Schwarze Adepten - Ben Counter

Schwarze Adepten

Warhammer 40.000-Roman

(Autor)

Buch | Softcover
384 Seiten
2009
Heyne, W (Verlag)
978-3-453-52544-3 (ISBN)
7,95 inkl. MwSt
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Der neue Warhammer-40.000 Roman


In seinem packenden Nachfolger zu "Graue Ritter" schickt Ben Counter die härteste Truppe der Space Marines erneut in den Kampf gegen die Mächte des Chaos. Als ein verschollener Planet wieder auftaucht, werden die Grauen Ritter ausgesandt, um das Ereignis zu untersuchen - denn möglicherweise hatten die Mächte des Chaos ihre Finger im Spiel. Doch was Justiar Alaric und seine Eliteeinheit dort finden, übertrifft ihre schlimmsten Erwartungen...


Ben Counter ist einer der beliebtesten Warhammer-40.000-Autoren. Darüber hinaus hat er Rollenspielzubehör und Comicbücher geschrieben. Er ist ein fanatischer Miniaturenanmaler, ein Hobby, das ihm seinen liebsten Besitz beschert hat: einen der prestigeträchtigen Golden Demons. Er lebt in Portsmouth, England.

Der Himmel von Chaeroneia bebte vor statischer Elektrizität und veränderte sich, sodass neue geometrische Muster angezeigt wurden. Heilige Hexagramme repräsentierten den sechsfachen Genius des Omnissias, verschmolzen mit den Kreisen der Totalität des Wissens, welche die Techpriesterschaft anstrebte. Doppelhelixe, aus heiligen Informationsreliquien geborene Fraktale, Litaneien aus Maschinencode - all das wirbelte über den Himmel der Fabrikwelt und warf das fahle Licht des Wissens auf das Tal der Datenkerne. Die Schlote des Titanenwerks zeichneten sich als Silhouetten vor den heiligen Projektionen ab, eiserne Brücken, die gigantische Fabriktürme miteinander verbanden. Obelisken kratzten an Wolken, wo Techpriester den Himmel beobachteten, und es gab Kom-Masten, in denen sie auf die Stimme des Omnissias in der Sonneneinstrahlung lauschten. Das eigentliche Tal, das von hohen Klippen aus obsidianischen Datenkernen gesäumt wurde, war ein langer, tiefer Riss aus Schatten. Auf die dicke Schmutzschicht in der Atmosphäre der Fabrikwelt projiziert, waren die heiligen Bögen und Winkel eine visuelle Darstellung der Datengebete dieses Abends, die von dreifach gesegneten Bet-Servitoren in der Kathedrale des Wissens vorgetragen wurden. Unter den mit Titan verkleideten Minaretten standen Reihen identischer Servitoren, deren Vox-Einheiten digitale Informationen ausströmten und Lobpreisungen des Omnissias im Binärcode der reinen Lingua Technis sangen. Magos Antigonus wusste, dass dies gleichbedeutend mit dem Beginn eines neuen Sonnenzyklus war. Die Schmutzdecke über Chaeroneia war so dick, dass kein Sonnenstrahl durchkam, also waren es nur die uhrwerk-präzisen Dienste des Kult Mechanicus, die der Zeit auf dieser Welt eine Bedeutung verliehen. Und das wiederum hieß, dass er seit drei terranischen Standardtagen auf den Beinen war - eine lange Zeit ohne Essen und Schlaf. Das Datenkerntal war ein gutes Versteck. Optische Sensoren ließen sich oft durch die reine Schwärze der eigentlichen Datenkerne und die undurchdringlichen Schatten zwischen ihnen verwirren. Die Information in den Kernen war so rein, dass die Sensoren durch ihre Intensität geblendet wurden, sogar verstärkte Augen konnten einen einzelnen Menschen in der Finsternis übersehen. Doch Antigonus wusste, dass er noch längst nicht in Sicherheit war. Er wandte sich an den Servitor neben sich. Wie alle Servitoren war dieser hier auf der Basis eines einstmals lebenden menschlichen Wesens entstanden, dessen primitivere Hirnebenen seine Funktionen steuerten, während das Nervensystem die Befehle an die augmetischen Glieder weitergab. Es war ein einfaches Dienermodell und darauf programmiert, seinem Besitzer zu folgen und simple Befehle auszuführen. "Epsilon drei-zwölf", sagte Antigonus, und der Servitor wendete ihm das Gesicht zu. Große, runde Linsenimplantate surrten, während sie sich auf den Techpriester fokussierten. "Tagebucheintrag." Epsilon drei-zwölfs Hände klickten, als die langen, segmentierten Finger in seine Brusthöhlung griffen und eine Pergamentrolle hervorholten. Ein biegsamer Servoarm, der eine Feder hielt, fuhr aus dem Mund. "Dritter Standardtag", sagte Antigonus. Der Servoarm tauchte die Feder in ein Tintenfass, das in der linken Augenhöhle verborgen war, und notierte Antigonus' Worte mit gestelzter, künstlicher Handschrift. "Untersuchung unterbrochen. Die Existenz einer ketzerischen Zelle wurde bestätigt. Primärziel erreicht." Antigonus hielt inne. Er hatte gedacht, sie zu finden, sei die eigentliche Schwierigkeit. Er hatte sich gründlich geirrt. Unverzeihlich. "Die Ketzer zählen zwischen zehn und dreißig Personen", fuhr Antigonus fort, "und rekrutieren sich aus allen Adepta der Mechanicus, darunter auch Genetoren, Lexicati, Xenobiologis, Metallurgicus, Pecunius, Digitalis und andere, unbekannte. Außerdem bekleiden sie Ränge vom Knecht bis zum Erzmagos, und wahrscheinlich auch höher. Keine Obergrenze in der Durchdringung von Chaeroneias Herrscherkaste." Er hielt inne und richtete sein Okular in die Höhe. Die gläserne Kugel betrachtete den Himmel, auf dem immer noch die heiligen Bilder schwammen. Er war sicher, etwas gehört zu haben. Aber er war seit drei Tagen auf der Flucht und hatte das Risiko einer Wartung auf Chaeroneia schon lange vorher nicht mehr eingehen können, also ließen ihn seine akustischen Rezeptoren vielleicht im Stich, wie sich auch seine Bewegungs- und Zirkulator-Einheiten abnutzten. Epsilon drei-zwölf harrte geduldig aus, die Feder über dem Pergament. Antigonus wartete noch etwas länger, während das Okular das Tal absuchte. Die senkrecht abfallenden Seiten waren glänzend schwarz und sogen das fahle Licht auf, der Boden war mit verrosteten, unkenntlichen Maschinenteilen bedeckt. Antigonus war sicher, dass er und sein Servitor gut hinter einem derartigen massiven Brocken verborgen waren, der wie der Motorblock eines schweren Lastenschwebers aussah. Er war jedoch nicht so dumm zu glauben, dadurch sicher zu sein - ein ketzerischer Techpriester mit einem starken Auspex-Spürer und der Absicht, Antigonus' Lebensfunktionen zu suchen, konnte sie durchaus finden. "Die Natur der Ketzerei an sich ist nicht völlig klar. Sekundärziel nicht erreicht." Antigonus schüttelte den Kopf. Die Techpriester der Adeptus Mechanicus stritten oft über die Wege des Maschinengotts, aber er verstand immer noch nicht, wie sich einer von ihnen derart niederträchtiger Ketzerei zuwenden konnte. "Zauberei und Warpkunst werden vermutet, konnten aber nicht zweifelsfrei bewiesen werden. Die Ketzer verehren den Omnissias, aber durch einen Avatar oder ein Sprachrohr. Das Wesen dieses Avatars ist nicht bekannt, aber vergleiche frühere Einträge über präimperiale Anwesenheit auf Chaeroneia." Ein heißer, trockener Wind wehte durch das Tal und wirbelte ein paar verrostete Wellblechfetzen umher. Ein Wartungsservitor schwebte auf brummenden Antigrav-Einheiten über ihn hinweg, den fetten Bauch voller Antioxidationsschaum, um ihn über etwaige Feuer oder zersetzenden Überläufe zu sprühen, welche die kostbaren Datenkerne gefährden mochten. Hoch oben kam der Datensermon zu einem Ende, und die heilige Geometrie verblasste. Sie wich Arbeitsplänen und schematischen Darstellungen von Notfallprozeduren, die dort vorbeiflackerten, um die arbeitende Bevölkerung der Fabrikwelt beständig an ihre Verpflichtung den Mechanicus gegenüber zu erinnern. So viele Leute lebten vollkommen normal in den Fabriken und Gruben und erfuhren niemals von den monströsen Blasphemien, die innerhalb der herrschenden Klasse der Techpriester schwärten. "Die Ursprünge der Ketzerei und die für ihre Verbreitung verantwortlichen Individuen sind unbekannt. Tertiäres Ziel nicht erreicht. Aber siehe auch Anmerkung über präimperiale Anwesenheit oben." Das war das Frustrierendste überhaupt. Antigonus' Indizien waren überzeugend, aber unvollständig. Er hatte die entarteten Datenpsalme gelesen, die den Omnissias als eine Kraft der Zerstörung statt des Wissens beschrieben. Er hatte untergeordnete Techpriester gesehen, deren Leiber von verbotener biomechanischer Augmetik aufgequollen waren, hatte gesehen, wie sie niederträchtige Zauberei angewandt hatten, um der Techgarde unter Antigonus' Befehl zu entkommen.

Erscheint lt. Verlag 6.8.2009
Reihe/Serie Heyne Bücher
Warhammer 40.000
Übersetzer Christian Jentzsch
Sprache deutsch
Original-Titel Dark Adeptus
Maße 115 x 183 mm
Gewicht 300 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Science Fiction • Warhammer 40.000
ISBN-10 3-453-52544-2 / 3453525442
ISBN-13 978-3-453-52544-3 / 9783453525443
Zustand Neuware
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