Overlord - Light Novel, Band 05 (eBook)

Die Männer des Königreichs Teil 1
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
352 Seiten
Tokyopop Verlag
978-3-7593-0980-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Overlord - Light Novel, Band 05 -  Kugane Maruyama
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Im Königreich Re-Estize beherrscht die finstere Organisation »Acht Finger« die kriminelle Unterwelt. Ainz befiehlt seinem treuen Diener Sebas Tian, die Hauptstadt zu infiltrieren, um Informationen über diese mysteriöse Gruppe zu sammeln. Climb, ein junger Soldat, ist von seiner eigenen Schwäche frustriert und kämpft darum, seine Fähigkeiten zu verbessern, damit er fortan der »Goldenen Prinzessin« besser dienen kann, während Brain Unglaus, ein einst großer Krieger, als gebrochener Mann neue Kraft trotz tiefen Wunden sucht. In einem Königreich, das am Rande des Zusammenbruchs steht, versammeln sich diese drei Männer, um eine gefährliche Unterweltorganisation herauszufordern ...

Prolog

1 später Flammenmond (September), 14:15 Uhr

 

Als er aufsah, erblickte er dieselben dunklen Wolken, die den Himmel schon seit dem frühen Morgen bedeckten. Inzwischen hatte leichter Regen eingesetzt, als hätten sie sich irgendwann nicht mehr zurückhalten können. Gazef Stronoff, Hauptmann der königlichen Garde, musterte seine diesige Umgebung und schnalzte missbilligend mit der Zunge.

Wäre er etwas früher aufgebrochen, hätte er sein Zuhause erreicht, ohne vorher nass zu werden.

Bei einem weiteren Blick gen Himmel entdeckte er nicht die kleinste Lücke zwischen den finsteren Wolken, die Re-Estize, die königliche Hauptstadt und Namensgeberin des umliegenden Königreichs, einhüllten. Es sah nicht danach aus, als würde der Regen so bald wieder aufhören, selbst wenn er sich zum Warten entscheiden sollte.

Er verwarf den Gedanken, noch mehr Zeit in der Burg zu verbringen, zog die Kapuze seines Umhangs hoch und schritt in den Regen hinaus.

Die Wachen am Tor kannten ihn, daher ließ man ihn ungehindert passieren, sodass er kurz darauf die Hauptstraße der Stadt betrat.

Normalerweise würde hier geschäftiges Treiben herrschen, im Moment hielt sich jedoch kaum eine Menschenseele draußen auf. Die wenigen, die man sah, achteten äußerst genau auf ihre Schritte, um auf der Straße nicht auszurutschen und zu stürzen, die vom Niederschlag derart durchtränkt war, dass der Boden beinahe schwarz wirkte.

Da kaum jemand zu sehen war, nahm er an, dass der Schauer schon vor einer ganzen Weile eingesetzt haben musste. Dann hätte es vermutlich auch nichts daran geändert, wenn ich früher gegangen wäre.

Während sein Umhang unter dem stetigen Prasseln immer schwerer wurde, kam er schweigend an ein paar Leuten vorbei, die sich ähnlich vor den Elementen schützten. Der Umhang würde ihn zwar für den Augenblick vor der Nässe schützen, jedoch über kurz oder lang völlig durchweicht sein, sodass der Stoff unangenehm an seiner Haut kleben würde. Gazef beschleunigte seine Schritte, um zügig nach Hause zu kommen.

Als er sich seinem Haus näherte, seufzte er bereits erleichtert, freute sich darauf, seinen inzwischen klatschnassen Umhang bald ablegen zu können, als etwas in einer Gasse zu seiner Rechten plötzlich seine Aufmerksamkeit erregte. Dort saß ein heruntergekommener Mann, der den Regen ungehindert auf sich einprasseln ließ.

Das nasse Haar, das an der Stirn des Mannes klebte, besaß an den Wurzeln eine andere Farbe als der Rest. Vielleicht das Ergebnis eines halbherzigen Versuchs, es zu färben? Da der Mann zu Boden blickte, konnte Gazef sein Gesicht nicht erkennen.

Die Tatsache, dass der Mann für dieses Wetter absolut unpassend gekleidet war und dadurch immer nasser wurde, war nicht der Grund, warum er Gazef aufgefallen war. Vielmehr hatte der Hauptmann das Gefühl, irgendetwas stimme mit diesem Fremden nicht. Eine Ungereimtheit. Es war seine rechte Hand, die Gazefs Blick auf sich gezogen hatte.

Die Waffe, die er festhielt wie ein Kind, das sich an die Hand seiner Mutter klammerte, passte so gar nicht zu dem schmutzigen Kerl. Es handelte sich um eine äußerst seltene Klinge, ein Katana, das aus einer Stadt stammte, die – wie es hieß – in einer Wüste weit im Süden lag.

Hat er es gestohlen …? Nein. Den Eindruck macht er nicht auf mich. Irgendwie kommt er mir bekannt vor … Gazef bekam ein seltsames Gefühl, wie wenn man sein Hemd ein Loch versetzt zuknöpfte.

Als er schließlich stehen blieb und das Profil des Mannes betrachtete, erinnerte er sich wieder.

»Könnte das … U… Unglaus sein?« Noch während er das sagte, dachte er: Vollkommen unmöglich.

Brain Unglaus war der Mann, gegen den er damals im Finale des königlichen Turniers gekämpft hatte.

Niemals würde er denjenigen vergessen, den er nur so knapp besiegt hatte. Das Gesicht des stärksten Kriegers, mit dem er sich während seiner gesamten Laufbahn als Schwertkämpfer gemessen hatte. Den er noch immer als Rivalen betrachtete – auch wenn dieses Gefühl nicht auf Gegenseitigkeit beruhte.

Ja, diese hohlen Wangen erinnerten ihn an jenen Mann.

Doch … er konnte es nicht sein.

Natürlich, es gab eine gewisse Ähnlichkeit. Selbst wenn man die Veränderungen berücksichtigte, die die Zeit mit sich brachte, waren seine Gesichtszüge eindeutig erkennbar. Allerdings hätte der Krieger, an den sich Gazef erinnerte, niemals so erbärmlich vor sich hingestarrt. Er hatte damals nur so vor Vertrauen in sein Schwert und seine Fähigkeiten gestrotzt und einen geradezu brennenden Kampfeswillen an den Tag gelegt. Er war kein alter, nasser Hund wie der hier.

Gazef näherte sich dem Mann mit auf der nassen Straße platschenden Schritten.

Das Geräusch veranlasste den Fremden dazu, träge den Kopf zu heben.

Gazef keuchte. Ein direkter Blick in sein Gesicht offenbarte die Wahrheit. Dies war Brain Unglaus, der herausragende Schwertkämpfer.

Doch er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Brain, vor dem Gazef nun stand, war ein gebrochener Mann.

Brain kam taumelnd auf die Füße. Seine langsamen, geradezu apathisch wirkenden Bewegungen waren nicht länger die eines Kriegers, sie passten nicht einmal zu einem alten Soldaten. Er hielt den Blick gesenkt, drehte sich wortlos um und schlurfte mit hängenden Schultern davon.

Während seine Gestalt im Regen verschwand, überkam Gazef das Gefühl, wenn sie sich auf diese Weise trennten, würden sie sich nie wiedersehen, also folgte er ihm und rief: »Unglaus! Brain Unglaus!«

Sollte der Mann ihm sagen, es wäre eine Verwechslung, würde Gazef sich eingestehen, dass es sich um nichts weiter als eine zufällige Ähnlichkeit handelte. Allerdings widersprach ihm die leise Stimme, die ihm antwortete, nicht.

»Stronoff?«

Die Stimme wirkte abgestumpft, seelenlos. Gazef hätte sie niemals demselben Brain zugeordnet, mit dem er die Klingen gekreuzt hatte. »Was … was ist mit dir passiert?«, fragte er entsetzt.

Was um alles in der Welt könnte ihm widerfahren sein?

Jeder konnte sich selbst zugrunde richten. Gazef kannte ein paar, die das geschafft hatten. Wenn man ununterbrochen nach Möglichkeiten suchte, sich das Leben einfacher zu gestalten, bestand die Möglichkeit, dass ein einziger Fehlschlag in den Ruin führte.

Allerdings konnte er den überaus begabten Schwertkämpfer Brain Unglaus nicht mit diesen Leuten auf dieselbe Stufe stellen. Vielleicht, weil er sich nicht eingestehen wollte, dass sein größter Gegner jemals so tief fallen könnte?

Ihre Blicke begegneten sich.

Was für ein Gesicht …

Brains Wangen waren eingefallen, er hatte dunkle Ringe unter den beinahe leblos wirkenden Augen und er war blass. Er sah fast wie eine Leiche aus.

Nein, sogar ein Toter würde besser aussehen … Unglaus ist tot, obwohl er noch aufrecht steht.

»… Stronoff, es ist kaputt.«

»Was?«

Bei diesen Worten blickte Gazef als Erstes zu dem Katana in Brains Hand, erkannte jedoch, dass der einstige Krieger von etwas anderem sprach. Nicht das Schwert war kaputt, sondern …

»Sag mir, sind wir stark?«

Das konnte Gazef nicht einfach bestätigen.

Er musste an den Vorfall in Carne denken. Ohne den geheimnisvollen Caster Ainz Ooal Gown wären er und alle seine Männer gestorben. Damals hatte er die Grenzen seiner Kraft erreicht, obwohl es hieß, niemand im Königreich wäre ihm gewachsen. Er konnte nicht mit stolzgeschwellter Brust verkünden, er wäre stark, ohne sich dabei wie ein Lügner vorzukommen.

Wie verstand Brain sein Schweigen? Er antwortete: »Schwach! Wir sind schwach. Letzten Endes sind wir nur Menschen. Unsere Fähigkeiten mit dem Schwert sind kaum der Rede wert. Menschen … wir sind eine erbärmliche Rasse.«

Das stimmte, Menschen waren nicht besonders stark.

Was körperliche Kraft anging, war der Unterschied zwischen Menschen und Drachen, der stärksten aller Rassen, mehr als offensichtlich. Drachen verfügten über harte Schuppen, scharfe Klauen, Flügel, mit denen sie sich in den Himmel schwangen, und Atem, der alles auslöschen konnte. Menschen hingegen konnten mit nichts Vergleichbarem aufwarten.

Genau das war der Grund, warum Krieger versuchten, Drachen zu töten. Es war ruhmreich, diese überwältigende Kluft mit erlernten Fähigkeiten, Verbündeten und Ausrüstung zu meistern. Das schafften nur die wenigsten, die man daher zurecht als Ultra-Krieger bezeichnen könnte.

War es Brain nicht gelungen, einen Drachen zu töten?

Hatte er sich ein zu hohes Ziel gesteckt, war gescheitert und darum nun so am Boden zerstört?

»Ich weiß nicht. Ist sich nicht jeder Krieger darüber im Klaren? Dass Menschen schwach sind?«

Nein, er verstand nicht, was Brain daran dermaßen beunruhigte.

Wie jeder wusste, gab es Dinge, die unerreichbar blieben.

Man sang Loblieder auf ihn, bezeichnete ihn als den stärksten Krieger; Gazef hingegen fragte sich, ob er diesen Titel wirklich verdiente. Zum einen bestand die sehr wahrscheinliche Möglichkeit, dass es im Gottesstaat Krieger gab, die stärker waren als er. Und Halbmenschen wie Oger und Riesen waren von Natur aus kräftiger als ein Mensch wie Gazef. Sollten sie ähnliche Fähigkeiten erlernen, wäre ihm ein Sieg vermutlich unmöglich.

Der Gipfel war schlicht und ergreifend nicht auszumachen. Gazef war sich voll und ganz der...

Erscheint lt. Verlag 13.11.2024
Reihe/Serie Overlord – Light Novel
Illustrationen so-bin
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction
Schlagworte Dark Fantasy • Dungeons • Isekai • Kämpfe • Light Novel • Magie • MMORGP • Monster • Novel • Overlord • Shonen • Shounen
ISBN-10 3-7593-0980-1 / 3759309801
ISBN-13 978-3-7593-0980-8 / 9783759309808
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