Jack Slade 1020 (eBook)
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6905-1 (ISBN)
Slim Holden ist ein Revolverheld, der seinen Colt an jeden verkauft. Als der Großrancher Brody ihn anwirbt, um einige benachbarte Farmer unter Druck zu setzen, ist das für Holden ein übliches Geschäft. Brody möchte das Land der Farmer haben und das Wasser, das man darauf findet.
Irgendetwas ist diesmal jedoch anders. Konfrontiert mit der Not der Farmer und der schieren Niedertracht Brodys und seiner Spießgesellen, darunter der Sheriff von Bitter Creek, steigen in Holden Zweifel an seinem Auftrag auf. Diese Bedenken vertiefen sich, als der altgediente Revolvermann sich verliebt.
Nach einem furchtbaren Zwischenfall steht Slim Holden vor den Trümmern seines Lebens und erkennt, dass es für ihn nur einen Weg gibt, um seine Seele zu retten: Er muss sich gegen Brody und seine Schergen stellen und für die Farmer kämpfen, die er einst unterdrücken sollte ...
Ein Wolf
geht seinen
Weg zu Ende
Slim Holden ist ein Revolverheld, der seinen Colt an jeden verkauft. Als der Großrancher Brody ihn anwirbt, um einige benachbarte Farmer unter Druck zu setzen, ist das für Holden ein übliches Geschäft. Brody möchte das Land der Farmer haben und das Wasser, das man darauf findet.
Irgendetwas ist diesmal jedoch anders. Konfrontiert mit der Not der Farmer und der schieren Niedertracht Brodys und seiner Spießgesellen, darunter der Sheriff von Bitter Creek, steigen in Holden Zweifel an seinem Auftrag auf. Diese Bedenken vertiefen sich, als der altgediente Revolvermann sich verliebt.
Nach einem furchtbaren Zwischenfall steht Slim Holden vor den Trümmern seines Lebens und erkennt, dass es für ihn jetzt nur noch einen Weg gibt, um seine Seele zu retten: Er muss sich gegen Brody und seine Schergen stellen und für die Farmer kämpfen, die er einst unterdrücken sollte ...
Slim Holden ließ seinem Gaul buchstäblich freien Lauf. Und doch steuerte das Tier exakt dorthin, wo Holden wahrscheinlich schon erwartet wurde: nach Bitter Creek.
Zehn, höchstens fünfzehn Meilen waren es vielleicht noch, und der Mann, dessen Holster sehr tief hing, dachte darüber nach, was ihn wohl diesmal erwartete.
Holden war ein Revolvermann, ein Mann, der seinen Colt und seine Schnelligkeit demjenigen zur Verfügung stellte, der am besten zahlte.
Bisher wusste er nur, dass sein neuer Boss der Großrancher Charles »Duke« Brody war, der Probleme mit einigen Farmern hatte.
Einer verweigerte Brodys Rindern sogar den Zugang zum Wasser, weil der Fluss ein paar Hundert Yards auf dem Land des Farmers lag. Also mussten Brodys Cowboys die Longhorns weit nach Norden treiben, wo es auch auf seinem Land Wasser gab.
Allerdings war der Weg dorthin nicht ganz ungefährlich, weil im Norden eine Bande von Viehdieben ihr Unwesen trieb.
Holden war also klar, was Brody von ihm wollte: Er sollte den Farmer nachdrücklich davon überzeugen, sein Land an Brody zu verkaufen, und das möglichst zu einem guten Preis – gut für den Großrancher selbstverständlich.
Ein Problem damit hatte der Revolvermann nicht. Er hatte schon in der Vergangenheit für seine Auftraggeber getötet, wenn auch stets »nur« in Notwehr. Natürlich aber hatte nie einer seiner Gegner eine Chance gegen ihn gehabt.
Holden fühlte sich nicht als Mörder. Andererseits war ihm doch bewusst, dass das, was er tat, wohl nicht ganz richtig war.
Letztlich aber verdrängte er diese seltenen Selbstzweifel. An irgendeinen Gott, wie immer der auch aussah, glaubte er ohnehin nicht. Alles nur Pfaffengeschwätz.
Woran er aber felsenfest glaubte, das war die Hölle. Die hatte er oft genug schon selbst erlebt – und den einen oder anderen eigenhändig dort hingeschickt.
Ob er selbst irgendwann auch dort landen würde, darüber machte er sich möglichst keine Gedanken. Für ihn ging es darum, im Hier und Jetzt ein gutes Leben zu haben. Und zu einem guten Leben gehörten für ihn vor allem Geld, Frauen und Whiskey.
Und von allem würde er in Bitter Creek genug bekommen, da war er sich ganz sicher.
Ein leichtes Lächeln legte sich bei diesem Gedanken über das kantige Gesicht des Mannes, der in diesem Moment nicht mehr ganz so unerbittlich wirkte.
Er malte sich in Gedanken aus, wie er es noch heute Abend einem dieser Weiber – möglichst einer mit großen schweren Brüsten – kräftig besorgen würde. Und danach würde er sich volllaufen lassen. Aber erst dann.
Denn wenn es um den Job ging, dann war der Revolvermann ein echter Profi.
Also würde er sich erst einmal anhören, was Brody eigentlich genau von ihm wollte, dann seine Prämie aushandeln und es sich erst im Anschluss gut gehen lassen.
Mittlerweile hatte er die Stadtgrenze von Bitter Creek erreicht. Wobei der Begriff ›Stadt‹ für dieses Kaff allemal zu hoch gegriffen war.
Er war überzeugt, dass es hier nicht mehr als zwei, allenfalls drei Saloons gab und einen Sheriff mit höchstens einem Deputy. Und die beiden würden ihm wohl kaum Probleme bereiten.
Wobei er davon ausging, dass der Sheriff ohnehin auf der Payroll des Ranchers stand. Wenn ein Mann so erfolgreich war wie Brody, dann hatte er längst auch das Gesetz auf seiner Seite.
Er passierte das Büro der »Brody Gazette« und zügelte seinen Gaul schließlich vor dem »Brody-Star«. Offensichtlich gab es in Bitter Creek nur wenig, was nicht Brody gehörte – was Holdens Job umso einfacher machen würde.
Er betrat den Saloon und entdeckte Brody sofort, obwohl er den Rancher nie zuvor gesehen hatte.
Brody saß allein am größten Tisch, der wohl sogar zehn Leuten Platz geboten hätte. Offensichtlich aber hatte sonst niemand gewagt, dort Platz zu nehmen. Und beinahe hatte Holden den Eindruck, dass der Rancher Hof hielt.
Denn obwohl der Laden gut gefüllt war, schien sich jeder zu beherrschen, sodass die Lautstärke ungewöhnlich gering war.
Der Revolvermann ging schnurstracks auf den Tisch zu, sagte »Ich bin Holden« und setzte sich, ohne dass Brody ihn dazu aufgefordert hätte.
Sofort war es mucksmäuschenstill im Saloon. Jeder starrte auf Brody, dann auf den Unbekannten und wieder auf Brody.
»Ich habe dich noch nicht eingeladen, dich zu setzen«, sagte der Rancher, und seine Augen funkelten voller unterdrückter Wut.
Wer nun aber geglaubt hatte, der Unbekannte würde noch einmal aufstehen oder sich zumindest entschuldigen, der sah sich getäuscht.
»Ich bin Holden. Sie haben mich kommen lassen«, sagte der Unbekannte nur. »Und jetzt bin ich da.«
Brody wusste natürlich, dass jeder jetzt genau darauf achtete, ob er eine solche Unverschämtheit einfach so hinnahm. Andererseits aber brauchte er diesen verdammten Revolvermann.
Der Rancher wäre aber kaum der Mann geworden, der er heute war, hätte er nicht auch eine so knifflige Situation doch noch zu seinen Gunsten lenken können.
»Ich will heute mal fünfe gerade sein lassen«, begann er. »Schließlich kennst du mich noch nicht. Aber merk dir eins: Bist du jemals mir gegenüber wieder so unverschämt, dann lasse ich dich von meinen Leuten an den nächsten Baum hängen. Und damit du merkst, dass ich es ernst meine, lasse ich dir nun eine kleine Lektion erteilen.«
Er gab den Männern am Nachbartisch ein fast unmerkliches Zeichen, und das Quartett erhob sich.
Holden wusste, was nun kam. Er prüfte die vier Kerle mit seinen Blicken und erkannte sofort, dass die folgenden Minuten für ihn kein Zuckerschlecken werden würden.
Diese Männer waren keine Cowboys, sondern gemietete Schläger, so wie er ein gemieteter Revolvermann war.
Holden überlegte kurz. Wenn die Kerle ihn windelweich schlugen, dann wäre es hier mit seiner Reputation vorbei, noch bevor es überhaupt begonnen hatte. Das aber lag nicht in Brodys Interesse. Also würden ihn die Kerle etwas aufmischen, ihn aber nicht gleich zum Krüppel schlagen.
Und er würde einigermaßen dagegenhalten, um buchstäblich mit einem, vielleicht auch mit zwei blauen Augen davonzukommen.
Ein vierschrötiger bulliger Kerl, der Holden um einen Kopf überragte, kam als Erster auf ihn zu, während die anderen drei sich noch zurückhielten.
Der Kerl schien sich offensichtlich überhaupt nicht vorstellen zu können, dass Holden versuchen würde, sich zu wehren, so selbstsicher wirkte der Bulle.
Noch bevor dieser aber überhaupt hätte reagieren können, hatte ihm Holden die rechte Faust direkt in die Visage gehämmert.
Umgehend schoss dem Kerl das Blut aus der Nase – was für die anderen drei das Zeichen war einzugreifen.
Zwei Mann stürzten sich auf Holden und hielten ihn fest, während der Dritte ihm ansatzlos einen heftigen Schlag ins Gesicht verpasste.
Holden fuhr sich mit der Zunge über die Lippe, und auch er musste jetzt Blut schmecken.
In dem Augenblick aber, als der Mann zum nächsten Schlag ausholte, trat ihm Holden mit voller Wucht zwischen die Beine. Der Kerl brach winselnd zusammen.
Die beiden, die Holden festgehalten hatten, waren so perplex, dass sie ihn losließen. Und noch im selben Augenblick donnerte Holden dem Mann zu seiner Linken die Faust in den Magen. Dem Kerl blieb der Atem weg, und auch er ging zu Boden.
Nun aber war der Vierschrötige wieder heran, dem Holden wohl die Nase gebrochen hatte. Und während der vierte Mann, der bisher gar nichts abbekommen hatte, Holden von hinten wie mit einer Zange umklammerte, sodass der Revolvermann die Arme nicht mehr einsetzen konnte, nutzte der Bulle die Möglichkeit, Holden alles bis auf den letzten Cent zurückzuzahlen.
Den ersten Schlag bekam Holden aufs linke Auge. Der zweite folgte unmittelbar in die Magengrube, sodass auch Holden zu Boden gegangen wäre, hätte der andere ihn nicht gehalten.
Und dann setzte der Vierschrötige zu dem Schlag an, der Holden wahrscheinlich ebenfalls die Nase oder vielleicht das Jochbein gebrochen hätte.
In diesem Augenblick aber kam ein donnerndes »Das reicht!« von Brody. Und tatsächlich stoppte der Bulle mitten im Schlag,...
Erscheint lt. Verlag | 12.10.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Unger • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp |
ISBN-10 | 3-7517-6905-6 / 3751769056 |
ISBN-13 | 978-3-7517-6905-1 / 9783751769051 |
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