Microsoft Exchange Server 2019 - Das Handbuch (eBook)
620 Seiten
O'Reilly Verlag
978-3-96010-277-9 (ISBN)
Das Standardwerk für Administratoren zur neuen Version
- Gewinnen Sie einen tiefgehenden Einblick in den Einsatz von Exchange Server 2019.
- Voller praxisnaher Beispiele und unschlagbaren Expertentipps
- Für Neueinsteiger, Umsteiger und Profis
- Alle wichtigen Themen in einem Buch: Grundlagen, Einrichtung, Verwaltung, Compliance, Sicherheit, Hochverfügbarkeit, Migration und Überwachung
Mit dieser komplett aktualisierten Neuauflage seines bekannten Handbuchs führt Thomas Joos Neueinsteiger und Umsteiger durch alle Aspekte der Arbeit mit Microsoft Exchange Server 2019 - inkl. Office 365-Anbindung.
Nach einem Überblick über die Neuerungen installieren und konfigurieren Sie den Server und lernen Konzepte und Werkzeuge zu seiner Administration kennen. Sie verstehen, wie Sie mit Connectoren Nachrichtenflüsse aufbauen, wie die Exchange-Datenbanken arbeiten, wie Sie verschiedenste Clients anbinden, Empfänger, Gruppen und Kontakte verwalten und Teamfähigkeit implementieren. Sie lernen, Compliance-konform zu archivieren sowie Maßnahmen zum Schutz vor Spam, Viren und Datenverlust zu treffen u. v. a. m.
? Überblick, Grundlagen und erste Schritte
Serverrollen, Edge-Transport, Web-App, ReFS und Database Divergence Detection, Virtualisierung, Exchange Admin Center, Exchange Management Shell, Arbeiten via PowerShell
? Einrichtung und Verwaltung
E-Mail-Routing und Connectors, Exchange-Datenbankstruktur, PST-Dateien, Client-Anbindung (Desktop, mobil und Web), Verschlüsselung, Empfänger-, Gruppen- und Kontaktverwaltung, Teamwork mit öffentlichen Ordnern
? Compliance
Richtlinieneinhaltung und Archivierung, Data Loss Prevention (DLP), Verwaltung von Informationen (IRM)
? Sicherheit und Hochverfügbarkeit
Edge-Transport-Server, Viren- und Spamschutz, Verstehen und Verwalten von Berechtigungen, Datensicherung und Wiederherstellung, Hochverfügbarkeit, Exchange mit Office 365
? Migration, Sprachkommunikation und Überwachung
Migration und Planung einer Exchange 2019-Infrastruktur, Exchange im Verbund, Überwachung und Leistungsoptimierung
Thomas Joos ist selbstständiger IT-Consultant und seit über 20 Jahren in der IT-Branche tätig. Er schreibt Fachbücher und berät Unternehmen in den Bereichen Active Directory, Exchange Server und IT-Sicherheit. Durch seinen praxisorientierten und verständlichen Schreibstil sind seine Fachbücher für viele IT-Spezialisten eine wichtige Informationsquelle geworden. Neben vielen erfolgreichen Büchern schreibt er für zahlreiche IT-Publikationen wie z. B. c't, Computerwoche und IT-Administrator sowie LinkedIn. Seinen Blog finden Sie auf http://thomasjoos.wordpress.com.
Thomas Joos ist selbstständiger IT-Consultant und seit über 20 Jahren in der IT-Branche tätig. Er schreibt Fachbücher und berät Unternehmen in den Bereichen Active Directory, Exchange Server und IT-Sicherheit. Durch seinen praxisorientierten und verständlichen Schreibstil sind seine Fachbücher für viele IT-Spezialisten eine wichtige Informationsquelle geworden. Neben vielen erfolgreichen Büchern schreibt er für zahlreiche IT-Publikationen wie z. B. c't, Computerwoche und IT-Administrator sowie LinkedIn. Seinen Blog finden Sie auf http://thomasjoos.wordpress.com.
Kapitel 1
Neuerungen und Grundlagen
In diesem Kapitel:
Outlook 2019 mit Exchange 2019
ReFS und Database Divergence Detection
Grundlagen zur Installation von Exchange 2019
Editionen von Exchange Server 2019
Mit Exchange Server 2019 stellt Microsoft die neue Version als Plattform für Messaging und Zusammenarbeit im Unternehmen zur Verfügung. Diese aktuelle Version bietet im Vergleich zu Exchange Server 2016 wenige Neuerungen. Die beiden wichtigsten sind die Möglichkeit, Exchange Server 2019 auf einem Core-Server zu installieren, und die Notwendigkeit, auf Windows Server 2019 als Betriebssystem zu setzen. Ältere Versionen von Windows-Server werden nicht unterstützt.
Die Connectors, E-Mail-Adressenrichtlinien und die generelle Struktur haben sich im Vergleich zu Exchange Server 2010/2013 nicht stark verändert und seit Exchange Server 2016 nahezu überhaupt nicht. Administratoren kommen also schnell mit der neuen Server-Version zurecht.
Hinweis | Im weiteren Verlauf dieses Buchs werden wir die Schreibweise Exchange Server 2019 in Exchange 2019 kürzen. |
Neuerungen im Überblick
Die neue Exchange-Version verfügt über zahlreiche Neuerungen, darunter eine engere Anbindung an Office 365, eine bessere Hochverfügbarkeit und einige Optimierungen unter der Haube. Im Vergleich zu Exchange 2016 gibt es wenige Neuerungen, zu Exchange 2010/2013 allerdings einige Verbesserungen.
Datenbankkopien sollen zum Beispiel nicht nur als Backup für den Ausfall genutzt werden, sondern auch als aktiver Teil der Umgebung. In Exchange 2019 lässt sich zum Beispiel der Suchindex von Postfachdatenbanken aus passiven Kopien erstellen, und aktive Kopien können Fehler und Inkonsistenzen auf Basis von passiven Datenbankkopien erkennen und beheben. Das funktioniert auch in Exchange 2016, aber noch nicht in Exchange 2010/2013.
Wichtig | Exchange 2019 lässt sich ausschließlich auf Servern mit Windows Server 2019 installieren, Windows Server 2016 und älter werden nicht unterstützt. |
Exchange 2019 verwendet, wie Exchange 2016, kein herkömmliches MAPI-Protokoll (Messaging Application Programming Interface) mehr, sondern bindet auch interne Clients per MAPI über HTTPS an die Postfächer an. Dieses Protokoll wurde mit Exchange 2013 SP1 eingeführt, damit es Administratoren optional aktivieren.
In Exchange 2019 ist diese Funktion bereits automatisch aktiviert. Vorgängerversionen bis hin zu Exchange 2013 nutzen noch das Remote Procedure Call(RPC)-Protokoll über HTTPS. Dieses lässt sich aber auch weiterhin nutzen. Das neue Protokoll nutzen vor allem Outlook ab Version 2013 SP1 und Outlook 2016/2019, aber auch Outlook 2010 mit aktuellem Servicepack.
Änderungen der Serverrollen im Überblick
In Exchange 2019 gibt es keine dedizierte Serverrolle für den Clientzugriff mehr, der Clientzugriffsserver (Client Access Server) wurde abgeschafft, seine Funktion übernehmen jetzt die Postfachserver. Alle Funktionen, die Clientzugriffsserver beherrschen, werden also von den Postfachservern übernommen. Das gilt auch für Exchange 2016.
Greift ein Anwender auf einen Postfachserver zu, auf dem sich nicht sein Postfach befindet, überprüft der Server in Active Directory, welcher Server das Postfach bereitstellt, und leitet die Anfrage des Anwenders automatisch weiter. Diese Aufgabe hat bis Exchange 2013 der Clientzugriffsserver übernommen. Das heißt, Postfachserver stehen zukünftig auch für den Zugriff per Outlook im Web, Outlook, Exchange Active Sync, IMAP und SMTP zur Verfügung. Die entsprechenden Ports müssen dazu in der Firewall freigeschaltet werden.
Microsoft will dadurch die Anzahl der notwendigen Exchange-Server im Unternehmen reduzieren. Und Unternehmen sparen so Hardware- und Lizenzkosten bei geringerem Verwaltungsaufwand.
Abbildung 1.1: Exchange 2019 verfügt nur noch über die Postfachrolle und die Edge-Transport-Rolle.
Unternehmen, die Exchange 2019 in Organisationen mit Exchange 2010/2013 installieren, können vorhandene Clientzugriffsserver aber weiterhin einsetzen. Greifen Anwender auf den Clientzugriffsserver zu, kann Exchange 2010/2013 die Anfragen zum Postfachserver mit Exchange 2019 weiterleiten. Zusätzlich kann Exchange 2019 in Organisationen mit Exchange 2016 integriert werden.
Auch das Loadbalancing (Lastenverteilung) sollte in dieser Konstellation weiterhin funktionieren. Hier sollten Administratoren am besten bereits jetzt testen, wie das in der Praxis aussieht. Microsoft verspricht, dass in Umgebungen problemlos Clientzugriffsserver mit Exchange 2013 parallel zu Postfachservern mit Exchange 2019 eingesetzt werden können, auch gemischt in Loadbalancer-Umgebungen. Viele Unternehmen nutzen den Lastenausgleich, um Postfachanfragen schnell an Postfachserver weiterzuleiten. Auch wenn es in Exchange 2019 keine Clientzugriffsserver mehr gibt, können Unternehmen natürlich weiterhin auf Loadbalancer setzen. In Exchange 2019 finden dazu folgende Vorgänge statt:
- 1.Der Client nimmt eine Verbindung zum Loadbalancer auf.
- 2.Der Loadbalancer weist die Sitzung einem der Postfachserver zu, die im Loadbalancer hinterlegt sind. Das muss nicht der Postfachserver des Anwenders sein.
- 3.Der Postfachserver authentifiziert den Anwender und fragt das Active Directory nach dem Postfachserver des Anwenders ab.
- 4.Der Postfachserver leitet den Anwender zu seinem Postfachserver oder dem lokalen Postfach. Dabei wird das Protokoll verwendet, mit dem der Anwender zugreift, zum Beispiel HTTP, IMAP oder POP3.
Bereits während der Installation von Exchange 2019 fällt auf, dass der Server weitaus weniger Optionen anbietet, vor allem im Vergleich zu Exchange 2010/2013.
Die Serverrollen Hub-Transport und Unified Messaging hat Microsoft seit Exchange 2013 entfernt. Die Funktion der beiden Rollen übernehmen die Postfachserver und Clientzugriffsserver in Exchange 2013 und ab Exchange 2019 nur noch die Postfachserver. Unified Messaging ist generell kein Thema mehr in Exchange 2019.
Die Exchange-Verwaltungskonsole und die webbasierte Exchange-Systemsteuerung von Exchange 2010 hat Microsoft zum Exchange Admin Center zusammengefasst. Dieses entspricht den Funktionen in Office 365 und in Exchange 2016.
Der Postfachserver umfasst alle Serverkomponenten aus Exchange: Clientzugriffsprotokolle, Transportdienst und Postfachdatenbanken. Der Postfachserver verarbeitet alle Vorgänge für die aktiven Postfächer auf dem lokalen Server.
Für den E-Mail-Transport in Exchange 2019 sind die drei Dienste Front-End-Transport-Dienst, Hub-Transport-Dienst und Postfachtransportdienst zuständig. Diese Dienste gehören zu der Postfachserver-Rolle. Hub-Transport-Server gibt es nicht mehr, und auch keine Clientzugriffsserver.
Die in Exchange 2010 von der Hub-Transport-Serverrolle bereitgestellten Funktionen werden komplett vom Transportdienst auf Postfachservern ausgeführt.
Die Transportdienste sind auch für das Verwenden und Umsetzen der verbesserten Transportregeln zuständig. Diese werden als Richtlinien zur Verhinderung von Datenverlust (Data Loss Prevention, DLP) bezeichnet und sollen verhindern, dass sensible Daten nach außerhalb versendet werden. Microsoft hat dazu die Möglichkeit der Transportregeln deutlich erweitert. Es ist zum Beispiel möglich, Anwender daran zu hindern, bestimmte Daten nach extern zu versenden.
Außerdem werden in Exchange 2019 Funktionen zur Überprüfung auf Schadsoftware bereits bei der Installation integriert. Diese Technik schützt Exchange von Anfang an vor Schadsoftware. Die Server scannen alle ein- und ausgehenden E-Mails nach Viren. Unternehmen, die Antivirenprogramme von Drittherstellern einsetzen, können die in Exchange 2019 integrierte Funktion jederzeit deaktivieren.
Exchange 2019 lässt sich in bestehende Organisationen mit Exchange 2010/2013/2016 installieren.
Edge-Transport, Koexistenz und Datenbankverfügbarkeitsgruppen
Die Edge-Transport-Rolle ist die zweite Rolle, die ein Exchange-Server einnehmen kann.
Die Hochverfügbarkeit wird weiter über Datenbankverfügbarkeitsgruppen (Database Availability Groups, DAGs) abgewickelt. Allerdings lassen sich diese in der neuen Version besser einrichten. Sie müssen zum Beispiel seit Exchange 2016 keine IP-Adressen mehr für diese Gruppen reservieren und konfigurieren.
Microsoft verspricht eine bessere Leistung für Hochverfügbarkeitsgruppen und besseren Failover, wenn eine Datenbank ausfällt. Microsoft geht von einer Zeitersparnis von 33 % aus, wenn ein Failover durchgeführt...
Erscheint lt. Verlag | 14.3.2020 |
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Reihe/Serie | Handbuch | Handbuch |
Verlagsort | Heidelberg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Mathematik / Informatik ► Informatik |
Schlagworte | Administration • Clients • Compliance • Connectoren • Datenbanken • dlp • Edge • Hochverfügbarkeit • IRM • Konfiguration • Mail • Messaging • Migration • Office-365 • PowerShell • Server • Serverrolle • Sicherheit • Virtualisierung • WINDOWS |
ISBN-10 | 3-96010-277-1 / 3960102771 |
ISBN-13 | 978-3-96010-277-9 / 9783960102779 |
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