Und dann noch ein Regenbogen (eBook)
204 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-9953-1 (ISBN)
Stefan Trzeczak, Jahrgang 1971, Arzt, Philosoph, leidenschaftlicher Hobbymusiker und Vater zweier Töchter, Träumer und Verwirklicher, immer auf der Suche nach dem Körnchen Poesie in jeder- fast jeder- Situation.
Die Poesie des Alltags 06.07.2023 - 08.07.2024
06.07.2023- Geburtstag
Nachts halb zwei
Vom Pieper geweckt werden
Reanimieren,
Das Auto auffüllen helfen,
Ins Bett fallen,
Aufstehen,
Dienstpläne schreiben,
Patienten behandeln,
Telefonieren ( dienstlich),
Feierabend,
Einkaufen,
Rasen mähen,
Mit dem Nachbarn schwatzen,
Erdbeeren pflücken,
Wäsche in die Maschine tun,
Einen Kuchen backen,
Die Erdbeeren auf
Dem Kuchen verteilen und
Den Rest essen ( mit Zucker und Milch),
Die Wäsche aufhängen und
Eine zweite Ladung Wäsche
In die Maschine tun ( diesmal weiß),
Den Pizzateig für
Morgen vorbereiten und
Selbst eine Pizza essen ( aus dem Frost),
Klavier spielen, Texte ausdrucken,
Die ich erst kürzlich
Geschrieben habe,
Mit Schwägerin und Bruder und Schwager
Telefonieren (zum Geburtstag),
Die zweite Maschine
Wäsche aufhängen,
Mit einer alten Freundin schreiben,
Wein trinken, zum Hafen gehen,
Dem Klatschen der Wellen an die
Bordwände lauschen,
Die Schulmädchen belächeln, die
Klassenfahrt haben und
So spät nachts noch
Am offenen Fenster erzählen,
An das Mädchen denken, dem ich heute
Ein Kompliment gemacht habe,
(Sie hat sich darüber
Gefreut, ich hab es
Gesehen) Und schlafen gehn
(Wieder halb zwei).
07.07.2023
Vom Wecker geweckt werden
Aufstehen, Yoga machen
In der kleinen Diele vorm
Schlafzimmer
Beim Anjaneyasana
Die Rügenbrücke im Fenster
Im Sonnenlicht glänzen sehen
Duschen gehen, zur Arbeit fahren
Nach der Arbeit den Pizzateig
Herausnehmen ( Sie erinnern sich, den von gestern ) und mit dem
Nudelholz walzen
Und belegen mit : Salami, Tomaten,
Paprika, Mozzarella, Rucola,
Parmesan und Basilikum
Mich auf die Gäste freuen, die heute Abend
Meiner Musik lauschen werden, und meinen
Liedern und Texten,
Der Nachbarin die Tür öffnen, die als erste kommt und
Marmelade mitbringt (die immer
Sehr lecker ist), dem Nachbarn, der noch
Ein Backblech dabeihat,
Und nach und nach allen Gästen
Und dann einen magischen Abend erleben,
Von dem ich nicht wusste, ob er mir gelingen wird,
Wo ich aber spüre, dass es genau
Gut so ist wie ich’s mache,
Die Musik, die Texte, das Bier, der Hugo,
Die Pizza, der Salat, der Garten, die Leute, alles ist
Verzaubert. Gespräche, wo viel gefragt
Und wenig dominiert wird, wo andere Meinungen
Auch mal stehenbleiben können und das
Gespräch trotzdem weitergeht. Neue
Bekanntschaften unter den Gästen,
Leise Worte im Dämmerlicht,
Viel Zuspruch, viel Mut,
Zum Schluss ein Air von Bach,
Magie.
08.07.2023
Um acht vom Wecker geweckt werden
Und doch erst um neun aufstehen (es ist
Wochenende), Brötchen holen fahren,
Kaffee, Rührei,
Frühstück mit den Kindern,
Mittags die Fähre
Nach Hiddensee ( diesmal die Autofähre, mit
Sitzen unter Deck, gespenstisch),
Dann gewandert
Von Vitte nach Kloster
Auf dem Deich
Vorbei am Karusel, dem
Asta- Nielsen- Haus,
Unterwegs Stare, Pferde, Schafe,
Ach, dat söte Länneken
Die Mädchen treffen eine Freundin
Die zufällig auch auf Hiddensee ist
Wir essen in Schillings Gasthof
Und wandern dann zum Dornbusch
Den kurzen Weg hoch,
Den Hochuferweg zurück
Nehmen die letzte Fähre
Kommen an in der Dämmerung
Ich musste den Garten noch wässern,
Die Katzen noch füttern
Die Kinder gehn schlafen
Ich schreibe mit drei Frauen, die alle
Wissen wollen , wie mein Konzert war
Und mir begeistert Mut zusprechen
Die Katze kommt zum Kuscheln
Dann muss ich eingeschlafen sein
09.07.
Die Invasion der Schmetterlinge am Morgen
In Rosen, Stockrosen, Minze
Und Thymian am Haus,
Auffällig viele, gestern auch schon.
Frisches Minzwasser mit Limetten,
Brötchen, Rührei, Kaffee, mittags
Mussten wir vor der Hitze fliehen
Ins Haus, da war es schön kühl.
Die Mädchen spielten Klavier und Gitarre
Oder malten, ich schlief. Die letzten Nächte
Waren einfach zu kurz. Am Nachmittag
Gingen wir zum Italiener am Hafen
Der wie immer korrekt und freundlich war
Und sein Trinkgeld bekam. Dann fuhren wir
Ins Theater nach Putbus, die Alleenstraße lang,
Zu einem wunderschönen Konzert:
Mendelssohn, Schumann, Sullivan.
Sommernachtstraum, Klavierkonzert a-Moll,
Sinfonie in E. Ein wunderschönes Theater,
Klein, liebevoll restauriert,
Die Musik sommerlich- romantisch,
Ein magischer Abend. Dann brachte ich
Die Kinder nach Hause
Über die Rügenbrücke im Abendlicht
Und fuhr heim zu einem
Gedicht.
11.07.
Aufgewacht in der Notarztwache
Nach einer Nacht ohne Einsätze
In der ich trotzdem nicht schlafen konnte
Weil irgendein Geräusch mich wachhielt
Von draußen, keine Ahnung was es war.
Patienten behandelt, Dienstpläne geändert,
Nach der Arbeit Essen und Trinken eingekauft
Für die Katzen und für mich
Am Wasser gewesen
Und Fotos gemacht
Von einem Schwanenpaar
Und die Idee gehabt zu einem
Gedicht.
12.07.
Aufwachen von Blitz und Donner
Yoga bei Gewitter
Die Rügenbrücke im Regenguss
Nicht zu sehen. Die nassen Katzen
Hereinlassen und füttern, zur Arbeit fahren
Nach der Arbeit Notarztdienst
Mit dem Fahrstuhl im Schacht
Zur Schicht. Nachts ein Notarzteinsatz
Wäre der nicht gewesen, hätte ich
Den grandiosen Nachthimmel
Gar nicht gesehen
13.7.
Yoga in der Notarztstube
Frühstück in der Notaufnahme
Patienten behandelt
Dann nach Hamburg. Wir
Laufen durchs Schanzenviertel
Essen beim Portugiesen
( Seafood und Pasta)
Trinken Rotwein
( Aber spanischen, Rioja)
Und unterhalten uns
Nachts fahr ich zurück durch Hamburg
Und erinnere mich, dass mein Vater
Mich hier vom Flughafen abgeholt hat
Als ich aus Kenia kam
Und er sich so konzentrieren musste
Weil es erst in einen Tunnel ging
Und dann sofort bergauf- sowie jetzt auch noch
Im Radio dazu Claptons „My fathers eyes“
Später, bei afrikanischer Musik
Am richtigen Autobahnkreuz vorbeigefahren
Bis fast nach Berlin
Auf der Rückfahrt seh ich
Hoffnungs- Träger:
Riesen-Sattelschlepper
Mit Windradflügeln
Und einen phantastischen
Sehr tief hängenden
Schmalen sichelförmigen
Mond
16.7.
Um drei ins Bett
Um sechs wieder raus
Mit Yoga, um fit zu sein
Für die Reise
Nochmal die Katzen gefüttert
Und die Kinder abgeholt
Und pünktlich am Fährterminal gewesen
Auf der Fähre
Muss ich an einen Freund denken
Mit dem ich die Reise nach Oslo
Zum ersten Mal gemacht habe
Damals noch ohne Auto
Zu einem Patti Smith Konzert
Im Osloer Konzerthaus
Dieser Freund war kürzlich
Bei mir zu Hause
Und wir haben den Film
„Leto“ gesehen
Jetzt auf der Fähre, auf der wir
Damals auch gefahren sind
Überholen wir einen Frachter
Er heißt „Leto“
17.7.
Aufgewacht von schwerer See
Schon im Oslofjord
Ohne Yoga ( Kabine zu klein)
Frühstück im Restaurant im Heck
Wo das Schiff schon ein wenig schaukelt
Danach mit dem Auto von Bord
Eine kleine Extrarunde durch Oslo
Bevor ich den richtigen Ausgang finde
Und dann immer die E6 nach Norden
Wunderschöne Ausblicke, die
Poesie der Landschaft
Das Wetter gar nicht so schlecht
Wie angesagt
Ankunft etwa 17 Uhr, große Freude
Mit dem Freund am Grill stehen
Die Kinder begrüßen sich drinnen
Und auch den kranken Hund,
Der heute nicht aufstehen mag
Das Essen ist fantastisch, hinterher
Sitzen wir zusammen und reden
Wie schon lange nicht mehr, wie es aber
Immer wieder guttut und hoffentlich
Auch lange noch guttun wird.
Ein magischer Abend, nasses Gras
Nach all der Trockenheit zu Hause,
Wasserfälle von den Felswänden,
Die Bergspitzen im Nebel. Es regnet
Ein wenig, nicht so, dass man
Es nicht aushält, fast angenehm.
Genau so angenehm
Fließt später das Gespräch, wie ein
Erquickender Regen,
Nach dem...
Erscheint lt. Verlag | 29.10.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Lyrik / Gedichte |
ISBN-10 | 3-7597-9953-1 / 3759799531 |
ISBN-13 | 978-3-7597-9953-1 / 9783759799531 |
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