erduldet, ertragen, gemeistert

In der Kindheit überall nur geduldet, von der geliebten Mutter zu oft getrennt, vom Stiefvater geschlagen und gedemütigt: Angelika Kofler – Jahrgang 1950 – wurde das Glück wahrlich nicht in die Wiege gelegt.
Tatkräftig stellt sie sich aber ihrem Schicksal, das es aber auch weiterhin nicht gut mit ihr meint. Depressionen und gesundheitliche Probleme plagen sie und verbannen sie für Monate ins Krankenhaus. Nachdem sie von ihrem Arbeitgeber des Diebstahls bezichtigt wird, unternimmt sie einen Selbstmordversuch und landet in der Psychiatrie.

Auch in der Ehe findet sie nicht das ersehnte Glück. Sie heiratet im Salzburger Land, und Heimweh und die Sehnsucht nach der Mutter quälen sie von Anfang an. Ihr Mann zeigt schon bald sein wahres Gesicht: Alkohol, Gewalt und grundlose Eifersucht machen Angelika das Leben schwer. Dann das Drama: Ihre zweitgeborene Tochter Michaela verstirbt im Kleinkindalter an einer chronischen Herzerkrankungen. Der Schmerz zerreißt Angelika fast das Herz; ihr Leben lang kommt sie nicht über diesen Schicksalsschlag hinweg.

Schließlich verlässt sie ihren Mann, und beginnt mit ihren zwei Kindern in Meran ein neues Leben. Als ein Vinschger Bergbauer via Radio eine Frau sucht, meldet sie sich – und findet in Sulden mit Sepp ein bescheidenes Glück. Zusammen bauen sie den Hof zu einer Jausenstation aus und bekommen noch zwei Kinder. Die Gesundheit fordert immer wieder ihren Tribut: Mehr als 15 chirurgische Eingriffe muss Angelika über sich ergehen lassen. Dann stirbt die geliebte Mutter, ein schwerer Schlag für die Tochter – jetzt, wo sie endlich vereint gewesen wären.

Eine große Enttäuschung bereitet Angelika die große Tochter Manuela, als sie den Hof zusammen mit ihrem Mann in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verlässt und den Kontakt zur Mutter völlig abbricht. Dann erkrankt Sepp an Parkinson und wird innerhalb kurzer Zeit zum Pflegefall. Die Frage, welcher der beiden Söhne den Hof übernehmen soll, wird zu einem weiteren Prüfstein, an dem die Familie zu zerbrechen droht.

Angelika Kofler hat sich ihrem Schicksal immer tapfer gestellt, alles mit Gottvertrauen ertragen – und sie hat sich sogar ihre positive Lebenseinstellung erhalten. Fassungslos steht sie aber dem jüngsten Schicksalsschlag gegenüber: Im Winter 2006 wurde ihr ältester Sohn Mario von einer Lawine verschüttet; er wurde nur 28 Jahre alt.

Eine wahre, berührende Frauenbiographie, die unter die Haut geht. Unfassbar, was diese Frau alles ertragen musste …