rast in einem Wald. Dort finden wir Schatten, denn es ist schon ziemlich warm. Durchatmen und sich etwas bewegen. Ich muss nicht nur an mich, auch an Nomi denken. Aber der Hund ist entspannt und schläft wahrscheinlich die meiste Zeit auf der Rückbank. Wir machen einen kleinen Spaziergang. Es ist fast wie zuhause, schließlich wohnen wir am Waldrand. Mit neuer Kraft geht es wieder weiter - auf eine Autobahn. Ich entschließe mich, da ich gut vorankomme, einen Abstecher in die Stadt Nancy zu machen. Ein Kaffee wäre gut, ein Stückchen Kuchen dazu. Und die Überlegung, wo werde ich übernachten. Im Navi steht Nancy, Zentrum. Das Kartenmaterial meines Navis ist nicht aktuell, aber es findet den richtigen Weg. Es ist inzwischen sehr heiß: 29°C. Vor mir ein kleiner Triumphbogen – ähnlich wie in Paris. Und ein großer Parkplatz mit Baumbestand. Ich suche, finde die Einfahrt und schließlich auch einen freien Platz. Sogar kostenlos. Erst einmal ein Blick in Google Maps auf dem Smartphone: Wo bin ich? Am blauen Punkt. Ich bewege mich in Richtung Place Stanislas, eine der Sehenswürdigkeiten. Barock, Jugendstil. Sonntagsnachmittagsgewimmel in der Altstadt. Die Stadt ist tatsächlich sehenswert. Aber ich beschränke mich auf den kurzen Eindruck. Das Gehen fällt mir etwas schwer. Kurz verfluche ich meinen kaputten Fuß. Ich suche mir ein Café. Nun spreche ich zum ersten Mal nach 11 Jahren wieder Französisch. Ich bestelle ein Stück Erdbeerkuchen und einen Kaffee. Grand. Ich lerne allongé oder américan. Ich erinnere mich – café américan. Dieser kommt unserem deutschen Filterkaffee am nächsten – was die Stärke und die Menge betrifft. Dabei ist es einfach ein Espresso, der mit Wasser verdünnt wird. Nomi hatte ihr Getränk – Wasser - schon am Wagen bekommen. Im Park hatte sie auf dem Rasen das Geschäftliche erledigt. Direkt neben einem Abfallbehälter. Selbstverständlich hatte sie dies alles im Blick. Sie ist eben sehr rücksichtsvoll. Nun liegt sie dösend unter dem Tisch. Auch ich habe hier Schatten. Das ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Sichtbarkeit des Displays meines Smartphones. Dieses ist wegen des sonnigen Wetters schon dauerhaft auf die größte Helligkeit gestellt. Der Nachteil ist ein höherer Stromverbrauch. Aber ich kann das Gerät während der Fahrt im Auto bequem aufladen. Schon am Morgen, während ich den letzten Kaffee trank, hatte ich bei Google Maps nachgesehen, was es in der Nähe von Nancy Sehenswertes gibt. Natürlich die Vogesen. Aber Wanderungen fallen wegen meines Fußes definitiv aus. Interessant: Zwei Orte, deren Mineralwässer mir geläufig sind: Contrexéville und Vittel. Zwischendurch ein Blick in die Wetter-App. Da der Standort aktiviert ist, sehe ich direkt das Wetter von Nancy. Es bleibt in den nächsten Tagen sonnig und warm.

Ich entschließe mich, zu zelten und mache mich auf die Suche nach einem Campingplatz in der Nähe dieser Orte. Ich werde fündig und stelle schon einmal die Route auf dem Smartphone ein. Es sind etwa 80 km bis zum „Tor der Vogesen“. Zurück zum Auto. Das Smartphone wird in die Halterung gesteckt, die ich erst im Frühjahr gekauft habe. Gerade Campingplätze haben oftmals keine richtige Adresse und werden manchmal schlecht gefunden. Sonderziele vielleicht? Ich könnte auch die Koordinaten nehmen. Aber warum Umwege, wenn ich direkt das Smartphone verwenden kann. Außerdem ist das Google-Navigationssystem immer aktueller als die herkömmlichen im Auto. Ich verbinde es über Bluetooth mit dem Lautsprecher der Medienanlage im Auto. Außerdem wird es über den 12V-Stecker mit USB-Anschluss gleichzeitig geladen. Dann starte ich voller Vorfreude in Richtung meiner ersten Übernachtung in Frankreich. Ich habe mich kurz verfahren, werde aber wieder auf den richtigen Weg gebracht. Kurz denke ich darüber nach, wie schwierig es wäre, allein zu fahren ohne die Navi-Unterstützung. Es ist zwar möglich, aber wäre unglaublich anstrengend. Ich würde mir das nicht antun wollen.

Am Campingplatz angekommen werde ich gefragt, ob ich reserviert habe. Nein. Ich habe ein Zelt. Man sagt mir, ich solle mir einen Platz suchen und in der Rezeption die Nummer nennen. Bald habe ich dies erledigt. Nicht allzu weit vom Sanitärgebäude entfernt. Ich fahre nach der Anmeldung mit dem Wagen dorthin. Als erstes kommt Nomi an die lange Leine. Den Erdanker kann ich leider nicht verwenden. Zu steinig der Untergrund. Ich befestige das Ende an den Felgen. Und denke dabei, dass ich sie hoffentlich nicht vergessen werde, wenn ich mit dem Auto losfahre. Mir fallen Geschichten ein, dass Kinder – angeblich – von ihren Eltern an Raststätten vergessen wurden. Ich stelle Wasser dazu und Futter. Dann packe ich Zelt, Folie, Matratze, Schlafsack und Stuhl aus. Ich werde das Zelt zum zweiten Mal aufbauen. Mein ursprünglicher Plan, Mitte Mai mindestens 1 Nacht an der Ostsee zu zelten, ging nicht auf: Wetter und Fuß hinderten mich daran. Der Aufbau geht aber erstaunlich gut. Nun...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Mathematik / Informatik Informatik
ISBN-10 3-384-13968-2 / 3384139682
ISBN-13 978-3-384-13968-9 / 9783384139689
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