Licht erlöscht

Zu diesen Gedichten
Unvermittelt tauchen Wahrheitssplitter auf. Immer wunderschöne Tage. Sonne pinselt Halleluja auf unsere Erde. Aber wimmernder Scheinwerfer im schäumenden Himmelslicht zeigt nach ganz unten. Zwischen einst und jetzt abklingender Freude, kriecht über Boden und verschlingt sich in Scham. In jenen Schrottzeiten nie wieder gefundener Tage, Halbtage, Stunden. Meine tote Zeit. Weiter weg klingen Wunderglocken, sie taufen und beerdigen. Oder sind es Arbeitsgeräusche stiller Wut? Das Leben macht Angst. Sternen geschriebene Dunkelheit. Anfangsuntergang mit Heiligenlügen. Grosses Licht brennt daher. Sensenmann auf seinem Weg zum Menschen. Stein gewordene Wortlosigkeit, selbst wenn es Neid ist und als Rost über versteckten Jahrhunderten klebt. So sehr wünsche ich Umsetzung von Unerträglichem in Traumfarbenklänge. Ich muss aber feststellen, dass sich auf empfindlicher Seelenhaut viele Weltanschauungen und Weltentwürfe einnisten. Erbittetes Loslassen zeigt viele Gesichter am Selberkopf, manchmal wie Lebenszeugen. Bis zum letzten roten Schmerz Antworthemmungen. Kaum aufgeflammt erlöscht kleines Licht.