Hefte aus Kriegszeiten - Marguerite Duras

Hefte aus Kriegszeiten

Buch | Hardcover
396 Seiten
2007 | 2. Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-41924-3 (ISBN)
12,95 inkl. MwSt
Hefte aus Kriegszeiten hat Marguerite Duras die vier dichtbeschriebenen Schulhefte genannt, die sie lange Zeit in ihrem legendären »blauen Schrank« aufbewahrte. Die Aufzeichnungen aus den Jahren 1943 bis 1949, vom Beginn ihrer schriftstellerischen Laufbahn, sind von ganz eigenem Reiz. Hier finden sich bereits die zentralen Themen ihres Lebens und späteren Werks: Kindheit und Jugend in Indochina; die ambivalente Beziehung zur Mutter und zu den beiden Brüdern; die Beziehung zu einem Vietnamesen, die sie später in ihrem berühmtesten Roman, Der Liebhaber, gestaltet. Marguerite Duras protokolliert das qualvolle Warten auf ihren in Buchenwald internierten Mann, Robert Antelme, dessen Rückkehr, die Trennung von ihm, erzählt von ihrem Engagement in der Résistance, vom Tod ihres ersten Kindes, der Geburt des Sohnes Jean.

Marguerite Duras wurde am 4. April 1914 in der ehemaligen französischen Kolonie Gia Dinh, dem heutigen Vietnam als Marguerite Donnadieu geboren und starb am 3. März 1996 in Paris. Sie besuchte das Lycée Français in Saigon und machte 1931 Abitur. Ein Jahr später siedelte die Familie nach Paris um, wo sie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Paris und an der École des Sciences Politiques studierte. Von 1935 bis 1941 arbeitete sie als Sekretärin im Ministère des Colonies. 1939 heiratete sie Robert Antelme. Beide waren ab 1940 in der Résistance aktiv. Antelme wurde später ins Konzentrationslager Dachau deportiert. 1943 erschien ihr Debütroman Les Impudents (Die Schamlosen) unter dem Pseudonym Marguerite Duras, welchem keine besondere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zuteil kam. Mit Un Barrage contre le Pacifique (Heiße Küste), das 1950 erschien, hatte Duras größeren Erfolg. Sie schrieb nicht nur Romane, sondern verfasste auch Theaterstücke und trat als Filmregisseurin in Erscheinung.

Anne Weber wurde 1964 in Offenbach geboren. 1983 ging sie nach Paris und absolvierte das Studium der französischen Literatur sowie der vergleichenden Literaturwissenschaften an der Sorbonne. Von 1989 bis 1996 arbeitete sie in Lektoraten verschiedener französischer Verlage. Sie begann, deutsche Texte (u.a. von Hans Mayer, Jacob Burckhardt, Eleonore Frey, Sibylle Lewitscharoff, Birgit Vanderbeke und Wilhelm Genazino) ins Französische zu übersetzen. 1998 veröffentlichte sie bei Le Seuil die französische Originalfassung von Ida erfindet das Schießpulver. 1999 erschien das Buch auf deutsch im Suhrkamp Verlag, der im Herbst 2000 auch Im Anfang war veröffentlichte. 2004 erschien ihr viertes Buch Besuch bei Zerberus.

»Die Hefte aus Kriegszeiten erweisen die Kontinuität eines Werkes, dessen Autorin von Anfang an gleichzeitig die Entblößung wie die Überhöhung der eigenen Person betrieb und dabei keine Zweideutigkeiten scheute, diese vielmehr lustvoll auf die Spitze trieb.«

»Die Hefte aus Kriegszeiten sind Schlüsseltexte. Nicht deshalb, weil sie wahrer wären als die anderen. Sondern weil sie den Blick auf genau das wilde, undurchdringliche Dickicht freilegen, in dem bei ihr Wirklichkeit und Fiktion ineinander verstrickt sind.«

Erscheint lt. Verlag 1.10.2007
Übersetzer Anne Weber
Zusatzinfo Mit Abbildungen
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel Cahiers de la guerre et autres textes
Maße 125 x 205 mm
Gewicht 482 g
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Schlagworte Biografien • Cahiers de la guerre et autres textes deutsch • Duras • Duras Marguerite • Duras, Marguerite • Duras, Marguerite; Biografien/Erinnerungen • Erinnerungen • HC/Belletristik/Briefe, Tagebücher • Marguerite
ISBN-10 3-518-41924-2 / 3518419242
ISBN-13 978-3-518-41924-3 / 9783518419243
Zustand Neuware
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