Schattenlicht - Erwachen (eBook)
333 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-9088-7 (ISBN)
Mein Name ist Eve und ich habe mich bereits in der Schulzeit für das Schreiben begeistert. Unter anderem habe ich damals Gedichte oder selbst ausgedachte Kurzgeschichten geschrieben. Die Idee, ein eigenes Buch zu schreiben, war eher spontan und fix aber trotzdem blieb ich mit Ausdauer und Freude dabei. Teilweise sind mir die Dialoge oder Geschichten beim Joggen eingefallen :) Das Tolle am Schreiben ist, sich alles Mögliche ausdenken zu können und ihm eine Form zu geben. Als wäre man tatsächlich eine Zauberin, in einer Welt voller Magie. Schaut gerne auf mein Instagram-Profil um mehr von mir und meinem Buch zu erfahren.
Mein Name ist Eve und ich habe mich bereits in der Schulzeit für das Schreiben begeistert. Die Idee, ein eigenes Buch zu schreiben, war eher spontan und fix aber trotzdem blieb ich mit Ausdauer und Freude dabei. Teilweise sind mir die Dialoge oder Geschichten beim Joggen eingefallen und ich habe sie, noch prustend, in mein Telefon diktiert. Es war schon eine verrückte Zeit, an die ich mich gerne erinnere. Nun habe ich endlich den Mut, meine Geschichte zu veröffentlichen. Auch wenn weder Elben, noch Drachen oder irgendwelche Fantasiewesen darin vorkommen :)
Kapitel 1
Als ich ein Kind war, glaubte ich an Magie. Die Art von Magie, die alles möglich machte. Es gab keine Bedenken, keine Ängste – nur vollkommenes Vertrauen. Ich hätte als Kind in Betracht gezogen, irgendetwas sei nicht machbar. Ich zweifelte nicht, dass alles für mich zur Verfügung stand was ich mir ersehnte.
Auch später noch, als ich erwachsen wurde, glaubte ich an die Güte dieser Welt. An ihre Herrlichkeit, an den Zauber, den sie versprühte. Über alle Enttäuschungen, Blendungen und Betrüge hinweg erhielt ich mir die Fähigkeit das Wunderbare in der Welt zu sehen. In einem Sonnenaufgang, dem Morgentau auf frischem Gras, dem Meer und seiner unendlichen Kraft – all das war Schönheit für mich und berührte nicht nur mein Herz, sondern auch meine Seele.
Wie hätte ich auch je abstreiten können, dass unsere Welt in ihrem Wesenskern pure Schönheit war, wo ich gerade in diesem Moment einen Anblick genoss, der mich mit Demut erfüllte.
Ich befand mich einige tausend Meter über der Erde in einem Flugzeug, das gerade über die Appalachen flog. Um diese Jahreszeit war das Blattwerk teilweise schon gelb, an manchen Stellen rot verfärbt. Ein kleiner, glasklarer Fluss schlängelte sich durch die kompliziert erscheinenden geografischen Gebilde. Unter uns zogen große Greifvögel ihre Bahn. Ich konnte unser Ziel durch die geöffnete Heckklappe, an der ich stand und hinunter sah, erkennen. Der Wind blies mir straff die langen Haare aus dem Gesicht und streifte meine nackten Arme. Ich kostete dieses Gefühl aus, denn es verhieß Freiheit.
»Macht euch bereit«, schrie einer unserer Begleiter.
Er würde nicht mit uns kommen, denn wir verteilten uns über die ganze Welt. Wir waren in einer Lage, in der wir Unterschlupf suchen und uns still verhalten mussten. Unter uns befand sich das Versteck, welches für mich und meinen Partner Clay zugedacht war. Ebenfalls in die Tiefe blickend stand er neben mir. Mir war unklar, ob er den Anblick ebenso genoss oder ob ihm etwas mulmig war angesichts der Sache, die wir gleich tun würden. Wir nickten uns zu, um unsere Bereitschaft zu signalisieren.
Ich sammelte die Kraft in meiner Mitte, die ich dort vor einigen Monaten entdeckt hatte und mittlerweile beinah perfekt für mich nutzen konnte. Leichtfüßig stieß ich mich vom Boden des Flugzeuges ab. Innerhalb einer Millisekunde war mein Körper in der Luft. Ein leichtes Kribbeln fuhr mir durch den Magen, als würde man Achterbahn fahren und gerade eine steile Kurve nehmen. Das Adrenalin schoss mir in die Venen, surrte, angenehm wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Es fühlte sich natürlich an – frei. Als wäre das der Zustand, für den ich geboren war.
Während ich fiel, neigte ich meinen Kopf zur Seite um einen Blick auf die wunderschönen Berge zu erhaschen – und auf meinen Partner. Doch zu meinem Erstaunen war er nicht nervös oder zeigte irgendein Zeichen von Angst, sondern genoss die Sache genauso, wie ich. Ich nutzte die wenigen Sekunden, die mir dafür blieben, um dieses Bild in mir zu speichern. Seine goldbraunen Augen schauten mich warmherzig an. Ein wissendes Lächeln lag auf seinen Lippen.
Als Vorbereitung auf das, was gleich geschehen würde, streckte ich meine Hand nach ihm aus. Im selben Moment, in dem sich unsere Finger ineinander schlangen und sich Wärme zwischen ihnen ausbreitete, wurde seine Miene ernst. Ich spürte die Wirkung meiner Kraft. Tief in mir wogte sie auf. Ihre starken Wellen leckten von innen an mir, wollten mich drängen, beinah hetzen. Sie wollte angesichts der Gefahr des sicheren Todes entfesselt werden. Ohne Fallschirm unterwegs, war sie meine einzige Rettung.
Als ich nach unten sah und kurz die Augen schloss, explodierte meine Kraft beinah zeitgleich mit der von Clay. Ich spürte ihren schützenden Kokon, der uns vor dem Aufprall in dem Fluss unter uns schützen würde. Es war wie Sonne, die in mich hineinwogte und mich mit ihrer Wärme von innen erhellte. Wie weiches Karamell, in das ich hineingezogen wurde.
Während wir in den Fluss eintauchten, musste ich lächeln. Beinah kreischte ich wie ein kleines Kind in freudiger Erwartung auf die kalten Spritzer des Wassers. Doch es durchdrang den Kokon nur in winzigen Tröpfchen, die nicht auf uns einschossen, sondern um uns tanzten, als würden sie unserem Herzschlag gehorchen. Wie in einer Art Schneekugel wurden wir davon eingeschlossen. Hätte ich bis hierhin nicht an die Schönheit der Welt geglaubt, so wäre sie in diesem Moment absolut unbestreitbar gewesen.
Clay lächelte, die Hände ebenfalls schützend vor dem Gesicht. Auch er schien fasziniert, denn so hatten wir die Verbindung unserer Kräfte noch nie getestet. Ich tat mich immer etwas schwer damit, unsere Grenzen zu verschmelzen. Ich fürchtete zu tief in seine Gedanken einzudringen und wollte das letzte bisschen Privatsphäre, das uns noch blieb, bewahren.
So berauschend es auch war, wir konnten den Moment jenseits unserer Probleme nur kurz genießen. Immer noch auf der Flucht, blieb uns nicht viel Zeit. Wir tauchten vollkommen trocken aus dem Fluss auf. Die Motoren der Maschine waren noch zu hören, auch wenn wir sie am Horizont kaum mehr ausmachen konnten.
»Fertig?« Clays Ton war, genau wie seine Miene, ernst.
»Fertig.«
Die Höhle in der wir Unterschlupf finden sollten, befand sich direkt hinter dem Wasserfall, der keine hundert Meter vor uns kraftvoll in den Fluss zu unseren Füßen fiel. Wirkte er aus der Luft schon beeindruckend, so wirkte nun seine ganze majestätische Kraft auf mich. Noch immer verfiel ich in Ehrfurcht vor solcher Schönheit, die die Natur uns darbot.
Wir gingen um den Wasserfall herum. Unsere Anweisungen lauteten, dahinter einen kleinen Weg zu folgen, den wir erst erkennen konnten, als wir unsere Kräfte darauf fokussierten. Er war von einem starken Zauber geschützt. Vielleicht wurde er von Rebecca gesprochen – eine unserer besten Zaubersprecherinnen aus New York. Falls sie hier sein sollte, freute ich mich auf das Wiedersehen mit ihr. Wir mussten den Weg nicht lange folgen, als wir die Anwesenheit von Leuten unserer Art spürten. Zwar fühlte es sich nicht wie die Verbindung zwischen mir und Clay an, aber unseresgleichen konnten wir immer wahrnehmen.
Langsam arbeiteten wir uns durch die Masse an Leuten, die hier Unterschlupf fanden. Ein paar klopften uns auf die Schulter oder fielen uns um den Hals. Sie bekundeten wie froh sie wären, uns wohlauf zu sehen oder grüßten mit einem freundlichen Nicken.
Und dann sah ich ihn.
Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn an diesem Ort finden würde.
Gehofft – das ja. Doch Hoffnung kann ein fieser Betrüger sein, darum legte ich nicht allzu viel Gewicht in diese Emotion.
Als er nun direkt vor mir stand, wurde mir klar, wie sehr ich mir gewünscht hatte, ihn hier endlich wieder zu sehen. Ich rannte ohne lange nachzudenken los – direkt in seine Arme. Er drückte mich fest an sich und wirbelte mich einmal herum.
»Vorsicht, junge Dame.« Zwinkerte er mir zu und drückte mir mit einem glücklichen Lächeln einen Kuss auf die Wange.
»Ich hatte solche Angst, dich schon wieder verloren zu haben«, sagte ich, während ich nicht gewillt war ihn loszulassen. Seine Nähe und Wärme zu spüren, führte mir vor Augen, wie mein früheres Leben ohne ihn ausgesehen hatte. In dem Glauben eine Halbwaise zu sein, lebte ich ein von Leere und dem Gefühl der Hilflosigkeit bestimmtes Leben, bis zu dem Tag, an dem sich alles für immer für mich veränderte.
***
Der besagte Tag war einer dieser Tage, an dem sich mir ein Stück mehr der Wahrheit offenbarte.
Ich dachte damals, ich wäre in einen meiner lebhaften Träume gefangen, die sich schon immer echter für mich anfühlten, als die Realität selbst. Lebendiger, viel mehr nach der Person, die ich eigentlich sein sollte. Darum ging ich davon aus, als mein vor zwanzig Jahren verstorben geglaubter Vater vor mir stand, dass ich noch immer tief schlafend in meinem Bett lag und nicht vollkommen abgehetzt und erschöpft von einem anstrengenden Tag nach Hause kam.
Und doch, konnte ich mich an die Details dieses Tages sehr real erinnern. Wie ich mir bereits am morgen im Büro einen Kaffee über die Jacke kippte und ich deswegen dazu gezwungen war sie abzulegen. Das missfiel mir vor allem deswegen, weil man so mehr von meinen Kurven sehen konnte. Ich fühlte mich manchmal nicht wohl in meinem Körper, obwohl er im Spiegel betrachtet ganz okay zu sein schien. Meine langen, hellblonden Haare öffnete ich deswegen, damit sie mir auf die Schultern fielen und ich mich etwas abgeschotteter von der Welt fühlte. Eigentlich unnötig, denn ich ging sowieso unter, in der Masse an Angestellten im Büro, doch irgendwie fühlte ich mich trotzdem beobachtet und unwohl. Später, beim Frühstück biss ich mir so kräftig auf die Lippe, dass sie blutete. Das konnte man nicht träumen, oder? Ich prüfte die Verletzung im Spiegel der Bürotoilette und mich blickten müde, blaue Augen an, die einst ein Strahlen inne hatten, dass mir nun fremd war. Meine Lippe war geschwollen, aber nicht so, dass es aufgefallen wäre, denn meine Lippen waren ohnehin sehr voll. Und doch, ergab es keinen Sinn, dass nun mein toter Vater vor mir stand. Ich fuhr mit der Zunge meine Lippe ab- ja, die Verletzung war...
Erscheint lt. Verlag | 8.10.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Dramatik / Theater | |
Schlagworte | Fantasy • fantasybücher • NewAdult • Romantasy • romantische Fanatsygeschichte • Sciencefiction • Übernatürliche Fähigkeiten |
ISBN-10 | 3-7598-9088-1 / 3759890881 |
ISBN-13 | 978-3-7598-9088-7 / 9783759890887 |
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Größe: 447 KB
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