Das Spiel der Götter (11) - Steven Erikson

Das Spiel der Götter (11)

Die Knochenjäger

(Autor)

Buch | Softcover
752 Seiten
2008
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-442-24499-7 (ISBN)
13,00 inkl. MwSt
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Ein furioses Fantasy-Epos von einer dunklen Anderswelt!

Das Reich der Sieben Städte ist vorerst befriedet, die letzten Funken des Widerstands sind ausgelöscht. Doch das malazanische Imperium kommt nicht zur Ruhe. Wozu nicht zuletzt die Entscheidungen von Imperatrix Laseen beitragen, die ihren Untergebenen immer merkwürdiger erscheinen. Und im Hintergrund zieht weiterhin der Verkrüppelte Gott die Fäden …

Steven Erikson, geb. in Kanada, Anthropologe und Archäologe, lebt seit vielen Jahren in der Nähe von London.

Steven Erikson is a qualified archaeologist and anthropologist. His debut fantasy novel, Gardens of the Moon, was shortlisted for the World Fantasy Award and introduced readers to his epic, ten book 'Malazan Book of the Fallen' sequence, which has been hailed 'a masterwork of the imagination'. Steve lives in Victoria, Canada.

Wer kann schon sagen, worin sich die Wahrheit und die unz?igen W?nsche voneinander unterscheiden, die gemeinsam den Erinnerungen Gestalt verleihen? Legenden sind voller tiefer Windungen, so dass das von au?n sichtbare Muster eine falsche Einheit von Form und Bedeutung vorspiegelt. Wir verzerren die Tatsachen absichtlich, begrenzen unermessliche Bedeutung durch die Enge vermuteter Unvermeidlichkeit. Hierin liegen sowohl Verfehlung wie auch Gabe, denn durch den Verzicht auf Wahrheit erschaffen wir, zu Recht oder Unrecht, universelle Bedeutung. Das Besondere weicht dem Allgemeinen, die Einzelheit der gro?rtigen Form, und im Erz?en erheben wir uns ?ber unser weltliches Selbst. In der Tat sind wir durch das Geflecht von Worten in eine gr??re Menschlichkeit eingebunden. Einf?hrung zu Bei den Anvertrauten Hebqric circa 1150 v.B.S. Buch Eins Die Schatten des K?nigs Kapitel Eins ?Er sprach von denjenigen, die fallen w?rden, und in seinen kalten Augen stand die nackte Wahrheit, dass wir es waren, von denen er sprach. Worte wie gebrochenes Schilfgras und Verhei?ngen der Verzweiflung, von Kapitulation, die als Geschenk gegeben wird, und Gemetzel im Namen der Erl?sung. Er sprach vom sich ausbreitenden Krieg, und er sagte uns, dass wir in unbekannte L?er fliehen sollten, damit uns die Vergeudung unseres Lebens vielleicht erspart bliebe.? Worte des Eisernen Propheten Elis Terr Die Anibar (das Weidenvolk) Einen Augenblick zuvor waren die Schatten zwischen den B?en noch leer gewesen - doch als Samar Dev das n?ste Mal wieder aufblickte, stockte ihr der Atem, denn sie sah Gestalten. Auf allen Seiten, wo ein Dickicht aus Schwarzfichten, Farnen und Efeu auf die sonnen?berflutete Lichtung hinausdr?te, standen Wilde. ?Karsa Orlong?, fl?sterte sie, ?wir haben Besuch.? Der Teblor, dessen H?e blutig rot waren, schnitt erst noch einen weiteren Fleischstreifen aus der Flanke der toten Bhederinkuh, ehe er aufschaute. Einen Augenblick sp?r grunzte er kurz und fuhr dann mit seiner Arbeit fort. Sie schoben sich vorw?s, tauchten aus dem D?erlicht auf - klein, drahtig, und in gegerbte Felle gekleidet; sie hatten sich Pelzstreifen um die Oberarme gebunden, und ihre Haut, die die Farbe von Sumpfwasser hatte, war auf den entbl??en Schultern und der Brust mit rituellen Narben ?bers? Was zun?st wie B?e ausgesehen hatte, erwies sich als graue Farbe oder Holzasche, mit der sie sich am Kinn und oberhalb der Lippen die Gesichter bemalt hatten. L?liche Kreise aus Eisblau und Grau umgaben ihre dunklen Augen. Sie trugen Speere, und an ihren Lederg?rteln hingen ?te und verschiedene Messer, verziert mit Ornamenten aus kalt geh?ertem Kupfer, die anscheinend den Mondphasen nachempfunden waren; ein Mann trug ein Halsband aus den R?ckenwirbeln eines gro?n Fischs, an dem eine in Gold gefasste, schwarze Kupferscheibe hing, die, wie Samar Dev annahm, das Symbol f?r eine totale Sonnenfinsternis darstellte. Dieser Mann, ganz offensichtlich irgendeine Art Anf?hrer, trat vor. Drei Schritte, die Augen auf einen unachtsamen Karsa Orlong gerichtet, hinaus ins Sonnenlicht, wo er langsam auf die Knie sank. Jetzt sah Samar, dass er etwas in den H?en hielt. ?Karsa, pass auf. Was du jetzt tust, wird dar?ber entscheiden, ob wir ihr Land friedlich durchqueren werden oder uns vor Speeren ducken m?ssen, die aus den Schatten auf uns geschleudert werden.? Karsa drehte das riesige H?emesser um, mit dem er gearbeitet hatte, und rammte es tief in den Kadaver des Bhederin. Dann stand er auf und blickte den knienden Wilden an. ?Steh auf?, sagte er. Der Mann zuckte zusammen, senkte den Kopf. ?Karsa, er bietet dir ein Geschenk an.? ?Dann sollte er das im Stehen tun. Seine Leute verstecken sich hier in der Wildnis, weil er es nicht genug getan hat. Sag ihm, dass er aufstehen soll.? Sie hatten in der Handelssprache gesprochen, und etwas an den Reaktionen des knienden Kriegers lie?in Samar den Verdacht aufsteigen, dass er den Wortwechsel verstanden hatte. und die Aufforderung, denn er erhob sich langsam. ?Mann der Gro?n B?e?, sagte er nun. Sein Akzent klang in Samars Ohren rau und kehlig. ??erbringer der Vernichtung, die Anibar bieten dir dieses Geschenk und bitten darum, dass du ihnen im Gegenzug ein Geschenk gibst -? ?Dann sind es keine Geschenke?, entgegnete Karsa. ?In Wirklichkeit wollt ihr einen Tauschhandel.? Furcht flackerte in den Augen des Kriegers auf. Die anderen Mitglieder seines Stammes - der Anibar - verharrten stumm und reglos unter den B?en, doch Samar sp?rte, wie sich eine fast greifbare Best?rzung unter ihnen ausbreitete. Ihr Anf?hrer versuchte es noch einmal: ?Dies ist die Sprache des Tauschhandels, Erretter, das stimmt. Gift, das wir schlucken m?ssen. Es passt nicht zu dem, was wir suchen.? Stirnrunzelnd drehte Karsa sich zu Samar Dev um. ?Zu viele Worte, die nirgendwo hinf?hren, Hexe. Erkl? es mir.? ?Dieser Stamm folgt einem alten Brauch, der bei den meisten V?lkern im Reich der Sieben St?e verlorengegangen ist?, sagte sie. ?Dem Brauch des Schenkens. Das Geschenk selbst besteht aus einer gewissen Anzahl von Dingen, deren Wert auf subtile und h?ig verwirrende Arten festgelegt wird. Diese Anibar haben das Handeln aus der Not heraus gelernt, doch sie messen den Dingen nicht auf die gleiche Weise Wert bei, wie wir es tun, und daher verlieren sie normalerweise beim Tausch. Ich vermute, dass sie besonders schlecht abschneiden, wenn sie es mit gerissenen, skrupellosen H?lern aus den zivilisierten L?ern zu tun haben. Es gibt -? ?Das reicht?, unterbrach Karsa sie. Er deutete auf den Anf?hrer - der erneut zusammenzuckte - und sagte: ?Zeig mir das Geschenk. Aber vorher will ich deinen Namen wissen.? ?In der Giftsprache werde ich Bootfinder genannt.? Er hielt den Gegenstand hoch. ?Das Zeichen des Muts eines gro?n Vaters unter den Bhederin?, sagte er. Samar Dev zog die Brauen hoch, w?end sie Karsa anblickte. ?Das muss ein Penisknochen sein, Teblor.? ?Ich wei? was das ist?, antwortete er knurrend. ?Bootfinder, was willst du im Gegenzug von mir?? ?Wiederg?er kommen in den Wald und bedr?en die Clans der Anibar n?rdlich von hier. Sie schlachten alle ab, denen sie begegnen, ohne Grund. Sie sterben nicht, denn sie beherrschen die Luft und k?nnen so jeden Speer ablenken, der auf sie geschleudert wird. Das haben wir geh?rt. Wir verlieren viele Namen.? ?Namen??, fragte Samar. Sein Blick flackerte zu ihr, und er nickte. ?Verwandte. Achthundertsiebenundvierzig Namen, die mit dem meinen verwoben sind, von den n?rdlichen Clans.? Er deutete auf die schweigenden Krieger hinter ihm. ?Genau so viele Namen haben die hier zu verlieren, jeder von ihnen. Wir betrauern den Verlust f?r uns, aber mehr noch f?r unsere Kinder. Wir k?nnen die Namen nicht zur?ckholen - sie gehen und kommen niemals wieder, und so werden wir immer weniger.? ?Ihr wollt, dass ich die Wiederg?er t?te?, sagte Karsa und deutete auf das Geschenk, ?im Austausch f?r das da.? ?Ja.? ?Wie viele von diesen Wiederg?ern sind da?? ?Sie kommen in gro?n Schiffen mit grauen Schwingen und brechen in Jagdtrupps in den Wald auf. Jeder Jagdtrupp besteht aus zw?lf Mann. Wut treibt sie an, doch nichts, was wir tun, vermag diese Wut zu bes?tigen. Wir wissen nicht, was es ist, womit wir sie so beleidigt haben.? Vermutlich habt ihr ihnen einen verdammten Penisknochen angeboten. Doch diesen Gedanken behielt Samar Dev f?r sich. ?Wie viele Jagdtrupps?? ?Zwanzig bis jetzt, aber ihre Boote fahren nicht ab.? Karsas ganzes Gesicht hatte sich verdunkelt. Samar Dev hatte noch nie zuvor eine so rohe Wut an ihm gesehen. Sie f?rchtete pl?tzlich, dass er den kleinen, sich duckenden Mann in St?cke rei?n k?nnte. Doch stattdessen sagte er: ?Legt eure Scham ab, ihr alle. Legt sie ab! Schl?ter brauchen keinen Grund, um andere abzuschlachten. Es ist das, was sie tun. F?r solche Kreaturen ist es schon Beleidigung genug, dass es euch gibt.? Er trat vor und riss Bootfinder den Knochen aus der Hand.

Erscheint lt. Verlag 20.10.2008
Reihe/Serie Das Spiel der Götter ; 11
Übersetzer Tim Straetmann
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Malazan Vol. 6: Bonehunters (B)
Maße 135 x 206 mm
Gewicht 745 g
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Fantasy
ISBN-10 3-442-24499-4 / 3442244994
ISBN-13 978-3-442-24499-7 / 9783442244997
Zustand Neuware
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