Kleine Pfoten, großes Glück - Ein Weihnachtsstern auf Langeoog (eBook)
241 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-537-6 (ISBN)
Clara lebt ihren Traum auf Langeoog: Sie arbeitet als Tierärztin, plant ihre Hochzeit mit Mark und auch in der Praxis haben sie mit Marks altem Freund Sebastian wertvolle Unterstützung. Doch nach einer heimlich erlittenen Fehlgeburt zweifelt Clara an ihrer Beziehung. Als sie unerwartet wieder schwanger wird, entflieht sie dem Weihnachtszauber auf der Insel und in die Alpen, um Klarheit zu finden.
Während Clara und Mark um ihre Zukunft ringen, sucht auch Sebastian nach einem Neuanfang. Nachdem er beruflich Fuß fasst und einer wertvollen Zuchthenne das Leben rettet, fragt er sich jedoch, ob er auf Langeoog auch sein ganz persönliches Weihnachtsglück findet ...
Inklusive Rezept für köstliche Weihnachts-Hundekekse!
Bente Sommer ist das Pseudonym einer Berliner Autorin, deren Herz für Langeoog schlägt. Die Menschen, der Strandhafer, das Meer und der salzige Wind faszinieren sie schon seit Jahren und bieten reichhaltige Inspiration für ihre Romane. Wenn sie gerade nicht an einer neuen Geschichte arbeitet, engagiert sich Bente Sommer für den Tierschutz und verbringt ihre Zeit gern in der Natur, an einem der vielen Berliner Seen und träumt vom Meer.
3 Mark – September
Mark sah einen Moment lang auf die Dalmatinerdame, die auf seinem Behandlungstisch lag und ihm freundlich die Hand leckte, dann musterte er die Frau, die ihn mitgebracht hatte, mit schmalen Augen.
Er würde es nie begreifen. Warum schaffte man sich ein Tier an, wenn man sich nicht auch die Zeit dafür nahm, auf die speziellen Bedürfnisse der Rasse einzugehen?
»Bonnie hat einen Sonnenbrand, Frau Schwert«, sagte Mark knapp. »Hunde mit hellem Fell neigen dazu.«
»Ach was!« Die Frau in dem hellblauen Leinenkleid mit den Gesundheitslatschen und den wirren grau-weißen Haaren sah ihn überrascht an. »Das kann nicht sein. Ich habe sie mit … mit ätherischen Ölen eingerieben.«
Mark schloss kurz die Augen. Er müsste jetzt eigentlich bis zehn zählen, um höflich zu bleiben, aber er hatte so gar keine Lust dazu.
»Worin braten Sie denn so Ihr Pfannengemüse?«, fragte er scharf.
»Ich verstehe nicht –«
»Glaube ich«, unterbrach er sie.
Frau Schwert schnappte nach Luft. »Im Internet und in meiner Facebook-Hundegruppe stand –«
»Interessiert mich nicht. Ich bin Tierarzt. Aber schon mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass man mit Ölen keinen Sonnenbrand verhindern wird.« Er zog eine Schublade unter dem Behandlungstisch auf und entnahm ihr eine Tube. »Hier. Das ist Sonnencreme für Hunde. Schnauze, Schädel, Ohren und den Bauch einreiben. Nicht zu lange in der Sonne bleiben. Und für die nächsten paar Tage gebe ich Ihnen eine Pflegecreme, ein Antihistaminikum und verordne Schatten für den Hund.«
»Sie sind der unhöflichste Tierarzt, der mir je untergekommen ist, Dr. Breden! Das gibt so eine negative Bewertung für Ihre Praxis auf all meinen Social-Media-Kanälen, das sage ich Ihnen!«
Müde machte er einen Schritt rückwärts. Wenn das verhinderte, dass mehr von ihrer Sorte kamen, war ihm das nur recht. Er schüttelte leicht den Kopf. Was war eigentlich mit ihm los? Seitdem Clara da war, waren solche Ausbrüche bei ihm wirklich selten geworden.
Er wüsste jedenfalls, wie sie die Situation gehändelt hätte. Mit Charme, Freundlichkeit und ihrer Engelsgeduld, für die er sie so bewunderte. Und damit wäre sie in jedem Fall sehr viel weitergekommen als er. Sie hätte Frau Schwert erklärt, warum, wieso, weshalb. Er dagegen …
Er hob die Schultern. »Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Hauptsache, Sie cremen Bonnie in Zukunft ein und lassen das mit den ätherischen Ölen.« Er hatte immer noch einen leichten Duft nach Zitronenmelisse und Verbene in der Nase. Nicht mal unangenehm, aber wenn er das schon riechen konnte, was musste das erst mit Bonnies feiner Nase anstellen?
Er warf der Hundedame noch einen mitleidigen Blick zu, bevor er sie vom Behandlungstisch hob.
»Sie denken, nur weil Sie gut aussehen, können Sie sich alles erlauben!« Frau Schwert war noch nicht fertig mit ihm.
Das konnte sie haben. »Ich kann mir alles erlauben, weil ich verdammt noch mal Tierarzt bin und Sie keine Ahnung haben!«
Die Tür zum Behandlungszimmer klappte auf, und Nelly steckte den Kopf herein. »Dr. Breden, ich müsste dringend mal mit Ihnen sprechen.«
»Kommen Sie rein, ich bin fertig hier.«
»Habe ich gehört«, gab Nelly trocken zurück und hielt dann Frau Schwert die Tür auf und zog sie hinter ihr zu. »Alles klar bei Ihnen, Chef?«
»Ja«, bellte er knapp zurück.
»Ich dachte, wir hätten die ganz dunklen Zeiten hinter uns gelassen.« Nelly verschränkte die Arme vor der Brust, zog ein Bein hoch und lehnte sich mit der Fußsohle gegen die Tür.
»Keine Ahnung, was da gerade –« Er rieb sich die Stirn.
»Hören Sie mal, ich mach mir ja auch Sorgen um Clara, aber das können Sie einfach nicht an den Patienten auslassen.«
»Ich habe noch nie ein Tier –«, begann er wütend und begriff mit einem Mal, dass sie völlig recht hatte.
»Haben Sie sie mal gefragt?« Nellys Stimme wurde leise.
Mit gespreizten Fingern fuhr er sich durchs Haar. »Einmal? Hundert Male seit …« Seit August, dachte er, seit ziemlich genau drei Wochen. Vielleicht schon etwas länger, aber seit Wochen war Clara nicht mehr sie selbst. »Ich bekomme nichts aus ihr heraus. Und Sie?« Er hob den Kopf und starrte Nelly an.
Sie schüttelte nur den Kopf. »Ich glaube, nicht mal ihre Mutter hat eine Ahnung und … das macht mir Sorgen.«
Mark ließ sich in seinen Schreibtischstuhl fallen. »Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.«
»Reden Sie noch mal mit ihr. Heute Abend. In Ruhe.«
Zweifelnd hob er eine Augenbraue. »Vielleicht ist es der Stress. Ich … das letzte Jahr war einfach viel. Und wir haben immer noch keinen Ersatz für Evelyn. Wenn Steffi im Urlaub ist, so wie jetzt, ist es kaum zu schaffen.«
»Zumindest«, Nelly hob ihr Handgelenk und sah auf die Uhr, »kommt gleich der Tierarzt, der sich beworben hat.«
»Ach ja, wenn er da ist, bringen Sie ihn nach hinten in mein Büro.«
»Sebastian?« Mark war aufgestanden und runzelte ungläubig die Stirn.
»Mark? Das ist ja … Ich hatte keine Ahnung!«
»Ihr kennt euch?«
Mark warf Clara einen erheiterten Blick zu. »Ja, wir haben zusammen studiert.«
»Und das ist dir nicht aufgefallen, als du die Bewerbung gesehen hast?«
Er sah die Verwirrung in ihren Augen und gleichzeitig ihre blassen Lippen. Ich darf mir jetzt keine Sorgen machen, befahl er sich.
»Nein, wir … ich wusste nicht mehr, wie er mit Nachnamen hieß.«
»Männer. Waren im selben Semester und kennen nicht mal den Nachnamen des anderen.« Clara schüttelte lachend den Kopf. »Und das Foto hast du auch nicht erkannt?«
»Ich habe nicht mal auf das Foto geschaut.« Mark umarmte Sebastian kurz. »Und das ist Dr. Clara Wahlmann.«
Sebastian wandte sich an Clara. »Zukünftige Breden, ich weiß.«
Sie machte große Augen. »Woher weißt du das?«
»Ich habe deine Mutter im Zug getroffen.«
Mark fand, dass Sebastians Lächeln etwas gequälter wurde.
Lachend gab Clara zurück: »Tut mir leid. Ich glaube, Sie weiß jetzt wahrscheinlich alles über dich.«
»Beinahe«, murmelte Sebastian.
»Setz dich doch!«, forderte ihn Mark auf.
Langsam nahm Sebastian in dem bequemen Stuhl gegenüber des Schreibtisches Platz.
»Und, was verschlägt dich nach Langeoog?« Mark lehnte sich nach vorn und sah seinem alten Kommilitonen in die Augen. Er hatte Sebastian immer gemocht, denn er war zielstrebig, clever und schlagfertig. Nach dem Studium hatten sie sich dann irgendwie aus den Augen verloren.
Sebastian lehnte sich zurück. »Ich muss raus aus Bayern, mal was anderes sehen. Die letzten zehn Jahre habe ich bei Dr. Mahamed gearbeitet. Ich habe da unfassbar viel gelernt, aber jetzt reicht es.«
Mark runzelte die Stirn. »Du hast dich aber nicht mit ihm überworfen, oder?«
»Nein, er ist ein Goldstück. Wenn es nur um den Job ginge, dann würde ich vielleicht bleiben. Aber …« Er legte den Kopf schräg.
»Also hat es private Gründe?«, fragte Clara leise.
Sebastian zog Luft durch die Nase ein. »In erster Linie ja.« Er tippte auf seine Bewerbungsmappe, die vor Mark auf dem Schreibtisch lag. »Mein Zeugnis von Dr. Mahamed ist wirklich gut. Es … ich bin ein guter Tierarzt.«
»Das glaube ich dir.« Mark lehnte sich zurück. Er würde das Zeugnis ganz genau lesen und bestimmt mit Dr. Mahamed telefonieren, aber böse Überraschungen erwartete er bei Sebastian eigentlich nicht. »Du weißt, dass du überwiegend zusammen mit Clara den alltäglichen Praxiskram machen würdest, damit ich mich auf das Großvieh konzentrieren kann?«
»Das...
Erscheint lt. Verlag | 1.11.2024 |
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Reihe/Serie | Inseltierarzt Dr. Breden | Inseltierarzt Dr. Breden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Cosy Romance • Die Dinge, die wir aus Liebe tun • Ferien • happily ever after • Happy End • Insel • Jennifer Snow • Katzen • Langeoog • Liebe • Lyx • Meer • Olivia Anderson • Olivia Miles • Petra Schier • Pippa Watson • Rebecca Raisin • Tierarzt • Weihnachten • Weihnachtsroman |
ISBN-10 | 3-96797-537-1 / 3967975371 |
ISBN-13 | 978-3-96797-537-6 / 9783967975376 |
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