Datenbankentwicklung lernen mit SQL Server 2017 (eBook)
508 Seiten
O'Reilly Verlag
978-3-96010-223-6 (ISBN)
Robert Panther ist Diplom-Informatiker (FH), er beschäftigt sich mittlerweile seit über 20 Jahren intensiv mit dem Microsoft SQL Server. Als Executive Consultant für CGI in Deutschland hat er als Entwickler, Administrator und Datenbank-Architekt zahlreiche Projekte erfolgreich mitgestaltet. Darüber hinaus schreibt er Fachartikel und Bücher rund um sein Spezialgebiet, ist regelmäßiger Sprecher auf Fachkonferenzen (Deutsche SQL Server Konferenz, BASTA!, SQLCON, Frankfurter Datenbanktage/IT-Tage) und in der Microsoft Data Platform Community (PASS) aktiv.
Robert Panther ist Diplom-Informatiker (FH), er beschäftigt sich mittlerweile seit über 20 Jahren intensiv mit dem Microsoft SQL Server. Als Executive Consultant für CGI in Deutschland hat er als Entwickler, Administrator und Datenbank-Architekt zahlreiche Projekte erfolgreich mitgestaltet. Darüber hinaus schreibt er Fachartikel und Bücher rund um sein Spezialgebiet, ist regelmäßiger Sprecher auf Fachkonferenzen (Deutsche SQL Server Konferenz, BASTA!, SQLCON, Frankfurter Datenbanktage/IT-Tage) und in der Microsoft Data Platform Community (PASS) aktiv.
Kapitel 2
Der Microsoft SQL Server
In diesem Kapitel lernen Sie
- wie SQL Server zu dem geworden ist, was er heute ist
- welche Neuerungen in der aktuellen 2017er-Version dazukamen
- was sich bei SQL Server 2017 geändert hat
- wodurch sich die verschiedenen Editionen des SQL Server voneinander unterscheiden
Historie des Microsoft SQL Server
Microsoft SQL Server kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken, die inzwischen über 20 Jahre dauert. Diese lange Zeit belegt natürlich auch, dass es sich bei diesem Datenbank-Management-System um ein sehr ausgereiftes Produkt handelt.
Sybase und die Anfänge des Microsoft SQL Server
Bereits 1988/89 kam die erste Version des SQL Server als Gemeinschaftsproduktion von Ashton-Tate, Sybase und Microsoft auf den Markt, damals noch primär für das Betriebssystem OS/2 gedacht. Der Funktionsumfang entsprach etwa der damaligen Sybase-Version 3.0 für Unix.
Das nächste wesentliche Release – immer noch für OS/2 – erschien vier Jahre später mit der Version 4.2, dicht gefolgt von der Version 4.21 für Windows NT, die zeitgleich mit Windows NT 3.1 erschien. Funktionsumfang und Leistungsfähigkeit waren noch recht beschränkt, doch nicht zuletzt die intuitive Oberfläche machte dieses Produkt zumindest als Datenbank für kleine Abteilungen interessant.
Microsoft SQL Server entsteht
Im Jahr 1994 beendeten Sybase und Microsoft ihre Zusammenarbeit. Microsoft erkämpfte sich die Rechte für alle Versionen für Microsoft-Betriebssysteme, während Sybase das Produkt unter dem Namen Sybase Adaptive Server weiterentwickelte. Ein Jahr später – nachdem große Teile der Datenbank-Engine des SQL Server komplett neu programmiert waren – erschien mit Version 6.0 der erste »richtige« Microsoft SQL Server. Sowohl Leistungsumfang als auch Performance waren stark verbessert, wodurch Microsoft SQL Server eine ernst zu nehmende Alternative für die etablierten Datenbank-Management-Systeme anderer Hersteller wurde, die meist ein Vielfaches kosteten.
Im Jahr 1996 wurde SQL Server 6.0 durch die Version 6.5 abgelöst, die allerdings keine wesentlichen neuen Features brachte, sondern vielmehr jede Menge Detailverbesserungen.
Auch wenn Sybase seit Version 6.0 keinen Einfluss mehr auf die Produktentwicklung hatte, waren bis zur Version 7.0, die 1998 erschien, immer noch Teile des alten Quellcodes darin enthalten. Mit der Version 7.0 allerdings wurde der Kern komplett neu entwickelt. Ein Jahr später kamen die OLAP Tools dazu, mit denen man in Kombination mit den ebenfalls integrierten Data Transformation Services ein Data Warehouse aufbauen konnte, was bis dahin nur wesentlich teureren Softwarelösungen vorbehalten war.
Der SQL Server wird erwachsen
Ab Version 8.0 – die im Jahr 2000 erschien – wurde der offizielle Produktname umgestellt, sodass die Software nun als SQL Server 2000 auf den Markt kam. Intern wurden die Versionsnummern aber auch nach dem alten Konzept weitergeführt, sodass es seitdem eine interne Versionsnummer und eine offizielle Produktbezeichnung gibt.
Die wesentlichen Neuerungen des SQL Server 2000 waren eine deutlich verbesserte Performance, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit, womit das Produkt für den Unternehmenseinsatz interessanter wurde. Parallel dazu wurden zwar auch die Lizenzkosten stark angehoben, sie lagen aber immer noch deutlich unter denen der Konkurrenz. So wundert es nicht, dass SQL Server 2000 ein Jahr nach seinem Erscheinen Oracle von der Spitzenposition der Datenbank-Management-Systeme für Windows verdrängte.
Etwas später kamen dann die Reporting Services als kostenfreies Add-on hinzu, womit SQL Server 2000 alle Komponenten für eine komplette Business-Intelligence-Lösung beinhaltete. Im Jahr 2003 erschien erstmals auch eine 64-Bit-Version von SQL Server (bei den darauffolgenden Versionen wurde diese immer nahezu zeitgleich mit der 32-Bit-Version ausgeliefert).
Der SQL Server bekommt neue Tools
Erst fünf Jahre nach dem Erscheinen von SQL Server 2000 kam mit SQL Server 2005 das nächste große Release auf den Markt und wusste gleich zu Beginn mit einer Fülle an neuen Features zu überzeugen. Neben einer wiederum verbesserten Datenbankperformance wurden komplett neue Clienttools mitgeliefert. So wurde beispielsweise der Enterprise Manager des SQL Server 2000 ab 2005 durch das SQL Server Management Studio abgelöst. Aber auch im Bereich Business Intelligence gab es bahnbrechende Neuerungen: Die alten Data Transformation Services wurden durch die sehr viel leistungsfähigeren SQL Server Integration Services (SSIS) abgelöst. Als Tool für OLAP und Data Mining wurden die SQL Server Analysis Services (SSAS) eingeführt. Konsequenterweise wurden natürlich auch die bereits für den SQL Server 2000 erhältlichen SQL Server Reporting Services (SSRS) in das Produkt integriert. Dazu kamen viele weitere Features wie .NET Framework-Integration, XML-Unterstützung, Service Broker und Notification Services.
Im August 2008 erschien dann der SQL Server 2008. Im Vergleich zur Vorgängerversion aus dem Jahr 2005 stellte SQL Server 2008 eine weitere Evolutionsstufe dar. Die meisten Bestandteile, die sich beim SQL Server 2005 bereits bewährt hatten, wurden beibehalten und konsequent weiterentwickelt. Hinzu kamen neue Datentypen (time, date, geometry, geography, hierarchyid), die Filestream-Technologie zur transaktional konsistenten Speicherung von Dateien im Dateisystem sowie mit dem neuen Merge-Statement und Tabellenwertparametern auch ein paar Erweiterungen von T-SQL.
Für die größeren Editionen von SQL Server wurden mit dem Performance Data Warehouse, den Plan Guides und dem Ressource Governor auch neue Performance-Features hinzugefügt. Außerdem wurden Möglichkeiten zur transparenten Datenbankverschlüsselung sowie zur Kompression von Datenbanken und Datenbanksicherungen eingeführt.
Im April 2010 erschien dann entgegen ursprünglichen Erwartungen nicht der SQL Server 2010, sondern der SQL Server 2008 R2, der auch den inoffiziellen Beinamen »BI Refresh« erhielt, da diese Version im Wesentlichen Erweiterungen im Bereich der Business-Intelligence-Komponenten erhielt. Dass aber auch in anderen Bereichen einiges geändert wurde, zeigt der entsprechende Abschnitt weiter unten in diesem Kapitel. Die Hauptversionsnummer wurde jedoch bewusst beibehalten, da die eigentliche Datenbank-Engine von SQL Server 2008 nahezu unverändert übernommen wurde.
Neue Speichertechnologien
Im März 2012 erschien dann mit dem SQL Server 2012 endlich wieder eine komplett neue Version des Datenbankservers, bei dem es in fast allen Bereichen – vom Kern bis hin zu den Tools – maßgebliche Neuerungen gab. Einen Überblick dazu finden Sie weiter unten in diesem Kapitel. Dieser Version folgte fast genau zwei Jahre später der SQL Server 2014, der vor allem die speicheroptimierten Tabellen einführte. Aber auch bestehende Technologien wie beispielsweise die spaltenbasierten Indizes wurden erweitert. Im Juni 2016 erschien dann SQL Server 2016, bei dem sowohl speicheroptimierte Tabellen als auch die mit SQL Server 2012 eingeführten spaltenbasierten Indizes überarbeitet wurden und nun sogar kombiniert eingesetzt werden konnten.
Nachdem die letzten drei Versionen jeweils im Abstand von etwa zwei Jahren auf den Markt kamen, verkürzte Microsoft die Release-Zyklen weiter und veröffentlichte im Herbst 2017 den SQL Server 2017, der wiederum einige Neuerungen mitbrachte.
Die neuen Features, die für den Einstieg in SQL Server relevant sind, werden in den restlichen Kapiteln des Buchs ausführlicher beschrieben.
Kleiner Überblick über die wichtigsten Versionen und Builds
Insbesondere bevor die jeweiligen SQL Server offiziell auf dem Markt erscheinen, werden sie meist nur mit ihren Codenamen bezeichnet, die von Microsoft schon während der Entwicklung des Produkts vergeben werden (der eigentliche Produktname wird erst später festgelegt). Da diese Codenamen auch in vielen Blogs und Internetforen auftauchen, ist es sinnvoll, sie schon einmal gehört zu haben, um entscheiden zu können, ob sich ein Artikel auch auf die selbst genutzte Version von SQL Server bezieht.
Tabelle 2.1: Die Historie des SQL Server im Überblick
Natürlich gab es zu den meisten oben genannten Versionen diverse Updates und Service Packs, die teilweise auch noch deutlich nach der folgenden Hauptversion erschienen, um dort kritische Fehler zu beheben.1
Leider zeigt ein bereits installierter SQL Server nicht die Nummer des Service Pack, sondern nur die interne Buildnummer an, daher hier eine kleine Übersicht der Service Packs zu den neueren SQL Server-Versionen.
Tabelle 2.2: Zuordnungstabelle der SQL Server-Buildnummern und SQL Server Service Packs
Zusätzlich gibt es noch verschiedene Community Technology Previews, Release Candidates und Cumulative Updates, die hier nicht aufgeführt sind, um die Liste nicht zu unübersichtlich werden zu lassen.
CTPs, RTMs, Service Packs, Hotfixes und kumulative Updates Bei den Versionsbezeichnungen aktueller Microsoft-Produkte werden verschiedene Begriffe verwendet, die zu... |
Erscheint lt. Verlag | 17.12.2018 |
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Reihe/Serie | Handbuch |
Verlagsort | Heidelberg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Mathematik / Informatik ► Informatik ► Programmiersprachen / -werkzeuge |
Schlagworte | Datenbanken • Microsoft • Microsoft SQL Server • .NET • Programmierung • SQL • SQL Server • SQL Server 2017 • SQL Server 2017 Express • Transact-SQL • T-SQL |
ISBN-10 | 3-96010-223-2 / 3960102232 |
ISBN-13 | 978-3-96010-223-6 / 9783960102236 |
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