Dr. Stefan Frank Großband 30 (eBook)
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6489-6 (ISBN)
10 spannende Arztromane lesen, nur 7 bezahlen!
Dr. Stefan Frank - dieser Name bürgt für Arztromane der Sonderklasse: authentischer Praxis-Alltag, dramatische Operationen, Menschenschicksale um Liebe, Leid und Hoffnung. Dabei ist Dr. Stefan Frank nicht nur praktizierender Arzt und Geburtshelfer, sondern vor allem ein sozial engagierter Mensch. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt er die Interessen und Bedürfnisse seiner Patienten stets höher als seine eigenen Wünsche - und das schon seit Jahrzehnten!
Eine eigene TV-Serie, über 2000 veröffentlichte Romane und Taschenbücher in über 11 Sprachen und eine Gesamtauflage von weit über 85 Millionen verkauften Exemplaren sprechen für sich:
Dr. Stefan Frank - Hier sind Sie in guten Händen!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2490 bis 2499 und umfasst ca. 640 Seiten.
Zehn Geschichten, zehn Schicksale, zehn Happy Ends - und pure Lesefreude!
Jetzt herunterladen und sofort eintauchen in die Welt des Dr. Stefan Frank.
„Halte durch, Spatz.“ Carolin wagte nicht, ihre Hand von der ihres Kindes zu lösen. Wie klein Helena in dem Klinikbett aussah. Und wie zerbrechlich!
All die Maschinen und Apparaturen um sie herum waren im Grunde ihre Freunde, denn sie hielten das schlafende Kind am Leben. Sie versorgten es mit Sauerstoff und überwachten seine Lebenszeichen.
Für die verzweifelte Mutter schienen es jedoch Ungeheuer zu sein, die ihr entsetzliche Angst machten, weil ihr Kind ohne sie nicht überleben würde.
Helena schlief tief und fest, und das war ein Segen, denn auf diese Weise bemerkte sie nichts von der fremden Umgebung und den Sorgen ihrer Eltern.
Sie schläft sich gesund, wollte sich Carolin einreden, aber die Schatten auf den Wangen ihres Kindes straften diese Hoffnung Lügen.
Ihr Mann trat neben sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. Unwillkürlich schüttelte Carolin sie ab wie eine große Spinne.
Patrick atmete scharf ein.
Hatte sie ihn verletzt? Womöglich. In letzter Zeit schienen sie einander ständig wehzutun. Das, was sie einmal verbunden hatte, lag unter einer Schicht aus Trümmern begraben. Nur die gemeinsame Sorge um ihr Kind hielt sie noch zusammen. Und vielleicht bald nicht einmal mehr die.
Carolin blickte zu ihm hoch. Eine Falte grub sich zwischen seinen Augenbrauen ein. Die hatte er früher nicht gehabt. Gewiss zeichnete der Kummer auch Linien um seinen Mund, aber die verbarg der Mundschutz, den sie beide ebenso tragen mussten wie Handschuhe und einen Kittel.
Wie lange waren sie schon hier? Zeit schien auf der Intensivstation keine Rolle zu spielen.
Es kam Carolin so vor, als ob die Uhren stehen geblieben wären. Sie war gefangen in ihrem ganz persönlichen Albtraum. Dem schlimmsten von allen.
Carolin hätte ihrem Kind gern ein Plüschtier mitgebracht, damit Helena nicht so allein im Bett liegen musste, aber die waren hier nicht erlaubt. Alles musste steril und leicht sauber zu halten sein, um die Infektionsgefahr einzudämmen.
Ihr Mann zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. Er stemmte die Ellbogen auf die Knie und starrte verzweifelt auf seine schlafende Tochter. Ob er ebenso auf jeden Atemzug lauschte wie sie selbst? Auf jedes kleine Seufzen, das verriet, dass ihr Kind noch am Leben war?
Die Furcht klammerte Carolins Herz zusammen wie eine eisige Faust.
Dr. Wegener kam herein. Der Kittel der Ärztin raschelte leise. Sie hatte Helena auf der Station aufgenommen und betreute sie seitdem.
„Familie Jennerwein?“ Ihre braunen Augen über dem Mundschutz waren freundlich und voller Mitgefühl.
„Frau Doktor! Haben Sie die neuen Testergebnisse?“
„Ja. Mir liegen jetzt alle Aufnahmen vor. Helena kämpft tapfer. Leider ist ihr Fieber weiter gestiegen. Und es gibt noch eine andere Komplikation.“ Die Ärztin machte eine Pause.
Was sie dann erklärte, waren medizinische Details, die Carolin gar nicht so schnell erfassen konnte. Undeutlich, wie durch dichten Nebel, drangen die Worte zu ihr durch.
Wir fürchten, Ihr Kind wird diese Nacht nicht überstehen …
„W-was?“ Carolins Lippen zitterten. Sie konnte, nein, sie wollte den Sinn dieser Worte nicht verstehen. Ihre Tochter war krank, ja, aber sie würde nicht aufgeben. Und sie würden sie auch nicht aufgeben. Niemals.
„Es tut mir so leid.“ Die Ärztin stockte. Ihr Blick verriet, dass der kleine Körper des Kindes den Kampf zu verlieren drohte.
In der offenen Türfüllung erschien ein dunkel gekleideter Mann. Sein weißer Kragen wies ihn als Pfarrer aus. Er war noch jung und besaß ein schmales Gesicht voller Güte. Trotzdem schüttelte es Carolin bei seinem Anblick.
Warum war er hier? Um ihnen den Abschied zu erleichtern?
„Nein!“ Hatte Carolin es geflüstert? Oder geschrien? Sie wusste es nicht, spürte nur, wie sich die Hand ihres Mannes in ihre Schulter krallte. Nein, nein, nein!
Sie drückte die schmalen Finger ihres Kindes und wünschte sich, sie könnte Helena auf diese Weise etwas Kraft spenden.
„Wie konnte es nur so weit kommen?“, wisperte sie. In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie drohten Helena zu verlieren! Wie war das nur möglich? Vor Kurzem war ihr kleiner Schatz doch noch kerngesund gewesen!
Ihr Mann legte einen Arm um sie, wollte etwas sagen, aber sie wich zurück. Zwischen ihnen ragte eine unsichtbare Mauer aus Vorwürfen auf. Dann beugte sich Carolin über ihr Kind, als wäre ihr Körper ein Schutzschild gegen das Unausweichliche.
„Verlass uns nicht, mein Liebling“, flüsterte sie. „Wir sind hier bei dir. Du musst weiterkämpfen, hörst du?“
***
Zwei Wochen zuvor
An ihrem neunundzwanzigsten Geburtstag wachte Carolin wie immer vor Sonnenaufgang auf. Leise, um ihren schlafenden Mann nicht zu wecken, stand sie auf, vertauschte ihr Nachthemd mit den Joggingsachen, zog ihre Laufschuhe an und verließ das Haus.
Der Frühling zeigte sich an diesem Morgen von seiner besten Seite. Wolkenlos spannte sich der Himmel über dem Süden von München auf wie ein blaues Zelt. Die Kirschbäume blühten in allen Schattierungen von Rosa und verströmten einen süßen Duft. Im Garten nebenan buddelte Mopshündin Lilly bereits wieder zwischen den Büschen. Die Hündin stieß ein freundliches Wuffen aus, als Carolin vorbeilief.
Carolins Ziel war das Ufer der Isar. Sie sog tief die kühle Morgenluft ein und spürte, wie das Blut schneller durch ihre Adern rauschte und sie sich lebendiger fühlte.
Sie lief zwei Kilometer am Flussufer entlang, dann kehrte sie um. Daheim war sie hellwach. Carolin nahm die Morgenzeitung aus dem Briefkasten am Gartentor. Sie passierte das Schild mit der Aufschrift Pension Isarblick und strebte durch den Garten, vorbei an der Schaukel ihrer Tochter und dem Frühbeet, in das sich ihre Vierzehenschildkröte Hugo bei kühlen Temperaturen zurückziehen konnte.
Sie hatten Hugo ein hübsches Außengehege angelegt: mit grünen Verstecken, Holz zum Klettern und einem flachen Stein, auf dem er gern mit weit vorgerecktem Hals lag und sich sonnte.
Carolin lief an dem hübschen Anbau vorbei, in dem ihre Gäste noch in tiefem Schlaf lagen. In ihrer Pension gab es heute einen Gästewechsel, sie würde alle Hände voll damit zu tun haben, sauberzumachen und die Betten frisch zu beziehen.
In der Küche setzte sie die Kaffeemaschine in Gang. Das gehörte zu ihrer morgendlichen Routine, genauso wie das Einschalten des Radios. Sie summte die Musik mit. Als der Kaffee durchgelaufen war, goss sie zwei Becher voll ein und nahm sie mit nach oben.
Hinter der Tür zum Kinderzimmer war noch alles still. Von Patrick war ebenfalls nichts zu sehen. Vielleicht konnte sie ihn mit einem Kaffee und einem Kuss überraschen? Sie sehnte sich nach seinen Berührungen.
Wann hatten sie eigentlich das letzte Mal miteinander geschlafen? Sie wusste es nicht mehr genau. Warum nicht an ihrem Geburtstag ihre Erinnerungen ein wenig auffrischen?
Mit einem Lächeln auf den Lippen betrat Carolin das Schlafzimmer, wurde jedoch enttäuscht. Das Bett war leer und ungemacht. Der E-Reader ihres Mannes lag auf dem Boden. Sie stellte die Kaffeebecher ab, hob den Reader auf und legte ihn ordentlich auf dem Nachttisch ab.
Ein Blick ins angrenzende Badezimmer verriet, dass niemand darin war. Die Luft war feucht, der Spiegel über dem Waschbecken beschlagen.
Womöglich ist Patrick schon unten und bereitet eine Überraschung zu meinem Geburtstag vor? Früher hat er sich immer etwas Besonderes einfallen lassen. Wir könnten im Garten frühstücken. Kein hastig verzehrtes Müsli, sondern eine gemütliche Mahlzeit zu dritt. Oder will er uns ausführen?
Beschwingt von der Vorfreude auf ein gemeinsames Frühstück stieg Carolin unter die Dusche. Sie schäumte sich von Kopf bis Fuß ein und spülte die Seife ab. Ihre blonden Haare brauchten wenig Aufmerksamkeit. Sie trug sie kurz und fransig in die Stirn gezupft.
Ihr Mann hatte es gemocht, als ihr Haar noch lang gewesen war, aber irgendwann war ihr die Pflege zu aufwändig und die Länge zu unpraktisch geworden. Außerdem mochte sie den frechen Schnitt.
Carolin trocknete sich ab und schlüpfte in ein gelb geblümtes Frühlingskleid. Normalerweise bevorzugte sie Jeans und Blusen, aber zu ihrem Geburtstag durfte es ruhig einmal ein Kleid sein.
Mit einem Hauch Wimperntusche betonte sie ihre Augen. Der Kajal sollte kaschieren, dass sie für ihren Geschmack ein wenig zu weit auseinanderstanden. Carolin mochte ihr Lächeln und achtete darauf, ihre Zähne sorgfältig zu pflegen, damit sie weiß und gesund blieben. Ihre rechte Augenbraue wurde von einer kleinen Narbe unterbrochen. Eine Erinnerung an einen Sturz vom Fahrrad vor vielen Jahren.
Sie öffnete das Fenster einen Spalt weit und ging nach nebenan, um ihre Tochter zu wecken, aber das Bett war leer. Dafür drang nun von unten lebhaftes Klappern herauf. Sie folgte dem Geräusch die Treppe hinunter.
Helena war schon dabei, den Küchentisch für das Frühstück zu decken. Sie stellte alles hin, was ihrer Ansicht nach unerlässlich war für ein erfolgreiches Geburtstagsfrühstück: Teller, Fruchtjoghurt und Gummibärchen.
„Herzlichen Glückwunsch, Mami!“ Helena legte die Löffel quer über die Teller. Dann fiel...
Erscheint lt. Verlag | 26.11.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Anthologie • Arzt • arzt deutsch • arzt kindle • arzt krimi • arzt-krimi • arzt liebe • Arzt Liebesroman • arzt liebesroman deutsch • Arzt Roman • arztroman buch • arzt romance • Arztromane • arztromane deutsch • arztromane e-books • arztromane e-books und liebesromane • arztromane hefte • arztromane hefte sammelband • arztromane kindle • arztromane kindle ebook • arztromane kindle ebooks deutsch • Arztromane sammelband • arzt roman familie • arzt romanhefte • arzt romantik • Box • Bundle • Chefarzt • Collection • Deutsch • Doktor • eBook • E-Book • ebox • E-Box • e-bundle • eBundle • Fortsetzungsroman • für Frauen • Großband • Großdruck • große-schrift • Happy-End • Heftchen • Heft-Roman • heftromane bastei • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mann • Medizin • Medizin Roman • Modern • Notarzt • Paket • Patient • Praxis • Reihe • reihe in bänden • Romance • Romanheft • romantik deutsch • romantisch • Sammelband • sammelband ebook deutsch • sammelband ebooks • sammelband liebe • sammelband liebesromane • sammelband liebesromane deutsch • sammelband liebesromane deutsch kindle • Sammlung • Schicksal • Schicksalsroman • schöner roman • Serie • spannend • Staffel • Wohlfühlroman |
ISBN-10 | 3-7517-6489-5 / 3751764895 |
ISBN-13 | 978-3-7517-6489-6 / 9783751764896 |
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