Aus meinem Leben (eBook)

Aus dem Lebenslauf eines Zeitdichters
eBook Download: PDF
2024 | 1. Auflage
24 Seiten
EDITION digital (Verlag)
978-3-68912-354-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Aus meinem Leben -  Friedrich Wolf
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Fritze, ein fünfjähriger Junge, wächst im Rheinland auf, umgeben von den düsteren Schatten des Kleinbürgertums. Schon früh erlebt er eine Welt, die ihm fremd und zugleich faszinierend ist: Von Tauschgeschäften bis zu Freundschaften mit Tippelbrüdern - er bewegt sich an der Grenze der Legalität. Doch als die politischen Umwälzungen des frühen 20. Jahrhunderts ihn ins Zentrum historischer Ereignisse reißen, wird aus dem neugierigen Kind ein Arzt, Schriftsteller und Revolutionär. Diese autobiografischen Skizzen zeichnen den Weg eines Mannes, der sich unermüdlich für Menschlichkeit und Gerechtigkeit einsetzt, und der den Krieg als Arzt hautnah erlebt hat. Ein Werk über Mut, Zweifel und den Preis des Idealismus.

Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; ? 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte. Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden. Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt. Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort. Staatliche Auszeichnungen 1943: Orden Roter Stern 1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock 1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter. Werkverzeichnis

Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte. Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden. Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt. Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort. Staatliche Auszeichnungen 1943: Orden Roter Stern 1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock 1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter. Werkverzeichnis

Ein Fünfjähriger steht Schmiere
„Little brother“ wird Schiffsarzt
Die Freunde fallen neben mir
Das erste Drama angenommen!
Wieder ein „Sprung aus dem Fenster“
Führer oder Gemeinschaft?
Zeittheater

Ein Fünfjähriger steht Schmiere Mein Vaterhaus: Kleinbürgertum im Rheinland. Wichtige Kindheitserinnerung: Menne Andrae, ein Geselle in der Werkstatt meines Vaters. Stundenlang sitze ich als Fünfjähriger bei ihm und lasse mir von ihm erzählen und ... aus dem 'Wahren Jacob' vorlesen; die satirischen Witze auf Bismarck und den Reichstag kapiere ich allerdings nicht. Eines Tages ist der Geselle entlassen; er sei ein 'Krakeeler', ein 'übler Genosse'. Ich stöbere ihn auf in der 'Herberge zur Heimat'. Er gießt einem Herbergsbruder, der aus einer Handverletzung stark blutet, eine braune Flüssigkeit über die Wunde und sagt mir: 'Fritze, das hilft so sicher wie Gift; das ist Arnica, musst du dir merken!' Immer wieder, wenn ich als Arzt Arnica verschreibe, fällt mir Menne Andrae ein. Es war meine erste Freundschaft. Ich habe für ihn Brot und Wurst gemaust und eine funkelnagelneue Hose meines Vaters. Jede freie Stunde schlich ich fünfjähriger Knirps in die 'Herberge zur Heimat', ganz an der Stadtgrenze am Rheinufer. Ich sah dort 'Kippemachen' - dunkle Tauschgeschäfte, die ich nicht verstand, ich sah dort Entlausungsszenen, Prügelszenen, Verbrüderungen der Tippelbrüder und Gesellen aller Länder, die auf der großen alten Römerstraße von Norden nach Süden wanderten. Ich sah, wie einer vom Herbergsvater wegen 'Zechprellerei' mit dem Ochsenziemer verarztet wurde, wie plötzlich alle ihre Pfennige zusammenkratzten und die Sache dann mit einer riesigen Sauferei endete. Ich, Fritze, stand Schmiere, ich schaffte Sachen heran, Viktualien, Mobilien, auch Metallisches ... auf nicht immer legale Weise; ich war als Fünfjähriger der Verbindungsmann dieser Herbergsbrüder mit der anderen Welt. Bis man eines Tages daheim Wind bekam und zu 'exemplarischer Bestrafung' schritt, mit allen Finessen: vom Arrest im Kohlenkeller bis zur Entziehung meines kleinen Fahrrades. Aber ich habe Menne Andrae nicht vergessen.

Erscheint lt. Verlag 24.10.2024
Verlagsort Pinnow
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Arnica • Bestrafung • dunkle Geschäfte • Freundschaft • Gesellen • Grabenkrieg • Herberge • Kindheitserinnerungen • Kleinbürgertum • Kohlenpott • Kriegszweifel • Lazarett • Medizin-Studium • Remscheid • Revolution • Sanitätsdienst • Schiffsarzt • Schmiere stehen • Wandervogel • Werkstattleben
ISBN-10 3-68912-354-2 / 3689123542
ISBN-13 978-3-68912-354-3 / 9783689123543
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