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Die Spurenfinder und das Drachenzepter (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman
eBook Download: EPUB
2025
320 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-3551-3 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
17,99 inkl. MwSt
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Hinreißend komisch: der neue Fantasy-Roman von Marc-Uwe Kling
Nachdem der Spurenfinder Elos von Bergen zusammen mit seinen Kindern Ada und Naru den schrecklichen Mord am Dorfvorsteher aufgeklärt hat, ist Ruhe eingekehrt in Friedhofen. Die Zwillinge beginnen sich schon wieder zu zoffen, so langweilig ist ihnen, da klopft zum Glück ein Bote König Fredlaffs an die Tür. Das legendäre Zepter der Ahnen wurde unter unerklärlichen Umständen aus der königlichen Schatzkammer entwendet - und das keine drei Tage vor der Unabhängigkeitsfeier, bei der Fredlaff samt Zepter vor sein Volk treten muss. Ist es nur ein Diebstahl oder verbirgt sich mehr dahinter? Gar eine politische Intrige? Elos und die Zwillinge eilen in die Hauptstadt, um den mysteriösen Fall unters Glotzoskop zu nehmen ...

Marc-Uwe Kling schreibt Bücher. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Die Känguru-Chroniken, QualityLand, Das Neinhorn, Views und natürlich Der Spurenfinder. Johanna, Luise und Elisabeth Kling sind Schwestern. Lesen und Schreiben ist ihr Ding. Johanna und Luise sind ungefähr so jung wie Ada und Naru. Und auch so frech wie die beiden. Elisabeth ist ein wenig jünger. Aber genauso frech. Sie haben keinen Esel, hätten aber gerne einen.

»Magisch!« – DIE ZEIT

Prolog


Für einen kurzen Augenblick war es völlig still im Haus am Schönen See. Als hätte der Schock über das, was die Zwillinge gerade erfahren hatten, die Zeit genau zur Mittagsstunde eingefroren. Ada fürchtete, dass selbst ein Blinzeln ohrenbetäubenden Lärm machen würde.

Naru blickte wieder auf das Notizbuch, das auf dem Küchentisch lag. Er musste den letzten Absatz ein zweites Mal lesen. Was da in den Memoiren seines Vaters stand, war doch kaum zu fassen.

Die Zwillinge sind mein einziger ungelöster Fall – und mir dennoch der liebste. Ihre Anwesenheit in meinem Leben ist ein vollkommenes Rätsel, dem des Obelisken von Tarnok ebenbürtig. Ich beschloss, sie als meine eigenen Kinder auszugeben, denn zumindest eines war mir sonnenklar: Wenn jemand so verzweifelt war, seine Kinder nachts vor meiner Tür zurückzulassen, dann nur, weil sie in großer Gefahr schwebten.

Naru schlug das in Leder eingebundene Buch mit der großen Dreizehn darauf zu und starrte seinen Vater an. Oder vielmehr den Mann, den er zwölf Jahre lang für seinen Vater gehalten hatte: Elos von Bergen, den berühmtesten Spurenfinder der Verlorenen Provinzen. Dann blickte er zu seiner Zwillingsschwester. Adas Mund stand offen. Das sah ein bisschen dumm aus, fand Naru. Er schob seinen noch vollen Teller Kartoffelsuppe von sich. Der Hunger war ihm vergangen. Und das wollte was heißen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal freiwillig ein Mittagessen hatte sausen lassen. Auf einmal hatte Naru den dringenden Wunsch, aus der Küche zu rennen und im kalten Wasser des Schönen Sees unterzutauchen. Nur, um einen klaren Kopf zu bekommen. Und danach würde er sich für zwei, drei Wochen irgendwo in Friedhofen oder im Wilden Wald verstecken. Bis jetzt war der Herbst ja sehr sonnig gewesen. Er könnte sich bestimmt von dem ernähren, was ihm Büsche und Bäume anboten. Oder er zog einfach bei Ilda ein. Oh ja, das war ein deutlich besserer Plan.

Ada hatte zu viele Gefühle auf einmal. Ihr Verstand kam nicht hinterher. Sie war überrascht und irgendwie sauer, gleichzeitig fragte sie sich, ob sie immer noch in Gefahr waren, dann wieder konnte sie es gar nicht glauben. War das ein schlechter Scherz? Aber als sie Elos in die Augen sah, erkannte sie, dass es die reine Wahrheit war. Der Spurenfinder blickte die Zwillinge unsicher an. Was war das in seiner Miene, fragte sich Ada. Sorge? Angst? Fürchtete er sich davor, wie die Kinder reagieren würden? Hatte er ihnen deshalb ihre Herkunft so lange verschwiegen? Ada wollte etwas sagen, sie war ja tatsächlich wütend, aber gleichzeitig wollte sie ihren Vater trösten, denn das war er doch immer noch, oder nicht? Ihr Vater? Nur wusste sie nicht, was sie sagen sollte.

Auch Elos schien um Worte zu ringen. Nichts war zu hören als das Knistern des Feuers im Ofen. Es war Naru, der das Schweigen schließlich brach. »Hat einer von euch eigentlich schon den Esel gefüttert?«, fragte er.

Ada blickte ihren Bruder fassungslos an.

»Ich … ich geb ihm lieber mal was«, sagte Naru. »Ihr könnt mir ja dann … also … ähm …« Er stand auf und ging zur Tür.

»Spinnst du?«, fragte Ada. »Du bleibst schön hier, Junge!«

Ihr Bruder atmete tief ein und seufzte. »Ich möchte lieber nicht …«. Verdammte Neugier, dachte er. Es gibt eben doch Sachen, die man lieber nicht gewusst hätte. Trotzdem ging er zurück zu seinem Platz und setzte sich.

»Ich weiß, ich hätte euch das längst erzählen müssen«, begann Elos. »Doch es gab nie den richtigen Moment. Anfangs hatte ich Angst, dass ihr euch verplappert und dadurch selbst in Gefahr bringt. Später fürchtete ich, dass ihr es mir übel nehmen könntet, dass ich es euch nicht schon früher erzählt habe, und ich weiß nicht …«

Elos unterbrach sich, als Ada ihn umarmte. Tränen rannen ihre Wangen hinunter.

»Du bist immer noch unser Vater«, schluchzte sie.

»Das … das hoffe ich doch.«

»Wir haben ja auch keinen anderen«, sagte Naru. Er kratzte sich nachdenklich an der Nase. »Aber wenn ich ganz viel Glück habe, dann ist Ada gar nicht wirklich meine Schwester.«

»Du bist so doof!«, rief Ada und boxte ihren Bruder gegen den Oberarm. Doch sie verstand natürlich, dass er nur versuchte, die angespannte Situation durch seine schlechten Witze zu entschärfen.

»Fein«, sagte Naru zu Elos. »Du bist immer noch unser Vater. Aber Tatsache bleibt, dass du uns angelogen hast. Und lügen darf man nicht. Das hast du selbst uns beigebracht.«

»Bitte was?«, fragte Elos erstaunt. »Solch einen Unsinn habe ich gewiss nie verbreitet.«

»Das stimmt«, pflichtete Ada bei. »Du hast immer gesagt, dass wir nicht ohne guten Grund lügen sollen.«

»Das ist ein gewaltiger Unterschied!«, ergänzte Elos.

»Vater selbst lügt ja auch ständig«, sagte Ada.

»Also ständig würde ich nicht sagen.«

»Aber sehr häufig.«

»Manchmal.«

»Einigen wir uns auf oft.«

»Einigen wir uns auf, wenn ich einen guten Grund habe«, sagte Elos.

»Aber jedenfalls hat Vater noch nie behauptet, dass man gar nicht lügen soll«, bilanzierte Ada.

»Wieso fällst du mir eigentlich in den Rücken?«, meckerte Naru seine Schwester an. »Merkst du nicht, dass wir gerade in einer starken Position sind? Ich versuche hier, Zugeständnisse für uns auszuhandeln!«

»Was denn für Zugeständnisse?«, fragte Ada.

»Was weiß ich«, sagte Naru. »Zum Beispiel, dass wir nicht mehr in die Schule müssen.«

»Aber ich gehe gerne in die Schule!«

»Ich finde es anhand der neuesten Enthüllungen wirklich zweifelhaft, dass wir Geschwister sein sollen.«

Ada ignorierte ihren Bruder. »Was ist eigentlich mit unserer Mutter?«, fragte sie.

Elos lächelte schwermütig.

»Wenn du von ihr erzählt hast«, sagte Naru. »Das klang so echt. Hast du dir das alles nur ausgedacht?«

»Wenn man lügt …«, begann Elos.

»… aus gutem Grund …«, warf Ada ein.

Elos schüttelte den Kopf. »Egal wie gut der Grund ist … Eine Lüge funktioniert dann am besten, wenn sie von so viel Wahrheit wie möglich umschlossen ist.« Der Spurenfinder kratzte sich an seinem markanten Backenbart. »Die Lüge muss der Schnürsenkel sein, nicht der Schuh. Sonst merkt man gleich, dass es nicht passt.« An seltsamen Sprüchen wie diesem erkannte man noch heute, dass Elos’ Vater Schuster gewesen war.

»Was soll das denn heißen?«, fragte Naru. »Was für Schnürsenkel?«

»Kurz bevor ihr mir zugeflogen seid, war ich auf Tarnok«, erzählte der Spurenfinder. »Dort traf ich eine Frau. Sie hat mir geholfen, das Rätsel des Obelisken zu lösen.« Ein versonnenes Lächeln schlich sich auf Elos’ Gesicht. »Vivian war der schlaueste Mensch, den ich je getroffen habe. Und vorlaut war sie auch. Ihr hättet wirklich ihre Kinder sein können …«

»Also zumindest ich«, sagte Ada.

»Aber natürlich seid ihr nicht ihre Kinder.«

»Und du warst in sie verliebt?«, fragte Naru.

Elos seufzte nur, antwortete aber nicht. Stattdessen sagte er: »Als ich mir eure Mutter ausdenken musste, da nahm ich mir Vivian zum Vorbild.«

»Wenn du sie so toll fandest«, fragte Naru, »warum hast du sie dann nicht einfach geheiratet?«

»Ich war nur ein verwaister Schusterjunge und Vivian die Tochter des Fürsten von Tarnok. Sie war bereits einem anderen versprochen.«

»Vielleicht sind wir wirklich ihre Kinder«, überlegte Naru. »Vielleicht war sie es, die in Gefahr war? Und natürlich schickte sie ihre Kinder zu dir.«

Elos schüttelte den Kopf. »Es vergingen kaum zwei Wochen zwischen dem Moment, in dem ich Vivian zurücklassen musste, und dem Augenblick, als ich euch in dem Korb vor meiner Tür fand. Es wäre eine sehr kurze Schwangerschaft gewesen.«

»Warte mal!«, rief Naru plötzlich. Ihm war soeben etwas furchtbar Wichtiges eingefallen. »Jedes Jahr hast du mit uns Geburtstag gefeiert. Woher weißt du eigentlich, wann wir Geburtstag haben?«

»Hm«, machte sein Vater. »Also das weiß ich natürlich nicht wirklich.«

»Das heißt, du hast dir unseren Geburtstag nur ausgedacht?«, fragte Ada.

»Nun, möglicherweise …«, sagte Elos.

»Also ja?«

»Ich konnte schlecht zugeben, dass ich den Geburtstag meiner Kinder nicht kenne.«

»Und unsere Namen hast du dir auch einfach ausgedacht?«, fragte Naru.

»Ja«, antwortete Elos. »Allerdings sollte euch das nicht zu sehr schockieren, seid ihr doch bisher auch davon ausgegangen, dass ich mir eure Namen nur ausgedacht habe. Genau genommen machen das ja alle Eltern.«

Naru zuckte mit den Schultern. Das stimmte. Er nahm die Kartoffelsuppe...

Erscheint lt. Verlag 13.3.2025
Reihe/Serie Spurenfinder
Illustrationen Bernd Kissel
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Chroniken • Detektivgeschichte • Ermittler • Fabelwesen • Fantastische Welt • Harry Potter • Junge • Känguru • Kinder als Ermittler • Krimi für Jugendliche • Magie • magisch • Märchen für Erwachsene • Sherlock Holmes
ISBN-10 3-8437-3551-4 / 3843735514
ISBN-13 978-3-8437-3551-3 / 9783843735513
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