Castor Pollux Staffel 1 (eBook)

Alle 12 Folgen der ersten Staffel
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
1440 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-8328-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Castor Pollux Staffel 1 -  Michael Schauer,  Rafael Marques
Systemvoraussetzungen
20,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Tauchen Sie ein in die finstere Welt des Römischen Reiches zur Zeit Kaiser Neros. In diesem exklusiven Sammelband sind alle zwölf packenden Episoden der ersten Staffel von Castor Pollux vereint.Castor Pollux, ein ehemaliger Legionär und Gladiator, steht als Bezwinger der Finsteren zwischen unserer Welt und dem Reich der Schatten. Mit einem von Mars persönlich geschmiedeten Schwert und unterstützt von seinem treuen Freund Kimon, stellt er sich den albtraumhaften Kreaturen entgegen, die das Imperium bedrohen.Erleben Sie, wie Castor Pollux gegen Vampire auf Kreta kämpft, finstere Kulte in den Katakomben Roms aufdeckt und sich uralten Dämonen stellt, die die Grundfesten der Weltmacht erschüttern. Jede Episode verbindet historische Authentizität mit fesselndem Grusel und entführt Sie direkt ins Herz einer längst vergangenen Epoche.Castor Pollux bietet eine unvergessliche Mischung aus Geschichte und Horror, die Ihnen Gänsehaut und schlaflose Nächte bescheren wird. Wagen Sie es, dem Schrecken der Antike ins Auge zu blicken!Enthaltene Episoden:

  1. Gladiator der Finsternis
  2. Im Reich des Dämons
  3. Die Verlorenen
  4. Vampire auf Kreta
  5. Verführt und verdammt
  6. Totenfresser in Rom
  7. Der Rächer
  8. Das Unheil aus der Tiefe
  9. Der Sturm der Genoveva
  10. Im Bann des Spinnenkults
  11. Auf der Spur des Bösen
  12. Tod allen Finsteren

Ein dünner Schweißfilm bildete sich auf ihrer hohen Stirn. Einen Blick in die Zukunft zu werfen, gelang ihr nur sehr selten, und selbst wenn, erkannte sie häufig nur schemenhafte Fetzen, die keinen Sinn ergaben. Außerdem zehrte die Prozedur so sehr an ihren Kräften, dass sie sich danach für Stunden ausruhen musste. Einmal hatte sie sogar geglaubt, es würde sie ihr Leben kosten. Trotzdem versuchte sie es immer wieder. Es war eine der wenigen Fähigkeiten, die ihr geblieben waren.

Diesmal sah sie etwas. Etwas sehr Interessantes.

So schnell die Flamme erlischt, wenn eine Kerze ausgeblasen wird, so unvermittelt verschwand der Spiegel, und gleich darauf lösten sich auch die Dämpfe auf. Die Schale war leer, die Flüssigkeit darin war verdampft, und mit ihr der skelettierte Daumen des Säuglings.

Obwohl sie sich unendlich schwach fühlte, umspielte ein düsteres Lächeln ihre dünnen, beinahe weißen Lippen. Die Anstrengungen hatten sich gelohnt. Endlich.

Schwindel ergriff sie. Sie musste sich hinlegen.

Ein angestrengtes Stöhnen entrang sich ihrer dürren Kehle, als sie sich in die Höhe stemmte. Ihre Beine zitterten und schienen aus Brei zu bestehen. Keuchend schleppte sie sich zu ihrem Lager. Weiße Flecken tanzten vor ihren Augen, als sie sich niedersinken ließ. Auf dem Rücken liegend, starrte sie an die Decke und wartete, bis der Schwächeanfall vorüber war.

Ein Römer würde nach Eboracum kommen. Das erst vor zwei Jahren gegründete Legionslager war kaum einen halben Tagesritt entfernt. Dort gab es eine Menge Römer, aber dieser war anders als die anderen. Er war der Mächtigste von allen. Ihn zu töten, würde sie in der Gunst der Finsteren rasant aufsteigen lassen. Was bedeutete, dass sie womöglich ihre alten Kräfte wiedererlangen konnte. Ja, das wäre durchaus möglich.

Beinahe noch besser war, dass sich der verfluchte Druide in der Nähe befand, um einen neuen Diener zu rekrutieren. Bestimmt würde er von der Ankunft des Römers erfahren und selbst versuchen, seiner habhaft zu werden. Wenn sie ihm zuvorkam, würde das für ihn eine gewaltige Demütigung und für sie einen noch größeren Triumph bedeuten.

Kein Zweifel, das Schicksal hatte ihr endlich die Chance zukommen lassen, auf die sie so lange gewartet hatte. Sie musste sie nur ergreifen.

Doch wie sollte sie es anstellen? Dieser Mann würde sicher gut bewacht werden, und sie hatte einem Schwert oder einem Speer wenig entgegenzusetzen, denn geschwächt, wie sie war, war sie so verletzlich wie jeder andere Mensch. Was sich schrecklich anfühlte, jedoch nicht ändern ließ.

Jedenfalls noch nicht.

Die junge Frau fiel ihr ein.

Manchmal wurde sie von Einheimischen aufgesucht, die sie um Hilfe baten. Meistens ging es um Krankheiten, manchmal um Streitigkeiten oder eine unerhörte Liebe. Hin und wieder ließ sie sich darauf ein und braute einen geeigneten Trank, wofür sie sich mit einigen Münzen entlohnen ließ.

Für das Problem ihrer Besucherin von heute Morgen war ihr zunächst keine Lösung eingefallen. Sie hatte ihr befohlen, am Abend wiederzukommen, damit sie darüber nachdenken konnte. Was sie bis jetzt nicht getan hatte. Eigentlich hatte sie die Sache schon fast wieder vergessen. Die lächerlichen Probleme dieser Leute langweilten sie.

Aber diesmal …

Diese Frau konnte ihr nützlich sein. Sehr nützlich sogar. Wenn sie es recht überlegte, war ihr Auftauchen eine glückliche Fügung. Wahrlich, das Schicksal schien es endlich wieder gut mit ihr zu meinen.

Während sie weiter an die Decke starrte und sich dabei langsam erholte, reifte in ihrem Kopf ein Plan.

Trotz der kühlen Luft schwitzte Malvo Purus unter dem schweren Helm. Schweißtropfen rannen ihm in die Augen, doch er konnte sie nicht wegwischen. Bis auf die beiden runden Sehschlitze war der Helm rundum geschlossen. Abnehmen konnte er ihn nicht mehr, denn soeben hatte sein Gegner die Arena betreten.

Lediglich der rechte Arm des Retiarius wurde von einem Schienenpanzer geschützt. Ansonsten war er bis auf die Stiefel und den Lendenschurz nackt. Seine Bewaffnung bestand aus einem Dreizack und einem Netz, das er während des Kampfs seinem Gegner überzuwerfen versuchte. Wer sich darin verfing, war in kürzester Zeit wehrlos und konnte von Glück sagen, wenn er mit dem Leben davonkam.

Ein Secutor wie Malvo war mit einem Armeeschild und einem Kurzschwert, dem Gladius, ausgerüstet. Um seinen rechten Arm und die Hand waren dicke Stoffstreifen gewickelt. Am linken Bein trug er eine Schiene aus Eisen, auf dem Kopf den Helm mit dem charakteristischen Kamm.

Wer noch nie einen Gladiatorenkampf verfolgt hatte, musste den Retiarius für chancenlos halten. Dieser Eindruck täuschte jedoch, wie Malvo sehr wohl wusste. Gerade wegen ihrer leichteren Ausrüstung waren die Retiarii flinker und wendiger als ihre Gegner und zudem äußerst geschickt im Umgang mit Netz und Dreizack. Eine kleine Unaufmerksamkeit des anderen genügte ihnen, um den Kampf für sich zu entscheiden.

Der Retiarius vor ihm hieß Nilus Pulpidus und war ein verurteilter Verbrecher, der die Arena der Hinrichtung vorgezogen hatte und auf verschlungenen Wegen in Eboracum gelandet war. Als Gladiator schien er seine wahre Bestimmung gefunden zu haben. Der mit mächtigen Muskeln bepackte Hüne kämpfte mit einer Wildheit und Leidenschaft, die ihresgleichen suchte. Als Malvo noch ein freier Mann gewesen war, hatte er einige seiner Kämpfe gesehen und ihn bejubelt. Nie hätte er sich träumen lassen, dass er eines Tages gegen ihn würde antreten müssen.

Bis vor drei Monaten war Malvo ein römischer Legionär gewesen. Ursprünglich stammte er aus Capri, wo das Leben wenig Perspektiven für ihn bereitgehalten hatte, weswegen er zur Armee gegangen war. Voller Stolz hatte er die rote Tunika übergestreift, bereit, Rom und dem Kaiser zu dienen. Nicht lange nach seinem Eintritt war seine Einheit nach Britannien abkommandiert worden. Das Land galt als rau und wild, die Bevölkerung als überwiegend feindselig. Malvo hatte sich nie beschwert und seine Pflicht getan.

Bis zu jener schrecklichen Nacht.

Warum er während seiner Wache eingeschlafen war, konnte er sich bis heute nicht erklären. Er hatte sich nicht mal besonders müde gefühlt. Trotzdem war es passiert, und er war erst aufgewacht, als ihn der Optio so hart ins Gesicht geschlagen hatte, dass es ihn beinahe von den Füßen gerissen hätte. Bei einem Feldzug hätte das sein Todesurteil bedeutet, so hätten sie ihn wahrscheinlich nur für einige Tage ins Loch gesteckt. Jedoch war er in Panik geraten, hatte, ohne nachzudenken, mit dem Speer nach dem Optio gestoßen und ihn an der Schulter verletzt.

Am nächsten Tag hatten sie ihn vor die Wahl gestellt. Arena oder Tod.

Im Prinzip hatte ihn damit dasselbe Schicksal wie Nilus ereilt, doch im Gegensatz zu diesem hasste er sein neues Dasein. Der Ton unter den Legionären war rau, jedoch nichts im Vergleich zu den Sitten, die bei den Gladiatoren herrschten. Für Malvo waren sie Abschaum. Tiere, die ihren Instinkten folgten und für die Gewalt lebten.

Notdürftig blinzelte er den Schweiß weg. Durch den Helm hörte er das Johlen und die Anfeuerungsrufe des Publikums nur gedämpft. Verglichen mit dem Circus Maximus in Rom war die Arena vor den Toren von Eboracum lächerlich klein. Nur machte es natürlich keinen Unterschied, ob man vor hundertfünfzigtausend Menschen starb oder vor tausend.

Aber er würde nicht sterben. Der Druide, der ihn vor zwei Wochen in seiner Zelle aufgesucht hatte, hatte es ihm versprochen. Er hatte ihm die Freiheit und das ewige Leben angeboten, wenn Malvo nur schwor, ihm zu dienen. Was er mit Freuden getan hatte. Zwar hatte er keine Ahnung, was Marton, so hatte sich der Druide genannt, mit ihm vorhatte, und der hatte es ihm auch nicht verraten. Aber es war ihm gleich, er hätte einfach alles getan, um hier rauszukommen. Nichts konnte schlimmer sein, als weiterhin mit den Gladiatoren eingesperrt zu sein und auf den sicheren Tod im Sand der Arena zu warten.

Marton hatte ihm versprochen, dass er nach diesem Kampf frei sein würde. Was nur bedeuten konnte, dass ihm der Sieg über Nilus gewiss war. Zwar hatte er keine Ahnung, wie er das anstellen sollte, doch irgendwie würde es schon funktionieren. Dieser Druide verfügte über magische Kräfte. Wie sonst hätte er wie aus dem Nichts in seiner verschlossenen Zelle auftauchen können, um danach genauso geheimnisvoll und plötzlich wieder zu verschwinden? Hatte sich aufgelöst wie Frühnebel.

Der Retiarius nahm eine geduckte Haltung ein und trat einen Schritt auf ihn zu, was die Zuschauer mit begeistertem Jubel quittierten. Ein feines Lächeln umspielte seine wulstigen Lippen. Das Netz hielt er locker in der linken Hand, die scharfen Spitzen des Dreizacks waren auf seinen Kontrahenten gerichtet.

Als Legionär war Malvo für den Kampf ausgebildet worden, nur würde ihm das gegen Nilus wenig nutzen, denn die Gladiatoren hatten eine völlig andere Technik. Während die Soldaten in der Regel Schulter an Schulter auf dem Schlachtfeld standen und darauf gedrillt waren, in Sekundenschnelle Formationen zu wechseln, kämpfte ein Gladiator stets für sich allein.

Nilus sprang auf ihn zu. Malvo riss den Schild hoch. Doch es war nur eine Finte gewesen, und der Angriff blieb aus. In dem Lärm konnte er zwar nichts hören, er registrierte aber, dass ihn sein Gegner auslachte. Erste Buhrufe mischten sich unter das Johlen...

Erscheint lt. Verlag 29.11.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bastei • Bedrohung • Castor Pollux • Dämonen • Eroberung • Flüche • Gespensterkrimi • Gladiator • Horror • Kaiser Nero • Krieg • Legionär • Morde • Reise • Rom • Schattenreich • Schlacht • Übernatürliche Phänomene • Weltgeschichte • Weltmacht
ISBN-10 3-7517-8328-8 / 3751783288
ISBN-13 978-3-7517-8328-6 / 9783751783286
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 5,1 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich