Werke. Historisch-kritische Ausgabe. I. Abteilung: Lyrik und Prosa - Paul Celan

Werke. Historisch-kritische Ausgabe. I. Abteilung: Lyrik und Prosa

Band 11: Verstreut gedruckte Gedichte. Nachgelassene Gedichte bis 1963

(Autor)

Holger Gehle, Thomas Schneider (Herausgeber)

Buch | Hardcover
512 Seiten
2006
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-41850-5 (ISBN)
88,00 inkl. MwSt
Band 11 der Bonner Celan-Ausgabe versammelt sämtliche verstreut gedruckten Gedichte und erstmals vollständig die nachgelassenen Gedichte von 1948 bis 1963, dem Entstehungszeitraum der Gedichtbände Mohn und Gedächtnis bis Die Niemandsrose. Ediert werden damit nicht nur die ersten Gedichtveröffentlichungen Celans in Zeitschriften und so zentrale Gedichte wie Wolfsbohne oder Walliser Elegie, sondern auch alle Texte dieses Zeitraums, die den Status von abgeschlossenen Gedichten nicht erreicht haben: Bruchstücke und Ansätze, aber auch weiter gediehene betitelte und datierte Entwürfe, wie sie sich zahlreich in verschiedenen Konvoluten, in Notiz- und Tagebüchern, finden. Einen eigenständigen Abschnitt des Bandes bildet die Edition des Projekts Pariser Elegie, das Celan während der Arbeit an der Niemandsrose mehrere Jahre lang verfolgte und erst kurz vor Abschluß des Gedichtbandes aufgab.Die Entwicklung von Celans lyrischem Werk wird somit auf der Grundlage aller überlieferten Texte in einer bislang nicht gegebenen Breite anschaulich.

Paul Celan wurde am 23. November 1920 als Paul Antschel als einziger Sohn deutschsprachiger, jüdischer Eltern im damals rumänischen Czernowitz geboren. Nach dem Abitur 1938 begann er ein Medizinstudium in Tours/Frankreich, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien, zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1942 wurden Celans Eltern deportiert. Im Herbst desselben Jahres starb sein Vater in einem Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Lektor und Übersetzer in Bukarest, erste Gedichte wurden publiziert. Im Juli 1948 zog er nach Paris, wo er bis zu seinem Tod lebte. Im selben Jahr begegnete Celan Ingeborg Bachmann. Dass Ingeborg Bachmann und Paul Celan Ende der vierziger Jahre und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 wieder aufgenommen wurde, wird durch den posthum veröffentlichten Briefwechsel Herzzeit zwischen den beiden bestätigt. Im November 1951 lernte Celan in Paris die Künstlerin Gisèle de Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete. 1955 kam ihr gemeinsamer Sohn Eric zur Welt. Im Frühjahr 1970 nahm sich Celan in der Seine das Leben.

Aus dem Inhalt:
Editorische Vorbemerkung
Zeichen und Abkürzungen
Zeugenübersicht

VERSTREUT GEDRUCKTE GEDICHTE

Seelied / Festland / Schwarze Krone / Irrsal / Schlafendes Lieb / Wie sich die Zeit / Auch wir wollen sein / Abzählreime / Großes Geburtstagsblaublau mit Reimzeug und Assonanz / Diese (I) freie, (I) grambeschleunigte (I) Faust

EINGEDUNKELT
Bedenkenlos / Nach dem Lichtverzicht / Deutlich / Vom Hochseil / Über die Köpfe / Wirfst du / Angefochtener Stein / Eingedunkelt / Füll die Ödnis / Einbruch / Mit uns / Die entzweite Denkmusik / ST (/) Ein Vau


NACHGELASSENE GEDICHTE (1948/1963)

ZEITRAUM MOHN UND GEDÄCHTNIS
Der Tod / Beisammen / Die Nacht / Aus allen Wunden / O Blau der Welt / Laesterwort / Bildnis eines Schattens / Am schwarzen Rand deiner Sehnsucht / Auf allen Wegen / Aus scharfen Kräutern totem Geist / Großer Gefangner im Abend / Koenigsschwarz / Wieder wellt sich dein Haar / Trinklied

ZEITRAUM VON SCHWELLE ZU SCHWELLE
Du trägst einen Glanz zu Lehen / Der Andere / Heimkehr / Mit deiner Kelle / Verglasten Auges und von untenher / Mit deiner todüberglänzten / Mit der tödlichen Distel / Im März unsres Nachtjahrs / Nicht immer / Auf der Klippe / O der zerklüftete Brocken / Dem das Gehörte quillt aus dem Ohr / Hafengesang / Wir sahen den Schatten von Händen / Umwütet von Feuern / In den Fernen / Stern oder Wolke

ZEITRAUM SPRACHGITTER
Nachtlang / Winde / Hast du ein Aug / Am Meer / Deine Hände / Himmel / Nur Zeit ward verheißen / Den großen Kähnen entstiegen / Die Finsternis / Auf tiefem Grün / Um dich einzuschläfern / Wir sind / Sieglos lebst du mit mir

ZEITRAUM DIENIEMANDSROSE
Wolfsbohne / Viel menschliches Unland in diesem Jahr / Für Jakob Kaspar Demus / Gottes Welt / Gespräche mit Baumrinden / Mit deiner spätesten Liebe stehst du / Und sc hwer / Wie die Tür / Glanzloser / Helligkeit / Erzählung / Du mit dem Wort / Judenwelsch, nachts / Es geht (Ricercar) / Mitternacht / Der Schmerz schläft bei den Worten / II cor compunto / Das Wirkliche / Les Blancs Sablons / Immersio / Rhesus / Entmischen musst du / Muta / Die Kunst zahlt den Preis / So kannst du s lesen / Walliser Elegie / Noch einmal schlug ich dein Buch auf / Wie keiner / Wie das ferne / Merville-Franceville / Affenzeit / Den Gott aus den Herzen geschält / Hin- und hinaus- / Dies ist der Augenblick / Ars poetica 62 / Als aus dem Spendekrug mehr / Die Wende / Eine Handstunde / Der Tisch / Mit der Kunkeltaube / Es kamen Jahre

Erscheint lt. Verlag 30.10.2006
Reihe/Serie Werke ; 11
Co-Autor Andreas Lohr, Rolf Bücher
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 195 x 260 mm
Gewicht 1308 g
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Schlagworte Gedichte • Georg-Büchner-Preis 1960 • HC/Belletristik/Lyrik • Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen 1958 • Literaturpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie 1956 • Lyrik • Lyrik/Gedichte • TB/Belletristik/Lyrik • Werkausgabe
ISBN-10 3-518-41850-5 / 3518418505
ISBN-13 978-3-518-41850-5 / 9783518418505
Zustand Neuware
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