Historical Saison Band 111 (eBook)

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2024 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2651-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 111 - Bronwyn Scott, Millie Adams
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DIE SKANDALÖSE AFFÄRE DES EARLS von BRONWYN SCOTT

Der Earl will sie sprechen - die schöne Gouvernante Maura ist entsetzt! Denn nachdem sie sich seinen leidenschaftlichen Liebkosungen hingegeben hat, entlässt er sie bestimmt. Oder hat er herausgefunden, dass sie in Wirklichkeit auf der Flucht ist? Maura fällt aus allen Wolken, als der Earl sie bittet, ihn zu heiraten!

IN DEN ARMEN DES FORDERNDEN DUKES von MILLIE ADAMS

Plötzlich schmiegt sich die unschuldige Beatrice an ihn - und sie werden erwischt! Natürlich wird Philip Byron, Duke of Brigham, ihre Ehre retten und sie heiraten. Doch jeder Tag ist eine Qual: Philip spürt, wie sich Beatrice nach seinen Berührungen verzehrt, und weiß dabei, dass er eine Zumutung für jede Lady ist ...



<p>Bronwyn Scott ist der Künstlername von Nikki Poppen. Sie lebt an der Pazifikküste im Nordwesten der USA, wo sie Kommunikationstrainerin an einem kleinen College ist. Sie spielt gern Klavier und verbringt viel Zeit mit ihren drei Kindern. Kochen und waschen gehören absolut nicht zu ihren Leidenschaften, darum überlässt sie den Haushalt am liebsten ihrem Ehemann, der früh morgens und spät abends am College unterrichtet, sodass er tagsüber als Hausmann glänzen kann. <br/><br/>Nikkis ganzes Leben steht im Zeichen des Schreibens. Schon in der vierten Klasse nahm sie an Nachwuchsautoren-Konferenzen der Schule teil und ist immer noch sehr stolz auf ihren ersten Roman, den sie in der sechsten Klasse fertigstellte - ein mittelalterliches Abenteuer, das ihre Mutter auf einer elektrischen Schreibmaschine für sie abtippte. Mittlerweile besucht sie RWA-Konferenzen und besitzt natürlich ihren eigenen Computer. Sie ist sehr an Geschichte interessiert, recherchiert gern, immer auf der Suche nach Stoff für neue Geschichten. Es macht ihr viel Spaß, sich mit anderen Autoren und LeserInnen über ihre Lieblingsbücher und den Prozess des Schreibens auszutauschen.</p>

1. KAPITEL


„Ich nehme jede Stelle an, die Sie haben.“ Maura Harding saß kerzengerade da und hatte die behandschuhten Hände sittsam im Schoß gefaltet. Sie wollte freundlich und nicht verzweifelt klingen. Sie war nicht verzweifelt. Maura zwang sich zumindest, das zu glauben. Wenn sie es nicht glaubte, würde es auch kein anderer tun. Verzweiflung würde sie zu einer leichten Beute machen. Die Leute spürten Verzweiflung, wie Hunde Angst rochen.

Es war halb elf am Morgen. Sie war ohne Umwege von der Postkutschenstation zu Mrs. Pendergasts „Vermittlungsagentur für junge Damen aus gutem Hause“ gegangen, und sie brauchte bis zum Anbruch der Nacht eine Anstellung. Bis hierhin war alles nach Plan verlaufen, doch jetzt beäugte Mrs. Pendergast sie skeptisch über die Ränder ihres Lorgnons und zögerte.

„Sie haben keinerlei Referenzen.“ Mrs. Pendergasts eindrucksvoller Busen hob sich missbilligend.

Maura holte tief Luft und wiederholte stumm und gebetsmühlenartig das Mantra, das ihr auf der langen Reise aus Exeter Kraft verliehen hatte: In London wird es Rettung geben. Sie würde nicht einfach aufgeben, weil sie keine Empfehlungsschreiben vorzuweisen hatte. Schließlich hatte sie gewusst, dass dies ein naheliegendes Hindernis war. „Es ist das erste Mal, dass ich nach einer Anstellung suche, Madam.“ Das erste Mal, dass ich einen falschen Namen annehme, das erste Mal, dass ich Devonshire verlassen habe, das erste Mal, dass ich auf mich allein gestellt bin … eine ganze Menge erste Male, Mrs. Pendergast, wenn Sie das nur wüssten.

Mrs. Pendergast hob zweifelnd die Brauen und verzog das Gesicht. Sie legte den von Maura mit größter Sorgfalt geschriebenen Lebenslauf auf dem Tisch ab und starrte Maura frostig an. „Ich habe keine Zeit für Spielchen, Miss Caulfield.“

Nun, der falsche Name hörte sich für Maura falsch an, die ihr ganzes Leben lang Miss Harding gewesen war. Ahnte Mrs. Pendergast das? Klang der Name auch in ihren Ohren falsch? Hegte sie einen Verdacht?

Mrs. Pendergast erhob sich, um zu signalisieren, dass die Unterredung beendet war. „Ich bin sehr beschäftigt. Gewiss ist Ihnen nicht entgangen, dass mein Wartezimmer mit jungen Damen überfüllt ist, die Referenzen haben und darauf erpicht sind, von mir an einen Haushalt vermittelt zu werden. Ich schlage vor, dass Sie Ihr Glück woanders versuchen.“

Das war eine Katastrophe. Sie konnte nicht von hier fort, ohne eine Anstellung zu haben. Wohin sollte sie sonst gehen? Sie kannte keine anderen Agenturen, die Hausangestellte vermittelten. Von Mrs. Pendergasts Agentur wusste sie nur, weil ihre eigene Gouvernante sie einmal erwähnt hatte. Maura ließ sich blitzschnell eine Entgegnung einfallen. „Ich verfüge über Besseres als Referenzen, Madam. Ich besitze Fähigkeiten.“ Sie wies auf das abgelegte Papier. „Ich bin sehr gut in feinen Näh- und Stickarbeiten, ich kann singen und tanzen und spreche fließend Französisch. Selbst mit den Techniken der Aquarellmalerei kenne ich mich hervorragend aus.“ Maura hielt inne. Ihre Fertigkeiten schienen Mrs. Pendergast nicht zu beeindrucken.

Wenn die Argumente scheiterten, konnte man immer noch betteln. „Bitte, Madam, ich weiß sonst nicht, wo ich hingehen soll. Haben Sie denn nicht irgendetwas für mich? Ich könnte einer betagten Lady als Gesellschafterin dienen, ein junges Mädchen als Gouvernante betreuen. Ich würde jede Aufgabe bewältigen. Es gibt doch gewiss irgendeine Familie in London, die mich brauchen kann.“

Eigentlich hatte sie es sich nicht so schwer vorgestellt. London war eine große Stadt, in der es ganz andere Möglichkeiten gab als im ländlichen Devonshire, wo jeder jeden kannte. Genau diesem Umfeld hatte Maura unbedingt entfliehen wollen. Sie wollte nicht, dass man sie kannte, obgleich sie rasch einsehen musste, dass diese Entscheidung Konsequenzen hatte. Sie war nun eine Fremde an einem fremden Ort, und ihr sorgfältig ausgearbeiteter Plan war in Gefahr.

Mauras flehentliche Bitte zeigte Wirkung. Mrs. Pendergast setzte sich wieder hin und öffnete eine Schublade. „Es könnte sein, dass ich doch etwas für Sie habe.“ Sie kramte in der Schublade und zog einen Ordner heraus. „Es handelt sich nicht um eine Familie im klassischen Sinne. Keine der jungen Damen, die da draußen warten, würde die Anstellung annehmen. In den letzten Wochen habe ich bereits fünf Gouvernanten dorthin geschickt. Und alle haben die Flucht ergriffen.“

Mit diesen rätselhaften Worten schob Mrs. Pendergast den Ordner auf sie zu. „Der Gentleman ist ein Junggeselle mit zwei Mündeln, die er vor wenigen Wochen von seinem Bruder geerbt hat.“

Laura hörte nur mit halbem Ohr zu. Ein Hochgefühl erfasste sie und lähmte ihr Auffassungsvermögen.

Mrs. Pendergast schüttelte missbilligend den Kopf. „Die Rahmenbedingungen sind heikel. Der neue Earl ist ein zügelloser Lebemann. Abend für Abend und Nacht für Nacht frönt er seinen Lastern und widmet sich wer weiß welchen Ausschweifungen, während die Kinder verwahrlosen. Und dann ist da noch die Sache mit seinem Bruder.“ Erneut schüttelte sie den Kopf und sah Maura bedeutungsvoll über den Rand des Lorgnons hinweg an. „Die Art und Weise, wie er zu Tode gekommen ist, war hochgradig schockierend und kam völlig unerwartet. Wie ich bereits sagte, ist das Ganze sehr bedenklich, aber falls Sie möchten, können Sie die Stelle haben.“

Falls? Natürlich nahm sie das Angebot an. Unter den gegebenen Umständen durfte sie nicht wählerisch sein. Allmählich erkannte Maura die Nachteile einer so überstürzten Flucht, doch ihr war keine andere Wahl geblieben. „Ich nehme die Stelle gerne an. Ich danke Ihnen. Sie werden es nicht bereuen.“ Sie hätte sich weiter überschwänglich bedankt, wenn Mrs. Pendergast nicht warnend die rechte Hand gehoben hätte.

„Ich werde es nicht bereuen, aber Ihnen könnte es leidtun. Haben Sie überhaupt zugehört, was ich gesagt habe, Miss Caulfield?“

„Ja, Madam.“ Das war nicht gänzlich gelogen. Sie hatte die meisten Worte vernommen. Sie hatte gehört, dass von einem neuen Earl und dessen zwei Mündeln die Rede gewesen war, und irgendetwas über das fragwürdige Ableben des vorherigen Earls. Das alles klang halb so schlimm, als Mrs. Pendergast es wirken ließ. Maura hatte eine Anstellung, und das war alles, was zählte. Jetzt konnte das Leben weitergehen.

Mrs. Pendergast musterte sie noch immer ungläubig. „Also dann wünsche ich Ihnen Glück. Egal wie es ausgeht, ich will Sie auf keinen Fall wieder hier sehen. Ohne Referenzen ist dies die einzige Stelle, die ich Ihnen anbieten kann. Ich lege Ihnen daher nahe, sich zu bemühen und nicht an den widrigen Umständen zu scheitern, wie es bei den anderen fünf der Fall gewesen ist.“

Maura stand auf und verbarg ihr Erstaunen. In ihrer Euphorie war ihr offenbar doch etwas Wichtiges entgangen. „Die anderen fünf?“

„Die anderen fünf Gouvernanten. Ich hatte es doch erwähnt, Miss Caulfield. Haben Sie das mit dem liederlichen Lebemann ebenfalls überhört?“

Maura hob das Kinn, um sich ihre Überraschung nicht anmerken zu lassen. Sie hatte doch nicht so gut zugehört, wie sie gedacht hatte. „Sie haben mir alles deutlich vor Augen geführt, Madam. Ich danke Ihnen vielmals.“ Dass der Earl von liederlicher Art war, bereitete ihr großes Unbehagen. Möglicherweise geriet sie vom Regen in die Traufe, indem sie einen lasterhaften Mann gegen den anderen eintauschte. Allerdings bezweifelte sie, dass irgendjemand so ekelhaft sein konnte wie Wildeham, der Mann, den ihr Onkel für sie als Ehemann vorgesehen hatte. Überdies bezweifelte sie, viel von diesem lasterhaften Earl of Chatham zu sehen. Liederliche Lebemänner waren gewiss keine Stubenhocker, wenn um sie herum die Vergnügungen Londons lockten. In der Tat war es schwierig, ausschweifend zu sein, wenn man zu Hause blieb.

Eine Stunde später gelangte sie mit einer Droschke vor das Stadthaus des Earl of Chatham am Portland Square und bezahlte den Kutscher mit ihren letzten Münzen. Sie hielt es für sinnvoll ausgegebenes Geld. Zu Fuß hätte sie Stunden gebraucht, und den Ort womöglich gar nicht gefunden. London war beängstigend! Noch nie hatte sie so viele Leute, so ein Gedränge gesehen. Der Verkehr, die Gerüche und der Lärm genügten, um selbst die beherzteste ländliche Seele in Angst und Schrecken zu versetzen. Maura beschattete mit einer Hand die Augen und blickte zu dem Stadthaus hoch.

Es passte hervorragend hierher. Mit seinen vier hoch aufragenden Stockwerken war es ebenfalls beängstigend. Es half alles nichts. Ihr blieb keine andere Wahl. Sie ergriff ihr Gepäck und stieg die Stufen hoch, um ihrer Zukunft ins Auge zu blicken. Sie würde versuchen, der Situation etwas Positives abzugewinnen. Positiv war auf jeden Fall, dass bisher alles nach Plan lief. Auch die Adresse konnte sich sehen lassen.

Als sie aus Exeter aufgebrochen war, hatte sie sich niemals träumen lassen, eine Anstellung im Haus eines Earls zu finden. Selbstverständlich hatte sie früher niemals in Erwägung gezogen, jemals eine Anstellung suchen zu müssen, geschweige denn Exeter zu verlassen. Doch in den letzten Monaten war sie mit vielen „niemals“ konfrontiert worden, die zuvor für sie undenkbar gewesen waren.

Als Tochter eines Gentleman und Enkelin eines Earls war sie mit anderen Erwartungen aufgewachsen. Allerdings hätte sie nicht auf den gewohnten Komfort verzichten müssen. Ihr Onkel hatte beteuert, dass sie nach ihrer Heirat mit Wildeham ein bequemes Leben führen würde. Sie jedoch war nicht bereit gewesen, den Preis dafür zu bezahlen. Selbst jetzt, wo Exeter viele Meilen weit entfernt...

Erscheint lt. Verlag 5.10.2024
Reihe/Serie Historical Saison
Übersetzer Mira Bongard
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-2651-X / 375152651X
ISBN-13 978-3-7515-2651-7 / 9783751526517
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