Und dann noch ein Regenbogen -  Stefan Trzeczak

Und dann noch ein Regenbogen (eBook)

Die Poesie des Alltags
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2024 | 1. Auflage
204 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-9953-1 (ISBN)
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Ein Versuch, die poetischen Seiten des Alltags mit einer Art Tagebuch in gebrochener Zeilenform festzuhalten. Keine Gedichte, aber poetische Beobachtungen oder Reflexionen. Spielort ist die Insel Rügen mit ihrer Umgebung, aber teils auch London, ein Nachtzug, eine Fähre und Norwegen. Und dann noch ein Regenbogen.

Stefan Trzeczak, Jahrgang 1971, Arzt, Philosoph, leidenschaftlicher Hobbymusiker und Vater zweier Töchter, Träumer und Verwirklicher, immer auf der Suche nach dem Körnchen Poesie in jeder- fast jeder- Situation.

Die Poesie des Alltags 06.07.2023 - 08.07.2024


06.07.2023- Geburtstag


Nachts halb zwei

Vom Pieper geweckt werden

Reanimieren,

Das Auto auffüllen helfen,

Ins Bett fallen,

Aufstehen,

Dienstpläne schreiben,

Patienten behandeln,

Telefonieren ( dienstlich),

Feierabend,

Einkaufen,

Rasen mähen,

Mit dem Nachbarn schwatzen,

Erdbeeren pflücken,

Wäsche in die Maschine tun,

Einen Kuchen backen,

Die Erdbeeren auf

Dem Kuchen verteilen und

Den Rest essen ( mit Zucker und Milch),

Die Wäsche aufhängen und

Eine zweite Ladung Wäsche

In die Maschine tun ( diesmal weiß),

Den Pizzateig für

Morgen vorbereiten und

Selbst eine Pizza essen ( aus dem Frost),

Klavier spielen, Texte ausdrucken,

Die ich erst kürzlich

Geschrieben habe,

Mit Schwägerin und Bruder und Schwager

Telefonieren (zum Geburtstag),

Die zweite Maschine

Wäsche aufhängen,

Mit einer alten Freundin schreiben,

Wein trinken, zum Hafen gehen,

Dem Klatschen der Wellen an die

Bordwände lauschen,

Die Schulmädchen belächeln, die

Klassenfahrt haben und

So spät nachts noch

Am offenen Fenster erzählen,

An das Mädchen denken, dem ich heute

Ein Kompliment gemacht habe,

(Sie hat sich darüber

Gefreut, ich hab es

Gesehen) Und schlafen gehn

(Wieder halb zwei).

07.07.2023

Vom Wecker geweckt werden

Aufstehen, Yoga machen

In der kleinen Diele vorm

Schlafzimmer

Beim Anjaneyasana

Die Rügenbrücke im Fenster

Im Sonnenlicht glänzen sehen

Duschen gehen, zur Arbeit fahren

Nach der Arbeit den Pizzateig

Herausnehmen ( Sie erinnern sich, den von gestern ) und mit dem

Nudelholz walzen

Und belegen mit : Salami, Tomaten,

Paprika, Mozzarella, Rucola,

Parmesan und Basilikum

Mich auf die Gäste freuen, die heute Abend

Meiner Musik lauschen werden, und meinen

Liedern und Texten,

Der Nachbarin die Tür öffnen, die als erste kommt und

Marmelade mitbringt (die immer

Sehr lecker ist), dem Nachbarn, der noch

Ein Backblech dabeihat,

Und nach und nach allen Gästen

Und dann einen magischen Abend erleben,

Von dem ich nicht wusste, ob er mir gelingen wird,

Wo ich aber spüre, dass es genau

Gut so ist wie ich’s mache,

Die Musik, die Texte, das Bier, der Hugo,

Die Pizza, der Salat, der Garten, die Leute, alles ist

Verzaubert. Gespräche, wo viel gefragt

Und wenig dominiert wird, wo andere Meinungen

Auch mal stehenbleiben können und das

Gespräch trotzdem weitergeht. Neue

Bekanntschaften unter den Gästen,

Leise Worte im Dämmerlicht,

Viel Zuspruch, viel Mut,

Zum Schluss ein Air von Bach,

Magie.

08.07.2023

Um acht vom Wecker geweckt werden

Und doch erst um neun aufstehen (es ist

Wochenende), Brötchen holen fahren,

Kaffee, Rührei,

Frühstück mit den Kindern,

Mittags die Fähre

Nach Hiddensee ( diesmal die Autofähre, mit

Sitzen unter Deck, gespenstisch),

Dann gewandert

Von Vitte nach Kloster

Auf dem Deich

Vorbei am Karusel, dem

Asta- Nielsen- Haus,

Unterwegs Stare, Pferde, Schafe,

Ach, dat söte Länneken

Die Mädchen treffen eine Freundin

Die zufällig auch auf Hiddensee ist

Wir essen in Schillings Gasthof

Und wandern dann zum Dornbusch

Den kurzen Weg hoch,

Den Hochuferweg zurück

Nehmen die letzte Fähre

Kommen an in der Dämmerung

Ich musste den Garten noch wässern,

Die Katzen noch füttern

Die Kinder gehn schlafen

Ich schreibe mit drei Frauen, die alle

Wissen wollen , wie mein Konzert war

Und mir begeistert Mut zusprechen

Die Katze kommt zum Kuscheln

Dann muss ich eingeschlafen sein

09.07.

Die Invasion der Schmetterlinge am Morgen

In Rosen, Stockrosen, Minze

Und Thymian am Haus,

Auffällig viele, gestern auch schon.

Frisches Minzwasser mit Limetten,

Brötchen, Rührei, Kaffee, mittags

Mussten wir vor der Hitze fliehen

Ins Haus, da war es schön kühl.

Die Mädchen spielten Klavier und Gitarre

Oder malten, ich schlief. Die letzten Nächte

Waren einfach zu kurz. Am Nachmittag

Gingen wir zum Italiener am Hafen

Der wie immer korrekt und freundlich war

Und sein Trinkgeld bekam. Dann fuhren wir

Ins Theater nach Putbus, die Alleenstraße lang,

Zu einem wunderschönen Konzert:

Mendelssohn, Schumann, Sullivan.

Sommernachtstraum, Klavierkonzert a-Moll,

Sinfonie in E. Ein wunderschönes Theater,

Klein, liebevoll restauriert,

Die Musik sommerlich- romantisch,

Ein magischer Abend. Dann brachte ich

Die Kinder nach Hause

Über die Rügenbrücke im Abendlicht

Und fuhr heim zu einem

Gedicht.

11.07.

Aufgewacht in der Notarztwache

Nach einer Nacht ohne Einsätze

In der ich trotzdem nicht schlafen konnte

Weil irgendein Geräusch mich wachhielt

Von draußen, keine Ahnung was es war.

Patienten behandelt, Dienstpläne geändert,

Nach der Arbeit Essen und Trinken eingekauft

Für die Katzen und für mich

Am Wasser gewesen

Und Fotos gemacht

Von einem Schwanenpaar

Und die Idee gehabt zu einem

Gedicht.

12.07.

Aufwachen von Blitz und Donner

Yoga bei Gewitter

Die Rügenbrücke im Regenguss

Nicht zu sehen. Die nassen Katzen

Hereinlassen und füttern, zur Arbeit fahren

Nach der Arbeit Notarztdienst

Mit dem Fahrstuhl im Schacht

Zur Schicht. Nachts ein Notarzteinsatz

Wäre der nicht gewesen, hätte ich

Den grandiosen Nachthimmel

Gar nicht gesehen

13.7.

Yoga in der Notarztstube

Frühstück in der Notaufnahme

Patienten behandelt

Dann nach Hamburg. Wir

Laufen durchs Schanzenviertel

Essen beim Portugiesen

( Seafood und Pasta)

Trinken Rotwein

( Aber spanischen, Rioja)

Und unterhalten uns

Nachts fahr ich zurück durch Hamburg

Und erinnere mich, dass mein Vater

Mich hier vom Flughafen abgeholt hat

Als ich aus Kenia kam

Und er sich so konzentrieren musste

Weil es erst in einen Tunnel ging

Und dann sofort bergauf- sowie jetzt auch noch

Im Radio dazu Claptons „My fathers eyes“

Später, bei afrikanischer Musik

Am richtigen Autobahnkreuz vorbeigefahren

Bis fast nach Berlin

Auf der Rückfahrt seh ich

Hoffnungs- Träger:

Riesen-Sattelschlepper

Mit Windradflügeln

Und einen phantastischen

Sehr tief hängenden

Schmalen sichelförmigen

Mond

16.7.

Um drei ins Bett

Um sechs wieder raus

Mit Yoga, um fit zu sein

Für die Reise

Nochmal die Katzen gefüttert

Und die Kinder abgeholt

Und pünktlich am Fährterminal gewesen

Auf der Fähre

Muss ich an einen Freund denken

Mit dem ich die Reise nach Oslo

Zum ersten Mal gemacht habe

Damals noch ohne Auto

Zu einem Patti Smith Konzert

Im Osloer Konzerthaus

Dieser Freund war kürzlich

Bei mir zu Hause

Und wir haben den Film

„Leto“ gesehen

Jetzt auf der Fähre, auf der wir

Damals auch gefahren sind

Überholen wir einen Frachter

Er heißt „Leto“

17.7.

Aufgewacht von schwerer See

Schon im Oslofjord

Ohne Yoga ( Kabine zu klein)

Frühstück im Restaurant im Heck

Wo das Schiff schon ein wenig schaukelt

Danach mit dem Auto von Bord

Eine kleine Extrarunde durch Oslo

Bevor ich den richtigen Ausgang finde

Und dann immer die E6 nach Norden

Wunderschöne Ausblicke, die

Poesie der Landschaft

Das Wetter gar nicht so schlecht

Wie angesagt

Ankunft etwa 17 Uhr, große Freude

Mit dem Freund am Grill stehen

Die Kinder begrüßen sich drinnen

Und auch den kranken Hund,

Der heute nicht aufstehen mag

Das Essen ist fantastisch, hinterher

Sitzen wir zusammen und reden

Wie schon lange nicht mehr, wie es aber

Immer wieder guttut und hoffentlich

Auch lange noch guttun wird.

Ein magischer Abend, nasses Gras

Nach all der Trockenheit zu Hause,

Wasserfälle von den Felswänden,

Die Bergspitzen im Nebel. Es regnet

Ein wenig, nicht so, dass man

Es nicht aushält, fast angenehm.

Genau so angenehm

Fließt später das Gespräch, wie ein

Erquickender Regen,

Nach dem...

Erscheint lt. Verlag 29.10.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
ISBN-10 3-7597-9953-1 / 3759799531
ISBN-13 978-3-7597-9953-1 / 9783759799531
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