Never say always and forever (eBook)
248 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8190-4492-2 (ISBN)
Folgt
Folgt
15.04.2003
Dienstag
E
s war ein ganz normaler Tag im Jahr zweitausenddrei.
Caecilia, eine wunderschöne Vampirin, betrat das Büro ihres Mannes. Die Sonne ging gerade unter und tauchte alles in warmes Licht. Ein ruhiger Tag ging zu Ende.
Für Vampire glich irgendwann einer dem anderen, doch dieser Abend sollte Caecilia ganz besonders in Erinnerung bleiben.
»Liebster, hast du kurz Zeit, zu reden?«, fragte sie sanft und strich über das schwarze, krauselige Haar ihres Mannes. Raul arbeitete seit Wochen sehr viel, denn er war ein Oberhaupt des griechischen Hauptzirkels.
In letzter Zeit hatte es immer wieder neugeborene Vampire gegeben, welche ohne Erziehung zurückgelassen worden waren. Dies bedeutete, dass ihr Schöpfer sich ihnen nicht annahm und ihnen die Regeln der Vampirwelt beibrachte oder wie man unauffällig unter den Menschen lebte und jagte. Sowohl Raul als auch Anatol, der andere Oberste, hatten alle Hände voll damit zu tun, herauszufinden, wer diese zügellosen Vampire einfach allein ließ. Bis heute gab es keine Spur zu einem Verdächtigen.
Raul wandte sich seiner Frau zu, nachdem er noch ein Dokument unterschrieben hatte.
Er bemerkte den aufgeregten Blick ihrer leuchtend grünen Augen und klemmte den Kugelschreiber an seinen Ordner.
»Was gibt es, Liebste?«, fragte er und legte eine Hand auf die ihre an seiner Schulter, was einen wunderbaren Kontrast hervorbrachte. Seine karamellfarbene Haut war das perfekte Gegenteil von ihrer weißen, welche schon beinahe wie edles Elfenbein aussah.
Caecilia zog einen Stuhl herbei und setzte sich neben ihren Gatten.
»Ich weiß, wir haben oft darüber geredet und dieses Thema kommt nun wie aus dem Nichts, aber ... ich wünsche mir so sehr ein Kind, Raul. So sehr!«, begann Cissi ohne Umschweife das Thema, welches ihr auf dem Herzen lag.
Sie sah Raul flehend an. Ihre grünen Augen lagen auf den braunen ihres Mannes.
»Ich bin mir sicher, ein Kind würde unsere Partnerschaft bereichern. Lass uns bitte darüber sprechen«, versuchte sie, ihm ein Baby positiv zu reden.
Raul seufzte bei den Worten seiner Partnerin.
»Liebes, was genau soll ein Kind in unserem Zirkel? Es wäre viel zu gefährlich und das weißt du auch. Vor allem, seitdem die Schweizer uns in letzter Zeit immer wieder angreifen. Das Kind wäre hier in Gefahr. Zudem–«
Er nahm beide Hände Caecilias in seine und wandte sich ihr ganz zu.
»Wir haben es doch versucht. Du bist nicht schwanger geworden. Ich weiß, du möchtest dies nicht hören, aber leider bist du keine von den auserwählten Frauen, die mit der Gabe gesegnet wurden, auch als Vampir ein Kind empfangen zu können. Was soll ich tun?«, fragte er leise und rieb sich die Schläfen.
*
Caecilias Hände fielen auf ihren Schoß, kaum dass Raul sie losließ.
Sie begann, zu lächeln.
»Ich weiß, was du meinst. Ja, ich habe diesen Segen nicht bekommen und mittlerweile kann ich damit auch sehr gut leben. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, ein Kind zu bekommen«, begann sie vorsichtig. Sie hatte sich die letzten Tage und Wochen ausführlich mit dem Thema Nachwuchs beschäftigt. Am Ende hatte Caecilia von einer Idee gehört, welche sie für brillant hielt. Sie dachte darüber nach, wog die guten und schlechten Seiten ab, aber am Ende gewann ihr Wunsch nach einem Kind.
Außerdem war Caecilia immer wieder ganz aufgeregt, sobald sie daran dachte. Die Idee war perfekt, wenn ihr Mann mitmachen würde. Somit wollte sie weiter für ihren Wunsch kämpfen. Diesmal gab sie nicht so schnell auf.
»Zudem … Nachwuchs in einem großen Zirkel wie unserem ist nicht unmöglich, wenn man alles genauestens plant.«
Raul hob eine dunkle Augenbraue und wurde hellhörig, als er die Aussage mit der Alternative vernahm.
»Und welche Option wäre das?«, fragte er und sah seine Frau abwartend an
»Und wenn du mir jetzt sagst, wir entführen oder adoptieren ein Menschenkind, dann sage ich dir direkt nein. Das wird nicht geschehen und werde ich nicht zulassen! Ein Mensch in einem Vampirzirkel wäre viel zu riskant. Ein Halbvampir wäre schon kritisch genug.«
*
Cissi schüttelte den Kopf, wodurch ihr blondes Haar sanfte Wellen schlug.
»Nein, Adoption war nicht mein Gedanke«, sagte sie.
»Ich habe mir gedacht, dass man sich eine Frau suchen könnte. Eine Sterbliche und dann … na ja, es gibt noch die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung«, offenbarte sie nun ihre Gedanken der letzten Tage.
Kaum, dass sie dies sagte, fielen Raul fast die Augen aus dem Kopf.
»Künstliche Befruchtung? Du meinst–« Er hielt inne und war überrascht.
Wie kam seine Frau immer auf solche Ideen?
Caecilia lachte leise.
»Ach komm, jetzt sei nicht so verklemmt. Die Sterblichen machen das so oft. Jeden Tag werden Embryonen künstlich erschaffen, wenn Sterbliche keine Kinder auf natürliche Weise zeugen können. Warum sollte es uns verwehrt bleiben? Du bist ein Mann und als Vampir somit immer zeugungsfähig. Dies wäre unsere Lösung für ein Kind.« Cissi war der Meinung, dass ihre Idee der richtige Weg war.
Raul sah sie lange nachdenklich an. Er wusste, dass seine Partnerin sich schon als Mensch Nachwuchs gewünscht, und unter dem Verlust ihres Ungeborenen sehr gelitten hatte.
Eine eigene Familie haben, dieser Gedanke war auch nach ihrer Verwandlung nie vollends verschwunden. Selbst Hunderte Jahre später hegte sie diesen noch immer. Typisch, wie es für einen Lebenspartner war, konnte Raul Caecilia kaum, dass sie ihn mit diesem Hundeblick ansah, etwas abschlagen.
Der Mann seufzte, nickte dann aber.
»Na schön, wir werden eine Frau auswählen. Aber ich möchte, dass du dir dessen bewusst bist, dass ein Kind jede Menge Arbeit bedeutet. Wir sind ein Hauptzirkel und kein Kindergarten. Es muss lernen, wie man sich hier benimmt. Da dulde ich keinen Widerspruch!«, sagte er streng und stand auf.
Caecilia hatte ihren Mann die ganze Zeit über hoffnungsvoll angesehen. Sie wusste, wie er über dieses Thema dachte und irgendwie hatte er auch recht. Es wäre nicht ihr eigenes Kind, aber sie wollte es schon so lange. Als Raul die nächsten Worte aussprach, traute die Vampirin kaum ihren Ohren. Sofort begann sie, zu strahlen.
»Wirklich?«, fragte sie begeistert, stand auf und drückte Raul.
»Oh bei Zeus. Danke! Endlich, Raul. Es wird wundervoll, du wirst sehen! Ich werde alles dafür tun, dass es unserem Engel gut gehen wird. Er oder sie wird eine Bereicherung für diesen Zirkel sein. Es kann auch gar nicht anders werden, denn es ist ja dein Kind, deine Gene. Es wird in seinem oder ihrem Blut liegen, in solch einem Zirkel zu leben«, sagte sie begeistert.
»Lass uns eine Italienerin aussuchen. Damit er oder sie so wird wie du. Ich liebe dich.«
Caecilia gab ihrem Gatten einen Kuss.
Raul nickte und erwiderte diesen.
»Ich liebe dich auch.« Er legte seine Stirn an ihre und richtete sich auf.
»Wir werden uns gleich morgen auf die Suche nach einer geeigneten Frau machen.«
*
Rauls Worte wurden in die Tat umgesetzt.
Die nächsten Tage und Wochen waren er und Caecilia damit beschäftigt, in den Straßen von Italien eine Frau zu finden, welche die perfekten Gene für ihr gemeinsames Kind in sich trug.
Raul selbst war in Italien geboren worden, vor langer Zeit. Somit war für beide klar, dass die Frau, die ihr Kind austragen sollte, ebenso aus diesem Land kommen musste. Es sollte alles passen, wie zum Beispiel das das Aussehen oder, dass keine vererbbaren Krankheiten vorhanden waren. Das Kind sollte perfekt werden. So wie es sich für den Nachwuchs des Anführers eines Hauptzirkels gehörte.
Irgendwann war es so weit und die beiden fanden eine junge Frau, die ihnen geeignet erschien.
Da Raul dahingehend nicht zimperlich war, ließ er jedes kleinste Detail über sie herausfinden. Als alles passte, erteilte er den Befehl, die Frau zu entführen.
Gegen ihren Willen wurde sie in das Hauptquartier des griechischen Vampirzirkels gebracht. Raul war skrupellos.
Er ließ sie betäuben und künstlich befruchten.
Daraufhin lebte sie als Gefangene in einem Zimmer. Sie bekam dreimal am Tag etwas zu essen und zu trinken.
Zweimal täglich wurde sie von Wachen ins Freie geführt, damit sie lebenswichtiges Tageslicht bekam. Ansonsten war sie eine Gefangene.
So verging die Zeit und dann war der Moment gekommen und die Geburt des Kindes stand an.
Da Raul auch dahingehend nicht lange fackelte, ließ er...
Erscheint lt. Verlag | 2.3.2025 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur |
Sonstiges | |
Schlagworte | Drama • Fantasy • Liebe • Schicksalsschläge • Spannung • Übernatürliches • Vampire |
ISBN-10 | 3-8190-4492-2 / 3819044922 |
ISBN-13 | 978-3-8190-4492-2 / 9783819044922 |
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