Blade Runner/Ubik/Marsianischer Zeitsturz - Philip K. Dick

Blade Runner/Ubik/Marsianischer Zeitsturz

3 Romane in einem Band

(Autor)

Buch | Softcover
848 Seiten
2009
Heyne (Verlag)
978-3-453-52583-2 (ISBN)
14,00 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
    keine Neuauflage
  • Artikel merken
Der große Philip-K.-Dick-Omnibus – die berühmtesten Romane in einer einzigartigen AusgabePhilip K. Dick hat unsere Vorstellung von der Zukunft geprägt wie kaum ein anderer Schriftsteller. Und Filme wie „Blade Runner“, „Minority Report“, „Scanner Darkly“ und „Paycheck“, die nach seinen Romanen entstanden sind, haben ein Millionenpublikum begeistert. Längst ist Dick zu einem Klassiker der amerikanischen Literatur geworden – mit diesem Sonderband, der die drei bekanntesten Romane Dicks erstmals zusammenführt, wird dies nachhaltig unter Beweis gestellt!

Philip K. Dick wurde 1928 in Chicago geboren. Schon in jungen Jahren schrieb er zahllose Stories und arbeitete als Verkäufer in einem Plattenladen in Berkeley, ehe er 1952 hauptberuflich Schriftsteller wurde. Er verfaßte über hundert Erzählungen und Kurzgeschichten für diverse Magazine und Anthologien und schrieb mehr als dreißig Romane, von denen etliche heute als Klassiker der amerikanischen Literatur gelten. Philip K. Dick starb am 2. März 1982 in Santa Ana, Kalifornien, an den Folgen eines Schlaganfalls.

Michael Nagula ist freiberuflicher Autor, Übersetzer, Herausgeber und Verleger. Seit 1975 veröffentlicht er Artikel über PERRY RHODAN. Von 2001 bis 2007 war er festes Mitglied des Autorenteams. In dieser Zeit verfasste er 13 Romane der Serie und betreute redaktionell die ATLAN-Miniserie OMEGA CENTAURI, die Heyne-Taschenbuchreihe PERRY RHODAN: ODYSSEE und die Sammler-Edition der klassischen PLANETENROMANE in 26 Bänden des Weltbild-Verlags. Seine PERRY RHODAN CHRONIK beruht zu großen Teilen auf persönlichen Gesprächen und bisher unveröffentlichtem Material der an diesem Welterfolg beteiligten Personen.

AUCKLANDGESTERN STARB DIE SCHILDKRÖTE, DIE DER ENTDECKER CAPTAIN COOK IM JAHRE 1777 DEM KÖNIG VON TONGA ZUM GESCHENK GEMACHT HATTE. SIE WAR FAST 200 JAHRE ALT. DAS TU'IMALILA GENANNTE TIER STARB AUF DEM GELÄNDE DES KÖNIGLICHEN PALASTES IN NUKUALOFA, DER HAUPTSTADT VON TONGA.DIE EINWOHNER VON TONGA BETRACHTETEN DIE SCHILDKRÖTE ALS EINE FÜHRERFIGUR, UND ZU IHRER BETREUUNG WURDEN SPEZIELLE WÄRTER ERNANNT. VOR EINIGEN JAHREN ERBLINDETE SIE INFOLGE EINES BUSCHFEUERS. RADIO TONGA MELDETE, DASS DIE ÜBERRESTE VON TU'IMALILA INS AUCKLAND MUSEUM AUF NEUSEELAND ÜBERBRACHT WÜRDEN.Reuters, 1966Die automatische Weckvorrichtung der Stimmungsorgel neben seinem Bett weckte Rick Deckard mit einem fröhlichen kleinen Stromstoß. Überrascht - er war immer überrascht, wenn er sich so schlagartig wach fand -setzte er sich im Bett auf, stellte sich in seinem bunten Pyjama hin und streckte sich. Drüben in ihrem Bett schlug jetzt auch seine Frau Iran ihre grauen, lustlosen Augen auf, blinzelte und schloss sie seufzend wieder."Du hast deine Penfield zu schwach eingestellt", sagte er zu ihr. "Ich stelle sie dir neu ein, dann wachst du auf und ...""Lass die Finger von meiner Einstellung!", fuhr sie ihn an. "Ich will gar nicht wach werden."Er setzte sich auf ihre Bettkante, beugte sich über sie und erklärte sanft: "Wenn du die Spannung hoch genug einstellst, freust du dich, wach zu sein. Das ist das ganze Geheimnis. Bei Einstellung C überwindet sie, wie bei mir, die Schwelle, die das Bewusstsein aussperrt." Er tätschelte freundlich ihre nackte, blasse Schulter, weil er sich gegenüber der ganzen Welt aufgeschlossen fühlte - sein Gerät war auf D eingestellt."Fass mich nicht mit deinen groben Polizistenhänden an!", sagte Iran."Ich bin doch kein Polizist." Er fühlte sich jetzt gereizt, obgleich er diese Stimmung nicht gewählt hatte."Du bist noch schlimmer als ein Polizist", sagte seine Frau mit immer noch geschlossenen Augen. "Du bist ein von den Bullen angeheuerter Mörder!""Ich habe in meinem ganzen Leben noch kein menschliches Wesen getötet." Seine gereizte Stimmung breitete sich nun aus und wurde ausgesprochen feindselig."Nur die armen Andys.""Mir ist jedenfalls aufgefallen, dass du keine Skrupel dabei empfindest, wenn du die dafür bezahlten Prämien für irgendwelche Dinge ausgibst, die dir im Augenblick gerade gefallen." Er stand auf und trat ans Schaltpult seiner Stimmungsorgel. "Statt das Geld zu sparen, damit wir uns endlich ein richtiges Schaf kaufen könnten und nicht so einen elektrischen Schwindel, wie wir ihn oben auf dem Dach stehen haben. Bloß ein elektrisches Tier, das ist alles, was ich mir im Laufe all dieser Jahre hart verdient habe." Vor dem Pult zögerte er und überlegte, ob er einen Thalamus-Hemmer wählen sollte, der seine wütende Stimmung ausgleichen würde, oder lieber ein Thalamus-Stimulans, das ihn genügend aufkratzen würde, um aus diesem Streit als Sieger hervorzugehen.Iran hatte die Augen geöffnet und beobachtete ihn. "Wenn du jetzt eine giftigere Laune wählst, dann wähle ich dasselbe. Ich wähle die höchste Einstellung, und du wirst einen Streit erleben, der alles Bisherige in den Schatten stellt." Rasch stand sie auf, sprang ans Schaltpult ihrer eigenen Stimmungsorgel, blitzte ihn herausfordernd an und wartete.Ihre Drohung ernüchterte ihn. Seufzend sagte er: "Ich werde nur die für heute eingeplante Einstellung wählen." Er sah nach, was für den 3. Januar 1992 auf seinem Plan stand: eine sachlich-nüchterne Haltung war vorgeschrieben. Bekümmert fragte er: "Wenn ich die Planeinstellung wähle, wirst du es dann auch tun?" Er wartete ab, schlau genug, sich nicht festzulegen, bevor seine Frau einwilligte, seinem Beispiel zu folgen."Auf meinem Plan stehen für heute sechs Stunden selbstanklagende Depression", sagte Iran."Was? Warum hast du so etwas eingeplant?" Das widersprach vollkommen dem Zweck der Stimmungsorgel. Düster fügte er hinzu: "Ich habe gar nicht gewusst, dass man so etwas einstellen kann."Iran erklärte: "Eines Nachmittags saß ich hier und hatte selbstverständlich die Sendung mit Buster Friendly und seinen freundlichen Freunden eingeschaltet. Er redete gerade von einer wichtigen Meldung, da wurde diese schreckliche Werbung eingeblendet, die ich so hasse. Du weißt schon, für Mountibanks Bleischutzteile. Ich schaltete deshalb für eine Minute den Ton aus. Da hörte ich das Haus, dieses Haus hier, ich hörte die ." Sie machte eine Handbewegung."Die leeren Wohnungen", sagte Rick. Manchmal hörte auch er sie, nachts, wenn er eigentlich schlafen sollte. Dabei rangierte ein intakt gebliebenes, zur Hälfte bewohntes Gebäude in diesen Zeiten in der Skala der Bevölkerungsdichte schon sehr weit oben; draußen in den Bezirken, die vor dem Krieg die Vororte darstellten, konnte man vollkommen leerstehende Wohnblocks finden. Das hatte er jedenfalls gehört. Aber er hatte es als Wissen aus zweiter Hand belassen, wie die meisten wollte er es nicht unmittelbar kennenlernen.Iran fuhr fort: "In diesem Augenblick, als ich den Fernsehton abgeschaltet hatte, befand ich mich in einer 382er-Stim-mung. Ich hatte sie kurz zuvor gewählt. Daher nahm ich die Leere zwar geistig wahr, aber ich fühlte sie nicht. Meine erste Reaktion bestand darin, dankbar zu sein, dass wir uns eine Penfield-Stimmungsorgel leisten konnten. Doch dann wurde mir klar, wie ungesund es ist, das Fehlen von Leben zu spüren, nicht nur in diesem Gebäude, sondern überall, und nicht darauf zu reagieren - verstehst du? Ich glaube, das tust du nicht. Aber früher betrachtete man das als Anzeichen für eine bestimmte Geisteskrankheit, man bezeichnete sie als >Fehlen des angemessenen Affekts<. Ich ließ den TV-Ton also abgeschaltet, setzte mich an meine Stimmungsorgel und begann zu probieren. Schließlich fand ich die Einstellung für Verzweiflung heraus." Ihr dunkles, keckes Gesicht drückte Zufriedenheit aus, als habe sie damit eine wirklich wertvolle Leistung vollbracht. "Also habe ich diese Stimmung zweimal monatlich auf meinen Plan gesetzt. Ich erachte diesen Zeitaufwand als durchaus angemessen für ein Gefühl der allgemeinen Hoffnungslosigkeit und dafür, dass wir hier auf der Erde geblieben sind, während die Schlaueren alle längst ausgewandert sind. Meinst du nicht auch?""Aber bei einer solchen Stimmung besteht doch die Gefahr, dass du darin verharrst", sagte Rick, "dass du nicht mehr den Ausweg daraus wählst. Diese Art von Verzweiflung über die Wirklichkeit setzt sich ewig fort.""Ich programmiere für drei Stunden später eine automatische Umstellung", sagte seine Frau überlegen.

Erscheint lt. Verlag 8.6.2009
Reihe/Serie Heyne Bücher
Übersetzer Michael Nagula
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Do Androids dream of electric sheep/Ubik/Marsian Timeslip
Maße 135 x 206 mm
Gewicht 830 g
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte 3in1-Bundle • Amerika • KI • KünstlicheIntelligenz • Maschinen • Parapsychologie • Psi-Phänomene • Roman • Sciencefiction • Science Fiction • Sonderausgabe • Sonderband • USA • Verfilmung
ISBN-10 3-453-52583-3 / 3453525833
ISBN-13 978-3-453-52583-2 / 9783453525832
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Nils Westerboer

Buch | Softcover (2022)
Klett-Cotta (Verlag)
18,00