Microsoft Windows Server 2019 - Das Handbuch (eBook)
1124 Seiten
O'Reilly Verlag
978-3-96010-274-8 (ISBN)
Thomas Joos ist selbstständiger IT-Consultant und seit über 20 Jahren in der IT-Branche tätig. Er schreibt Fachbücher und berät Unternehmen in den Bereichen Active Directory, Exchange Server und IT-Sicherheit. Durch seinen praxisorientierten und verständlichen Schreibstil sind seine Fachbücher für viele IT-Spezialisten eine wichtige Informationsquelle geworden. Neben vielen erfolgreichen Büchern schreibt er für zahlreiche IT-Publikationen wie z. B. c't, Computerwoche und IT-Administrator sowie für LinkedIn.
Thomas Joos ist selbstständiger IT-Consultant und seit über 20 Jahren in der IT-Branche tätig. Er schreibt Fachbücher und berät Unternehmen in den Bereichen Active Directory, Exchange Server und IT-Sicherheit. Durch seinen praxisorientierten und verständlichen Schreibstil sind seine Fachbücher für viele IT-Spezialisten eine wichtige Informationsquelle geworden. Neben vielen erfolgreichen Büchern schreibt er für zahlreiche IT-Publikationen wie z. B. c't, Computerwoche und IT-Administrator sowie für LinkedIn.
Kapitel 1
Neuerungen und Lizenzierung
In diesem Kapitel:
Windows Admin Center: Die neue Verwaltungsoberfläche in Windows-Netzwerken
Software Definied Networking und Software Definied Storage
Remotedesktopdienste in Windows Server 2019
Cluster Operating System Rolling Upgrade
Verbesserungen in Active Directory
Verbesserungen bei Dateiservern
Windows Server 2019 lizenzieren
Windows Server 2019 für kleine Unternehmen
PowerShell und besserer Virenschutz
Funktionsumfang und Leistung von Windows Server 2019
Erfahren Sie in diesem Kapitel, welche Neuerungen in Windows Server 2019 im Vergleich zu Windows Server 2016 aufweist. Zusätzlich gehen wir auf wesentliche Unterschiede zwischen Windows Server 2012/2012 R2 und Windows Server 2019 ein, um Ihnen so wichtige Entscheidungshilfen für einen eventuellen Umstieg an die Hand zu geben.
Windows Server 2019 bietet alle relevanten Funktionen von Windows Server 2016 und zahlreiche interessante neue Funktionen. Dazu gehört die verbesserte Container-Technologie auf Basis von Docker und eine weitere Bereitstellungsvariante mit der Bezeichnung »Nano«. Die Nano-Installation ist in Windows Server 2019 nur noch als Container-Image verfügbar. Dafür unterstützt Windows Server 2019 jetzt auch die effektivere Bereitstellung von Containern, vor allem auf Basis von Linux. Auch Kubernetes wird in Windows Server 2019 unterstützt.
Der Nachfolger von Windows Server 2016 bietet viele Neuerungen im Bereich der Virtualisierung und der Zusammenarbeit von Servern im Netzwerk. Um die neue Version einzusetzen, müssen Unternehmen aber nicht alle Server ersetzen. Windows Server 2019 lässt sich sowohl als Mitgliedsserver als auch als Domänencontroller in gemischten Netzwerken betreiben. Alle Vorteile erreichen Sie allerdings nur, wenn Sie sämtliche Server auf die neue Version umstellen. Natürlich können Sie Windows Server 2019 auch zusammen mit Windows Server 2012/2012 R2/2016 betreiben.
Das Wichtigste seit Windows Server 2012/2012 R2 ist, dass es nur noch die Editionen Standard, Datacenter und Essentials gibt. Das gilt auch für Windows Server 2019. In Windows Server 2019 ist die Foundation-Edition nicht mehr verfügbar. Das Betriebssystem ist, wie der Vorgänger, nur noch als 64-Bit-Software erhältlich. Für Unternehmen spielen vor allem die Editionen Standard und Datacenter eine Rolle. In Windows Server 2019 gibt es Unterschiede bei den Speicherfunktionen. Es lassen sich aber weiterhin mit der Standard-Edition Cluster, die Rechteverwaltung und alle Funktionen der Active Directory-Zertifikatsdienste betreiben.
Windows Admin Center: Die neue Verwaltungsoberfläche in Windows-Netzwerken
Zusammen mit neuen Versionen von Windows Server veröffentlicht Microsoft auch regelmäßig neue Versionen seines webbasierten Server-Managers mit der Bezeichnung Windows Admin Center (früherer Projektname Honolulu). Dabei handelt es sich um einen Webdienst, der auch auf Core-Servern mit Windows Server 2012 und 2016 installiert werden kann. Administratoren können mit einem Webbrowser auf den Dienst zugreifen und Server im Netzwerk anbinden, wie beim herkömmlichen Server-Manager auch. Im Kapitel 3 gehen wir näher auf das Windows Admin Center ein.
Abbildung 1.1: Das neue Windows Admin Center in Windows Server 2019
Windows Admin Center verstehen
Windows Server 2019 und das Windows Admin Center erlauben eine Verbindung von Diensten in Microsoft Azure für hybride Cloud-Umgebungen. Beispiel für den Einsatz ist die Sicherung mit Azure Backup und Azure File Sync. Die Steuerung erfolgt zentral im Windows Admin Center.
Mit dem webbasierten Server-Manager lassen sich Aufgaben durchführen, die auch der bisherige Server-Manager unterstützt. Zusätzlich verfügt der webbasierte Server-Manager über eine Failoverclusterverwaltung. Für jede Verbindung zu einem Server können eigene Anmeldedaten verwendet werden. Mit dem Windows Admin Center lassen sich nicht nur Server mit Windows Server 1709 oder Windows Server 1803 und Windows Server 2019 verwalten, sondern auch die Vorgängerversionen Windows Server 2016 und Windows Server 2012 R2.
Mit dem Windows Admin Center erhalten Administratoren also auch für Windows Server 1709 und Windows Server 1803/1809 durch die Hintertür eine grafische Oberfläche. In der neuen Version des Windows Admin Center, die mit Windows Server 2019 erscheint, sind neue Funktionen, wie die Unterstützung des Remotedesktops integriert. Administratoren können dadurch über einen Webbrowser eine Remotedesktopsitzung zu den angebundenen Servern aufbauen. Microsoft erweitert die Funktionen des Windows Admin Center ständig und integriert immer neue Funktionen.
Mit dem Windows Admin Center lassen sich nicht nur Server anbinden, sondern auch Arbeitsstationen mit Windows 10. So können Administratoren in einem zentralen Werkzeug die Server im Netzwerk, aber auch die aktuellen Arbeitsstationen verwalten.
Neben der Unterstützung für eine webbasierte Remotedesktopverbindung können in aktuellen Versionen des Windows Admin Center auch Remote-PowerShell-Sitzungen direkt im Browser gestartet werden. Außerdem können Hyper-V-Einstellungen vorgenommen werden. Auch das Switch-Embedded-Teaming (SET), also Netzwerkteams für Hyper-V, können im Windows Admin Center in der grafischen Oberfläche konfiguriert werden. In Windows Server 2016 ist dies nur mit der PowerShell möglich.
Windows Admin Center in der Praxis
Das Windows Admin Center unterstützt die Zuweisung von Metadaten (Tags) und lässt sich in unterschiedlichen Sprachen betreiben. Vor allem in größeren Unternehmen profitieren Administratoren von einer flexiblen Oberfläche, die zentral zur Verfügung steht. Es ist nur ein Gateway notwendig, auf dem das Windows Admin Center installiert wird. Auf den Arbeitsstationen ist kein Agent notwendig, die Verwaltung kann über alle gängigen Webbrowser erfolgen.
Tipp | Das Windows Admin Center (https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/manage/windows-admin-center/understand/windows-admin-center) kann kostenlos bei Microsoft heruntergeladen werden. |
Auf einem Server im Netzwerk wird das Gateway für das Windows Admin Center installiert. Dabei darf es sich aber nicht um einen Domänencontroller handeln. Die Installation kann auch auf Servern mit Windows Server 1709/1803/1809 und neuer erfolgen. Das Gateway kann also problemlos auf einem Core-Server betrieben werden.
Danach verbinden sich die Administratoren über einen Webbrowser mit dem Gateway. Von hier aus können alle aktuellen Windows-Server verbunden und verwaltet werden. Der Vorteil dabei besteht darin, dass Core-Server und Server mit grafischer Oberfläche gleichermaßen verwaltet werden können. Dazu kommt die Möglichkeit, zentral alle Server mit allen neuen Funktionen zu verwalten.
Mit dem Windows Admin Center lassen sich Server auf Basis von Windows Server 2012/2012 R2 genauso verwalten wie Windows Server 2016/2019 und Semi-Annual-Channel-Versionen (SAC). Dadurch spielt es für Administratoren nahezu keine Rolle mehr, welche Windows-Version installiert ist und ob ein Core-Server oder ein Server mit grafischer Oberfläche betrieben wird.
Mit dem Windows Admin Center können auch virtuelle Computer in Microsoft Azure verwaltet werden. Über die Einstellungen des Admin Centers kann festgelegt werden, welche Benutzergruppen Zugriff auf das Gateway erhalten dürfen. Über die Einstellungen können auch Erweiterungen installiert werden.
SAC- und LTSC-Versionen
Seit Windows Server 1709, dem ersten Nachfolger von Windows Server 2016, veröffentlicht Microsoft halbjährlich neue Server-Versionen, die jeweils über neue Funktionen verfügen. Diese tragen auch die Bezeichnung Semi-Annual-Channel-Versionen (SAC). Im Gegensatz zu den Hauptversionen von Windows Server tragen die SAC-Versionen nicht nur die Jahreszahl der Veröffentlichung im Namen, sondern außerdem den Monat.
SAC im Überblick
Alle zwei bis drei Jahre soll zusätzlich eine Hauptversion von Windows Server erscheinen. Diese wird die kumulierte Version der Neuerungen enthalten. Das bedeutet, dass Windows Server 1709 und der Nachfolger Windows Server 1803 über Neuerungen verfügen, die aktuell nicht in Windows Server 2016 integriert sind. Erst der Nachfolger von Windows Server 2019 wird diese Neuerungen erhalten. Das gilt ebenfalls für die Neuerungen in Windows Server 1809.
Mit dem neuen Semi-Annual Channel (SAC) stellt Microsoft alle sechs Monate eine neue Serverversion zur Verfügung, wie Windows Server 1709/1803/1809 und neuer. Die SAC-Versionen von Windows Server werden keine grafische Oberfläche erhalten. Windows Server 1709 und Windows Server 1803/1809 werden ausschließlich als Core-Server installiert. Eine grafische Oberfläche ist nicht...
Erscheint lt. Verlag | 21.5.2019 |
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Reihe/Serie | Handbuch | Handbuch |
Verlagsort | Heidelberg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Mathematik / Informatik ► Informatik ► Netzwerke |
Schlagworte | 365 • CALS • Hyper-V • Konfiguration • Migration • Nano-Server • Office • PowerShell • Skype • Verwaltung |
ISBN-10 | 3-96010-274-7 / 3960102747 |
ISBN-13 | 978-3-96010-274-8 / 9783960102748 |
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