Necroscope 2 - Vampirbrut - Brian Lumley

Necroscope 2 - Vampirbrut

Roman

(Autor)

Buch | Softcover
656 Seiten
2009
Heyne, W (Verlag)
978-3-453-53308-0 (ISBN)
9,95 inkl. MwSt
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Ein Muss für jeden Mystery-Leser!


Zu glauben, der Kampf gegen die Vampirbrut sei entschieden, war ein Irrtum von Harry Keogh. Denn der Necroscope hat nicht mit Julian Bodescu gerechnet, der die Fähigkeiten eines Vampirs besitzt und sich daran macht, eine Monsterarmee zu erschaffen. Eine Armee, die so mächtig ist, dass selbst Harry Keogh – der Mann, der mit den Toten spricht – vom Schrecken gepackt wird …


Eine der erfolgreichsten Vampirserien der Welt – der spannendste Kampf zwischen Lebenden und Toten, den es je gab.


Brian Lumley wurde im Dezember 1937 im Nordosten Englands geboren. Während seiner Zeit beim Militär begann Lumley, beeinflusst von den Büchern H. P. Lovecrafts, selbst zu schreiben. Seinen Durchbruch als Autor feierte er 1984 mit dem ersten Band der NECRO

Der Nachmittag des vierten Montags im Januar 1977; Schloss Bronnitsy in der Nähe der Serpuchovstraße unweit von Moskau; 14.40 Uhr mitteleuropäischer Zeit, und ein Telefon in der provisorischen Untersuchungszentrale klingelte ... immer und immer wieder. Schloss Bronnitsy stand in zentraler Lage auf offenem torfigem Gelände inmitten eines dichten Waldstreifens, der nun von blendend weißem angewehtem Schnee bedeckt war: ein heruntergekommenes herrschaftliches Landhaus, in dem sich verschiedene Architekturstile vermischten. Mehrere neuere Flügel des Hauses waren aus modernem Backstein auf alten Steinfundamenten errichtet worden, während andere aus billigen Leichtbausteinen bestanden, die man lediglich mit einem Tarnanstrich aus grauer und grüner Farbe versehen hatte. Ein ehemaliger Innenhof zwischen den in U-Form angelegten und im Stil so unterschiedlichen Flügeln war mittlerweile überdacht worden, und das Dach hatte man so angestrichen, dass es sich in die umgebende Landschaft einpasste. Am Fundament eingebettet in steile Giebelmauern erhoben sich zwei Zwiebeltürme oder Minarette mit teilweise eingestürzten Kuppeln hoch über die Landschaft. Ihre mit Brettern vernagelten Fenster wirkten wie finstere geschlossene Augen. Passend zu dem verkommenen Eindruck aller Gebäude waren die oberen Teile dieser Türme verfallen wie faulige Zähne. Aus der Luft gesehen schien es sich bei dem Schloss um eine verlassene alte Ruine zu handeln. Doch der Eindruck täuschte, obwohl die Türme nicht das einzige Zeugnis seines Verfalls waren. Außerhalb des überdachten Innenhofs stand ein Zehntonner-Militärlastwagen. Die Plane war hinten zurückgeschlagen, und aus dem Auspuff quoll beißender blauer Qualm in die eiskalte Winterluft. Ein KGB-Mann, auffallend in seiner typischen "Uniform" mit dunkelgrauem Mantel und Pelzmütze, blickte über die heruntergelassene Heckklappe des Lastwagens in dessen Inneres, sah die Ladung und schauderte. Die Hände tief in den Manteltaschen vergraben, wandte er sich einem Mann im weißen Kittel eines Technikers zu und verzog das Gesicht. "Genosse Krakovic", brummte er, "wer zum Teufel sind die? Und was machen sie hier?" Felix Krakovic sah ihn an und schüttelte den Kopf: "Das würden Sie nicht verstehen, wenn ich es Ihnen erklärte. Und sollten Sie es doch verstehen, würden Sie es nicht glauben." Wie sein ehemaliger Chef Gregor Borowitz betrachtete Krakovic alle KGBler als niedrige Lebensformen. Er lieferte ihnen so wenig Informationen wie möglich und beschränkte die Zusammenarbeit auf ein absolutes Minimum - natürlich innerhalb gewisser Grenzen, was Vorsicht und persönliche Sicherheit betraf. Der KGB war äußerst nachtragend. Der stämmige Geheimdienstler zuckte die Achseln, zündete eine kurze braune Zigarette an und zog vehement daran. "Versuchen Sie's trotzdem", sagte er. "Es ist zwar kalt hier, aber ich friere nicht. Hören Sie, wenn ich Genosse Andropow Bericht erstatten muss - und ich muss Ihnen wohl nicht sagen, welchen Posten er im Politbüro einnimmt -, wird er Auskünfte von mir verlangen, und deshalb will ich von Ihnen auch Antworten hören. Also, sollen wir nun hier draußen stehen bleiben, bis ..." "Zombies!", sagte Krakovic unvermittelt. "Mumien! Menschen, die vor vierhundert Jahren gestorben sind. Das kann man anhand ihrer Bewaffnung feststellen, und ..." Zum ersten Mal vernahm er das hartnäckige Schrillen des Telefons und wandte sich der Tür in der rostigen schmiedeeisernen Fassade des überdachten Innenhofs zu. "Wo wollen Sie hin?" Der KGB-Mann rührte sich nun und nahm die Hände aus den Taschen. "Erwarten Sie etwa, dass ich Yuri Andropow berichte, dieses - dieses Chaos -sei von Toten verursacht worden?" Er erstickte fast an seinen eigenen Worten, hustete lang und laut und spuckte schließlich in den Schnee. "Wenn Sie lange genug dort in diesen Auspuffgasen stehen bleiben und dann auch noch dieses Unkraut rauchen, können Sie sich gleich zu denen auf den Lastwagen legen!" Krakovic trat durch die offene Tür und schlug sie hinter sich zu. "Zombies?" Der Agent rümpfte die Nase und betrachtete noch einmal die Wagenladung Leichen. Er konnte nicht wissen, dass es sich um Tartaren von der Krim handelte, die 1579 von russischen Truppen auf dem Marsch nach Moskau, das von den Tartaren geplündert worden war, niedergemetzelt worden waren. Sie waren gestorben und hatten in ihrem Blut im Sumpf gelegen. Durch eine tief liegende Torfschicht waren sie zum Teil erhalten geblieben - und hatten sich zwei Nächte zuvor wieder erhoben, um das Schloss anzugreifen! Diesen Krieg hatten sie gewonnen, die Tartaren und ihr junger englischer Anführer Harry Keogh - denn nach der Schlacht waren nur noch fünf der Verteidiger des Schlosses am Leben. Krakovic war einer davon. Fünf von dreiunddreißig, und das einzige Opfer unter den Angreifern war Harry Keogh selbst gewesen. Eine erstaunliche Bilanz, wenn man die Tartaren nicht mitzählte. Und die zählten ja wohl nicht, denn sie waren bereits vor Beginn des Kampfes tot gewesen. Daran musste Krakovic denken, als er den Teil des Geländes betrat, der einst der gepflasterte Innenhof gewesen war. Nun befand sich dort eine weite mit Kunststofffliesen ausgelegte Fläche, unterteilt in luftige Gewächshäuser, kleine Wohnungen und Laborräume. Hier hatten Angehörige des "Experimentellen Dezernats" unter vergleichsweise bequemen Bedingungen, die ihrer speziellen Arbeit entgegenkamen, ihre esoterischen Talente untersucht und geübt. Noch vor achtundvierzig Stunden war hier alles in Ordnung gewesen, doch nun wirkte es wie ein Schlachtfeld. Die Trennwände waren von Einschusslöchern durchsiebt, und Explosionen und Flammen hatten ihre Spuren hinterlassen. Es war ein Wunder, dass nicht alles bis auf die Grundmauern niedergebrannt war. In einer weitgehend von Trümmern geräumten Zone - der sogenannten provisorischen Untersuchungszentrale -hatte man einen Tisch aufgestellt, auf dem das klingelnde Telefon stand. Krakovic ging darauf zu, blieb jedoch stehen, um ein großes Stück einer Stellwand zur Seite zu schleifen, das ihm den Weg versperrte. Darunter, vergraben unter Gipsbrocken, Glasscherben und den Überresten eines zerbrochenen Stuhls, lag ein abgerissener Arm mit der dazugehörigen Hand wie eine riesige grau gepuderte Schnecke. Das Fleisch war verschrumpelt, braun wie Leder verfärbt, und der herausstehende Schultergelenkknochen schimmerte blütenweiß. Der Arm war beinahe schon ein Fossil. Es würden noch viele solcher Fragmente auftauchen, über das gesamte Schloss verteilt, doch von ihrem ekelhaften Anblick einmal abgesehen, waren sie harmlos - im Moment. Nicht jedoch in jener Schreckensnacht. Krakovic hatte beobachtet, wie ebensolche Leichenteile, ohne einen Kopf oder ein lenkendes Gehirn, weitergekrochen waren, gekämpft, getötet hatten! Er schauderte, schob den Arm mit seinem Fuß zur Seite und ging zum Telefon. "Krakovic."

Erscheint lt. Verlag 5.8.2009
Reihe/Serie Brian Lumleys Necroscope
Heyne Bücher
Sprache deutsch
Original-Titel Vamphyri
Maße 118 x 187 mm
Gewicht 525 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Fantasy • Horror • Vampire • Vampir; Romane/Erzählungen
ISBN-10 3-453-53308-9 / 3453533089
ISBN-13 978-3-453-53308-0 / 9783453533080
Zustand Neuware
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