Wenn die Dunkelheit ruft (eBook)

(Autor)

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2024 | 2. Auflage
118 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8187-4170-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wenn die Dunkelheit ruft -  Tom Giesen
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Eine Gruppe alter Freunde trifft sich nach Jahren für eine Wanderung in den deutschen Wäldern - ein unschuldiges Abenteuer, das sich schnell in einen Albtraum verwandelt. Als ein Unwetter sie zwingt, in einer abgelegenen Hütte Schutz zu suchen, beginnt eine Kette unheimlicher Ereignisse: seltsames Flüstern, dunkle Geheimnisse und das Gefühl, beobachtet zu werden. Doch der wahre Horror liegt nicht nur im Wald - er wohnt tief in ihnen selbst. In einer Spirale aus Gewalt, Verführung und Wahnsinn verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Halluzination. Wer wird den Schatten entkommen - und wer wird ihr Teil? Ein packender Psychothriller über Schuld, Verlangen und die zerstörerische Macht der Dunkelheit.

Tom Giesen wurde 1984 in Hamburg geboren und wuchs in einer kleinen Stadt an der Küste auf. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für Geschichten und die dunklen Seiten des menschlichen Wesens. Er arbeitete in verschiedenen Berufen, bevor er sich entschloss, seine eigenen Erlebnisse und Fantasien in Worte zu fassen. Giesen ist Autodidakt und hat nie ein Literaturwissenschaften-Studium absolviert, sondern sich seine Schreibfähigkeiten durch jahrelange intensive Lektüre und eigene Schreiberfahrungen angeeignet. Mit einer Vorliebe für psychologische Spannung und düstere Atmosphäre begann er, Thriller zu schreiben, die sich mit den Abgründen der menschlichen Seele und unheimlichen Ereignissen beschäftigen.

Tom Giesen wurde 1984 in Hamburg geboren und wuchs in einer kleinen Stadt an der Küste auf. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für Geschichten und die dunklen Seiten des menschlichen Wesens. Er arbeitete in verschiedenen Berufen, bevor er sich entschloss, seine eigenen Erlebnisse und Fantasien in Worte zu fassen. Giesen ist Autodidakt und hat nie ein Literaturwissenschaften-Studium absolviert, sondern sich seine Schreibfähigkeiten durch jahrelange intensive Lektüre und eigene Schreiberfahrungen angeeignet. Mit einer Vorliebe für psychologische Spannung und düstere Atmosphäre begann er, Thriller zu schreiben, die sich mit den Abgründen der menschlichen Seele und unheimlichen Ereignissen beschäftigen.

Kapitel 3: Glühende Schatten

 

Die Nacht hatte sich wie ein schwerer Vorhang über die Hütte gelegt, und das Knistern des Kamins war das einzige Geräusch, das die drückende Stille durchbrach. Tobias saß abseits der anderen auf einem niedrigen Hocker, ein weiteres Bier in der Hand. Seine Augen glitten immer wieder zu Sarah, die allein auf der Bank nahe des Fensters saß. Ihre zierliche Gestalt, eingerahmt von ihrem dicken Wollpullover, wirkte fehl am Platz zwischen der derben Atmosphäre der Hütte und den spöttischen Kommentaren der anderen.

„Hey, Sarah.“ Tobias' Stimme war rau, tief, und schnitt durch das leise Murmeln der anderen Gespräche. „Was machst du da drüben? Willst du nicht zu uns kommen?“

Sarah hob den Kopf, ihre Wangen noch immer gerötet, sei es von der Kälte oder der peinlichen Spannung, die seit ihrer Ankunft in der Luft lag. „Ich… ich bin okay hier“, sagte sie leise, fast schüchtern.

„Ach komm“, drängte Tobias und stand auf. Seine massige Gestalt bewegte sich schwerfällig, aber zielstrebig in ihre Richtung. „Du bist immer so verdammt höflich. Warum nicht mal ein bisschen locker lassen? Wir sind doch unter uns.“

Sarah lächelte unsicher, doch sie wich seinem Blick nicht aus, als er sich neben sie setzte, so dicht, dass sie seinen Körper spüren konnte. Sein Geruch – ein Mix aus Bier, Tabak und der kalten Winterluft – umhüllte sie.

„Ich bin… einfach nicht so gut in solchen Situationen“, murmelte sie, die Finger um ihre Tasse Tee gekrallt.

Tobias lachte tief, ein fast gutturales Geräusch. „Kein Ding. Weißt du, du warst schon damals anders. Immer die Ruhige, immer die Vernünftige. Aber ich hab mich gefragt… bist du auch mal anders? Wenn keiner hinguckt?“

Sarah blickte ihn überrascht an, ihre Augen groß hinter der Brille. „Was meinst du?“

Er lehnte sich näher, so nah, dass sie seinen Atem auf ihrer Wange spüren konnte. „Ich meine, vielleicht hast du ja auch eine andere Seite. Eine, die niemand kennt. Nicht mal diese selbstgefälligen Idioten da drüben.“

„Tobias…“ Ihre Stimme war ein Flüstern, fast erstickt von der plötzlichen Intimität zwischen ihnen.

Er hob eine Hand und strich ihr eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht, ließ seine Finger dabei länger verweilen, als nötig war. „Du musst nicht immer die brave Sarah sein. Vielleicht ist es Zeit, ein bisschen Spaß zu haben.“

Sarahs Herz schlug schneller, und sie wandte den Blick ab, doch Tobias ließ nicht locker.

„Weißt du noch damals?“ fragte er, seine Stimme jetzt sanfter. „Du hast mich immer mit diesen großen Augen angesehen. Hast gedacht, ich merk’s nicht, oder?“

„Ich… ich weiß nicht, wovon du redest“, stammelte sie, doch ihre zittrigen Hände verrieten sie.

Tobias grinste, ein schiefes, raues Grinsen. „Ach komm, Sarah. Ich bin nicht blind. Und ich bin auch nicht dumm.“

Er legte eine Hand auf ihre, groß und rau, aber nicht unangenehm. „Vielleicht sollten wir einfach mal das tun, worauf wir Lust haben. Ohne all die Scheiß-Regeln, ohne all die Gedanken an damals.“

„Tobias, das ist nicht… das wäre nicht richtig“, sagte sie, doch ihre Stimme klang weniger überzeugt, als sie wollte.

„Richtig? Was zur Hölle ist hier überhaupt noch richtig?“ Er beugte sich vor, seine Lippen so nah an ihrem Ohr, dass sie fast zusammenzuckte. „Wir sind hier alle am Arsch, Sarah. Jeder von uns. Also warum nicht wenigstens für einen Moment so tun, als wären wir’s nicht?“

Sarah spürte, wie ihre Abwehr bröckelte. Seine Nähe, seine Stimme, die raue Wärme seiner Hand – all das fühlte sich plötzlich gefährlich gut an. Sie wusste, dass sie ihn zurückweisen sollte, doch die dunklen Schatten ihrer Vergangenheit flüsterten ihr zu, dass sie sich einfach fallen lassen sollte.

„Tobias…“ Sie sah ihn an, ihre Augen glänzend.

Er antwortete nicht. Stattdessen zog er sie näher zu sich, seine Hände fest und fordernd. Seine Lippen fanden ihre, forsch und ungeduldig, und sie ließ es zu, ohne nachzudenken.

Die Zeit schien stillzustehen, als sie den Tee vergaß, die anderen vergaß, alles vergaß außer der Hitze zwischen ihnen. Tobias drückte sie leicht gegen die Fensterbank, und Sarah ließ ein leises, überraschter Laut entweichen, der ihn nur noch mehr antrieb.

„Siehst du?“ murmelte er gegen ihre Lippen. „Ich wusste, dass da mehr in dir steckt.“

„Tobias…“ Ihre Worte waren ein leises Wimmern, halb Widerstand, halb Hingabe.

„Schh“, machte er, seine Hände nun unter ihrem Pullover, rau und fordernd, aber nicht grob. „Ich zeig dir, wie man vergisst. Wenigstens für heute Nacht.“

 

Draußen tobte der Wind weiter, während die anderen drinnen nichts von der stillen Eskalation bemerkten. Doch die Spannung in der Hütte hatte sich verändert, als hätte etwas Dunkles und Verbotenes Einzug gehalten. Es war erst der Anfang.

Kapitel 4: Blutrote Schatten

 

Der Morgen war grau, kalt und still. Das Feuer im Kamin war fast erloschen, und nur die glimmenden Überreste der Holzscheite spendeten noch ein schwaches Licht. Die Hütte roch nach Rauch, abgestandenem Bier und der schweigenden Anspannung, die sich über Nacht wie eine unsichtbare Decke über die Gruppe gelegt hatte.

Matze war der Erste, der wach wurde. Mit einem grummelnden Fluch rieb er sich die Augen und griff blindlings nach der halb leeren Bierdose neben seinem Schlafsack. „Scheiß Nacht“, murmelte er und nahm einen Schluck, bevor er das Gesicht verzog.

„Warm. Geil“, spuckte er und warf die Dose quer durch den Raum. Sie landete mit einem dumpfen Klatschen an der Wand, doch niemand rührte sich.

Er ließ den Blick durch den Raum schweifen und entdeckte Tobias, der auf einer der alten Sofas lag und schnarchte, eine leere Bierflasche fest umklammert. Nina war nicht zu sehen, wahrscheinlich draußen oder in der Küche. Und Sarah…

Matze starrte auf den leeren Platz neben Tobias. Sarahs Jacke hing über der Lehne des Stuhls, aber von ihr selbst war keine Spur.

„Na, großartig“, murmelte er, stand auf und dehnte sich.

Sein Rücken knackte laut, und er fluchte erneut. „Als ob der Tag nicht schon scheiße genug anfängt.“

Chris war der Nächste, der sich regte. Er lag quer über einem Stapel alter Decken, die Zigarette der letzten Nacht noch immer zwischen den Fingern. „Verdammte Hütte“, murmelte er, setzte sich auf und schielte zu Matze. „Du siehst noch beschissener aus als sonst.“

„Fick dich, Chris“, grummelte Matze, bevor er in Richtung Küche schlurfte.

 

Nina stand draußen, eine Zigarette zwischen den Fingern und die Augen auf den grauen Wald gerichtet. Der Schnee war in der Nacht noch tiefer geworden, und die kahlen Bäume wirkten wie drohende Schatten gegen den Himmel. Sie nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch langsam aus.

„Kalter Morgen für so’n Scheiß, oder?“

Nina drehte sich um und sah Chris, der in der Tür stand, die Arme vor der Brust verschränkt.

„Was willst du?“ fragte sie kühl, während sie die Zigarette ausdrückte.

„Nur sehen, ob du immer noch die unnahbare Eisprinzessin spielst.“

„Geh sterben, Chris.“

Er lachte und trat hinaus in den Schnee. „Weißt du, du kannst mich ruhig hassen, Nina. Aber du musst zugeben: Ohne mich wär’s hier verdammt langweilig.“

„Oh, da bin ich mir sicher“, murmelte sie sarkastisch, bevor sie wieder in die Hütte ging und die Tür vor seiner Nase zuschlug.

 

Zur gleichen Zeit war Tobias aufgewacht und suchte die Hütte nach Sarah ab. Als er sie schließlich im kleinen Badezimmer fand, lehnte sie sich über das Waschbecken, ihre Hände um den Rand gekrallt.

„Alles okay?“ fragte er, als er eintrat.

Sarah zuckte zusammen und drehte sich schnell zu ihm um. Ihre Augen waren gerötet, ihre Wangen blass. „Ich… ich wollte nur kurz allein sein.“

Tobias musterte sie, seine Stirn in Falten gelegt. „Du siehst aus, als hättest du nicht geschlafen.“

„Ich bin nur… es war viel gestern.“

Er trat näher, seine massige Gestalt füllte den kleinen Raum. „Hör zu, wenn dir was auf der Seele liegt, kannst du mit mir reden. Du weißt das, oder?“

Sie nickte, sah ihn aber nicht an.

„Sarah“, sagte er sanft, seine Hand auf ihre Schulter legend. „Du bist nicht allein hier, okay?“

Sarahs Lippen zitterten, und sie nickte erneut, bevor sie sich hastig umdrehte. „Ich… ich brauch nur einen Moment.“

Tobias blieb einen Moment lang stehen, dann nickte er langsam. „Klar. Aber vergiss nicht – wir sind alle irgendwie im selben Boot. Scheiß Boot, aber trotzdem.“

Er ließ sie allein und ging in den Hauptraum, wo Matze und Chris sich gerade eine Diskussion lieferten.

 

„Sag mal, Matze, ist das dein Ernst?“ rief Chris. „Du schnarchst wie ein verdammter Bulldozer! Ich hab kein Auge zugekriegt.“

„Ach, halt die Klappe. Du warst wahrscheinlich sowieso die ganze Nacht damit beschäftigt, dir ’nen runterzuholen.“

„Fick dich, Matze. Ich hab bessere Sachen zu tun.“

„Ja? Wie zum Beispiel Nina weiter auf den Sack zu...

Erscheint lt. Verlag 9.12.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Gewalt • Mystery • Rache • Sex • Spannung
ISBN-10 3-8187-4170-0 / 3818741700
ISBN-13 978-3-8187-4170-9 / 9783818741709
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