Trägerin des Lichts - Vererben (eBook)

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2024 | 1. Auflage
1035 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-7772-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Trägerin des Lichts - Vererben -  Lydie Man
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Viele Jahre sind seit der großen Schlacht von Gilda vergangen. Die Völker in und um Morann leben in Frieden und Wohlstand. Das von König Currann regierte Reich ist mächtiger denn je, Phelan ist sein treuer und gerissener Herold und Althea in Saran fördert den Entdecker- und Eroberungsgeist ihres Volkes nach Kräften. Mit ihnen wächst eine neue Generation Königskinder heran und blickt voller Tatendrang in eine hoffnungsvolle Zukunft. Doch der Schein trügt, denn die Schatten der Vergangenheit reichen bis in die Gegenwart. Längst tot oder besiegt geglaubte Feinde erstarken wieder, lauern im Verborgenen und sinnen auf Rache. Lange haben sie darauf gewartet, ihre Pläne endlich in die Tat umsetzen zu können. Nun ist die Zeit dafür gekommen. Plötzlich bekommt die scheinbar so heile Welt tiefe Risse, plötzlich sind die Macht und das Ansehen, ja sogar das Leben der Königsfamilie bedroht. Dies wird die Prüfung all der Lehren, welche Currann, Phelan und Althea aus der Vergangenheit gezogen haben. Werden sie es schaffen, ihre Familie zu beschützen und gemeinsam die Feinde ein für alle Mal zu besiegen?

Autorin seit 2005 In meinem ersten Leben habe ich Betriebswirtschaft studiert und viele Jahre als Analystin und Referentin in einem Hamburger Industrieunternehmen gearbeitet. Dann entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Schreiben. Die Saga um die Königskinder von Morann und ein begonnenes neues Projekt sind die Folge und das Vergnügen daraus. Mögen es viele Leser teilen :)

Autorin seit 2005 In meinem ersten Leben habe ich Betriebswirtschaft studiert und viele Jahre als Analystin und Referentin in einem Hamburger Industrieunternehmen gearbeitet. Dann entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Schreiben. Die Saga um die Königskinder von Morann und ein begonnenes neues Projekt sind die Folge und das Vergnügen daraus. Mögen es viele Leser teilen :)

Kapitel 1


 

Saran – 7 Jahre nach der großen Schlacht von Gilda

 

 

»Diesmal hat ein Sedatschüler sie gesehen. Es sind wirklich zwei, und einer von ihnen ist verkrüppelt.«

»Ich wusste es! Der ganze Unsinn von den Wiedergängern war reines Seemannsgarn! Sie sind es, ganz sicher!«

Althea wechselte einen raschen Blick mit ihrer Ziehtochter Rike, bedeutete ihr mit einem Nicken, den schweren Rührlöffel zu übernehmen, und trat aus ihrer Küche in den Wohnraum, sich Hände und die verschwitzte Stirn in ihrer Schürze abwischend. Es war ein brütend heißer Sommerabend und Kochen trotz ihrer komfortablen, luftigen Küche kein Vergnügen.

Die Männer sahen bei ihrem Eintreten auf. »Es ist also wirklich wahr?«, fragte sie und setzte sich zu ihrem Mann Jeldrik. Ihr Freund Oren, Kommandant der Kämpfer Sarans, war zu Besuch und mit ihm zwei Hauptleute der Festung Sarans. Draußen hörten sie die Jungen kreischen. Sie hatten mit ihren Freunden die Pferdetränke erobert, doch die Fröhlichkeit der Kinder vermochten die Männer nicht zu teilen.

Dankbar nahm Althea einen Becher Wasser von Jeldrik entgegen. Er nickte knapp. »Scheint so, als hätten die beiden Bastarde einen Weg von der Insel herunter gefunden. Du wirst nicht mehr allein in die Sümpfe reiten, verstanden?«

Bei seinem besitzergreifenden Ton funkelte sie ihn warnend an. Sicherlich war es nur die Sorge, die ihn derart knurrig werden ließ, aber vor Dritten brauchte sie sich das nicht gefallen zu lassen. »Ich bin noch nie allein in die Sümpfe geritten, und ich weiß mich sehr wohl zu wehren!«, zischte sie und stellte ihren Becher lauter als nötig auf der Schlafbank ab.

»Du weißt genau, was ich meine! Deine Mädchen sind kein Schutz und Regnar... der wird langsam alt.«

»Und wehren kannst du dich derzeit auch nicht«, fügte Oren grinsend hinzu, was ihm einen bösen Blick von sowohl Althea als auch Jeldrik einbrachte. Die Streitereien der beiden waren in ganz Saran legendär. Wie sagte jemand so schön: ›Die Luft ist voller höllisch scharfer, fliegender Messer, und man meint, gleich fließt Blut. Dabei necken sie sich nur.‹

Sie mussten denn auch lachen. »Ich weiß«, grinste Althea und streckte ihr schmerzendes Kreuz. Nur noch wenige Wochen bis zur Geburt ihrer Tochter. Diese Schwangerschaft kam ihr länger vor als die beiden vorhergehenden. Ihre Tochter war ein richtiges Temperamentbündel und hielt sie Tag und Nacht in Atem.

Ein lauter Schrei und gleich darauf das durchdringende ansteigende Geheul eines kleinen Kindes erinnerte sie daran, dass ihr übriger Nachwuchs auch nicht gerade harmlos zu nennen war. »Herrje!« Althea hievte sich hoch und eilte nach draußen. Die Art des Geheuls sagte ihr, dass es schmerzhaft war.

»Was ist hier los?«, rief sie in den Garten und stemmte die Arme in die Hüften. Ein Haufen Kinder sprengte auseinander und gab den Blick auf ihren Jüngsten frei. Die ‚Ich-war’s-nicht-Mienen’ der anderen sagten ihr genug. »Bjarne! Was ist passiert? Was habt ihr nun schon wieder angestellt?« Sie eilte zu ihm.

Bjarne rappelte sich gerade wieder auf. Blut schoss aus seiner Nase. »Kjell hat mich gesuuhuuubst!«, heulte er.

»Stimmt doch gar nicht!«, protestierte sein älterer Bruder, und die anderen Kinder nickten eilfertig. »Bani ist auf den Rand geklettert und ausgerutscht. Ich hab’ ihm gesagt, dass er das nicht...«

Althea brachte ihm mit einem Blick zum Schweigen. »Ihr geht jetzt besser nach Hause, es ist eh gleich Zeit zum Essen«, sagte sie und half ihrem Jüngsten auf. »Zieh dir trockene Sachen an, Kjell, und dann hilfst du Rike, verstanden?« Mit hängenden Schultern trollten sich die anderen, und Althea konnte sich in Ruhe Bjarne widmen. »Warum machst du auch immer wieder solche Sachen? Kopf runter!«, befahl sie und legte ihm ein kühles Tuch auf den Nacken. Innerlich seufzte sie. Ihren Jüngsten konnte sie kaum aus den Augen lassen. Seit er laufen konnte, kletterte er auf alles rauf, riss alles herunter, machte Dinge kaputt, einfach so. Ein Übermaß an Kraft hatte er und wollte mit aller Macht beweisen, dass auch er besondere Dinge konnte wie sein wortgewandter, blitzgescheiter älterer Bruder.

»Siehst du, es hat schon aufgehört zu bluten«, tröstete Althea und drückte ihn an sich, auch wenn sie damit höchst wahrscheinlich ihr Hemd voller blutiger Flecken machte. Er schlang seine kleinen Arme um sie und kuschelte sich an sie. Noch suchte er die Nähe seiner Mutter, aber damit wäre es wohl schnell vorbei, das ahnte sie. Während der sechsjährige Kjell das Ebenbild seines Vaters war, glich der vierjährige Bjarne, den alle bis auf seine Eltern nur Bani nannten, mit Altheas langen Zügen und Augen und Jeldriks blonden Haaren eher seinem Urgroßvater Regnar, dem alten Seeräuber. Sein Temperament hatte er auf jeden Fall geerbt, dachte sie, drückte ihm noch einen dicken Kuss auf die Stirn und schickte ihn mit einem Klaps nach drinnen. Sie selbst aber setzte sich auf die Bank neben der Stalltür und gönnte sich einen ungestörten Augenblick in ihrem schönen üppigen Garten.

Heerführer Bajans ehemalige Hütte war mittlerweile ein richtiger Hof geworden. Auf einem angrenzenden Stück Land hatten Althea und Rike einen Gemüsegarten angelegt, etwas weiter fort hielten sie Kühe, Ziegen und Schafe. Es gab neben dem Küchenanbau einen für ihre Sklaven – das Wort mied Althea und nannte sie lieber Diener -, Lagerräume und einen Anbau, wo sie ihre Patienten empfing. Ein eher bescheidenes Haus sei es immer noch, hörte sie die Saraner hinter vorgehaltener Hand flüstern, gemessen an dem sagenhaften Reichtum, den sie Jeldrik und ihr zuschrieben. Nun, sagenhaft war er nicht, aber sie konnten gut davon leben. Das meiste von Jeldriks Vermögen steckte in Schiffen und Lagerhäusern, in seinem stetig größer werdenden Handelshaus, wie es ein Gildaer bezeichnet hätte. Allein von ihrer Heilerinnentätigkeit und den Pachteinnahmen des florierenden Hurenviertels konnte sie ihre Familie gut ernähren, und Jeldrik war nicht zu stolz, sich auf seine Frau zu stützen. Es verschaffte ihm Spielraum für riskantere Unternehmungen, so wie die Expedition, die der alte Seeräuber Regnar und Schiffsführer Ohin, Orens Vater, gerade in den hohen Norden unternahmen, wo sie nachforschen wollten, ob dort Völker SEINEM Ansturm entkommen waren. Mehrere von Jeldriks Schiffen begleiteten sie, und sollte auch nur eines verloren gehen, wäre ein Vermögen fort. Umgekehrt aber auch gewonnen, wenn sie mit kostbaren Pelzen und Fellen oder auch nur mit neuen Erkenntnissen für ihre stetig größer werdende Karte der Welt jenseits des Meeres heimkehrten. Sie erwarteten sie frühestens im Herbst zurück, vielleicht würden sie aber auch gleich weiter nach Westen segeln und erst im nächsten Frühjahr zurückkehren.

Auch wenn Jeldrik die Erbfolge der Clansführerschaft abgelehnt hatte, so war doch allen klar, dass er eines fernen Tages zum Clansoberhaupt gewählt werden würde. Er war es, der die Grenzen sicherte, der den Nachwuchs der saranischen Wächter mit Oren ausbildete und sie einsetzte. Keiner konnte dies so geschickt wie er, und dies war auch nötig. Es liefen Gerüchte, dass sich in Ethenien eine Gruppe Rebellen mit den Goi verbündet hatte. Die unruhigen Grenzen bereiteten Jeldrik zunehmend Sorge. Gerade deswegen wollte er dieses Jahr nach Gilda reisen. Er erwog mit seinem alten Freund und Kampfgefährten Phelan, der auch Altheas Halbbruder war, und seinem Schwager Kiral, der seine Schwester Jorid geheiratet hatte und ein Fürstentum auf der anderen Seite der Berge innehatte, einen Feldzug ins Goi-Land und wollte diesen Plan auf seiner Reise den Gildaern näher bringen.

Aus ihrem Plan, sich alle fünf Jahre zur Fürstenversammlung zu treffen, war aus verschiedenen Gründen nichts geworden. Currann, mittlerweile geachteter und verehrter König von Morann, hatte sie in der ersten, sehr turbulenten Zeit nach dem Fall Gildas jährlich stattfinden lassen, und sie selbst hatten in den ersten Jahren auch keine Zeit für die weite Reise gefunden. Aber nun war es endlich soweit, wenn nicht...

Bei dem Gedanken daran runzelte Althea die Stirn. Bisher weigerte sich Jeldrik, sie mitzunehmen, denn ihr Kind würde irgendwann um den Beginn der Reise zur Welt kommen. Althea jedoch war fest entschlossen, nach Gilda zu gehen. Ihr Licht würde ihr helfen, die Strapazen von Geburt und Reise zu überstehen, wie es das auch schon die letzten Male getan hatte. Sie sehnte sich nach ihren Freunden und Verwandten. Die Leute in Saran waren kein Ersatz – immer noch nicht - und die zwar regelmäßig, aber in großen Abständen geschickten Briefe erst recht nicht. Sie wollte mit eigenen Augen sehen, wie Currann den Ausbau Gildas vorantrieb, den Palast, die neue Mauer. Unbekannte Nichten und Neffen warteten auf ihre Tante. Currann und Siri hatten noch zwei Töchter bekommen, Phelan und Noemi ebenso und Kiral und Jorid nach einer Tochter endlich den lang ersehnten Erben. Es zog sie mit Macht dorthin.

Ihre Freunde in Temora sah sie dagegen zwei- oder dreimal im Jahr, und auch Maret war mit ihrem Bruder bereits bei ihnen zu Besuch gewesen. Durch sie war Althea über die Ereignisse in der Gemeinschaft bestens im Bilde. Die Zwillinge Galvin und Gayle hielten an ihren Treffen mit Maret in der kleinen Höhle unterhalb Temoras fest, wie schwierig es auch für Gayle als Auserwählte war, den festen Mauern ihrer...

Erscheint lt. Verlag 19.9.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Erbe • Familie • Kampf • Liebe • Treue • Verrat
ISBN-10 3-7598-7772-9 / 3759877729
ISBN-13 978-3-7598-7772-7 / 9783759877727
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